Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Angiana87 am 28.08.2022, 10:57 Uhr

Zwei Sternchen die leuchten

Hallo Ihr lieben,
Ich dachte es wäre sinnvoll hier einmal zu schreiben.

Zu unserer Geschichte: ein Mann und ich konnten im Mai 2021 das erste Mal positiv testen. Zu diesem Zeitpunkt machten wir uns keine Gedanken zu allfälligen Komplikationen oder möglichen Verlusten. Wir hatten im Juni in der 8 SSW die erste Untersuchung und der Crevette ging es gut und das Herzchen hat kräftig geschlagen. Im Juli 2021 bei dem Erst-Trimester Screening erfuhren wir, dass das Herzchen nicht mehr schlägt. Eine Welt ist zusammengebrochen. Meine FA sagte uns, dass dies passieren kann und es nicht unsere Schuld ist. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wäre ein Gendefekt Schuld und die Natur so den Fehler korrigiert. Zwei Tage danach kam unsere Crevette zuhause zur Welt. Eine AS war nicht nötig da mein Körper dies von selbst erledigt hatte. Wir haben uns Symbolisch von unserem Schatz verabschiedet und konnten erstaunlich gut damit umgehen. Danach liessen wie uns Zeit und haben es einfach genossen. Ab September 2021 ging das üben wieder los. Im Februar 2022 haben wir im kleinen Kreis geheiratet und waren somit auch 2-3 Monate ohne grossen Stress und mit Freude am Üben. Druck haben wir uns keinen gemacht aber ich habe doch angefangen Ovus zu machen um auch ein Gefühl für meinen Körper und Zyklus zu bekommen. Vitamine oder anderes haben wir nicht genommen. Im Mai 2022 haben wir wieder positiv getestet und haben uns unendlich gefreut. In der 7 SSW bekam ich dann Schmierblutungen und ging zur Kontrolle bei meiner Ärztin. Ich konnte die Erbse sehen und auch das Herzchen schlagen hören. Ich bekam Progestoron welches ich als Kapsel abends einführen sollte. Alles war gut. In der 10 SSW wieder zur Kontrolle und auch hier alles super! Die Erbse wuchs weiter wie gewohnt und hat sich schön bewegt und gezappelt. Wir waren total glücklich und freuten uns unendlich über das Geschenk. Das erste Screening fand in der 13 SSW statt und auch hier alles super! Endlich waren die drei Monate geschafft und wir haben uns einfach gefreut. zwei Wochen später hatten wir beide Corona. Dies weil eine Kollegin von mir es nicht für nötig hielt einfach bei Krankheit zu Hause zu bleiben anstelle zur Arbeit zu kommen. Dennoch lief alles soweit gut und wie fieberten dem nächsten Termin entgegen. Natürlich war meine Ärztin zu diesem Zeitpunkt in Urlaub und da es nur ein paar Tage zum nächsten Termin waren habe wir abgewartet.

Der nächste Termin fand dann am 16.08 statt in der 18 SSW. Alles war gut und der kleinen Erbse ging es auch bestens. Jetzt war alle angst weg und wir haben es genossen.




