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Geschrieben von Eieieiei am 14.06.2018, 23:18 Uhr

Die Rolle des Mannes

Hallo,

egal wo und wie ich mich über das Thema Kind informiere, es wird fast ausschließlich die Seite der Mutter thematisiert wenn es um die Frage geht Kind und wieder arbeiten, Kind in die Betreuung geben etc.

Ich frage mich dann immer, warum soll es ein z.B. Problem für eine Mutter sein Vollzeit zu arbeiten, wenn es für den Vater überhaupt gar kein Problem ist.

Erfahrungsgemäß scheint es auch so zu sein, dass es bei gefühlten 95 Prozent der Paare so abläuft, dass die Frau ein Jahr oder länger in Elternzeit ist und der Partner entweder gar nicht oder nur für ein paar Monate. Meistens haben dann beide gemeinsam Elternzeit und fahren in Urlaub, oder der Vater macht sich eine schöne Zeit während die Mutter sich immer noch hauptsächlich um das Kind kümmert (bezieht sich aus Erfahrungen, die ich im Freundes- und Bekanntenkreis gemacht habe). Ich verstehe nicht, warum das so ist. Wieso kann der Mann Vollzeit arbeiten gehen oder auf Montage gehen und eine Woche gar nicht da sein und das wird das vollkommen okay angesehen, aber wehe die Mutter tut das gleiche (vorausgesetzt der Vater ist Zuhause)?

Oder umgekehrt gefragt: Warum bleiben Väter eigentlich so wenig Zuhause? Aus meinem Freundeskreis habe ich schon mehrfach die Meinung gehört "solange das Kind ja noch so klein ist, kann der Vater ja gar nichts machen". Das finde ich vollkommen falsch. Wenn die Mutter stillt, kann der Vater so ziemlich alles machen, was die Mutter auch macht, außer zu stillen. Bei einem Flaschenkind hebt sich dieser Unterschied ja auch noch auf.

Häufig ist das höhere Gehalt des Mannes ausschlaggebend, aber ich kenne auch viele Paare, bei denen das Gehalt gleich oder das der Frau höher ist und trotzdem geht die Frau 12 Monate in Elternzeit und der Mann 2.

Ich sehe keinen objektiven Grund (außer den mit dem unterschiedlichen Einkommen) warum sich Frau und Mann die Zeit mit dem Kind nicht zu jeweils 50 Prozent teilen können. Trotzdem gibt es dieses starke Gefälle, das ich beobachte.

Ich habe mal bei meinem Babykurs nachgefragt, warum das so ist und bekam dann die Antwort, dass der jeweilige Mann vollkommen unfähig wäre sich um Haushalt und Kind zu kümmern und das man ihm das ja nicht überlassen könne … aha … der Mann darf also Chef sein in einem Unternehmen oder wasweißich, aber zum Waschmaschine bedienen ist er zu blöd?? Da der Babykurs vormittags in der Woche stattfand (wie so ziemlich alle Babykurse, die es bei uns in der Ecke gibt) konnte ich bislang auch keine berufstätige Mutter fragen.

Auch die gesamte Infrastruktur ist ja auch auf Mütter, die erstmal Zuhause sind, ausgelegt. Babykurse, die nur in der Woche vormittags stattfinden, statt vielleicht mal am Wochenende, Mütterzentren, Müttertreffs etc. … mein Mann, der ab und zu mal zu so einem Treffen, bei dem auch Männer erlaubt sind, mitkommt, fühlt sich dabei immer unwohl und auch ein bisschen unerwünscht.

Ich verstehe einfach nicht, warum Paare, die vor der Geburt des Kindes gleichgestellt waren sich plötzlich in dieses Gefälle geben und es fast immer das alte Rollenmodell gibt mit dem Mann zunächst als Alleinverdiener und der Frau, die Zuhause bleibt und später Teilzeit arbeitet (warum z.B. arbeiten nicht beide Teilzeit).

Ich möchte das jetzt nicht verurteilen. Wenn es ein tiefes Bedürfnis einer Frau ist viel Zeit mit ihrem Kind zu verbringen und dafür ein oder mehrere Jahre zu Hause bleibt, finde ich das vollkommen okay. Ebenso, wenn ein Mann das gleiche Bedürfnis hat. Oder gibt es diese Männer (fast) nicht?

Aber ich verstehe halt nicht, wie es zu dieser häufigen Einteilung kommt. Wie macht ihr es? Wie teilt ihr die Arbeit zwischen euch auf und vor allem warum ist es dazu gekommen? Ich freue mich sehr auf eure Antworten, denn ich bin bei dieser Frage wirklich ratlos.

Liebe Grüße
Anja

 
78 Antworten:

Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von pflaumenbaum am 14.06.2018, 23:55 Uhr

Bei uns ist vieles anders(herum) und ich kenne all diese Sachen und es ist mir mittlerweile vollkommen wurscht. Sollen die anderen Frauen es so machen... Ich habe mir in der Zeit in der andere in Babykursen rumhingen was erarbeitet und habe trotzdem eine sehr enge Beziehung zu meinen Kindern.
Es war eher für meinen Mann schwer, weil Männer, wenn sie länger zu Hause sind, für viele gleich als arbeitslose Loser gelten. Insofern haben wir Frauen es eigentlich leichter, weil wir die Wahl haben. Ich glaube, dass das ein ganz zentrales Problem an der Sache ist. Welche Frau will schon einen Hausmann? Das erfordert viel Reflexion und Selbstbewusstsein, das haben nicht viele.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von sun1024 am 14.06.2018, 23:59 Uhr

Huhu,

bei uns ist es ziemlich anders gewesen, auch wenn meine Kinder jetzt alle schon mindestens Teenager sind. Wir haben uns beide gleichermaßen verantwortlich gefühlt und uns das dementsprechend aufgeteilt.

Du fragst, warum das immer noch so ungewöhnlich ist.

Erstmal denke ich, es dauert lange, bis Traditionen und Denkmuster aufgebrochen werden, selbst wenn der Rahmen dafür geschaffen ist. Viele wiederholen halt doch in etwa was, was sie selbst aus ihrer Kindheit kennen. Und natürlich ist es einfacher, gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen, als der skurrile Einzelfall zu sein.

Du hast außerdem schon das klassische Argument erwähnt:
Der Mann verdient oft besser. Das ist natürlich auch etwas ein sich-selbst-unterstützendes System: der Mann verdient besser, weil er seltener wegen der Kinder zurücksteckt. Und der Mann steckt gleichzeitig seltener wegen der Kinder zurück, weil er besser verdient.
Das mit den beiden "Vätermonaten" ist tatsächlich noch nicht optimal, aber schon ein großer Schritt gegenüber früher - es gewöhnt Arbeitgeber immerhin schon mal daran, dass auch Männer manchmal "ausfallen" - sonst oft ein Argument, warum keine Frau für den Posten geeignet ist...

