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Geschrieben von Dankbar am 12.06.2022, 4:01 Uhr

Eine (Kinderwunsch-)Geschichte zum Mut machen

Ihr Lieben,

während der Zeit meines Kinderwunsches hat es mir so geholfen hier zu lesen, aber getraut selbst etwas zu schreiben habe ich nicht.
Jetzt ist es aber an der Zeit meine Geschichte mit euch zu teilen, weil ich hoffe, dass sie einigen von euch Mut macht.

Mein Kinderwunsch begann sehr früh, ich wusste schon als Jugendliche: ich will jung Mutter werden und später eine Großfamilie haben!

Doch dann kam das Leben dazwischen.

Ich hatte drei längere Beziehungen und jedes mal habe ich mich getrennt weil mein Partner auch nach mehreren Jahren "jetzt noch nicht bereit für ein Kind war"...
In der Zwischenzeit habe ich studiert und auch karrieretechnisch ging es bergauf. Aber glücklich war ich überhaupt nicht damit. Das was ich eigentlich wollte, wovon ich träumte, worüber ich oft auch damals schon weinte, konnte ich einfach nicht erzwingen.

Mit 30 lernte ich dann meinen jetzigen Mann kennen und wir waren soooo verliebt, es war verrückt. Schnell kam das Thema Kinder auf und so beschlossen wir nicht mehr zu verhüten. Ich war wie im Rausch- dieser tolle Mann und jetzt bald noch ein Kind....
Doch dann passierte: Nichts.
Zuerst wars okay, naja ich bin ja auch schon dreißig. Aber Zyklus für Zyklus wurde ich trauriger, wütender, fassungsloser. Warum jetzt das??
Nach fast drei Jahren unverhütetem GV dann die Diagnose: beidseitiger Eileiterverschluss- ohne künstliche Befruchtung wird das nichts.
Mittlerweile waren wir verheiratet und so landeten wir schnell in einem Kinderwunschzentrum und auch der Krankenkassenantrag wurde genehmigt. Ich wollte das nicht, aber letztendlich war der Wunsch nach diesem einen Kind (an eine Großfamilie war gar nicht mehr zu denken) so groß, dass wir bereit waren diesen Weg zu gehen.
Bevor die erste Stimmulation jedoch starten konnte hatte ich eine Herzerkrankung die mich bis auf die Intensivstation brachte. Dort fragte man mich bezüglich der Medikation noch, ob es möglich wäre, dass ich schwanger bin. Ich verneinte natürlich!
Nach drei Wochen und meiner Genesung. War mir plötzlich extrem übel. Und auf einmal wusste ich, warum ich seit drei Wochen auf meine Periode wartete: ich war schwanger!!! Trotz hochdosierter Antibiotikagabe und einem Monat zuvor Diagnose Eileiterverschluss...
Neun Monate später kam unsere völlig gesunde Tochter auf die Welt!

Als meine Periode ein Jahr nach der Geburt wieder einsetzte nahm ich wieder Kontakt zum Kinderwunschzentrum auf um zu erfahren wie hoch sie meine Chancen einschätzen erneut auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Sie rieten mir dazu erneut eine Bauchspiegelung durchzuführen. Doch dazu kam es nicht. Diesmal habe ich es gleich bemerkt: ich war wieder schwanger! Doch diese Geschichte endete dramatisch. Zunächst war noch alles in Ordnung, aber in der 8. Ssw bekam ich Blutungen. Ich war zunächst eben traurig aber auch gefasst, denn mit einer Fehlgeburt konnte ich besser umgehen als damit überhaupt nicht schwanger werden zu können. Doch zwei Wochen starker Bauchschmerzen später wurde ich notoperiert. Die Chance 1:30.000 hatte mich getroffen: ich hatte eine heterotrophe Ss, d.h. ich war jeweils schwanger in der Gebärmutter und im Eileiter gleichzeitig. Nur von dem Zwilling im Eileiter wusste niemand. Und so verlor ich einen meiner beiden sowieso schon undurchlässigen Eileitern.

