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Geschrieben von Niffi am 03.11.2012, 18:27 Uhr

Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Liebe Eltern,

ich werfe jetzt mal einfach einen Diskussionsansatz in die Runde, zu dem jeder sich gerne äußern kann, wie er mag...
...um persönlich gearteten Beleidungen ( die es sicher mit sich ziehen wird) aus dem Wege zu gehen, werde ich keinen weiteren Kommentar beantworten! Mich interessiert lediglich die Sichtweise anderer Eltern.
Vielen Dank!

Folgende Situation:

Wir sind zu Besuch bei Bekannten/Verwandten/Freunden/Café/Restaurant (immer wiederkehrende Situation).
Meine Tochter (3,5J.) sieht diese Situation IMMER als Anlass, komplett aus dem Rahmen zu fallen! Ich bin genervt!
Sie wird jedesmal extrem ungehorsam, führt mich an der Nase herum, mit anderen Kindern wird es so laut im Raum, dass sich die Erwachsenen (ohne Übertreibung!) beinahe anschreien, um überhaupt ein Wort zu verstehen.
Ich bin der Meinung, dass sie verstehen müsste, sich auf Besuch in einem gewissen Rahmen zu bewegen. Ich gebe ihr diesen Rahmen vor und erwarte, dass sie sich in etwa daran hält. Sie ist ja auch noch klein und 100%ig klappen wird es nie - das ist mir vollkommen klar!

Was mich extrem stört, dass ich ziemlich oft streng angeguckt werde, zeitweise sogar dumm kommentiert werde, wenn ich mein Kind (teilweise mehrfach) auf ihr Verhalten hinweise und sie auffordere, sich zu benehmen!

Ich es denn wirklich zu viel verlangt, dass ich erwarte, dass sich mein Kind benimmt und ihr mit Erziehung (und ja, strengem Ton) versuche beizubringen, welche Regeln in meinem Umfeld gelten?

Ich meine mich zu erinnern, dass ich als Kind zu warten hatte, wenn sich Erwachsene unterhielten. Zu warten, bis die Großen fertig waren. Bei meiner Uroma musste ich mit am Tisch sitzen und mein Stück Kuchen gepflegt aufessen...usw.

...sicher ist es heute eine andere Zeit! Aber einige dieser Werte und Benimmregeln möchte ich auch heute nicht missen und sind mir wichtig! Gerade bei meinem Kind! Mir geht es darum, dass sie im gemäßigten Ton spielt. Nicht um Tische herumrennt. Nicht schreit wie verrückt. Nicht ohne Ende durch die Gegend rennt oder hüpft usw.
Später, zu Hause oder draußen, kann sie dieses wieder ohne Ende machen...

Es kann doch nicht allen Ernstes sein, dass man ständig angefeindet wird, weil man versucht, sein Kind geregelt zu erziehen! Sie hat auch viele Freiheiten...aber eben nicht IMMER! Ich möchte mein Kind nicht schalten und walten lassen, wie es will. Weil sich das in meinen Augen nicht gehört!

Wie seht ihr das?

 
17 Antworten:

Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Birgit 2 am 03.11.2012, 19:44 Uhr

Hallo,
ich sehe das genauso wie du und habe auch kein Problem damit, mein Kind in aller Öffentlichkeit zu erziehen und sinnvolle Konsequenzen durchzusetzen.
Gruß, Birgit

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Ami80 am 03.11.2012, 19:52 Uhr

Was mich stört ist generell diese rückratlosigkeit in unserer Gesellschaft. Da wird vergewaltigt, geprügelt und bei Unfällen filmchen für you Tube gedreht ohne dass jemand den Mund aufmacht. Aber eine Mutter wird oft dumm angeschaut. Entweder schimpft man zu wenig oder zu viel. Macht dieses nicht richtig oder jenes.
Da fühlt sich der gewissenhafte Bürger plötzlich verpflichtet seinen Senf dazuzugeben.....

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deswege geh ich mit meinen kindern nicht an solche orte

Antwort von Zwillingsmama04 am 03.11.2012, 19:53 Uhr

sie sind gut geprägte kinder, aber dies wäre ihnen zu lagweilig und sie würden sich genauso benehmen.
wobei meine schmerzgrenze nicht tief ist.
also lassen wir solche besuche mit kindern sein

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Tine1 am 03.11.2012, 20:05 Uhr

Aufs Verhalten hinweisen hilft in diesem Alter eben höchstens kurzfristig. Aber das siehst du ja, denn sonst müsstest du es nicht mehrfach tun, wie du ja geschrieben hast.