Ein weiterer Punkt: ich glaube tatsächlich, dass die beiden Geschlechter nicht exakt gleich sind. Körperlich und hormonell ja eh nicht, aber auch sonst gibt es glaub ich selbst bei genderneutraler Erziehung Eigenschaften, die im Schnitt bei Männern oder bei Frauen etwas ausgeprägter sind. Da ist ja auch überhaupt nichts gegen einzuwenden, solange eben auch akzeptiert und unterstützt wird, wenn jemand nicht dem Durchschnitt entspricht und nicht "typisch Mann/Frau" ist und handelt.
Zu der Eigenschaft, die ich im Schnitt eher als bei Frauen ausgeprägter sehe, gehört das ständig alles im Kopf zu haben. Männer können - im Schnitt - glaube ich eher mal ganz viel ausblenden. Und ich glaube, für das Aufziehen eines kleinen Kindes ist so ein parallel beschäftigtes Gehirn ganz praktisch - das kann auch noch an den Arzttermin denken, während es die umgeworfene Vase aufsammelt.

Damit möchte ich explizit _nicht_ aussagen, dass ja offensichtlich Frauen generell besser für die Kindererziehung geeignet wären. Erstens sind Eigenschaften nicht nur schwarz oder weiß, 1 oder 0, sondern immer irgendwo eine Mischung und im Fluss und veränderbar. Und zweitens kann die einzelne Person ja komplett anderes als der Durchschnitt ticken.
Das war einfach nur ein weiterer Erklärungsansatz unter vielen, der ein bisschen eine Rolle spielen mag.

So weit meine ersten nächtlichen Gedanken dazu :).

LG sun

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von emilie.d. am 15.06.2018, 1:24 Uhr

Bei uns ist es so, dass wir sozusagen beide ab ca. 19 Uhr Feierabend haben und die Abende aufgeteilt sind. Meine Abende sind Dienstag, Do, Samstag, jeder 2. Sonntag. Dann ist der andere jeweils für Wickeln, Kinder bespaßen und ins Bett scheuchen etc. zuständig und der andere hat frei.
Abends wird gemeinsam aufgeräumt, morgens kümmere ich mich um den Großen, Mann um den Kleinen, weil der noch gewickelt wird etc. und er bringt die Kinder dann auch weg.

Da ich nur Teilzeit arbeite, weil ich mir Vollzeit einfsch zu wenig Zeit mit meinen Kindern ist, kümmere ich mich um die Kinder ab Nachmittag. Ich finde das schön. Ab und an arbeite ich bei Veranstaltungen ganze Tage bzw. bin übers WE weg. Dann fehlen mir meine Kinder. So wie das mein Mann macht, wäre ich ziemlich unglücklich damit.

Zumindest mein Mann hat überhaupt kein Bedürfnis nach Teilzeitarbeit und ich halte ihn für einen phantastischen Vater. Er tickert da völlig anders als ich.

Insofern, lebe so, wie es für Dich passt. Bei zwei Vollzeitarbeitenden muss man Betreuung gut organisieren, aber ich habe einige Freunde, wo beide voll arbeiten. Das geht schon.

Und zum Rest, natürlich können sich Väter genauso um Haushalt und Kinder kümmern, egal, wie alt.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von kravallie am 15.06.2018, 6:09 Uhr

mein exmann war 1,5 jahre beim kind zuhause und ich habe 60% gearbeitet, d.h. haushalt und restarbeit blieb dann doch an mir hängen (2006)
im scheidungsverfahren (2018) hat er für diese erbrachte zeit fast einen orden bekommen.

es wird also weiterhin geschürt. warum weiß ich auch nicht.
weiterhin ist es eine glanztat, das kind zum kieferorthopäden zu fahren. für mich als mutter selbstverständlich.
quelle: verfahrensbeistand, jugendamt und richterin. allesamt frauen.

bei mir in der arbeit drehen die väter bald durch vor lauter fürsorge und kindermitaufzucht. ICH für mich würde das nicht mehr so haben wollen.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von lilly1211 am 15.06.2018, 6:28 Uhr

Ja! Das Thema hatten wir ja schon so oft: mein Mann wurde letztes Jahr fast heilig gesprochen weil er *halteteuchfest* heldenhaft 3 Tage Urlaub genommen hat um sein verunfalltes Kind ins kkh zu begleiten.

Wir haben seit 11 Jahren Kinder. Noch nie wurde ich für sowas gelobt.

Besagtes Kind war nach dem Unfall 5 Wochen Zuhause auf der Couch . Mit mir. Das wurde von niemandem weder hinterfragt noch positiv kommentiert.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von memory am 15.06.2018, 7:04 Uhr

Ich war und bin ein Mensch der arbeitet um zu leben , wenn es ohne geht um so besser:-)
Auch kann ich von mir nicht behaupten , dass ich je so mit meiner Arbeit verschmolzen und glücklich war , wie mein Mann , also war es für mich leicht, meine Arbeit aufzugeben- auf die Zeit mit den Kindern (und Daheim) habe ich mich mehr gefreut. Gerade Kind2 war ja "mein" Plan , mein Mann wäre auch mit 1 Kind zufrieden gewesen. Aber ich wollte das ...mit allen , mit 3 Jahren zu Hause, mit Babykurs, mit Kindercafe , mit Allem eben!
Dann bin ich auch ein Mensch , der ganz viele Sachen gern zu 100% erledigt , und sich sonst zwischen Arbeit, Haushalt, Kind ect. aufreibt und immer unzufriedener wird, weil er das Gefühl hat alles nur zu 80% erledigen zu können!
Jetzt wiederum wo ich eine Arbeit habe, die ich gern mache und auf die ich mich freue, würde ich kein Kind mehr bekommen wollen, so einfach ist das !

P.s. mein Mann ist schon nach 3 Wochen Urlaub unerträglich ...will mir gar nicht vorstellen, der wäre zu Hause.....

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von kanja am 15.06.2018, 8:19 Uhr

Ich glaube, das dauert einfach noch.

Die Rollenverteilung war über lange Zeit so, dass der Mann mehr verdient und daher durchgehend gearbeitet hat und die Frau zuhause blieb.

Als meine Kinder geboren wurden (2000 und 2003) gingen noch kaum Väter überhaupt in Elternzeit. Das hat sich ja immerhin schon deutlich verändert. Damals blieben auch die meisten Frauen noch drei Jahre zuhause. Das hat sich auch verändert.

Es geht halt nur langsam, aber ich denke schon, dass es sich verändert.

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Es wollen ja auch immer mehr Väter mehr von ihren Kindern haben.

