Erster Kinderwunsch

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Geschrieben von Anna4567 am 14.11.2023, 21:04 Uhr

Woran KiWu erkennen?

Liebe Community,

Ich bin ein wenig unsicher in welcher Situation ich mich gerade befinde. Darum hoffe ich bei euch ein wenig klarere Gedanken zu bekommen. Evtl. kann jemand sich jemand in mir wieder finden.

Ich bin Anfang 30 und habe bis vor ca 2 Jahren immer gedacht, eigene Kinder würden für mich nicht in Frage kommen. Zum einen hatte ich Angst davor welche unbeherrschbaren Dinge auf die Jugend zukommt und mich damit verletzlich zu machen (wenn ich darüber keine Kontrolle habe). Zum anderen hat man ja so manche Horrorgeschichte von Geburten gehört.
Nun ist es so, dass ich allerdings die Familiengründungen (altersbedingt) um mich herum immer mehr mitbekomme und immer schon gern mit Kindern zu tun hatte. Meine Gedanken werden nun weniger von den oben benannten Gedanken bestimmt. Dafür bin ich nun in der (zugegeben komfortablen) Situation eines gut bezahlen und sicheren Jobs nach langer Ausbildung. Ich habe einige Jahre nach der Ausbildung mit Reisen verbracht, bin mir aber nicht sicher, ob es das gewesen sein soll.
Und nun kommen wir zu meinen Bedenken. Als Frau die deutlich mehr als ihr Mann entlohnt wird und zudem beruflich auf eine Fernbeziehung angewiesen ist, wird die Situation nicht gerade einfach. Mein Kopf sagt mir immer wieder, dass ein Kind in dieser Konstellation unvereinbar ist mit dem Beruf - auch wenn dies immer anders propagiert wird. Home Office ist zwar kein Fremdwort, aber dennoch in der Entfernung wenig praktikabel. Und dann kommt mir immer der Gedanke, ob ich einfach nur durch die vielen Familien in meinem Umfeld davon getrieben bin. Vor ein paar Jahren war das ja noch gar nicht in meinem Kopf. Ich merke einfach, dass ich mental instabil und hin und her gerissen bin.
Das wäre sicher kein guter Start für ein kleines, hilfsbedürftiges Würmchen.

Ich weiß einfach nicht was ich möchte oder womit ich leben kann. Woran habt ihr gemerkt, dass der Wunsch groß genug ist um diese „Einschränkungen“ in Kauf zu nehmen?

Ich danke jedem der sich meine Gedanken bis zum Ende durchgelesen hat und noch mehr für jede Antwort.
Danke euch!

Grüße, Anna

 
13 Antworten:

Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Ameliawilliams am 14.11.2023, 22:19 Uhr

Hallo Anna

Ich denke, das kommt eben doch auch durch das Alter und Evolution etc.

Dass du dir Gedanken machst, woher die Gedanken/Gefühle kommen und dich damit auseinandersetzt woher es kommt, ist denke ich absolut richtig. Damit zeigst du bereits jetzt Verantwortung gegenüber einem potentiellen Kind =)

Ich wusste es erst, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Hört sich kitschig an, ist aber so. Davor war beides für mich i.o.

Mit 30 hast du ja noch genügend Zeit, dir Gedanken zu machen, allenfalls auch mit Unterstützung, woher der Wunsch kommt und ob es ist, was du wirklich willst. Hast du mal mit deinem Partner darüber gesprochen? Oder guten Freunden?

Ich wünsche dir viel Kraft, Einsicht und hör auf dein Bauchgefühl.

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Schmetterling_12345 am 15.11.2023, 0:15 Uhr

Besteht nicht die Option auf längere Sicht zusammen zu ziehen? Hat dein Partner eventuell die Option zu dir zu ziehen, wenn du beruflich bedingt sehr eingeschränkt ist? Das sind ja durchaus Gedanken, die man auch ganz unabhängig vom Thema Kinder kriegen mal über kurz oder lang durchspielen sollte. Eine Fernbeziehung auf Dauer wäre zumindest nichts für mich.

