Kinderwunsch nach Fehlgeburt

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Chrysopteron am 22.08.2023, 18:47 Uhr

Zu viele Fragen und Probleme? Selbstzweifel..

Alsooooooo.
Bin jetzt kein Tattoo-Mensch, aber Problem 1 kapiere ich nicht. Ruf halt an und bitte darum, den Termin um zehn Tage zu verschieben. Dann weißt du, ob du deine Tage gekriegt hast. Wenn ja, gehst du hin, wenn nicht, machst du einen Test. Und dann weißt du Bescheid, weil er überfällig ja anschlagen muss. Ist doch easy

Tendenziell glaube ich, Du könntest es auch frühschwanger machen lassen. Aber da bräuchte es dann ein bisschen Selbstvertrauen. Schiefgehen kann bei einer Schwangerschaft immer was und so labil, wie du dich darstellst, liefest du im Zweifelsfall Gefahr, dass du dich ewig fragst, ob die Tätowiererei „Schuld“ hatte und dann hast du den Salat. Würde ich daher eher nicht machen. Es sei denn, du bist gefestigter, als es den Anschein hat.

Problem 2 finde ich in Ansätzen nachvollziehbar. Meine Tochter ist mit drei Wochen an Trisomie 13 verstorben. Auch ich werde wehmütig und etwas traurig, wenn ich die beiden gleichaltrigen Kinder meiner Freundinnen sehe und im Arm halte. Aber da lag für mich auch der Schlüssel: Konfrontationstherapie. Und sich selbst nicht überfordern. Du darfst traurig sein, dass dein Kind nie geboren wurde. Und auch wütend darüber. Aber je mehr man in den Kontakt geht, umso mehr „übt“ man die Situation und - wie bei Angstzuständen - lernt, damit umzugehen. Bei den engen Freundinnen. Bei Fremden kannst du ja weiterhin erstmal einen Bogen machen, bis du soweit bist. Das kommt!

Deinen Körper kriegst du vermutlich am besten in den Griff, indem du ihn voll erlebst. Mal sowas wie Bouldern ausprobieren und spüren, wie dein Körper dich trägt und dass du ihm vertrauen kannst. Oder eine andere neue Sportart/Fähigkeit erlernen.
Yoga kann auch sehr zentrieren - und ist eine super Vorbereitung auf eine eventuelle weitere Schwangerschaft.

Dass du eine Therapie ausschließt, halte ich offen gesagt für unklug. Ich habe den Verlust unseres Kindes recht gut verkraftet, habe ich den Eindruck - und viel davon ist meiner ausgezeichneten Therapeutin zu verdanken.
Dass du keine Gefühle zeigen kannst und anderen nicht vertraust, ist für mich zehnmal mehr ein Grund, das anzugehen. Ist für mich der Knackpunkt deiner Problemlage, aus der „Küche“ heraus betrachtet.

Und: Wenn du dir wirklich ein Kind wünschst, solltest du das unbedingt vorher angehen! Es ist einem kleinen Wesen, für das mit dir die Sonne auf- und untergeht in den ersten entscheidenden Jahren seines Lebens, absolut nicht fair gegenüber, nicht wenigstens zu versuchen eine emotional kompetente Mutter zu werden. Dein Kind lernt am meisten durch Vorbild Sozialverhalten, Kommunikation, Selbstvertrauen. Und da geht bei dir mehr!

Gib dir die Chance, gib deinem ungeborenen Kind und deinem armen Kerl die Chance - und dir einen Ruck!

Erstgespräche übernimmt jede Kasse, alles weitere regelt der/die Therapeutin.

Alles Gute für die Zukunft
wünscht Chrys

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Fragen im Forum Kinderwunsch nach Fehlgeburt
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.