Antwort von emilie.d. am 15.06.2018, 8:33 Uhr

Mein Bruder war 8 Monate in Elternzeit, aber dann muss man auch erstmal die passende Frau dazu haben, die dann eben das vollarbeiten in dieser Zeit übernimmt. Viele Mütter wollen im 1. Jahr ihr Kind auch nicht den kompletten Tag abgeben.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von mausebär2011 am 15.06.2018, 8:33 Uhr

Kann ich auch absolut bestätigen.
Das ist bei so vielen Dingen.
Was mir noch einfällt:
Trennt sich ein Paar wird automatisch erwartet das die Kinder zur Mutter gehen. Ist es andersrum geht eine Welle los. Das könne man ja gar nicht, das Kind nicht mehr als Mittelpunkt bei sich zu haben. Man brauche seine Kinder um sich, Kinder gehören zur Mama etc.
Als ob das für viele Väter anders wäre. Die werden genauso leiden ihr Kind nicht mehr ständig bei sich zu haben. Muss man sich Mal überlegen... Siehst dein Kind nur noch alle zwei Wochen übers Wochenende. Das nimmt jeden mit - auch Väter!



Bei uns ist es relativ durchwachsen.
Da ich um 19/19.30uhr zu arbeit fahre ist mein Mann fürs ins Bett bringen zuständig. Freitags ist er sogar ganztags mit ihm alleine. Also übernimmt mein Mann in der Kinderbetreuung genauso viel wie ich behaupte ich mal.
Bei der Erziehung habe tatsächlich ich eher die Kontrolle. Mein Mann kann sich oft nicht einfühlen, weiss nicht wie er handeln muss. Wobei ich schon finde das er auch mal das richtige Gespür hat. Falsch handeln tut ja schliesslich jeder mal.
Dennoch fragt er oft bei mir nach.
Der Haushalt liegt hingegen komplett in der Hand meines Mannes. Er putzt, wäscht, kocht, räumt auf, geht einkaufen.
Ich finde also schon das wir alles gut aufgeteilt haben.

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ich war relativ überrascht, wie krass dieser Mutterinstinkt ist

Antwort von Leewja am 15.06.2018, 8:37 Uhr

tatsächlich hätte ich mich nicht gut trennen können in den ersten Monaten oder im ersten Jahr.


Und dazu kommt: es gibt noch reichlich Chefs/Unternehmen, in denen ein Mann der EZ nimmt, schief angeschaut wird und für "weichlich" gehalten wird und dann dort "nix wird", weil alte verknöchterte Idioten ihm dann nichts zutrauen.

Ich kenne ein Paar, wo die 14 MOnate EZ paritätisch aufgeteilt wurden, aber auch da war die MUTTER in den ersten 7 Monaten daheim (was ich wegen erst Wochenbett und auch wegen Stillen auch sehr nachvollziehbar finde).

Die zwei Monate "Vaterzeit", die dann genommenw erden, wenn die Frau AUCH noch zuhause ist und als langer Familienurlaub gentzt werden, kenne ich auch reichlich.
Oder der Mann macht EZ und sofort zieht die Schwiegermutter ein, um das Baby zu versorgen ("ein Mann kann das einfach nicht so").

Mein Mann wurde schon fürs Windelnwechseln gelobt und bejubelt, als habe er einbeinig den Mount Everest bestiegen.


Bei und war es so: ich war das erste Jahr zuhause, ich wollte nach 8 Monaten eigentlich TZ wieder einsteigen, aber genau da hatte das Baby eine heftige Fremdel/Klammer/Mutterphase und so wurde ees ein jahr.
Dann habe ich erst mit 50% (1 Woche 40 h, 1 Woche =H9 WIEDER ANGEFANGEN; DAS Kind GING ZUR tAGESMUTTER:
mIT eINSTIEG IN DEN kIgA BIN ICH erst auf 24 Wochenstudnen (3 volle tage) und dann auch recht bald auf 87,5% gegeangen (jeden Tag 7 Stunden statt 8, da ich ca. eine Stunde Pendelzeit habe und der KiGa eben dann zumachte).
das läuft auch so weiter, ich arbeite weiter 35h.
Seit dem 1. Geburtstag macht mein mann morgens alles, ich nachnmittags, er dann oft wieder abends (ins bett bringen, Vorlesen).
Auch in der Anfangszeit war er sehr aktiv, liebevoll, hat, sobald er zuhause war auch alles 8außer Stillen) mit übernommen.

Für uns ist das okay so, andere fänden unser Leben in der einen oder anderen Richtung vielelicht grauenvoll.

Paarintern sind wir uns sehr einig darüber, dass BEIDE Verantwortung und Aufgaben übernehmen.
Kritik von außen kommt natürlich immer gerne und reichlich, ungefragt und unwillkommen ;)

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.06.2018, 8:37 Uhr

Ja, ja, die Hoheit über die Kinderbetten..... Ich glaube schon, daß ein Teil des "Problems" ist, daß Frauen die ungern abgeben. Warum sollten sie auch? Ist ja eine Form der Macht, und als solche nicht zu verachten.

Mein Ex-Mann war 1996 (!!!) etwas mehr als ein Jahr für KindGroß im Erziehungsurlaub - damals hieß das noch so. Und wie Vallie habe ich die Erfahrung gemacht, daß er dafür heiliggesprochen wurde, während ich gefragt wurde, wie ich als Mutter sowas bloß tun kann. Ebenfalls wie bei Vallie kam die Quittung bei der Scheidung 2004: Die paar popligen Monate 8 Jahre vorher begründeten den Anspruch des KV auf das ABR. Die Tatsache, daß ich für KindKlein 2001 sechs Monate zu Hause war (mehr war finanziell nicht drin, damals gab es noch kein Elterngeld), daß ich außerhalb der Erziehunsgszeiten trotz Vollzeitjob mindestens 70% der Erziehungsarbeit geleistete habe - alles überstrahlt von diesem Jahr, wo mein Ex daheim war. Es hat mich viel Geld und Nerven gekostet, daß die Kinder bei mir bleiben durften.

Ich würde meiner Tochter heute raten, dem Vater ihres zukünftigen Kindes möglichst wenig Erziehungszeit zuzugestehen. Umgekehrt würde ich meinem Sohn raten, möglichst viel Erziehungszeit zu nehmen. Aus taktischen Gründen.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von nils am 15.06.2018, 8:45 Uhr

Ich bin neben den ersten beiden Kindern studieren gegangen und beim 3. Kind nach 1,5 J. wieder arbeiten. Allerdings war nicht der Papa zuhause sondern die Oma.

Bei Kind 4 war es so, dass ich zwar mehr verdient habe als mein Mann, aber er 1. nicht zuhause bleiben wollte (Er wurde so erzogen, dass Arbeit das Wichtigest ist...). und 2. ich endlich mal die Babyzeit genießen wollte.
Ich blieb 3,5 J. zuhause und habe diese Zeit echt genossen, da sie mir bei den anderen 3en gefehlt hat.
Nun bin ich Teilzeit arbeiten und möchte auch gar nicht Vollzeit machen. Ich genieße die Zeit mit meinen Kindern - auch wenn ich mir dadurch die Karrierechancen vertan habe bzw. vertue.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Daffy am 15.06.2018, 10:01 Uhr

Tja, warum geht die Frau nicht einfach 6 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten? Könnte man auch fragen. (Und Milch kann man schließlich abpumpen.)

