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Geschrieben von Accy am 04.04.2023, 0:30 Uhr

IQ test machen lassen

Hallo,

es gibt tatsächlich auch normierte und standardisierte IQ-Tests für Kleinkinder. Beispiele sind der SON-R 2-8 (ab 2 Jahren), der WPPSI (ab 2,6 Jahren) oder auch der K-ABC II (ab 3 Jahren).

Um das Testergebnis bzw. den IQ-Wert zu erhalten, wird der Rohwert einer Person bei solchen Tests immer mit einer Referenz- bzw. Normgruppe verglichen. Meistens sind das Altersgruppen, es gibt aber je nach Test z.B. auch Normen für Gruppen mit bestimmten Besonderheiten. Ein IQ-Wert sagt also sowohl für Kinder als auch für Erwachsene immer aus, wie die Testperson relativ zu ihrer Normgruppe liegt. 2-Jährige werden also üblicherweise mit anderen 2-Jährigen verglichen und 18-Jährige mit anderen 18-Jährigen. Verschiedene Tests bestehen allerdings aus verschiedenen Untertests, die z.B. Sprachverständnis, logisches Denken, Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit etc. messen. Der Gesamt-IQ-Wert ist dann quasi ein Konglomerat aus all diesen Untertests.

Für spezifische Fragestellungen sind daher die einzelnen Untertests oft aussagekräftiger als der Gesamtwert. Im Kleinkindalter wird ja z.B. oft nach Entwicklungsverzögerungen geschaut. Je nach Verdacht kann man dafür entweder Entwicklungstests wie z.B. den ET 6-6 (der u.a. auch motorische oder sozial-emotionale Defizite erfasst) einsetzen oder (sollte es sich vor allem um den Verdacht einer kognitiven Verzögerung handeln) eben auch einen der oben genannten IQ-Tests. Aber auch diese Tests sind immer eine Momentaufnahme. Entsprechend würde man z.B. schon am nächsten Tag bei derselben Person ein etwas anderes Ergebnis (ein paar Punkte mehr oder weniger) erwarten. Daher sollte das Ergebnis (egal ob für Kinder oder Erwachsene) möglichst immer mit einem Intervall angegeben werden.

Ein "Ablaufdatum" hat so ein Testergebnis natürlich nicht. Trotzdem macht es vor allem im Kleinkind- und auch im späteren Kindesalter Sinn, den Test ggfs. nach einer gewissen Zeit (z.B. am Ende einer Förderperiode oder einer Therapie) zu wiederholen. So kann man dann z.B. sehen, ob sich durch eine Förderung des Kindes auch eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit zeigt.
Andersherum wird man sich bei Verdacht auf eine überdurchschnittliche Begabung im Grundschulalter sicher nicht auf einen mehrere Jahre alten Test aus der Kleinkindzeit verlassen, sondern nochmal nachtesten, um zu sehen wie das Kind im Vergleich zu seiner aktuellen Normgruppe liegt.
Es kommt also immer auch auf die Fragestellung an, wie lange man so ein Testergebnis als "gültig" ansieht.

Ich hoffe, diese Infos sind ein wenig hilfreich und wünsche euch alles Gute.

 
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