Wir vermeiden auch lange und langweilige Besuche in Cafes und Restaurants. Wenn doch, dann ist aber für uns klar, dass sich die meiste Zeit jemand mit unserer Tochter beschäftigen muss. Wenn es Familientreffen sind, findet sich ein großer Teil der Zeit jemand (Oma/Onkel/Tante) der das gerne macht, weil er sie ja nicht jeden Tag bei sich hat. Unsere Freunde sind zum großen Teil auch alle recht kinderlieb und beschäftigen sich gerne mal ein bißchen mit ihr. Wenn sonst keiner Lust hat, ist es halt unsere Aufgabe und wir wechseln uns damit ab.

Was das Kommentieren angeht, finde ich es kommt darauf an von wem das geschieht, in welcher Situation, in welchem Ton. Dazu schreibst du nichts. Ich denke es ist ein Unterschied, ob ein anderer Restaurantbesucher abfällige Bemerkungen von sich gibt, oder ob die Oma dich für ein gut gemeintes Gespräch zur Seite nimmt oder versucht, das Kind in Schutz zu nehmen in der Situation.

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Ina_84 am 03.11.2012, 20:43 Uhr

Ich versuche da einen Mittelweg zugehen, so dass Verabredungen für mich und meine Kinder schön sind und meine Nerven schonen. Vielleicht könntest du es dir einfacher mache, wenn sie vorher hüpt und rennt und dann etwas ausgepowerter ist und nicht mehr so großen Bewegungsdrang hat. Dann kannst du auch mehr loben und musst nicht schimpfen.

Bsp. gehen wir in ein Cafe/ Restaurant das so gelegen ist, dass die Kinder ein Laufrad mitnehmen können und über den Marktplatz flitzen können oder wo ein Spielplatz in Sichtweite ist. Oder ich verabrede mich oft zum Spazieren gehen und danach trinken wir bei uns nen Kaffee.
Anschießend sind die Kinder viel ruhiger und spielen einige Zeit alleine. Wenn wir bei Bekannten oder der Familie sind, können die Kinder erstmal im Garten toben.
Wenn mir etwas sehr wichtig ist, nehme ich die Kinder nicht mit. Dann habe ich meine Ruhe. Wenn sie dabei sind, müssen wir eben zusammengucken welche Verabredungen für uns UND die Kinder schön sind. Ich seh uns da als gleichberechtigt. Ich kann erst am Spielplatz warten bis sie gespielt haben, dafür können sie dann gestittet am Tisch sitzen und warten bis alle fertig sind.

Wahrscheinlich sind die Meinungen wie sich ein Kind benehmen sollte und wie man es ihm sagt einfach so unterschiedlich, dass du Blicke erntest.
Was ich wichtig finde, ist dass man begründet warum man etwas will (und nicht mit "Das gehört sich so" oder "das macht man nicht") und dem Kind klar sagt was einen stört (bsp. "sitz bitte still" anstatt "benimm dich" das ist für viele Kinder einfach zu abstrakt)

Das erinnert mich an früher: Bevor wir irgendwohin zu Besuch durften, mussten wir zu Hause immer einen großen Teller Ebsensuppe essen, weil es meiner Mutter peinlich war, wenn wir über das Kuchenbufett hergefallen sind. So hat sich das Ermahnen von alleine geregelt

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wir gehen nachdem wir das erkannt haben schlichtweg nicht mehr

Antwort von DecafLofat am 03.11.2012, 20:57 Uhr

weg um andere zu treffen. wir haben gemerkt, dass es besser läuft wenn die kinder in "ihrem" umfeld sind und auch mal ins zimmer geschickt werden können.
familienfeiern sagen wir rigoros ab, denn das lief so: alle bettelten, wir mögen doch ommen, cih wusste schon vorher wie stressig es wird, nur den jungs (aktuell knapp 3 und knapp 5, und wir haben noch ein baby, 7 monate) hinerherrennen... ne chance mit jemandem zu reden hat man eh nicht wirklich, andere kinder zum spielen für unsere sind keine vorhanden, daher: ich will nicht als genervte gestresste mama mit görenkindern in erinnerung bleiben, daher meide ich sowas solange bis ich der meinung bin, es wird besser. wenn ich alleine mit dem großen utnerwegs bin, klappt es super. aber sobald die zwei jungs zusammen sind: karacho. und das nervt. ne lösung kenne ich nicht, daher meine vermeidungsstrategie. bzw: die mir lieben lade ich in unser haus ein, denn hier klappt es.