Woran habe ich das gemerkt. Hm, schwierig zu sagen. Für mich stand schon immer fest, dass ich Kinder möchte. Nachdem ich dann meinen jetzigen Mann kennengelernt habe, war auch sehr schnell klar, dass er der Richtige dafür ist und er wiederum auch einen großen Kinderwunsch hat. Wir haben dann geheiratet und haben danach mit der Kinderplanung gestartet. Bei uns gab’s nie großartig die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Bis nach der Hochzeit wollten wir warten, ja. Dadurch, dass wir beide aber nicht mehr die Jüngsten sind (ich 35, er 40) gabs weniger das Thema bzgl. „Einschränkungen“, denn entweder jetzt oder nie. Ich verdiene übrigens auch mehr wie er. Das ist aber für mich nichts was gegen Kinder spricht. Mittlerweile sehe ich das Thema Karriere auch ein Stück weit anders. Karriere schön und gut, aber nicht mehr um jeden Preis.

Ich würde an deiner Stelle erst mal das Gespräch mit deinem Partner suchen. Wünscht er sich Kinder? Wenn ja wann? Wie stellt ihr euch eure Zukunft vor? Wollt ihr auf Dauer eine Fernbeziehung führen? Welche Optionen gibt es noch?

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Anna4567 am 15.11.2023, 7:36 Uhr

Liebe Ameliawilliams, liebe Schmetterling,

Vielen Dank für eure Antworten und die Einblicke, die ihr mir damit gewährt habt. Ich finde die Vorstellungen sehr schön und würde mich freuen, wenn ich ebenfalls so fühlen könnte. Entscheidungen aus dem Bauch heraus sind die besten, das sieht man an eurem Beispiel :-) Ich glaube sie machen zufriedener als Kopfentscheidungen. Alles gute für euch!

Gerne werde ich auf eure Fragen eingehen.
Mit meinem Mann gesprochen habe ich bereits mehrfach. Zunächst darüber, dass ich keine Kinder möchte, er hingegen schon. Mein Mann ist ein paar Jahre älter als ich und hatte immer bekräftigt, dass er kein so später Vater sein möchte, da er Befürchtungen hat das Kind könnte dadurch vergleichsweise früh seinen Vater verlieren…seine persönliche Frist wäre in ca 1,5 Jahren. Er war aber auch fein damit eine Ehe ohne Kinder zu führen und setzt mich daher nicht unter Druck. Dennoch haben wir uns über Kindernamen unterhalten. Zuletzt habe ich nochmal das Gespräch gesucht und eben auch den Zusammenhang mit den vielen Familien um mich herum thematisiert. Vor allem aber auch finanzielles und die Arbeitssituation. Er wäre bereit mir nachzuziehen mit jeder Konsequenz. Da sein Beruf allerdings wenig flexibel ist und ich selbst als unabhängige Frau erzogen wurde, wollte ich nie, dass er sich in eine Art Abhängigkeit begibt und ohne einen Job nachkommt. Man muss dazu sagen, dass wir seit einigen Jahren zusammenwohnen und diesen Alltag kennen. Durch meine Arbeit ich allerdings voraussichtlich alle 2-3 Jahre etwas Neues (auch in anderen Städten) machen muss. Darum ist zusammenziehen nur bedingt einfach. Natürlich könnte ich in Teilzeit arbeiten und damit meine Karriere einschränken. Und da sitze ich wieder in der Klemme: entweder ich stecke dafür ein paar Jahre zurück und versuche später mein Glück oder ich lass es ganz sein. Es scheint mir einfach nie der richtige Zeitpunkt zu kommen.
In finanzieller Hinsicht fehlt mir im Moment die Fantasie, wie ich das alles stemmen sollte, wenn es „nur“ (nicht despektierlich gemeint, aber das Soll ist deutlich) Elterngeld gibt. Wohnraum, Ausstattung, Betreuung…das alles wird ja doch nicht zu unterschätzen sein.
Ich bin einfach zu verkopft.

