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Geschrieben von AnnaMa am 06.02.2010, 12:56 Uhr

vorsicht, lang (habe ja genug Zeit, lang zu schreiben so als Vollzeithausfrau)

Hallo,

dann mache ich mal den Anfang, auch wenn es bei dem Thema sicher einige verbale "Prügel" gibt.

Also erstens, meinst Du nun Vollzeithausfrauen mit oder ohne Kinder? Ich arbeite als Vollzeitmami mehr als je zuvor, nur werde ich dafür nicht bezahlt *augenzwinker*. Ohne Kinder - also als Vollzeithausfrau - würde ich mich allerdings wahrscheinlich langweilen, weil so die Superhausfrau bin ich nicht, das mach ich nur, weils gemacht werden muss - und natürlich viel mehr Arbeit ist, wenn alle den ganzen Tag zu Hause sind. Das hätte ich früher im DINK-Haushalt auch nicht geglaubt.

Traditionsbewußtsein ist bei mir sicher kein Grund, ich meine eher, ich möchte mir auch als Frau heutzutage aussuchen, wie ich mein Leben gestalten will, und dabei so unabhängig wie möglich sein von gesellschaftlichem Erwartungsdruck. Den ich natürlich spüre, weil man sich als Vollzeitmami heutzutage nach meiner Wahrnehmung deutlich mehr rechtfertigen muss, als als berufstätige Mami.

Vollständig unabhängig ist man letztlich nie, schließlich muss man ja von irgendwas leben, ob ich also mit meinem jetzigen Lebensstandard von einem Arbeitgeber oder einer funktionierenden Partnerschaft "abhängig" bin, macht für mich keinen Unterschied. Und ich betrachte es irgendwie als Luxus, dass ich das zur Zeit so verwirklichen kann, einen Mann habe, der da auch mitspielt etc. Auch wenn, wie in jedem Job nicht alles perfekt und jeder Tag supertoll ist, und es keine Garantie gibt, dass alles weiter so gut läuft - auch wie in jedem Job.

Wenn mir vor 10 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich in 10 Jahren 3 Kinder habe und "Vollzeitmami" bin, hätte ich das vielleicht nicht geglaubt. Es ist nun so, dass ich seit ich Kinder habe, das Gefühl habe, niemals vorher etwas sinnvolleres getan zu haben. Das hört sich vielleicht pathetisch an, aber bei mir fühlt es sich halt so an. Außerdem hat mir noch kein Job vorher so viel Spass gemacht.

Das heißt jetzt aber NICHT, dass ich jedes Kind, das in Ganztagskindergarten oder Hort oder so geht, gleich für ein armes Würmchen halte. Ich glaube, dass es den Kindern gut bekommt, wenn sich jemand um sie kümmert, der das mit Freude tut. Und davon gehe ich bei Leuten aus pädagogischen Berufen (also Kige, Schule, Hort etc.) grundsätzlich erst Mal aus. Eine unzufriedene Mutter, die keine Minute Zeit für sich hat, oder die sich nur über ihre Kinder definiert und ihnen so die Last aufbürdet, für ihr Wohlgefühl allein zuständig zu sein, bekommt hingegen den Kindern nicht so gut, glaube ich.

Wer also die "externe" Arbeit braucht - sei es, um finanziell gut über die Runden zu kommen, sich sicherer zu fühlen, oder weil sie aus dieser Arbeit auch Ausgleich oder Befriedigung zieht, der wird sicher einen Weg finden, dass seine Kinder gut betreut sind. Und freut sich abends auf die Kinder, das merken die und das bekommt ihnen sicher auch gut, das zu merken.

Hingegen glaube ich halt auch, dass Kinder merken, wenn sie "wegorganisiert" werden, weil sie lästig sind, und die Eltern so viele andere Dinge machen möchten. Ich kannte mal so eine Mutter, die hat sich zwar ständig beschwert, dass ihre Kinder, die nach der Grundschule in den Hort gingen, doch aufgrund des jährlichen Personalwechsels dauernd neue Bezugspersonen zugemutet wurden - aber gleichzeitig hat sie nach dem Hort noch eine Beteungsperson gesucht, weil der Papa ja jeden Abend noch ins Fitnessstudio muss, und sie nach der Arbeit immer nur eine Stunde Zeit hat, und dann kommen schon die Kinder nach Hause. Es wurden dann 2 Betreuungen, weil die eine nur an 3 Wochentagen Zeit hatte.

Auch kenne ich so einen Fall, die frühstücken mit ihrem Kindergartenkind nicht mit dem Argument: "Du lieber Himmel, da müsste ich ja noch früher aufstehen, und der braucht auch immer so lang zum essen, der kann doch im Kindergarten frühstücken, da muss ich ihn ja vor der Arbeit auch noch hinbringen" - aber sie haben natürlich ganz hohe Ansprüche daran, was das Kind in der Betreuungseinrichtung zu essen kriegt (nur Biokram, nichts Süßes etc.). Sie gehen auch nie mit dem Kleinen am Wochenende auf den Spielplatz, aber sie beschweren sich ständig, dass der Kindergarten nicht 5 Stunden am Tag mit den Kindern an die frische Luft geht. Ach und ich vergaß, sie finden es auch unmöglich, dass der fünfjährige im Kiga nicht ordentlich genug den Hintern abgewischt kriegt (kein Witz!) - er kann es noch nicht, sie könnten es ihm ja schließlich nicht beibringen, weil er doch den ganzen Tag im Kiga ist, sind die ja eigentlich dafür zuständig, meinen sie.

Naja, solche Aufreger kennt wahrscheinlich jeder ... trotzdem hab ichs jetzt mal in epischer Breite geschildert, weil es mich dann schon immer wieder ärgert, wenn mich genau diese Leute dann auch noch mitleidig anschauen, weil man "nur" Hausfrau ist und "den ganzen Tag nichts macht, also mir wäre das zu langweilig".

Die Haupt-Vorteile als Vollzeitmami sind aus meiner Sicht: es gibt kein großes organisatorisches Problem, wenn eins der Kinder krank ist - man hat immer genug Luft, dass sie sich in Ruhe erholen können. Und wenn eines der Kids wegen irgendwelcher Probleme oder einfach in bestimmten Entwicklungsphasen mehr Aufmerksamkeit braucht, kann ich darauf auch schnell reagieren. Und es ist auch ein großer Vorteil, dass man sich die Zeit komplett selber einteilen kann. Und dass ich eigene Schwerpunkte setzen kann und einen Job machen kann, der mir Spaß macht.

So, jetzt habe ich Euch hoffentlich nicht all zu sehr gelangweilt, aber "wer fragt, kreigt Antworten"

Jetzt les ich mal den thread im Baby-und-Job-Forum und bin auch mal gespannt, was noch so an Reaktionen kommt.

Vlg, Anna

 
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