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ich glaube...

Antwort von groschi am 03.11.2012, 20:59 Uhr

als mutter KANN man nicht gewinnen.
ermahnt man die kinder, ist man eine strenge rabenmutter. ermahnt man die kinder nicht, wird man auch schräg angeguckt. und zum thema erziehung hat eh jeder aussenstehende eine meinung, die man natürlich sagen muss, da sie sooo wichtig ist und der ultimative ratschlag.

mein tipp: leg dir ein dickeres fell zu und erinnere dich, dass du zwei ohren hast: zum einen geht es rein; du kannst filtern, ob etwas wissenswertes dabei ist oder nicht und zum anderen geht es dann wieder raus.

wenn mir mein kind zu laut ist, dann sage ich es ihm auch. nicht einfach "pssst...nun sei mal ruhig", sondern " ich will nicht, dass du jetzt brüllst. ich will hören, was deine oma zu sagen hat". in restaurants benimmt mein kind sich gut, da er vorher ausgepowert ist oder beschäftigt wird. er darf sich sein essen aussuchen und fühlt sich wie ein großer.
so ein cafe-besuch wird für ein kleines kind ja auch schnell langweilig. ich habe immer was dabei, um ihn abzulenken; habe aber auch kein problem damit, die lokalität zu verlassen, wenn ich merke, mein kind hat keine nerven mehr dafür

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Roxylady am 03.11.2012, 21:12 Uhr

Hi

ich bemerke solche Blicke schon gar nicht mehr weil es mir egal ist was andere meinen.
Wir ermahnen unsere Tochter (5J) auch durchaus etwas ruhiger zu sein oder auch leiser zu reden: Meistens suchen wir uns aber auch Cafes aus mit extra Kinderecke und einen kleinen Block und ein paar Buntstifte habe ich immer dabei, oder ein kleines Pixi-Buch, damit beschäftigt sich unsere Tochter dann auch durchaus alleine...

LG
Roxy

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von tina70 am 03.11.2012, 21:34 Uhr

also ich bin eine mutter, die in der öffentlichkeit kein trara macht, weil ICH das gemecker und gemotze der eltern in der öffentlichkeit mehr als schrecklich finde. ich habe gottseidank diese probleme mit meinem sohn nicht...der benahm sich auswärts schon immer gut. aber wenn er sich mal beim einkaufen oder so daneben benommen hat, brülle ich nicht rum oder so, sondern schnappe ihn mir und gehe. ER kann dann brüllen, ICH nicht. ich mag das rumerziehen in der öffentlichkeit nicht wirklich und ich wäre wohl auch eine mutter die dich dumm anguckt, jenachdem welchen ton du anschlägst;-))

lg
tina

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Nase am 03.11.2012, 21:53 Uhr

Ich kann nur sagen, mir geht es wie der Ausgangsposterin. Auch ich werde oft von links komisch angeschaut, wenn ich mein Kind in solchen Situationen zurecht weise. Auch ich verlange ein gewisses Benehmen von unserem Kind. Nicht weil ich es möglichst ruhig und gemütlich haben will, auch nicht weil ich eine überstrenge Mutter bin, und das Kind nicht Kind sein lasse.

In unserem Bekanntenkreis ist das meist leider gar nicht so, die Kinder dürfen sich bei gemeinsamen Mahlzeiten völlig daneben benehmen, beim gemeinsamen Urlauben in Hotels, dürfen sie wahllos bestellen, essen nichts davon, sie dürfen die Füße hoch tun, mit den Fingern essen und so weiter. Mein Kind darf das nicht. Er lernt sich beim Essen zu benehmen, alles im Rahmen seines Alters natürlich. Aber erstens möchte ich, dass er das fürs Leben lernt, sich später dann bei Essen mit anderen nicht unwohl fühlt, weil er nicht weiß, wie er sich benehmen soll. Er soll Spaß haben am gemeinschaftlichen Essen und soll es genießen, und andere auch.

Mir ist das "Benehmen " meines Kindes auch sehr wichtig, und ich finde Kinder können das nach und nach lernen und profitieren davon, wenn sie gewisse "Benimm" regeln kennen.