Nun war es aber am 26.08 nicht mehr so toll, ich hatte Mutterbandschmerzen und vermehrter Ausfluss. Da ich viel recherchiert habe wusste ich, dass dies ganz normal sein kann. Ich habe also mein Magnesium erhöht und ging früh schlafen. Wir fanden beide wir können abwarten da es ja keine Wehen schmerzen waren. Ich kannte diese ja bereits von meiner ersten Fehlgeburt daher war es für uns soweit in Ordnung. Mitten in der Nacht wachte ich auf und zitierte am ganzen Körper. Alles wärmen half nichts. Irgendetwas stimmte einfach nicht. Ich ging ins Wohnzimmer und mein Mann war noch wach. Er versuchte mir zu helfen mit wärmen aber nichts half. Ein paar Minuten später stand ich auf, weil ich brechen musste. Zum gleichen Zeitpunkt platzte die Fruchtblase. Ich schrie und wusste jetzt was kommt. Ich sass auf die Toilette und habe unseren Sohn still zuhause geboren. Mein Mann brachte mir die Schere und ich schnitt die Nabelschnur durch. Ich wusste dies war das einzig richtige zu diesem Zeitpunkt.
Ich wusch mich und auch unseren jungen. Er war so klein und doch so gross. Es war ein unglaublich schöner und auch Trauriger Moment welchen ich mit unserem Engel verbringen konnte. Mein Mann sass im Wohnzimmer und weinte. Er konnte unseren Sohn nicht sehen und war zutiefst berührt von meiner Stärke und meiner liebe zu unserem Kind. Ich habe ihn eingepackt und verdeckt. Nach circa 1 stunde fuhren wir dann ins Krankenhaus. Ich habe die Plazenta nicht mitgeboren und relativ schwache Blutungen, daher war mir klar das eine Curettage gemacht werden musste. Alle waren super lieb und sehr sensibel. Die Priorität lag jetzt bei mir und meiner Gesundheit. Sie nahmen unseren Sohn zur Kontrolle und auch zum Bekleiden. Ich wusste er war in guten Händen und war froh, dass sich jemand ihm annahm. Als ich für die Operation abgeholt wurde ging mein Mann nach Hause. Er ist Nacht Arbeiter und braucht seinen schlaf. Da die Curettage im Wachen zustand stattfand, wusste ich auch, dass es einen Moment dauern würde bis ich wieder bei meinem Mann sein kann und somit war es auch in Ordnung für uns beide.

Irgendwann kamen dann die Hebammen und auch die Diensthabende Gynäkologin zu mir und haben wir jegliche Möglichkeiten zur Bestattung aufgezeigt. Sie haben mir auch die Möglichkeit gegeben mich von unserem Engel zu Verabschieden. Alles war zu viel in diesem Moment. Ich war komplett am Ende mit meinen Kräften und bat um etwas Zeit. Mein Mann rief mich an, als er Wach wurde und ich habe ihm alles erklärt. Er will und wollte nach wie vor nicht unseren Sohn sehen da er dies nicht ertragen könnte. Ich verstehe und respektiere dies natürlich. Im Verlaufe des Nachmittages bat ich die Hebamme mir unseren Engel zu bringen damit ich mich bei Ihm verabschieden kann und ihm alle liebe welche wir bei für ihn haben mitgeben zu können auf seiner nächsten Reise zu den Sternen. Ich finde diese Vorstellung für Ihn am schönsten und ich weiss er wird von seiner Familie dort Oben beschützt.

Am späten Nachmittag nach etwas frischer Luft und ein zwei klarer Gedanken hatte ich eine Entscheidung getroffen und mein Mann war ebenfalls damit einverstanden und fand es die beste und schönste Lösung.

Wir werden unserem Engel einen Symbolischen Namen geben und Ihn Einäschern lassen. Die Asche werden wir für ein Schmuckstück verwenden. Die Hebammen im Krankenhaus haben die Fussabdrücke genommen und dies werden wir in unseren Schmuck integrieren lassen. So wird unser Engel immer bei uns bleiben.

Ich bestand am Abend darauf nach Hause zu gehen. Ich wollte nicht in dem tristen Zimmer bleiben und die Ärzte hatten nichts dagegen einzuwenden.

Ich hoffe dies Zeilen können vielen Frauen helfen mit Ihrem eigenen Schicksal zurecht zu kommen. Ich denke zusammen ist man stark und kann alles schaffen und Überwinden.

Wir werden auf jeden Fall weitermachen und hoffentlich bald ein kleines Wunder quengelnd in unseren Armen halten.

 
4 Antworten:

Re: Zwei Sternchen die leuchten

Antwort von Ceemu am 29.08.2022, 21:06 Uhr

Hallo Angiana,

ich bin sehr gerührt von deiner Geschichte und bewundere deine Stärke und Zuversicht. Ich weiß nicht, ob ich das so schaffen könnte. Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute!

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Re: Zwei Sternchen die leuchten

Antwort von Angiana87 am 29.08.2022, 23:42 Uhr

Liebe Ceemu

Ich danke dir für deinen Kommentar. Es ist nicht einfach für mich aber es hilft zu wissen, dass isch es konnte und das beste für den kleinen und mich gemacht habe..

Ich wünsch auch dir alles Gute!

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Re: Zwei Sternchen die leuchten

Antwort von Nina985 am 30.08.2022, 8:02 Uhr

Guten Morgen

Deine Geschichte hat mich auch sehr berührt. Du bist eine sehr starke Frau und ich bewundere, wie du mit dieser Situation umgegangen bist. Ich weiß nicht, ob ich das selbst gekonnt hätte.