Hast Du Kinder? Oder mal Frauen gefragt, die in Ländern ohne großzügige Elternzeitregelung leben, wie es ihnen dabei ging und ob sie das wirklich so wollten - und das mit den Männern verglichen? Selbst wenn der Vater daheimbleibt - ich glaube, den meisten Frauen würde es das Herz zerreißen. Immerhin hat man schon seit Monaten eine innige Beziehung zu dem Kind, dazu kommen die Hormone.

Das Bedürfnis der Mutter nach Nähe zum Säugling ist evolutionär bedingt, die Kinder der anderen hatten halt eine geringere Überlebenschance (ebenso wie die, deren Väter es nicht zu Jagd und Verteidigung gedrängt hat). Man kann versuchen, das abzuerziehen - fragt sich nur, wem es nützt. So richtig wild scheinen die meisten arbeitenden Frauen nicht auf ihre Arbeit zu sein; "Ich muss arbeiten, sonst reicht das Geld nicht" - und die interessanten Stellen sind meist nicht in Teilzeit zu machen (ich hab meinen Mann mal gefragt, weil ich schon sehe, dass sein Tag wesentlich anstrengender ist als meiner - nein, Teilzeit nicht in der Firma und sicher nicht in seiner Position. Ist für ihn aber ok). Aber es geht bestimmt - siehe Schweden, man treibt einfach die Steuern rauf und schafft das Ehegattensplitting ab, dann kann tatsächlich kaum eine Familie mehr von einem Gehalt leben.

Auf der anderen Seite sind Ehe und Familie als Schutzraum für Frauen mit (kleinen) Kindern weitgehend erledigt. Der Staat sorgt für das Finanzielle und, mehr schlecht als recht, zunehmen die Erziehung und Sozialisation. Das lässt sich aber nicht nach Bedarf umkehren (wenn z.B. die Staat in die Knie geht), die alten Strukturen sind erst mal verloren. Mir fallen da immer die Dokus über starke Frauen in afrikanischen Ländern ein: "Malea Owombu ernährt ihre sechs Kinder allein, von einem kleinen Maisfeld hinter dem Haus, die Väter kümmern sich nicht. Sie würde die Kinder gern länger zur Schule schicken, aber das Geld reicht nicht für Schuluniformen..."


https://www.zeit.de/arbeit/2017-09/schweden-vollzeit-arbeit-muetter-unzufriedenheit-glueck/komplettansicht

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Foxi23 am 15.06.2018, 10:22 Uhr

Hier war es in der Tat so, dass ich 15 Monate in Elternzeit war, der Papa 3 Monate währenddessen. Diese Zeit hat er genutzt, um zu Hause die bestehende Einzelgarage abzureißen und eine neue Doppelgarage zu bauen und sonst auch noch größere Renovierungsarbeiten im Haus zu erledigen. 2 Wochen davon waren Kind und ich nicht mal zuhause, weil wir dem Dreck entflohen sind.

Gründe, warum ich und nicht er die lange Elternzeit in Anspruch genommen haben:

Also erstmal bin ich überzeugt, es ist es einfach schon von Natur aus so, dass die Mutter eine tiefere bzw. andere Beziehung zum Baby hat als der Vater. Das Baby ist ja in ihr herangewachsen, sie hat es auf die Welt gebracht, sie hat das alles ganz anders erlebt. Schon von daher hätte ich nicht nach dem Mutterschutz sofort den ganzen Tag mein Baby nicht sehen wollen, auch wenn der Vater die erforderlichen Tätigkeiten auch hätte übernehmen können.

Bei uns ist es so, dass er schon seit der Lehre auswärts auf Montage arbeitet, nur am WE da ist. Er verdient weit mehr als ich, hat dort einen Stundenlohn, der hier in der Region nicht ansatzweise zu erzielen ist. Von daher fällt auch "hier einen Job suchen" aus. Auch hat er eine Führungsposition, die man auch nicht so einfach aufgibt.

Dass beide Teilzeit arbeiten, fällt somit schon mal erst recht aus, er kann nicht nur halbe Wochen dort sein oder täglich 650 km fahren.

Umziehen ist auch keine Option, wir haben hier ein Haus, dort wäre ein Grundstückserwerb mit Neubau kaum finanzierbar.

Letztendlich sind wir auch zufrieden so, ich bins nicht anders gewohnt, ich mag es nicht, wenn wir dauernd aufeinander hocken.

Ja und ich denke auch, dass, wäre er zuhause geblieben und ich arbeiten gegangen, der komplette Haushalt nach der Arbeit noch an mir gehangen hätte, weil ich einfach ein anderes Ordnungs- und Sauberkeitsempfinden habe, er viele Sachen "sowieso gleich machen wollte" usw.. Das hätte mich zusätzlich enorm gestresst.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von blubb12 am 15.06.2018, 10:27 Uhr

Bei uns hat sich das auch durch Verhalten und Art meines Freundes verschoben. Bei Kind 1 haben wir die EZ 7/7 Monate aufgeteilt, auf mein Betreiben hin, er hat sich noch recht viel in der Kinderbetreuung (auch nachts) engagiert. Das Kind hat in den ersten drei bis vier Monaten schlecht geschlafen, da war noch alles neu und aufregend. Danach wurde es besser.
Bei Kind 2 haben wir auch wieder 7/7 aufgeteilt, da waren aber die ersten fünf bis sechs Monate schlafen stressfrei, danach wurde es anstrengend. Nichts mehr neu und aufregend, ich habe gearbeitet und mir mind. 90 % der Nächte um die Ohren geschlagen (ein Mann, der mein Kind anbrüllt und mit ihm wütend durch die Wohnung poltert, weil er "nur ein Mal in Ruhe schlafen will" ist mir keine Hilfe). Bei Kind drei war's noch schlimmer, sowohl mit ihm als auch dem Kind, mehrere Wochen lang nicht mehr als 30 min Schlaf am Stück und manchmal bis zu einer Stunde Kinderbetreuung mit Sekundenschlaf. Wenn ich ausgekühlt ins Bett zurück kam, durfte ich mich an ihm noch nichtmal warmkuscheln. Wie gesagt, ich habe noch gearbeitet, er hatte EZ. Aufteilung war hier 10 (ich)/4 (er). Er bekam mit Beginn der Schwangerschaft einen neuen Job, der erstmal auf zwei Jahre befristet war, da hat er sich nicht mehr getraut. Meine Vertragsverlängerungen sind (noch) einigermaßen sicher, also habe ich mich dazu bereit erklärt.
Aus aktuellem Anlass habe ich erst am Sonntag eine Übersicht von Januar bis heute gemacht, wer wann außerplanmäßige Termine (davon viele wg. der Kinder) wahrgenommen hat. Das Ergebnis: ich ca. 80%. Ich versuche, solche Dinge weitgehend alleine zu stemmen. Wenn ich ihn bitte, etwas zu übernehmen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich angeblafft werde, er müsse ja arbeiten.
Ach so, ich arbeite offiziell 80% an fünf Tagen (tatsächlich ist es mehr), er 100%.