ABer von Bekannten werde ich auch oft als die Strenge Mutter angesehen, die ihrem Kind den Spaß an solchen Sachen vermißt. Aber um ehrlich zu sein, nicht ich vermiese meinem Kind den Spaß, sondern andere kümmern sich leider gar nicht darum, dass ihr Kind sich völlig daneben benimmt.
Wir wollen auch zuhause in schöner Atmosphäre essen und nicht im völligen Chaos.
Mein Kind wird immer darauf vorbereitet, was wir unternehmen, oder wo wir sind, und was man da ungefähr tun und lassen kann.

Natürlich unternehmen wir Kindgerechte Dinge, und sind meist bei Freunden mit anderen Kindern. Aber auch da erwarte ich, dass beim Essen gesessen wird, und nicht rum gerannt und so weiter.
Jetzt ist er schön größer und das klappt wunderbar. Er weiß es jetzt einfach und hat es gelernt. Mit 3 Jahren muß das noch geübt werden.

Aber zwischenzeitlich ist es mir egal, wie andere mich anschauen, und ich muß es meinem Kind ja auch nicht unfreundlich sagen, sondern kann es ja kindgerecht angehen.

Neulich hatte ich auch eine große Diskussion, warum ich so streng sei, und alle anderen würden doch auch Blödsinn machen. Klar darf er, er ist ein Kind, aber alles in seinem Rahmen. Und meine Antwort war einfach nur, stell Dir die Kinder in 10 oder 15 Jahren vor, so wie sie sich im Moment benehmen, und überleg Dir mal kurz, wie Du sie dann siehst. Dann war Ruhe.
Mein Kind weiß zwischenzeitlich, dass man sich gegenseitig begrüßt, danke sagt, wenn man was bekommt, oder man das Essen kriegt, keine Ahnung, es sind Kleinigkeiten, aber die sitzen und wirken auch bei anderen.

Und mir ist das wichtig.
Und wenn andere Kinder die Spaghetti noch mit den Fingern essen, obwohl sie schon lange das Besteck benützen könnten, dann ist das so, mein Kind darf es einfach nicht.

Dafür gibts daheim auch immer mal wieder völlige Ausnahmen, wir machen Picknick auf dem Boden mit Fingerfood, und schauen uns gemütlich einen schönen Film an. Alles zu seiner Zeit, und alles wenns paßt.

Ich kann nur sagen, man muß es vorleben, und das Kind vorbereiten, was auf es zu kommt und mit der Zeit lernt es das. Und wenns ganz schief gegangen ist, udn Kind sich völlig daneben benommen hat, dann sind wir auch schon heim gefahren. Das war dann lehrreich für alle.

Ich denke auch, dass natürlich vieles heute anders ist, als ich aufgewachsen bin, klar. Das ist auch sehr gut so. ABER , nicht alles muß anders sein. Und ich fand es immer gut, dass ich nie Probleme hatte, mal in ein großes vornehmes Restaurant eingeladen zu werden, oder wußte , wie man sich in einem Museum oder in einer Kirche benimmt, dass man mit älteren Menschen anders umgeht als mit seinen Kumpels. All solche Dinge haben meine Eltern mir liebevoll gelernt und vorgelebt, und ich profitiere natürlich bis heute davon. Und mein Sohn soll das auch.
Ich mag es nicht, wenn Kinder zum Beispiel Museum hören und sofort sagen "bah langweilig!". Oft kommt das daher, weil Kinder es gar nicht kennen, und dann unsicher werden, und sich schlecht drauf einlassen können.
Genauso ist es auch mit Kirchgängen, ich finde abgesehen von jeglicher religiösen Erziehung, das steht natürlich jedem völlig frei, aber ein Kind sollte wissen, wie man sich dort angemessen verhält.
Jeder von uns wurde schon mal zu einer Hochzeit oder Trauerfeier eingeladen, bei einer Religion , die ihm vielleicht fremd war, aber wenn man die "Grundregeln" kennt, dann ist das kein Problem, wenn man aber gar nicht weiß, was da auf einen zu kommt, dann wird man unsicher und irgendwie auch negativ eingestellt, und das ist doch sehr schade.