Ich habe im April auch etwas ähnliches erlebt. Wir haben unsere Tochter ebenfalls in der 18. Woche wegen eines vorzeitigen Blasensprungs verloren. Es war die Hölle für mich... Die Schwangerschaft begann schon sehr kompliziert mit Blutungen ab der 5. Woche. Damals rechnete ich schon mit einem Abgang. Trotz allem hat sich unser Baby von Woche zu Woche zeitgerecht entwickelt. In der 10. Woche hat man ein Gebärmutter Hämatom festgestellt. Die Ärzte waren aber immer zuversichtlich, weil das ja recht häufig vorkommt. Die Blutungen hielten aber an und wurden immer stärker und häufiger. In der 16. Woche ging es über zu täglichen periodenstarken Blutungen mit Koageln. Es war der blanke Horror... Ich hatte so Angst. Diese Blutungen gingen 2 Wochen lang. In der 18. Woche platzte mir nachts die Fruchtblase. Ich wusste erst nicht, was los war. Aber ein Gefühl sagte mir, ich müsse ins Krankenhaus. Dort bestätigte man uns, dass unsere Tochter noch lebte, aber völlig auf dem Trockenen lag. Wenige Stunden später kam sie zur Welt....

Es war sehr schlimm für uns... Ich bin froh, dass ich im Krankenhaus war und man uns dort geholfen hat. Ich habe es nicht geschafft unsere Tochter anzuschauen...Es war alles voller Blut. Im Nachhinein mache ich mir Vorwürfe... Aber ich hatte einfach solche Angst, dass ich die Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Wir haben Bilder von ihr bekommen und dafür bin ich sehr dankbar.

Sie wird immer in unserem Herzen sein. Wir haben ihr auch einen Grabstein in unserem Garten gesetzt. Ich hoffe sehr, dass sie im Himmel auf uns wartet...

Darf ich fragen, ob du den Grund für den Blasensprung kennst?

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft um die Situation zu meistern. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es besser wird.

Wir geben auch nicht auf, auch wenn ich schon 37 bin und mein Partner 44... Wir haben nach 4 Monaten Pause im August wieder begonnen für ein Folgewunder zu üben. Leider hat es beim 1. Versuch nicht geklappt, aber wir hoffen weiter, dass sich unser Wunsch bald erfüllt.

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Re: Zwei Sternchen die leuchten

Antwort von Angiana87 am 27.09.2022, 12:25 Uhr

Guten Morgen liebe Nina985

Mir tut dein Verlust unendlich leid. Ich wolte dir kurz bescheid geben was bei den Untersuchungen herausgekommen ist. Ich hatte gestern einen Termin im Krankenhaus und die verantworliche Ärztin hat zwei Gründe genannt welche in Frage kommen:

1 Es hat sich anscheinend eine Gebärmutterhalsschwäche entwickelt. Da dies vorab nicht gemessen wurde, wusste mann es nicht
2 Ich hatte eine leichte Infektion was nicht geholfen hat.

Somit hat das eine zum andern geführt und wir haben unseren Engel verloren.

Sie kann aber nicht genau sagen wie es dazu kam, leider.

Die Antwort war wenig zufriedenstellend aber meine FA meint bei der nächsten Schwangerschaft werde ich engmaschiger untersucht und sie wird mir von Anfang an eine Hebamme verordnen. Somit habe ich immer eine Ansprechperson sollte sie nicht verfügbar sein.

Gemäss den Ärzten geht es mir Körperlich gut somit haben wir grünes Licht eum üben nach meiner ersten Regelblutung. « yippi »

Bei einer weiteren Schwangerschaft werde ich zusätzlich Progestoron bekommen und je nach resultat kann es sein, dass ein verschluss des GMH gemacht wird.

Psychisch geht es auch soweit gut ich habe halt nur mühe mich zu konzentrieren und mit unerwarteten Situationen umzugehen. Daher bin ich noch 3 Wochen freigestellt und gehe ab 17.10 wieder arbeiten. Dies lässt mir die Zeit zu Hause platz zu schaffen für neues was mich auch sehr freut .

Wie geht es dir? Wo stehst du beim Hibbeln?

Liebe Grüße

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