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Piccadilly am 15.11.2023, 8:29 Uhr

Hallo Anna,

auch für mich war das Thema Kinderwunsch eine lange Reise gewesen.

Ich wollte früher gar keine Kinder, unter keinen Umständen. Ich hatte meinen Traumjob, ich hatte mein Pferd und wollte einfach arbeiten und das Geld für mich ausgeben.

Dann Heirat, man wurde älter. Mit 30 wurde aus dem "niemals" ein "vielleicht". Und mit 35 kam der Wunsch ganz massiv.
Wir haben aber "angefangen" zu basteln als ich so 30 war. Aufgrund einiger Probleme hat es dann ganze 7 Jahre gedauert bis ich schwanger wurde.

Heute ist der Kleine 3,5 Jahre alt. Karriere kommt für mich nicht mehr in Frage. Ich arbeite Teilzeit, mein Mann voll und das Geld reicht. Ich versuche, dass das Kind eine tolle Kindheit hat, versuche ihm viel zu ermöglichen und die Welt zu zeigen (1x/Jahr ein größerer Urlaub ist drin).
Pferd steht mittlerweile in Rente.
Die Prioritäten haben sich also bei mir komplett verschoben.

Ich habe sogar 3 Monate nach der Elternzeit meinen Job gewechselt, weil dieser Job mit den Arbeitszeiten und Kind nicht vereinbar war. Und alle haben sich gefragt warum....ich möchte nicht angeben, aber ich war in dem Job sehr gut. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass ich irgendwas bereue oder so. Im Gegenteil. Mein Leben ist gerade gut so wie es ist.

Diese Gedanken, was dann passiert, wie es weitergeht hat man, das war bei mir auch so. Aber einiges regelt sich dann erst später.

LG

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Ameliawilliams am 15.11.2023, 9:51 Uhr

Die finanziellen Gedanken, die du dir machst, mache ich mir natürlich teilweise auch. Und jede Frage habe ich bisher auch noch nicht beantwortet (Kind ist unterwegs), muss ich aber auch nicht =)

Allenfalls gäbe es auch die Möglichkeit, dass du mehr arbeitest und dein Mann mehr zu Hause ist? Ich kenne mindestens 3 Familien, die es ca. 50/50 machen (beide Arbeiten mind 60%). In einer Familie sogar die Frau 100% und der Mann war "Hausmann" als die Kids kleiner waren. Mein Mann z.B. würde sofort zu Hause bleiben/massiv reduzieren und den Haushalt nach meinem Geschmack führen, Kinder erziehen etc. Wenn ich das wollen würde.

Beziehungs- und Familienmodelle sind nun mal unterschiedlich =) was für A stimmt, muss für B nicht, und C macht/braucht es nochmal anders =)

Dein Mann hört sich vernünftig, zuverlässig und geerdet sowie kompromiss-und gesprächsbereit an =) rede doch nochmal über deine Gefühle und dass du dir darüber klar werden möchtest. Wenn du dafür 2 Jahre brauchst, sind es dann eben 2 Jahre. Vielleicht wäre es für ihn dann auch in Ordnung.

Denn weisst du, den perfekten Zeitpunkt gibt es vermutlich nicht. Irgendwas ist immer =) und bereit sein? Naja, ich glaube das ist man dann, wenn dwr Krümel da ist xD

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Anna4567 am 15.11.2023, 16:27 Uhr

Liebe Piccadilly,

Ich danke auch dir sehr herzlich für deine ehrlich Antwort. Schön, dass am Ende alles so wurde, wie du es dir gewünscht hast. Wenn es sicher auch eine Menge Nerven bis dahin gekostet hat. Umso schöner zu lesen, dass sich deine Prioritäten so verschoben haben.

Ich denke ein Jobwechsel kommt für mich nicht in Betracht aufgrund der sozialversicherungsrechtlichen Folgen.