Um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck, er ist gerade vom Leben überfordert, weiß nicht, was er will, steuert vielleicht in eine Mid-Life-Krise (wird 40) und lässt alles an uns aus.
Er feiert sich übrigens auch gerne selbst dafür und lässt sich gerne feiern, dass er mit drei Kindern alleine zu seiner Mutter fahren kann (800 km).

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Falbala am 15.06.2018, 11:03 Uhr

Soll doch jeder machen wie er mag? Viele Frauen wollen nicht, dass der Mann sich einbringt.

In unserem Bekanntenkreis ist der Trend anders: Da ist es fast schon gang und gäbe, dass die Väter Elternzeit nehmen, manchmal bis zu 6 Monate.

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Bei uns: Klassisches Gefälle aus sehr persönlichen Gründen...

Antwort von Bärenmama2016 am 15.06.2018, 11:13 Uhr

Das finde ich auch eine sehr spannende Frage: Wie kommt es eigentlich zu diesem Gefälle?

Ich finde, man kann die Frage nicht pauschal beantworten, genausowenig wie es eine ideale Aufteilung gibt, die auf alle individuellen Situationen anwendbar wäre.

Mein Mann z.B. ist introvertiert und wenig belastbar. Er hat es immer mal versucht, unseren Sohn z.B. auch nachts zu beruhigen, aber das war für ihn (und für den Kleinen) ein riesengroßer Stress (ähnlich wie die Situation, die blubb beschrieben hat...). Er hat nicht halb so viel Geduld wie ich, und das gehört zu den Dingen, die man nicht mal eben so ändern kann, auch wenn man das eigentlich will. Er braucht auch viel Ruhe, um sich von seinem emotional fordernden Job zu erholen, und viel Zeit für sich. Ich hingegen hab sehr viel Durchhaltevermögen, hab einen nicht halb so stressigen Schreibtischjob, bin extrovertiert... d.h. mir fallen viele Dinge viel leichter als ihm. Dummerweise bin ich zusätzlich noch beruflich ambitioniert und fleißig - entsprechend sind wir in dieses "Gefälle" geraten, dass ich beruflich stark eingespannt bin UND deutlich mehr Zeit mit unserem Sohn verbringe als er.

Also, irgendwie ist mein Mann zusammengefasst "unfähig", zuhause mehr zu übernehmen - aber nicht, weil er zu blöd ist die Waschmaschine zu bedienen oder weil ich nicht abgeben könnte, sondern weil wir charakterlich so gestrickt sind wie wir es sind.

Ein wichtiger Faktor kommt noch hinzu, ganz klassisch: Mein Mann verdient deutlich mehr als ich und wir sind durch Hauskauf usw auf sein Einkommen angewiesen. Könnte er seine Stunden reduzieren würde er definitiv mehr Dinge zuhause übernehmen, da er weniger Erholungszeit bräuchte. Aber das ist nicht drin, weil ich halt in absehbarer Zeit nicht auf sein Gehalt kommen kann. Ich würde sofort mehr Stunden arbeiten, wenn ich die Zeit hätte, aber das könnte seinen Ausfall nicht kompensieren. Ich arbeite momentan durch eine Weiterbildung daran, das zu ändern, und hoffe dass ich in ca. zwei Jahren finanziell die Früchte ernten kann...

Im Freundeskreis sehe ich sowohl ein paar wenige sehr ausgeglichene Modelle, als auch (in der Mehrheit) klassische Modelle. Da, wo das klassische Modell gewählt wurde, sind die Frauen teilweise etwas unzufrieden mit ihrer Situation, weil eigentlich auch mal berufliche Ambitionen da waren, diese jetzt aber mehr und mehr abgeschrieben werden (müssen). Ich höre dort häufig vorgeschobene Gründe, warum das klassische Modell gewählt wurde: Mann verdient mehr (bei absolut möglicher Anpassung des Lebenswandels wäre aber auch ein geringeres Einkommen ausreichend), Teilzeit des Mannes ist vom Arbeitgeber nicht toleriert (Gottseidank sind wir heutzutage zumindest in größeren Betrieben nicht mehr auf Verständnis angewiesen sondern haben Rechte!), Kind braucht die Mutter mehr (na klar, weil es ja gar keine Chance hat, den Vater als gleichwertige Bindungsperson zu erleben)...

Für mich wäre es keine Option gewesen, länger als ein Jahr zuhause zu bleiben, erstens weil ich meinen Job liebe und zweitens weil ich mir keine Illusionen mache. So lange die Ehe hält und beide gesund bleiben ist ja alles gut, aber wenn irgendwas schief geht und man von diesem Plan abweicht, hat man ohne oder mit nur wenig Berufspraxis echt ein Problem. Dafür muss ich in der Konstellation mit meinem Mann halt den Preis zahlen, dass ich mehr übernehme. Aber so hab ich es mir ausgesucht, und mir ist es das wert.

Spannende Diskussion, lese gerne weiter mit... :)

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von QueenMum am 15.06.2018, 12:10 Uhr

Also bei uns ist die Zeit mit Papa genauso viel wie mit mir, weil wir unsere Arbeitszeiten weitesgehend selbst einteilen können. Allerdings könnte er natürlich nicht das Stillen übernehmen, da muss ich halt parat sein und abpumpen nur wegen der Arbeit käme für mich nicht in Frage. Ansonsten sind wir absolut gleichwertig in allen Aufgaben nicht nur bei den Kindern sondern auch Haushalt usw.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Lewanna am 15.06.2018, 13:35 Uhr

Bei uns ist es auch ganz klassisch aufgeteilt.
Ich war ein Jahr komplett zu Hause, mein Mann 2 Monate.

Das erste Jahr Elternzeit hätte ich mir aber auch ungern nehmen lassen.

Jetzt arbeite ich Teilzeit und mein Mann voll.
Das liegt aber Hauptsächlich daran, dass ich im öffentlichen Dienst arbeite und es dort einfach Flexibler ist.
Mein Vollzeitjob bleibt mir, bis meine Kleine 18 ist.
Bei meinem Mann wäre es anders.

Im Bekanntenkreis ist auch nur 1 Vater der ein Jahr Elternzeit gemacht hat. Allerdings verdiente die Frau mehr.

In den anderen Fällen ist er meistens der der mehr verdient.

Ich hätte es übrigens gerne, dass mein Mann und ich beide Teilzeit arbeiten. Das wäre am gerechteren und wir hätten beide was von den Kindern.


