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Geschrieben von Tine1 am 09.10.2012, 10:28 Uhr

Wir

Wir hatten (haben eigentlich immer noch, wenn man es genau nimmt) eine sanfte Eingewöhnung. Ich bin total überzeugt davon, dass das bei jedem Kind klappt, das grundsätzlich bereit ist, in den Kindergarten zu gehen.

Was schwierig bei uns war, und wie ich es herauslese ist das bei euch auch der Fall, dass die ErzieherInnen keine Erfahrung mit der sanften Eingewöhnung haben und uns somit keine allzugroße Hilfe sind.

Wir waren zunächst mal die ganze Zeit dabei, haben alles mitgemacht und mitgespielt (9:00 Uhr bis 12:00 Uhr). Haben nach ca. einer Woche angefangen (natürlich war immer nur einer dabei, ich spreche von "wir" weil mal mein Freund dabei war und mal ich), kurz im Personalraum Kaffee trinken zu gehen. Haben ihr davor gezeigt, wo der Personalraum ist (war glücklicherweise direkt gegenüber vom Gruppenraum) und ihr gesagt, dass sie sofort zu uns kommen kann, wenn sie uns vermisst. Haben die Zeit dann ausgedehnt, gingen dann "Kaffee trinken und Zeitung lesen".

Wir haben ihr immer einen Zeitpunkt genannt, zu den wir zurück sind. Also z. B. vor bzw. nach dem Stuhlkreis, bevor ihr nach draußen geht etc. Da sie den Ablauf bereits ganz gut kannte, von der Woche davor, konnte sie sich da was drunter vorstellen. Den Rest der Zeit sind wir dann zusammen da geblieben. Wenn sie früher gehen wollte, sind wir auch früher gegangen.

Sie hat öfter morgens angekündigt, sie wolle nicht in den Kiga. Da sie ein Morgenmuffel ist, und wir uns recht sicher waren, dass es nicht am Kiga liegt sondern daran, dass sie keine Lust auf anziehen und rausgehen hat, haben wir die Verabredung getroffen, wir gehen jeden Morgen in den Kiga. Wenn sie dort nicht spielen will, gehen wir wieder nach Hause. Ist aber nur einmal vorgekommen, dass sie dann wieder nach Hause wollte.

Wir haben dann nach ca. 2 weiteren Wochen angefangen, kurz nach draußen zu gehen und vor der Kiga-Tür zu sitzen. Hat auch gut geklappt.
Dann der erste Vorschlag, dass wir "nachhause" gehen und sie "alleine" bleibt. Großer Protest, also sind wir dageblieben. Haben uns aber im Gruppenraum zurückgezogen in eine Ecke. Ihr hatten wir am Morgen schon gesagt, dass wir bei ihr bleiben aber nicht mit spielen, nur in der Ecke sitzen und lesen. Wenn sie zu uns gekommen ist uns haben wir natürlich mit ihr geredet, sie auf den Schoß genommen wenn sie da wollte, haben sie zum spielen aber zu den ErzieherInnen geschickt. Auch wenn sie ein Buch vorgelesen bekommen oder ein Blatt zum malen holen wollte, haben wir ihr gesagt, sie soll die Erzieherin danach fragen.

Eine Woche später ein weiterer Trennungsversuch. Wir sprachen diesmal nicht davon, ob sie "alleine" bleiben könne, sondern ob sie weiter mit den Erzieherinnen und den Kindern spielen will (das war sehr wichtig, denn wenn sie "alleine" hört, hört sie garnicht weiter zu). Wir müssten noch mit dem Hund gassi gehen und die Küche aufräumen (macht sie beides nicht gerne). Wir würden uns damit beeilen und sie vor dem Stuhlkreis wieder abholen.

Antwort war, "ja Mama, ich will dass du gehst, aber hole mich auch schnell wieder ab". Gesagt, getan. Sie geht nun sehr gerne hin, will aber auch schnell wieder abgeholt werden. Sie bleibt inzwischen von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Zum Glück ist eh immer einer von uns zuhause, so dass wir nicht den Druck haben, dass sie länger bleiben muss. Es geht uns nur darum, dass sie Kontakt zu anderen Kindern hat, da reichen auch die zwei Stunden. Weiter erhöhen wollen wir es erst, wenn sie von sich aus sagt, dass sie länger bleiben will.

Das ganze zog sich auch über ca. 10 Wochen. Wir hatten nochmal Urlaub und Krankheit dazwischen und Abwesenheit der einen Erzieherin, einmal haben auch beide gefehlt, und mussten danach jeweils wieder einen Schritt zurück gehen.

Wenn die Erzieherinnen Erfahrung in der sanften Eingewöhnung gehabt hätten, dann wäre es sicher schneller gegangen. So mussten wir eben einige Erfahrungen machen (Wortwahl, sich zurückziehen im Gruppengeschehen), die die Eingewöhnung unnötig in die Länge gezogen haben.

Außerdem (aber das hast du ja leider nicht in der Hand), ist es wichtig, dass sich die ErzieherInnen intensiv um einen guten Kontakt zu ihr bemühen und viel mit ihr spielen und sie während des Spiels ins Gruppengeschehen integrieren. Dass sie sich also zunächst von dir löst, indem sie sich an eine Erzieherin bindet. Von der löst sie sich mit der Zeit wieder etwas, indem sie in die Gruppe integiert wird und vermehrt auch mit anderen Kindern spielt.

Uns hat es geholfen, und am Abend zusammen hinzusetzen und zu überlegen, wie der Tag war, was besser hätte laufen können und wie man es am nächsten Tag besser machen kann.

Ach, als wir sie das erste Mal "alleine" gelassen haben, hatten wir das bereits am Morgen bevor wir in den Kiga gegangen sind, mit ihr besprochen. Wir haben einen Zettel geschrieben vor ihren Augen und ihr vorgelesen: "Mama. Telefonnummer: xxxxxx". Wir haben gesagt, sie kann uns anrufen, wenn sie uns vermisst, den Zettel kann sie der Erzieherin geben. Davon war sie ziemlich begeistert. Am Anfang hat sie sich dann auch 2x abholen lassen, seitdem aber nicht mehr.


Vielleicht sind ein paar Tipps dabei, die auch bei euch helfen. Ich drück dir ganz fest die Daumen. Würd mich freuen, irgendwann mal zu hören, wie es noch weiterging.

Liebe Grüße
Tine

 
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