Allerdings ist mein Mann für hier vorgeschlagene Teilzeitmodelle offen. Er hatte auch schon den „Hausmann“ vorgeschlagen. Davon halte ich persönlich allerdings nichts. Was ich für mich nicht möchte (finanzielle Abhängigkeit), möchte ich auch ihm nicht antun bzw. von ihm verlangen.

Manchmal denke ich, fehlt mir einfach nur der Mut und die positive Einstellung, dass sich alles zum Guten entwickelt. Ungewöhnlich, aber vllt ist der Leidensdruck dann noch nicht hoch genug….

Ich möchte auf jeden Fall nochmals allen danken für das offene Ohr und die Erfahrungsberichte :-)

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Ameliawilliams am 15.11.2023, 20:11 Uhr

Ach weisst du, ich bin ganz oft Kopfmensch...seeehr oft. Manchmal wäre n bisschen mehr Spontanität auch nicht schlecht.

Aber du bist wie du bist, hast deine Werte und Prinzipien =)

Manchmal braucht man einfach etwas Zeit und gewisse Dinge fügen sich =)

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Murmel-Mama am 16.11.2023, 8:57 Uhr

Hey,
das klingt als ob du dir viele Gedanken machst. Und für mich ein bisschen als ob da vor allem Ängste hinterstehen. Vielleicht lohnt es sich, sich das näher anzuschauen.

Zur Frage: bei mir war es eine rationale Entscheidung (Alter) obwohl ich unsicher war und Ängste hatte. Dann hab ich mir mein Leben in 20 Jahren vorgestellt und mich da nie zu zweit gesehen sondern immer mit einer Familie. Also haben wir es gewagt.

Rückblickend finde ich, dass einem da gesellschaftlich ganz schön Angst und Druck gemacht wird. Als wäre nur eine Frau, die sich aufgibt bzw. extrem einschränkt eine gute Mutter.

Und das ist Quatsch. Deswegen zu deinen Bedenken: Kind und Fernbeziehung/Karriere/Umzüge/Reisen sind möglich, wenn du das möchtest ä. Du hast ja scheinbar einen Partner an deiner Seite, der dich unterstützt und Kompromisse eingehen würde.

Eine Freundin von mir ist direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen, ihr Mann hat die volle Elternzeit genommen und war dann in Teilzeit. Eine andere ist nach einem halben Jahr zurück, weil sie Oberärztin geworden ist und der Mann hat übernommen.
Wenn das Kind bei deinem Partner leben würde, wäre auch eine Wochenendbeziehung möglich dann würdest du halt fahren. Ümzüge gehen auch, sind halt nur mit zunehmendem Alter blöd. Gibts aber auch genug (Fußballer, Manager, Bundeswehrsoldsten...)
Viele dieser Konstellationen werden umgekehrt von vielen Männern gelebt und da kommt niemand auf die Idee, zu zweifeln, dass das geht.

Reisen mit Kind geht auch. Wobei sich Bedürfnisse auch ändern können. Wir sind vorher viel gereist und hatten das auch mit Baby überlegt. Aber jetzt wo sie da ist, haben wir das Bedürfnis gar nicht mehr
Finanziell haben wir bisher kaum Einschränkungen. Wir haben viel gebraucht gekauft und geschenkt bekommen. Und wir geben weniger aus, weil wir z.B. weniger reisen, einkaufen, essen gehen...wir haben einfach keine Lust mehr drauf und sind so zufrieden:)

Du siehst, es gibt eine Menge Möglichkeiten. Hab Mut den Weg zu finden, der zu dir/euch passt!

Ich drück euch die Daumen :)

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Anna4567 am 16.11.2023, 9:33 Uhr

Hey Murmel-Mama,

Danke auch dir für deine Antwort
Es ist spannend sich all diese Gedanken und Herangehensweisen durch den Kopf gehen zu lassen. Ich gewinne zunehmend Einblicke die ich selbst so noch nicht durchgeführt habe. Vielen Dank dafür!

Es wohl wahr, dass die Gesellschaft einem diesen Druck auferlegt. In der Familie in der ich aufgewachsen bin waren die Mütter komplett Zuhause bei den Kindern und die Väter waren arbeiten. Diese Sicht der Dinge werden auch alle nicht müde als ausschließlich richtige Variante zu betonen. Mag sein, dass dies mitschwingt.