Ist ja auch leider immer noch in vielen Firmen so, dass man sich zwischen Karriere oder Kinder entscheiden muss.
Da muss ja erstmal angesetzt werden.

LG

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Eieieiei am 15.06.2018, 13:46 Uhr

Ich antworte später nochmal ausführlicher, bin gerade unterwegs.

Du schreibst ja, dass man sich in vielen Firmen zwischen Kind und Karriere entscheiden muss. Das ist klar aber gerade das alte Rollenmuster sehe ich als Grund dazu. Es lebt dich geradezu davon, dass der Mann weiterhin vollzeit arbeitet und überstunden maxht egal ob er 0,1 oder 10 Kinder hat

Angenommen bei der Geburt ihres Kindes würden alle Väter mind. 6 Monate Elternzeit nehmen - ich glaube dann würde das System sich ändern. Oder nur noch Kinderlose würden karriere machen, aber das halte ich für weitunrealistischer.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Astrid18 am 15.06.2018, 14:04 Uhr

Es ist einfach bequemer. Die meisten Frauen sind wenig karriereorientiert bzw. haben Jobs, die sie nicht richtig erfüllen. Da ist ein Kind ein prima Ausweg.

Jetzt macht ja nicht jeder Mann Karriere, aber das männliche Selbstbewusstsein wird schon stark davon beeinflusst, ob man(n) eine Familie ernähren kann.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von SkyWalker81 am 15.06.2018, 14:59 Uhr

Wenn beide in ihrer Rolle glücklich sind finde ich es völlig unerheblich wer was macht.
Schwierig, wenn sich einer davon ständig "ausgebeutet" fühlt und denkt, es wäre vor den Kindern alles ausgeglichener gewesen (...war es das wirklich....)

Ich denke, die wenigsten wissen einfach, worauf sie sich da einlassen, wenn ein Kind kommt. Und die Aufgabenverteilung muss halt auch erstmal gefunden werden.
Ich finde es nicht verwerflich, wenn Frau vor der Geburt meine, sie könne 8 Wochen nach der Geburt sofort wieder voll arbeiten, und dann stellt sie fest, dass sie den das Kind emotional doch nicht so locker loslassen kann. Und dann anders entscheidet und die Zeit mit dem Kind auskostet (soweit finanziell möglich). Solange beide Eltern damit glücklich sind ist alles gut.

Jeder sollte halt am Familienleben seine Talente ausnutzen. Wenn der Mann tatsächlich kein Hausmütterchen ist und gerne die Kohle ranschafft und dafür z,B. zu Hause für die groben Tätigkeiten wie Garten o.ä. zuständig ist, passt doch alles.

Umgekehrt darf die Frau gerne den Lebensunterhalt verdienen, wenn der Mann in der Papirolle aufgeht und den Haushalt einigermassen im Griff hat.

Evolutionstechnisch ist es wohl schon noch so, dass sich die Frau für die KInderauffzucht besser eignet. Das haben Herr und Frau Neandertaler wohl auch nie in Frage gestellt. Obwohl, wer weiss ob es da nicht auch schon Frauen gab, die lieber Mammuts erlegt haben, und Männer die für die Höhlenreinigung und KInderbespassung zuständig waren.....

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Steinzeit als Mythos

Antwort von pflaumenbaum am 15.06.2018, 15:35 Uhr

Ich habe letzten eine sehr interessante Studie gelesen (in der Zeitung). Archäologen haben festgestellt, dass die Oberarme von Frauen in der Steinzeit ähnlich konstituiert waren wie die von Männern. Dies legt nahe, dass Frauen anderen Tätigkeiten nachgegangen sind, als du hier vermutest. Die Menschen lebten in Sippen und Clans zusammen und vermutlich gingen alle jüngeren Männer und Frauen auf Jagd während die älteren Männer und Frauen sich um "Haushalt" und Kinder kümmerten.

Es gibt nicht das eine Modell des Zusammenlebens. Viele Wege führen zum Ziel. Und auch wenn Du es nicht glaubst, aber es ist tatsächlich möglich lange zu stillen und für die Kinder da zu sein und dennoch Vollzeit arbeiten zu gehen.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Dream2014 am 15.06.2018, 16:53 Uhr

Ich weiß nicht wo das Problem liegt. Sehe es schon so das es wenn man will sowohl Frau als auch Mann möglich ist Karriere zu machen. Und sogar beide, wenn man an einem Strang zieht.

Allerdings sehe ich auch nicht das Problem wenn einer von beiden kann aber auch Mann oder Frau sein den Haushalt und Kinder alleine schmeißt und der andere geht Arbeiten und sozusagen das Geld ranschaffen.

Hier war es immer so das es von Anfang an klar war das ich/ zu Hause bleibe und die Kinder übernehme. Ich war sogar 6 Jahre zu Hause. Und auch jetzt wo ich auch 25 Stunden arbeite und einen Tag zur Schule gehe mache ich den Haushalt, Garten und überwiegend die Kinder.
Aber das war meine bzw. unsere Entscheidung, mir fehlt außer ein weiteres Kind eigentlich nichts. Mein Mann ist auch mit seinem Job zufrieden und er bringt sich soweit es geht bei den Kindern ein.

Und darum geht es doch, das man mit der gewählten Entscheidung zufrieden ist und nicht weil man sich emanzipieren muss Karriere machen. Oder den Mann in die Hausmann Schiene drängen obwohl er es nicht möchte.

Jeder hat die Wahl und das ist doch das gute.

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nun, bei uns

Antwort von sojamama am 15.06.2018, 17:59 Uhr

war es von Anfang an klar, wer daheim bleibt und wer weiterhin arbeitet. Und auch später, wer Voll- und wer Teilzeit arbeitet.
Das war bei uns einfach bereits klar aufgrund der großen Verdienstunterschiede.
Ich verdiene viel, viel weniger als mein Mann. Da könnte er gar nicht daheim bleiben, ich könnte nie eine Familie ernähren.

Und da ich meine Kinder beide sehr lange gestillt habe, war eh klar, dass ich daheim bleibe und bin. Natürlich kann ein Vater sonst auch alles machen, hat er auch in unserem Fall. So ziemlich jedenfalls.
Wobei ich viele Väter als eher unsicher im Umgang mit dem Baby sehe. Sie wissen oft nicht, was sie tun sollen, haben weniger Geduld und sind schneller genervt.
Vielleicht überspielt eine Mutter das einfach auch nur, während der Vater offener reagiert. Was dem Kind natürlich nicht immer gut bekommt.... aber auch eine innerlich angespannte Mutter ist nicht gerade förderlich für Kindes Entwicklung.

Ich freue mich über die Väter, die das machen und können, aber für uns wäre das einfach aus finanziellen Gründen nicht in Frage gekommen.

