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Geschrieben von Plusminus0 am 31.07.2009, 12:23 Uhr

Frühförderungsstelle??? (etwas lang)

Hallo,

ich kann deine ambivalenten Gefühle gut verstehen - mir ging/geht es ähnlich. Bei meinem Sohn (er ist ein Frühchen) wurde im Alter von einem Jahr von der Kinderärztin ein leichter Entwicklungsrückstand festgestellt. Daraufhin bekam er auch Frühförderung. Und ich hatte einerseits natürlich das Gefühl dankbar sein zu müssen für diese tolle (und kostenlose!) Chance, aber andererseits nagte an mir natürlich auch die Tatsache, dass mein Kind einen Rückstand aufwies. Leider musste ich bei diversen Heilpädagoginnen feststellen, dass sie offensichtlich im Umgang mit den Eltern wenig Fingerspitzengefühl besitzen. Bei meinem Sohn (damals ein Jahr!) wurde von der einen sofort die "Diagnose" ADHS gestellt (nachdem sie 15 Minuten im Raum gewesen war!), die andere sprach davon, dass er wahrscheinlich schlecht hören würde und meinte, er habe eine Wahrnehmungsstörung und überhaupt würde er sich "ein Leben lang schwer tun". Irgendwie bekam ich somit den Eindruck, ein schwer entwicklungsgestörtes Kind zu haben und das ohne es selbst zu bemerken. Diesen Schock zu verdauen, war recht schwer für mich und versicherte mich sehr. Es bedurfte einiger Zeit, bis ich wieder Vertrauen in meine Urteilsfähigkeit als Mutter und meinen Umgang mit meinem Sohn bekamAls ich die Kinderärztin darauf ansprach, war sie nur verärgert über diese voreiligen Diagnosen, die jeder Grundlage entbehrten... MIttlerweile befindet er sich - laut letztem Entwicklungstest - fast im Normalbereich.
Was ich damit sagen will, ist, dass man sich wohl ein dickes Fell zulegen muss und nicht alle Aussagen (auch von Fachpersonen!) auf die Goldwaage legen darf. Und auch diesen frühen Entwicklungstest stehe ich mittlerweile recht kritisch gegenüber. Nicht, dass ich ihnen keinen Wert beimesse, aber es hängt meiner Meinung nach doch viel von der Tagesverfassung des Kindes ab, oder der allgemeinen Situation. Ich habe mir dann (sehr zum Missfallen meines Mannes, der glaubte, ich mache mich damit nur verrückt) ein paar Bücher über die Entwicklung von Kleinkindern besorgt und dann gezielt und in Ruhe in Alltagssituationen beobachtet. Mir hat es aber geholfen, von diesen Horrorszenarien der Heilpädagoginnen wegzukommen und mir ein eigenes Urteil zu bilden. Und Ich denke nun (und interessanterweise ist die Heilpädagogin nun auch meiner Meinung), dass durchaus auf der einen Seite Schwächen da sind (vor allem im Bereich der Feinmotorik), aber auch auf der anderen Seite große Stärken.
Überschlaf einmal das Ganze in Ruhe und höre auf deinen Bauch. Du kannst ja mit der Frühförderung einmal anfangen, und wenn es überhaupt nicht klappt, wieder damit aufhören.

LG

 
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