Benehmen heißt für mich Offenheit, und irgendwie auch Allgemeinwissen, und das soll mein Kinder später haben.
Er kriegt es liebevoll vorgelebt und hat Spaß an Neuem und Unbekannten, und ich denke es schadet ihm nicht, wenn er ganz klar seine Grenzen aufgezeigt kriegt.
Schwierig ist aber tatsählcih bei einem Kind am Tisch, das Abwarten, bis die Erwachsenen geredet haben und sowas.. Da arbeiten wir wohl auch noch eine gnaze Weile dran.. Aber das ist ok. Es ist ein Kind, und die Themen , die er nicht mithören soll, die besprechen wir eben wann anders..

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Andrea&Würmchen am 03.11.2012, 22:10 Uhr

Hallo,

ich sehe das ähnlich wie Du: Man kann von Kindern in diesem Alter durchaus etwas "verlangen", sprich: eine Erwartungshaltung haben. Natürlich nur, wenn man das vorher immer wieder besprochen (nicht diskutiert!) und geübt hat. Ich bin auch der (durchaus unpopulären) Meinung, dass man nicht alles begründen muss. Im Zweifel muss ein "weil ich das nicht will" auch mal genügen. Anders argumentieren die Kinder ja auch nicht ;)

Ja, auch uns sind gewisse Werte und ein (dem Alter des Kindes und dem Anlass) angemessenes Verhalten wichtig. Im Restaurant wird nicht lauthals gerufen oder gesungen (das kann man auch leise tun und das tut auch der kindlichen Lebensfreude keinen Abbruch), zuhause am Tisch wird nicht gerülpst und man steht frühestens vom Tisch auf, wenn man gefragt hat, ob das ok ist, wenn Freunde zu Besuch sind, dürfen diese mit den Spielsachen des Gastgebers spielen und wenn man selbst zu Besuch ist, respektiert man, dass man nicht im eigenen Zimmer ist und im Zweifel nicht bestimmen darf. (Ich weiß, dass das für Kinder manchmal schwer nachzuvollziehen und zu verstehen ist, v.a. wenn man ihnen versucht beizubringen, dass sie zuhause die Freunde mitspielen und mitbestimmen lassen sollen und dies dann von den anderen Kindern, wenn man bei ihnen zu Besuch ist, nicht so gehandhabt wird.)

Bisher funktioniert das bei uns sehr gut, die Kinder sind jetzt 6 und 4. Einerseits finden einige Freunde, dass wir streng sind mit den Kindern, andererseits sagen die gleichen Freunde, wie toll sich die Kinder benehmen. Ich lege Wert darauf, dass die Kinder weder "dressiert" noch eingeschüchtert o.ä. sind; wir trauen ihnen lediglich zu, dass sie sich an gewisse Regeln halten können.

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von alsame am 03.11.2012, 22:24 Uhr

Also ganz ehrlich mir ist so was noch nie passiert oder aber ich habe es bisher nicht mitbekommen. Im Gegenteil, eigentlich bin ich immer diejenige die sich über das Verhalten (meist zu lasch oder inkonsequent) anderer Eltern wundert. Allerdings denke ich mir nur meinen Teil. Sagen würde ich nie was, letztlich ist jeder selbst für sein Kind verantwortlich und muss dann mit den Konsequenzen leben.

Im Grunde genommen sehe ich es wie du. Allerdings kann man bei 3,5 jährigen Kindern soviel Verständnis noch nicht verlangen. Da geht einfach der Übermut, oder was auch immer, mit ihnen durch. Und dann wird auch jeglicher Rahmen, den sie normal einhalten, vergessen. Zumal sie im hier und jetzt leben und sich nicht bewusst sind, dass sie später wieder die Sau raus lassen dürfen.
Du sprichst von deinen Kindheitserinnerungen, überlege mal wie alt du da warst. Ich persönlich hab erst wirkliche Erinnerungen mit 5/6. Und in dem Alter kann man dann schon so Sachen wie warten bis Erwachsene fertig sind, brav am Tisch sitzen bleiben, beim 1.Ermahnen hören... erwarten.

Bei Familienfeiern oder bei Leuten die keine Kinder haben, kümmert sich immer einer von uns. Wir gehen weder ins Café noch ins Restaurant. In der Regel sind es keine kindgerechten Orte. Und deswegen muss man sich auch nicht wundern, wenn das Kind aus der Norm schlägt. Und man deswegen komisch angeschaut wird.

alsame

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Sailor am 03.11.2012, 22:56 Uhr

"Was mich extrem stört, dass ich ziemlich oft streng angeguckt werde, zeitweise sogar dumm kommentiert werde,"

Da du mit keinem Wort erwähnst, von wem das kommt und warum und wie und überhaupt, kann man hier jetzt schlecht eine Meinung dazu haben.

