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Geschrieben von Lelchen am 10.01.2024, 13:16 Uhr

Umgang mit der Unsicherheit

Hallo zusammen,

vielleicht vorab ein bisschen Hintergrundgeschichte, damit ihr mein Anliegen verstehen könnt. Ich war mir aus rationalen Gründen unsicher, ob ich ein Kind haben möchte oder nicht. Wie so oft siegt dann aber doch das Gefühl, weswegen ich mir im November meine Kupferspirale entfernen ließ. Nun bestünde in der Theorie das zweite Mal die Möglichkeit, schwanger geworden zu sein. Ich habe seit dem Entfernen der Spirale immer wieder andere Dinge an meinem Körper wahrgenommen, die sonst eher untypisch für mich sind. Aktuell habe ich nicht das Gefühl, schwanger zu sein, auch wenn man viel in meine Symptome hineininterpretieren könnte (Brüste schmerzempfindlich und vergrößert, deutlich veränderter Appetit, nämlich beinahe keine Lust mehr, etwas zu essen, immer wieder aufkommende Übelkeit über den Tag verteilt, Schwindel usw.) und ich habe am Sonntag, vmtl. ES+11, einen Frühtest gemacht, der negativ war.
Jetzt bin ich einen Tag überfällig, was natürlich noch überhaupt nichts aussagt, traue mich aber nicht, einen Test zu machen, weil ich das Gefühl habe, er würde mich ohnehin nur enttäuschen.
Das Hauptproblem dabei ist nicht, dass ich unter allen Umständen sofort ein Kind möchte, sondern dass ich mit dieser Unsicherheit zwischen ES und Menstruation so gar nicht klar komme... Habt ihr da zufällig hilfreiche Strategien für euch entwickelt oder hört das nach einigen Zyklen ohne positiven Test ohnehin auf?

Vielen Dank schon mal!

 
2 Antworten:

Re: Umgang mit der Unsicherheit

Antwort von Mijou am 10.01.2024, 14:04 Uhr

Hallo,

ich glaube, das Problem ist, dass wir alle schlechten Gefühle am liebsten wegmachen wollen. Wir mögen kein Warten, keine Unsicherheit, alles soll möglichst sofort fluppen. Aber schlechte Gefühle gehören zum Leben dazu. Das ist nicht nur so ein Spruch, sondern es stimmt.

Das Warten aufs Baby ist eine gute Vorbereitung auf die Schwangerschafte und das Muttersein. Denn auch hier gehören Ängste, Unsicherheit, Sorgen natürlich mit dazu, und nicht zu knapp. Bei aller Freude sind auch schlechte Gefühle ganz unvermeidbar. Und sie hören auch nicht auf, wenn das Kind mit 20 von zu Hause auszieht, sondern man ist für immer Mutter, und man hat für immer Ängste ums Kind, später um die Enkel usw.

Und so ist es im Kleinen eben jetzt auch schon bei dir. Schwanger zu sein ist etwas Großes und Einschneidendes. Und das spürt man eben auch vorher schon. Man hat eine große Entscheidung getroffen, man ist bereit, etwas unendlich Bedeutsames zu erleben. Ein Teil der Unsicherheit hat auch damit zu tun, dass man nicht genau weiß, wann das Ganze wirklich eintritt. Ist es diesen Zyklus so weit? Oder erst in sechs Monaten?

Mir half es immer, die unangenehmen Gefühle anzunehmen. Wenn man sie weghaben will, werden sie stärker, sie lassen sich nicht wegdrücken, weil sie natürlich sind. Wenn du also fragst, wie man damit umgeht, dann gibt‘s nur einen Weg: Akzeptanz.

Wehre dich nicht gegen die Ungeduld, die Unsicherheit, die Zweifel. Sie sind einfach unvermeidbar. Und das Geheimnis ist: Akzeptanz macht viel gelassener. Man weiß, es wird klappen, irgendwann.

P.S.: Ich würde nochmal testen, da du überfällig bist.

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Re: Umgang mit der Unsicherheit

Antwort von Lelchen am 10.01.2024, 14:19 Uhr

Danke, Mijou! Ich stimme dir völlig zu und bin eigentlich auch kein Typ Mensch, der schlechte Gefühle nicht annehmen kann. Aber die Akzeptanz, dass das "Ziel", ein Kind zu bekommen, so ganz anders ist als alle anderen Ziele, die man ständig zu erreichen versucht, fällt mir sehr schwer. Nicht zuletzt, weil meine beste Freundin nun mit dem zweiten Kind schwanger ist, bei dem es beim ersten Versuch geklappt hat. Auch wenn ich natürlich weiß, dass schwanger werden so nicht läuft, setzt mich das aus irgendeinem Grund unter Druck, auch wenn es im Freundeskreis auch ganz andere Beispiele gibt.
Akzeptanz und Annahme sind da vermutlich tatsächlich ganz gute erste Schritte. :-*

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