Uns war klar: jetzt gehen wir nochmal den Weg ins Kiwuzentrum. Aber bis zur Genehmigung der Antragstellung bei der Krankenkasse verging natürlich noch Zeit, auf natürlichem Wege klappte es aber in dieser Zeit nicht mehr.
Also Beginn unserer ersten IVF. Es war nervenaufreibend, teuer und schlaflos.
Aber es hat sich mehr als gelohnt: wir bekommen nach einem Versuch Zwillinge.
Ich bin jetzt in der 19. Ssw. und es geht mir hervorragend. In knapp fünf Monaten werde ich mit 36 Mutter von drei (!!!) Kindern sein.
Und wir hoffen sogar vorsichtig weiter, dass das nicht unsere letzten sind....

Das ist mein Weg. Lang, viele Tränen, einige Therapiestunde.

Ich habe gehadert mit Gott und meinem christlichen Glauben. Und jetzt hab ich noch mehr Vertrauen, dass er es gut mit uns meint. Dass wir seine Wege nicht verstehen können und sollen. Aber das auf jeder Geschichte sein Segen liegt.
Und ich hoffe sehr, dass ich diese Erfahrung mein Leben lang mittragen kann. Egal welche anderen Hürden noch auf meinem Lebensweg auf mich warten.

So wünsche ich euch allen Gottes Segen auf eurem Kinderwunsch. Ihr seid nicht allein.

 
4 Antworten:

Re: Eine (Kinderwunsch-)Geschichte zum Mut machen

Antwort von FMFM am 12.06.2022, 15:44 Uhr

Hallo Liebes,

Danke das du mit uns deine Geschichte teilst! Deine Worte haben mich so berührt, mir kamen gerade die Tränen.. jede von uns hat ihr Päckchen zu schleppen, sonst wären wir wohl nicht hier, aber am Ende zählt das wir Glücklich sind.. egal wie steinig und schwierig dieser Weg wird. Einfach Danke das du so viel mit uns teilst und uns daran Teil haben lässt und alles liebe und gute für dich, deine Zwillinge und deine Kleine große Famile

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Re: Eine (Kinderwunsch-)Geschichte zum Mut machen

Antwort von Mutti40 am 12.06.2022, 17:41 Uhr

Vielen Dank für deine Geschichte.
In jedem Glauben ist es so, daß Gott Sein Plan hat für jeden von uns.
Was wir tatsächlich nicht immer verstehen warum das so ist. Für viele alles einfach und andere sehr steinig.

Wünsche dir alles gute........

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Re: Eine (Kinderwunsch-)Geschichte zum Mut machen

Antwort von Mama Babywunsch am 12.06.2022, 21:50 Uhr

Ich danke dir vom ganzen Herzen, dass du diese wunderschöne Geschichte mit uns teilst ! Ich war beim lesen so berührt, dass mir die Tränen gekommen sind ! ;) Wunderschön!!!! wünsche dir und deiner Familie alles gute im Leben ! Toll :) das gibt mir soviel Mut um weiter zu kämpfen !

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Re: Eine (Kinderwunsch-)Geschichte zum Mut machen

Antwort von Era123 am 13.06.2022, 11:59 Uhr

Hallo Dankbar,

vielen dank dass du deine Geschichte mit uns teilst.

Ich denke alles was passiert und was man durchmacht passiert aus einem wichtigen Grund. Es gibt Tage wo man die Welt nicht mehr versteht oder man denkt, dass alles kein Sinn mehr macht. Man ist enttäuscht und man hat angst als Frau kinderlos zu bleiben.

Aber tief im inneren glaubt man an das Gute. Wir kämpfen weiter, beeindruckend wie wir sind. So stark .

Ich habe mir deine Nachricht vor paar Tagen gelesen und habe mir innerlich gesagt "ich wünsche, mir würde auch so ein wunder passieren", auch du hast viel durchgemacht aber es hat sich zum Schluss alles gelohnt.

Vielleicht darf auch ich mich bald freuen und meine Geschichte teilen.

Ich wünsche euch alles Gute dir und deiner Familie

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