Ganz allgemein gebe ich dir aber Recht in deinen Ansichten zu Wertevermittlung.

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das kind ist 3,5 wertvermittelung in allen ehren

Antwort von Zwillingsmama04 am 03.11.2012, 23:55 Uhr

mit 3,5 sind mir andere dinge wichtiger fürs kind, als das es sich im cafe so benimmt, wie erw das gern sehen würden

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Re: Kindererziehung: Die Aufgaben des Alltags!?

Antwort von Suki am 04.11.2012, 13:45 Uhr

ich habe 3kinder.
mit meinem ältesten konnte man von kleinauf ins restaurant gehen. er war immer sehr lieb und ruhig am tisch. wir haben allerdings nie ewig am tisch gesessen, ist ja mit der zeit auch sehr langweilig fürs kind.
dann kam nr2 ... und dann nr 3 ... und alles war ganz anders!
wir haben in den ersten 3jahren essenseinladungen z.b. zu geburtstagen in lokalitäten zeitlich sehr knapp gehalten oder ganz vermieden. die beiden waren zu unruhig und m.e. recht laut, auch wenn andere stets sagten, das wäre nicht so. für mein empfinden war es so.
jetzt sind die zwerge 4 u 6 und sehr viel ruhiger. essengehen macht jetzt wieder spaß, artet nicht mehr in stress aus.

lg

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Wenn sie sich in solchen Situationen nicht benehmen kann...

Antwort von Joelina77 am 05.11.2012, 7:43 Uhr

... dann hat sie es einfach noch nicht gelernt.

Ich lege Wert darauf, dass meine Kinder erzogen sind, und sich benehmen können wie ja, logischerweise die meisten Eltern.
Und - ich trau mich es fast nicht zu sagen... bei meinen dreien klappt das sehr gut.
Ich musste noch niemals meine Kinder in der Öffentlichkeit grossartig zurechtweisen. Die Regeln sind klar: Jeder hat auf seinem Platz sitzen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten.
ABER ich möchte auch nicht, dass sie zuhause wild durch die Gegend rennen, schreien, sehr laut spielen. Das ist nur draussen (Spielplatz, Park) erlaubt, ansonsten nirgends. Im Wohnzimmer werden nur ganz ruhige Sachen gemacht (lesen, malen), in den Kinderzimmern dann normale, aber halt auch nur bis zu einem gewissen Grat.
Ich glaube, wenn sich Kinder halt schon von Anfang an und jeden Tag lernen zu kontrollieren, dann ist es leichter, als wenn man praktisch in so Extremsituationen, die ja meist sehr langweilig für ein Kind sind, damit anfängt.
Ausserdem denke ich, dass gerade kleine Kinder noch Alternativen angeboten werden müssen. Meiner Tochter, die genauso alt ist wie deine, nehme ich bei solchen Gelegenheiten nicht nur ein Stofftier, sondern halt auch noch was zu malen oder lesen mit, einfach weil sie noch nicht so lange unbeschäftigt still sitzen kann und es ja keine Strafe für sie sein soll, wenn wir was unternehmen/Jemanden besuchen.

Ich muss ganz ehrlich sagen - wenn ich "in freier Wildbahn" eine Mutter sehe, die ihr Kind zurechtweist, dann bin ich peinlich berührt - denn dann denke ich, läuft zuhause schon was nicht richtig. Irgendwie hat es was von blossstellen...

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benehme ja, aber das hört sich für mich an wie dressur

Antwort von Zwillingsmama04 am 05.11.2012, 9:54 Uhr

kinder haben still am tisch zu sitzte, dürfe nicht durchs haus rennen, dürfe nicht laut sein usw.....

ich habe 3 und sie können sich ihres alters entsprechen in der öffentlichkeit benehmen.

das ist mir wichtig.

in ihnen steckt leben und ja das ist schön und das darf auch jeder sehen und hören;-)

so das sich eben keiner gestört fühlt. d.h. aber nicht das alle still auf ihrem stuhl sitzen müssen. tu wir doch bitte auch nicht. wir reden und lachen auch und das gestehe ich meinen kindern auch zu.

wens stört darf gerne die örtlichkeiten verlasse

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