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von karinikita  am 30.06.2012, 1:16 Uhr

Trotzphase???

Hallo, ich habe volles Verständnis für deine Situation -meine Tochter ist genauso alt und wir hatten eine Zeit lang auch ein paar Probleme. Ich habe dann mal unsere Kindergärtnerinnen gefragt, wie sie gewisse Problemsituationen angehen, denn allen Anscheins klappte es im Kiga besser als zuhause. Es ging immer um zwei Dinge: Erstens: den Willen durchzusetzen und Zweitens: Aufmerksamkeit zu bekommen. Es hat uns Geduld und Konsequenz gekostet. Nur den eigenen Willen durchzusetzen endet im Chaos. Wir haben es mit Kompromissen versucht. So hatte sie das Gefühl, mitzubestimmen. Wir haben ihr immer zwei Alternativen angeboten zwischen denen sie sich entscheiden konnte (mit allen Konsequenzen). Haben natürlich entsprechend erklärt was die Folgen ihres Handels sein werden. Nicht vergessen, du bist die Erwachsene, du trägst die Verantwortung, deshalb entscheidest du so und so - punkt. Du weißt es einfach besser, weil du mehr Erfahrung hast. "So redest du nicht mit mir" wird mal irgend ein Erwachsener zu ihr gesagt haben und sie imitiert dieses Verhalten. Darüber solltest du gelassen hinwegsehen.
Meine Kleine hat auch immer gebrüllt und es war nicht leicht sie ruhig zu bekommen aber aus diesem Grunde gab es eine "Auszeit", in der wir sie ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt haben und sie ruhig ins Zimmer gesteckt bis sie sich beruhigt hatte. Zuerst haben wir es zeitlich begrenzt ( 2 min - mit entsprechender Verlängerung und konsequent, bis sie sich wirklich beruhigt hatte) - Ja, sie ist ein paar Mal aus dem Zimmer gelaufen gekommen und ich habe sie zurückgebracht, ja, sie hat auch gegen die Tür gehämmert - ich musste sie auf ihr Bett setzen und ja, sie hat noch viel lauter gebrüllt - allerdings nicht sehr lange- ich habe kein wort zu ihr gesagt- dann hatte sie es schnell gelernt und hatte unsere gesellschaft schnell wieder gesucht. Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht SIE doof fand sondern ihr BENEHMEN nicht ok fand und es absolut nicht akzeptiere. Wir können uns nur miteinander unterhalten, wenn sie still ist- das hat sie jetzt begriffen. Außerdem hat ihr gleichaltrige Gesellschaft außerhalb des Kindergartens gefehlt- sie hat sich gelangweilt.

Ich vermute, dass deine Tochter ein Aufmerksamkeitsdefizit empfindet oder sich langweilt. Verstehe mich bitte richtig - ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit ist unbefriedigt und das liegt vielleicht daran, dass sie deine/eure Aufmerksamkeit hauptsächlich erreicht durch ihr negatives Verhalten. Kindern ist es egal ob sie Aufmerksamkeit durch schlechtes oder gutes Benehmen bekommen. Sie wollen wahrgenommen werden. Wenn sie keine konkreten Vorschläge oder Anregungen bekommt, weiß sie vielleicht (noch) nicht WIE sie sich allein beschäftigen SOLL. Red doch mal mit der Betreuerin eurer Tochter, die weiß sicher womit sich deine Kleine zurzeit am liebsten beschäftigt. Wenn du dir vielleicht feste Zeiten organisierst, wo ihr positive Erlebnisse miteinander teilt, Zeit miteinander verbringt, ein Spaziergang zum Spielplatz (wo bekannte/fremde Kinder spielen und sie sich richtig auspowern kann) oder ihr etwas bastelt, malt, backt, spielt oder einfach nur schmust - zeig ihr, sag ihr dass du sie lieb hast und wie wichtig sie für dich ist. Sie braucht Beschäftigung und deine Anerkennung für das, was sie leistet! (Eigentlich will sie "nur", dass du sie lieb hast und für sie da bist).
In Zukunft wird sie dich mit einem Geschwisterchen teilen müssen. Erkläre ihr, dass es dir jetzt nicht mehr so leicht fällt mit dem Kugelbauch und beschreibe ihr ohne Vorwurf oder Wertung wie du dich fühlst (traurig oder wütend) wenn sie sich daneben benimmt und wie wichtig es ist, dass die Zeit, die ihr miteinander verbringt, schön wird. Bezieh sie in ihre Rolle als große Schwester ein. Zeig ihr die Vorteile, die sie als große Schwester: Schließlich hat nicht jedes Kind im Kindergarten ein kleineres Geschwisterchen!!! Dann kann sie sich auch richtig auf das Baby freuen. Du hast schon ein paar gute Tipps diesbezüglich im Forum bekommen - den Vorschlag mit der Puppe fand ich gut. Es ist durchaus legitim, euch Hilfe von außen zu holen: die Großeltern mit einzubeziehen, um die Kleine zu aktivieren. Allerdings vermute ich, sie benötigt dringend annähernd gleichaltrige Spielkameraden.

Was ich noch vorschlagen kann, weil wir es selber so gemacht haben (Wir haben weder Großeltern noch Anverwandte in unmittelbarer Nähe zu wohnen) : Wir haben die Eltern der Kindergartenfreundinnen unserer Tochter angesprochen, ob wir ihre Kinder mit abholen könnten und zu uns nach Hause mitnehmen könnten. Die Kinder haben dann immer prima miteinander gespielt und viel Spaß gehabt (klar es gab auch mal Streit - völlig Normal- aber Langeweile gab es nie!) Und es beruht ja auch auf Gegenseitigkeit. Schnell wurde uns von den anderen Eltern angeboten, unser Kind auch mal abzuholen. Schaut euch die Leute an, vielleicht gibt es ein paar nette Eltern - wo die Chemie stimmt!

Ich hoffe ich konnte dir den einen oder anderen Tipp geben.

Ich wünsch dir viel Kraft für deine bevorstehende Geburt und viel Durchsetzungskraft und Gelassenheit!
lg Karinikita

 
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