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Geschrieben von Mijou am 07.10.2005, 10:49 Uhr

Weinerlichkeit

Hallo Daniela,

naja, es klingt schon so, als ob Eure Kleine sich von Euch momentan zu sehr eingeengt, gemaßregelt und kritisiert fühlt. Klar straft Ihr sie nicht, aber es reicht schon, wenn Ihr sie ständig ermahnt. Kleinkinder müssen auch mal was ausprobieren und ein bissel wild sein dürfen, ohne dass Mama oder Papa gleich Luft holen und zu ermahnen und zu erklären anfangen. Spielzeug muss es vertragen, auch mal strapaziert zu werden (ebenso wie die Nerven der Erwachsenen... ;-)), sonst ist es für das jeweilige Alter nicht geeignet.

Schränkt Eure Kleine vielleicht etwas weniger ein im Alltag, lasst sie viel ausprobieren, mithelfen und auch mal riskantere Dinge wagen (unter Aufsicht mit eigenem Messerchen beim Gemüseschneiden helfen, beim Putzen oder Staubsaugen helfen, Blumen selbst in einen Topf einpflanzen usw.). Ich finde, wir müssen unsere Kinder nicht vor allem bewahren, sondern sollten ihnen soviel wie möglich zutrauen. Wenn man selbst als Eltern eher ordentlich ist und dauernd Angst um seine Sachen hat, ist es schwer, über seinen Schatten zu springen, ich kenne das auch. Man muss das aber tun, um seinem Kind genug Freiraum zu geben, um sich seelisch gesund zu entwickeln.

Das Verhalten Eurer Kleinen im Moment ist eine deutliche Botschaft an Euch, dass etwas nicht optimal läuft. Damit sie keine übertriebenen Schuldgefühle entwickelt, sich selbst nichts mehr zutraut und in ihrer seelischen Entwicklung nicht zu sehr eingeschränkt wird, würde ich dieses Signal wahrnehmen. Besprecht das Ganze mal zusammen, Du und Dein Mann. Wagt dann im Alltag mal neue Wege: Klar muss ein Kind nicht absichtlich Dinge kaputtmachen oder über Tische und Bänke springen. Trotzdem sollte man sich mal bewusst einige Tage vor jedem "Nein" und vor jeder Ermahnung kurz bremsen und überlegen, ob dies jetzt wirklich, wirklich nötig ist. Und sehr oft muss man dann vor sich selbst zugeben, dass 90 Prozent aller "Neins" eigentlich nicht nötig sind und eher was mit der eigenen Überempfindlichkeit und einem übertriebenen Ordnungsgefühl zu tun haben, als mit realer Gefahr für das Kind.
Für mich selbst ist dies immer mal wieder eine gute Übung. Übrigens sagen auch Psychologen, dass Kinder nur sehr wenige "Neins" am Tag verkraften, ohne in ihrem Selbstwertgefühl angeschlagen zu werden. Man sollte sich Neins und Ermahnungen also für wirkliche Notfälle sparen.

Liebe Grüße,

Mimi

 
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