Der Vergleich mit dem Soldat trifft ins Schwarze…Gut analysiert Und da kommen wir nun zum biologischen Unterschied. Ich denke Männer können das machen, da sie - selbst wenn sie wollten - das Kind nicht stillen können. Vermutlich ist das für einige auch ein trauriger Fakt, keine Frage. Ich möchte damit niemanden angreifen oder etwas unterstellen.

Spannend finde ich allerdings die Geschichte um deine Freundinnen, die nach dem Mutterschutz zurück zur Arbeit ging bzw. nach 6 Monaten. Wie kam das bei den Menschen in deren Umfeld an? Haben die beiden sich dann bereits vorab für Fläschchen entschieden? Waren beide mit ihrer Entscheidung auch nach der Geburt so zufrieden und glücklich?

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Halimon am 16.11.2023, 11:24 Uhr

Hey,

Also bei uns war es so, dass ich immer wusste, ich will mal Kinder haben. Irgendwann wusste ich „jetzt“. Ich habe und hatte immer den Optimismus, dass sich für alles eine Lösung findet. Denn auch wenn Kinder zu haben mit Schwierigkeiten und Einschränkungen verbunden ist, wäre die Alternative, nämlich ein kinderloses Leben, nie die schönere Option gewesen.

Ich habe auch einen sehr gut bezahlten Job und bin eigentlich Hauptverdienerin. Finanziell ist das totaler Mist, dass ich zuhause geblieben bin und dann Teilzeit arbeite. Aber mein Lebenssinn liegt eben woanders, und ich bin sicher, dass ich auf lange Sicht auch wieder ein erfülltes Berufsleben haben werde.
Wenn du siehst, wie um dich herum die Frauen zu Müttern werden und die Paare zu Familien kann ich dir sagen, es ist nicht nur die Zeit der Schwangerschaft und des ersten Babys, die du mit ansiehst. Es wird weitergehen, die Freunde werden immer ihre (größer werdenden) Kinder bei sich und als Lebensinhalt haben. Und irgendwann wahrscheinlich auch Enkelkinder haben. Weihnachten, Geburtstage, Ferien alles Zeiten für und mit den Kindern. Soll heißen: es wird nicht einfach vorüber gehen und alles wieder beim Alten sein.

Ich kenne einige Frauen der älteren Generation, die sich früher gegen Kinder entschieden haben, und es nun bedauern.

Das soll wirklich nicht heißen, dass Kinder der einzig richtige Weg für alle sein müssen. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass ein Weg ohne Kinder vielleicht erstmal einfacher scheint. Man muss nichts verändern. Seine Freiheit und Unabhängigkeit nicht aufgeben. Man hat das verdiente Geld voll für seine Wünsche zu Verfügung.
Es mag sogar befremdlich anmuten, Frauen, die früher ganz anders waren, nun als Mütter plötzlich nur noch mit zerzaustem Haar, Augenringen und spielplatztauglicher Kleidung herumlaufen zu sehen, die nur noch Windeln, Brei, und Erziehungsratgeber als Themen haben.

Und ich gebe dir Recht, entgegen dem, was vielfach propagiert wird, kann man Beruf und Kind wirklich nicht gut vereinbaren.

Aber wer wünscht sich schon am Ende seines Lebens, er hätte mehr Zeit in den Beruf und ins Geldverdienen gesteckt?

Es ist super und sehr wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, ob und wie ein Kind ins Leben passt. Und zwar nicht nur ob man es irgendwie reinkriegt, sondern ob man dem Kind ein stabiles, liebevolles Zuhause bieten kann und möchte. Man hat damit eine so riesige Verantwortung.

Ich hätte mir vorher nicht vorstellen können, was es mit mir machen würde, Kinder zu haben.