Mein Mann hätte es wahrscheinlich auch nicht hingekriegt, er ist grundsätzlich ein toller Vater, aber kann sich nie so wirklich in ein Kind hineinversetzen und verstehen.
Leider....

melli

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Es gibt aber noch einen Grund!

Antwort von Hexhex am 15.06.2018, 18:00 Uhr

Einige von Euch werden mich vielleicht jetzt teeren und federn. Aber ich glaube, dass es tendenziell (also nicht unbedingt im Einzelfall) Müttern einfach noch schwerer fällt als Vätern, ihr Kind allein zu lassen. Ich behaupte, dass ebenfalls tendenziell (gilt also sicher nicht für jede Frau) die Bindung einer Mutter an ihr Kind noch einen Tacken enger ist als die eines Vaers. Ich selbst hatte eine so enge Bindung an meine Mäuse, als sie ganz klein waren, dass ich es nicht ausgehalten hätte, auf der Arbeit zu sitzen. Es fiel mir deshalb nicht schwer, im Job auszusetzen. Ich habe bei meiner Tochter ein Jahr nicht gearbeitet, bei meinem Sohn nur wenige Monate nicht. Danach bin ich wieder eingestiegen.

Ich weiß, es ist nicht populär, so etwas zu sagen. Davon wird es aber nicht unwahrer. Ich halte die Mutter-Kind-Beziehung - vielleicht weil man das Kind im Bauch getragen hat, keine Ahnung - für noch etwas (!) enger als die Vater-Kind-Beziehung. Vielleicht ist also die traditionelle Arbeitsteilung - Mutter bleibt einige Zeit zu Hause, Vater geht weiter arbeiten - ja gar nicht unbedingt eine Erfindung der bösen Männer. Sondern entstand überhaupt erst durch die enge Bindung der Mütter zum Baby, weil es ihnen noch schwerer fällt, das Baby zu Hause zu lassen, als einem Mann.

Es wäre dann auch nicht so wahnsinnig gemein und ungerecht, dass die armen Frauen eine Zeitlang daheim bleiben. Sondern es entspräche ihrem Bedürfnis. Die allermeisten Frauen in meinem Freundeskreis WOLLEN nämlich gar nicht ihr Baby zu Hause lassen und gleich wieder arbeiten gehen. Sondern sie genießen diese Zeit.

LG

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von desireekk am 15.06.2018, 18:36 Uhr

So..

ich bin schon seit Ende der 60er in einem nicht klassischen Umfeld aufgewachsen:

Mutter alleinerziehend, Vater bekannt, aber weit weg, nicht wirklich partizipierend. meine Mutter hat IMMER voll gearbeitet, ich kannte das gar nicht anders.
Als GF-Sekretärin auch recht gute Karriere gemacht.

Ich war bei einer Tagesfamilie... wo auch die Frau die Hauptverdienerin als freiberufl. Hebamme war. Der Vater arbeitet immer wieder mal, oft TZ oder "irgendwas", aber er kochte, wechselte Windeln, kutschierte rum.
Und er war damit die absolute Ausnahme weit und breit.
Es wurde auch da hingezogen wo die Hauptverdienerin Arbeit fand, auch mal 400 km weiter (mit allen 4-5 Kindern, dann leider ohne mich).

Der Vater meiner Kinder blieb auch Zuhause ich ging direkt nach 8 Wochen wieder los UND stillte jedes Kind über 13/14 Monate. Dienstort 100 km weit weg, Dienstreisen auch mal inklusive.
Das geht alles wenn man WILL.

Aber der KV hat eben auch erfahren müssen das Kinderzeit ein absoluter Karrierekiller ist/war. und hat sich nach Ende der 4-jährigen TZ-Ära einen neuen AG gesucht dem er nicht auf Knien danken musste dass er sein gesetzliches Recht in Anspruch nehmen durfte.

Und wenn hier oft geschrieben wurde, dass man (=Frau) ja sowieso wenoiger verdienen würde:

WARUM IST DAS SO?
Warum verdient man (=Frau) schon VOR der Geburt der Kinder weniger?
Warum verdienen ca. 90% der weiblichen 50% der Bevölkerung schon vor den Kindern weniger???
Selbst heutzutage noch?

LG

D

Muttermilch kann man prima aus der Falsche füttern wenn das Kind ab Tag 1 mit daran gewöhnt ist :-)

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von sun1024 am 15.06.2018, 19:15 Uhr

Die Argumente mit den Männern, die ungeschickter, weniger gebunden ans Baby, introvertiert etc. sind - ich glaube, damit lässt sich aber umgehen. Vieles ist einfach Gewöhnung. Und wenn die Frau das erste Jahr alleine mit Kind zuhause war, natürlich ist sie dann geschickter im Umgang mit dem Kind. Aber ich glaube fest daran, dass der Großteil der Männer das auch hinbekommt.

Introvertiert bin ich auch - das schert einen Säugling aber einen Dreck ;), also kriegt man das hin, wenn man möchte und z.T. auch muss.

Bei Kind 1 waren mein Mann und ich die ersten 10 Monate zusammen beim Kind. Ich habe nicht festgestellt, dass es in unserer Bindung ans Kind und in unserem Umgang mit dem Kind Unterschiede (über die sowieso je Person vorhandenen Eigenheiten hinaus) gab. Er ist dann mit Kind 1 zuhause geblieben, und als das gut 14 Monate alt war, kam Kind Nr. 2 dazu. Ich bin nach dem Mutterschutz direkt wieder eingestiegen (und hab abgepumpt), er war mit zwei Winzlingen zuhause. Er hat sich dann für Kind 1 um einen Kita-Platz gekümmert.
Bei Kind 3 hab ich mehr gemacht, denn das kam in meinem Zweitstudium, und im Studium ist man flexibler als im Job.

Es mag sein, dass es der einen oder anderen Persönlichkeit leichter bzw. schwerer fällt, ein Kind zu betreuen resp. zuhause zu bleiben resp. den Haushalt zu schmeißen resp. das Kind den halben Tag nicht zu sehen resp. arbeiten zu gehen... dann kann man sich arrangieren, und/oder dazulernen. Aber das ist meiner Meinung nach nicht durch's Geschlecht vorbestimmt.

LG sun

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Ich denke nicht, dass es am Geschlecht hängt.

Antwort von emilie.d. am 15.06.2018, 20:31 Uhr

Bin in einem börsennotierten Unternehmen, wo es auch erfolgreiche Managerinnen gibt.

Die haben aber den passenden Mann dazu, der Ihnen den Rücken freihält. Ich glaube, dass man das für Karriere tatsächlich braucht, wenn man Kinder hat. Egal, ob Männlein oder Weiblein.

