Wie weitermachen?

Hallo Gleichgesinnte,

auf meiner Suche nach irgendwas, das mir heute hilft, bin ich auf deinen Beitrag gestoßen und habe mich ziemlich wiedergefunden. Dass ich helfen kann bezweifele ich, aber vielleicht können wir uns zumindest austauschen.

Ich versuche seit etwa zwei Jahren als Single ein Kind zu bekommen. Zuerst habe ich mich intensiv informiert und überlegt welche Möglichkeit für mich und das Kind der Zukunft die Beste ist. Zuerst hatte ich mich für den Weg einer privaten Samenspende entschieden und versucht über ein Forum einen passenden Spender (gern auch mit Onkelfunktion) zu finden. Das war Dating mal ganz anders... Zwar habe ich keine richtig schlechten Erfahrungen gemacht und war überrascht, dass es viele potentielle Kandidaten gab, aber die Vorstellungen gingen dann doch sehr auseinander und nach mehreren kurzfristigen "Rückzügen" von Seiten der vorher so gewillt erscheinenden Männern, habe ich diesen Weg frustriert aufgegeben.

Seit mehr als einem Jahr bin ich in der KIWU Behandlung wie Du. Ich habe vorab einige Tests machen lassen, z.b. den Eileiterdurchlässigkeitstest (war schnell und schmerzlos und preislich im Rahmen) weil sonst IUIs ja gar nicht klappen können, falls dort etwas im Argen liegt. Meine Klinik hatte mir dazu auch nicht explizit geraten aber ich wollte das gerne fürs Gefühl vorher abgeklärt haben. Hormone habe ich alle testen lassen, bei der Schilddrüse kam bei mir ein Hashimoto raus, der aber noch keine Auswirkungen auf irgendwas hatte und sofort gut eingestellt wurde. Meine erste IUI vor ziemlich genau einem Jahr ist gescheitert, bei der zweiten war ich schwanger. Leider sind aber die HCG Werte schnell wieder gesunken und daher hatte ich einen Abgang am Ende der 6SS.
IUI drei und vier haben wieder nicht geklappt.

Weil die Spendersamen wie du ja weißt, das teuerste an der Sache sind, riet mir meine Klinik dann zu einer IVF. Dreimal so teuer mindestens, aber auch Doppelt so hohe Chancen auf eine Schwangerschaf und wohlmöglich mehrere Versuche mit einem Samenhalm. Also habe ich mit meinem letzten Samenhalm im Frühjahr eine IVF gemacht. Die Stimulierungsmedikamente habe ich gut vertragen aber das selbst spritzen habe ich als sehr belastend empfunden (da fehlt uns wieder der Partner) und die Eizellenentnahme war auch nicht gerade nett. Es konnten bei mir aber tatsächlich acht Eizellen befruchtet und eingefroren werden (normale bis gute Ausbeute). Wir haben dann wegen einer leichten Überstimulation erstmal einen Monat ausgesetzt. Laut neueren Studien sind Kyrotransfere wohl sogar minimal erfolgversprechender weil der Körper weniger belastet ist.
Im April hatte ich dann meinen ersten Transfer von einer gut entwickelten Blasto und als sich nichts eingenistet hat war ich richtig fertig. Langsam gab es wirklich keinen Grund mehr. Ich habe dann erstmal fast ein halbes Jahr Pause gemacht, den Sommer genossen, wieder normal gedatet, aber der Kinderwunsch lässt sich nicht ignorieren oder abschütteln und um mich herum werden alle Freundinnen lustig im ersten oder zweiten entspannten "Übungszyklus" schwanger oder schieben ihre Babys herum.

Vor zehn Tagen hatte ich dann den zweiten Transfer, wieder gute Blasto fünf Tage+ alt (also an den Eizellen liegt es nicht) und musste heute feststellen dass ich wieder nicht schwanger bin. Ich stehe also vor derselben Frage Wie du :
Wie geht's weiter?
Angeblich ist bei mir alles in allerbester Ordnung.Meine Klinik ist ganz neu und modern, meine Ärztin halte ich für menschlich und fachlich top (soweit ich das beurteilen kann) ich fühle mich dort gesehen und gut beraten. Bei dir klingen die Klinikberichte ehrlich gesagt etwas chaotisch und als ob sie weder viel Zeit für dich noch Kapazitäten für kurzfristige Termine und individuelle Pläne hätten. Dabei ist das doch gerade bei diesem Thema so wichtig. Ich hoffe die nächste Klinik macht einen guten Eindruck auf dich und sie beraten dich vielleicht auch zum Thema Tests umfassender.
Ich habe auch noch einige zusätzliche Tests gemacht, ob das jetzt alles so nötig war weiß ich nicht aber man sucht ja doch nach Gründen wieso es nicht funktioniert: Paradontitis Marker im Speichel (Spucktest, bei meiner Klinik 60€) da durch neue Studien raus ist, dass die Bakterien auch schon vor einer ausgewachsenen Paradontose Erkrankung Fehlgeburten auslösen oder Einnistungen verhindern können) , Test auf Blutgerinnungsstörung (Bluttest, Spezialist Kosten werden aber von der Krankenkasse übernommen), Omega 3 Wert bestimmen lassen (auch Klinik 60€)...
Gefühlt habe ich jetzt alles getestet was geht (Gebärmutter- oder Bauch Spiegelung nicht, aber meine Ärztin meint dass da eigentlich nichts sein kann), bin gesund und Normalgewichtig, rauche und trinke nicht, habe immer einen regelmäßigen Eisprung mit normaler Eizelle und eine super aufgebaute Schleimhaut, ernähre mich gesund (extra wie empfohlen Kohlenhydratreduziert)und werde trotzdem einfach nicht schwanger...
Du bist also nicht allein.
Ich habe jetzt aber auch schon etwa 14.000 ausgegeben, einen zweiten Teilzeitjob, einen kleinen Kredit und frage mich schon wann das mal ein Ende haben soll...
Andererseit: Wenn es das ist, was man auf der Welt am meisten will, und es keinen offensichtlichen Grund gibt weshalb es nicht klappen kann, wie kann man dann aufgeben?

Liebste Grüße