Ich denke, dass es auch bei dir ein Prozess sein wird. Du kannst Nächte durchgrübeln und wirst keinen perfekten Weg finden. Und nach und nach wird sich mehr und mehr herauskristallisieren, was du willst.
Und dann wird sich für alles eine Lösung finden.

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Murmel-Mama am 16.11.2023, 12:49 Uhr

Hallo :)
Ja, leider sind die Rollenbilder weiterhin hartnäckig in den Köpfen vorhanden. Ich komme auch aus eher traditionellen Verhältnissen. Dass wir Dinge anders machen, wird da auch öfter mal verwundert (hinter meinem Rücken vermutlich auch kritisch) zur Kenntnis genommen.

Ich merke aber nach einigen Monaten mit Kind, wie wichtig es ist, dass wir unseren Weg gehen und damit zufrieden sind. Ich hatte vorher schon meinen eigenen Kopf, in der Schwangerschaft hab ich mich ganz schön verunsichern lassen (Totschlagargument: aber du willst doch das Beste für das Kind!) aber jetzt bin ich (geprägt durch Geburt und Anfangsphase) noch klarer in meiner Haltung.

Das isses auch, was meine Freundinnen sagen: es gibt durchaus kritische Stimmen aber je klarer beide in ihrer Haltung sind, desto weniger Kommentare gibts. Beide sind sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung. Die eine hat 3 Kinder, die andere 2. Sie haben es also mehrfach gemacht

Die Freundinnen haben beide im Mutterschutz gestillt, die eine nach 6 Monaten abgestillt, die andere dann abgepumpt.

Eine andere Freundin hat gar nicht gestillt, weil sie nicht wollte. Eine weitere hat sich ihr Kind zwischendurch vorbeibringen lassen zum stillen. Wieder andere kombinieren (stillen/Flasche). Du siehst, es gibt eine Menge Möglichkeiten.

Aus meiner Sicht ist das wichtigste, dass das Kind vertrauensvolle Bindungspersonen hat, die sich liebevoll kümmern und es gut versorgen. Wer das nun mit welcher Nahrung macht ist für mich da nicht das entscheidende

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Anna4567 am 17.11.2023, 7:02 Uhr

Liebe Halimon,

Vielen Dank für deine Antwort und eine weitere Facette. Die Frage danach, ob ich mir in vielen Jahren ein Leben zu zweit vorstellen kann und dass mich das glücklicher machen könnte habe ich bisher auch noch nicht nachgedacht… Aber ich habe tatsächlich bemerkt, dass gerade Weihnachten nicht mehr das selbe Fest ist wie noch vor 10-15 Jahren als die Familie größer war. Das hat mich tatsächlich schon überlegen lassen an Weihnachten wegzufahren

Liebe Murmel-Mama,
Du scheinst mir eine durchsetzungsstarke Frau zu sein und einen klaren Weg und ein Ziel gefunden zu haben. Das ist bewundernswert! Danke für die Rückmeldung auch zu deinen Freundinnen.


Insgesamt habe ich hier sehr viele Rückmeldungen von wunderbaren Frauen erhalten. Ein großes Dankeschön für eure lieben Worte! Jede einzelne Erfahrung hat mich auf meine Weise weitergebracht und jede eurer Lösungen ist gut so wie sie ist. Besonders freut mich, dass offenbar das Sprichwort „Viele Wege führen nach Rom“ zutrifft und jeder mit seiner Entscheidung mit sich im Reinen ist. Das sehe ich als Gabe

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Re: Woran KiWu erkennen?

Antwort von Anna992 am 24.02.2024, 11:05 Uhr

Liebe Community,

Leider musste ich mich nochmals neu anmelden.

Mittlerweile sind 3 weitere Monate vergangen. Ich habe mir einige Gedanken gemacht und mich hat am meisten das Argument überzeugt, wie ich mir mein Leben in vielen Jahren vorstelle.

Ich habe nun einen Termin bei meiner Ärztin und werde gemeinsam mit meinem Mann das Projekt angehen
Ich bin gespannt, was die kommenden Monate/Jahre auf mich wartet.

LG Anna

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