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Gehaltsgefälle

Antwort von emilie.d. am 15.06.2018, 20:41 Uhr

Ich denke, dass Frauen viel schlechter verhandeln. Zumindest in meinem Bereich. Selbst als ich noch als Postdoc gearbeitet habe. Ich bin automatisch in die unterste Stufe einsortiert worden und hab mich naiv und doof wie ich damals war nicht groß gewehrt. Meine männlichen Kollegen schon und sind damals schon mit mehr gestartet.

Ich bin beim Verhandeln besser geworden.und liege besser als manche Kollegin, aber immer noch schlechter als die meisten Männer. Man bekommt nichts, wenn man nicht nervt und argumentiert und das machen Frauen einfach nicht gern.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Eieieiei am 15.06.2018, 21:14 Uhr

So nun die vorher angekündigte längere Antwort.

Ich muss sagen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bindung an das Kind genetisch bedingt ist und bei der Mutter stärker als beim Vater. Warum sollte die Natur den Vater so "programmieren", dass er sein Kind links liegen lässt? Schließlich sind es ja seine Gene, die weitergegeben werden und so ein Säugling oder auch ein Kleinkind gedeiht ja nicht, indem es weggelegt wird. Ich denke, dass diese Einstellung eher die Erziehung der Leute widerspiegelt, die dieser Meinung sind und auch die gesellschaftlich vorherrschende Meinung. Ich persönlich glaube nicht, dass mein Mann unsere Tochter weniger liebt als ich oder weniger gerne mit ihr Zeit verbringt.

Nun habe ich ein wenig das Gefühl, dass es sich viele Männer auch leicht machen, wenn sie einfach normal weiter arbeiten gehen. Das Geld kommt herein, also kann man ja auch direkt mit dem Argument voranpreschen, dass einer ja schließlich Geld verdienen muss. Gemeinsam mit dem Totschlagargument, dass die Mutter eh ja die geeignetere Wahl ist, hat man sich dann schon aus der Schlinge gezogen. Beim Chef nach Teilzeit oder einer längeren Elternzeit zu fragen ist ja auch an sich erst einmal eine unangenehme Sache. Da kann dann schnell abgewiegelt werden, im Sinne von "das ist in unserer Firma nicht möglich" oder überhaupt nachgefragt zu haben oder seine Rechte, die es ja gibt, durchgesetzt zu haben. Frauen haben dagegen gar keine Wahl um dieses Gespräch herum zu kommen, denn eine Schwangerschaft lässt sich in der Regel ja schlecht beim Arbeitgeber verheimlichen und dass sie dann mindestens für den Mutterschutz ausfällt ist ja auch klar. Zumindest finde ich es auffällig, dass in meinem Freundeskreis so mancher Mann direkt sagt, Teilzeit ginge in seinem Unternehmen nicht, ohne dass er überhaupt nachgefragt hat.

Natürlich soll jeder es so machen, wie er es für richtig hält und womit er glücklich ist. Aber wenn ich als Frau und Mutter arbeiten gehen will, darf ich mir die Fragen anhören wie ich es denn machen werde, wenn das Kind krank ist. Es wird von vorneherein angenommen, dass ich Teilzeit arbeiten will oder ich bekomme einen Job nicht, weil ich Mutter bin. Oder auch einfach nur im gebärfähigen Alter. Ich habe es früher immer für Kokolores gehalten, weil ich immer gedacht habe, mir stehen ja die gleichen Türen offen wie den Männern auch. Warum sollte ich als hoch qualifizierte Frau nicht eingestellt werden? Inzwischen kann ich aber Arbeitgeber verstehen. Die Quote der Frauen, die mindestens ein Jahr lang ausfallen ist dermaßen hoch im Vergleich zu den Männern, dass es einfach sicherer ist einen Mann einzustellen. Wenn man im Lebenslauf eines Mannes liest "verheiratet, 2 Kinder" wird doch sofort assoziiert, dass es ein verantwortungsvoller Mensch sein muss, der seine Familie ernähren will. Bei einer Frau mit der gleichen Angabe fragt man sich, wie sie denn Kinder und Vollzeitjob schaffen will.

Das ist eigentlich der Knackpunkt, den ich unfair finde. Jeder darf und soll die Lösung finden, die am besten passt. Aber eigentlich werden alle unfair behandelt: Frauen, die Vollzeit arbeiten wollen, Frauen, die Zuhause bleiben wollen und Männer, die Zuhause bleiben wollen. Eigentlich ist nur der Vollzeit arbeitende Mann im Vorteil, weil sich für ihn im Beruf ja nicht viel ändert und weil diese Position gesellschaftlich sehr anerkannt ist.

Und dass Männer, die ihr Kind wenig sehen, weil sie beruflich viel unterwegs sind im Umgang mit ihnen noch etwas Übung bedürfen im Gegensatz zur Mutter, die sich permanent um sie kümmert, finde ich eigentlich logisch. Klar gibt es solche und solche Typen, aber ich glaube viel ist Übungssache und Willenssache.

Es hängt natürlich auch vom Job an. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, da hätte ich 3 Kreuze gemacht möglichst lange dank der Elternzeit raus zu kommen (bin aber schon vor dem Kind rausgekommen, das Zauberwort nannte sich Kündigung ;-)). Oder wenn man schon x Jahre in einem Beruf arbeitet ist man vielleicht auch froh, mal für eine kurze Zeit heraus zu wollen. Aber wiederum seltsam, dass offenbar vor allem Frauen diesen Wunsch verspüren und Männer diese doch gute Gelegenheit verstreichen lassen.

Bei den Frauen, die mit ihrem eigenen Einkommen sich nicht selbst (bzw. die Familie) finanzieren könnten, frage ich mich allerdings, ob sie mal den eventuellen Fall einer Trennung mitgedacht haben. Ich hätte regelrecht Existenzängste wenn ich mich vollkommen auf das Gehalt meines Mannes verlassen müsste, einerseits bei dem Thema Trennung und Scheidung, andererseits beim Thema Rente und Altersarmut. Andererseits finde ich es auch unfair, wenn einer komplett für das Geld zuständig ist. Wird diese Person dann mal langfristig krank, kommt da ja alles in Wanken. Außerdem finde ich es auch unfair, die Verantwortungen so einseitig zu verteilen.

Meine Wunschvorstellung wäre, dass es vollkommen normal in Deutschland wäre, dass neben der Frau auch der Mann mal für 1 Jahr lang eine Auszeit fürs Kind nehmen würde. Und das es auch vollkommen normal wäre, dass beide für eine Weile Teilzeit arbeiten gehen würden (z.B. jeder 32 h/Woche). Aber ich glaube bis das Wirklichkeit wird, werde ich Urgroßmutter sein ;-D

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von emilie.d. am 15.06.2018, 22:48 Uhr

Irgendwie klingt es so, dass sich bei Dir eine Menge Frust aufgestaut hat.

Nervt es Dich, dass Deine Umwelt abwertend reagiert, wenn Du verkündest Vollzeit zu arbeiten? Dann musst Du Dir an der Stelle wirklich ein dickeres Fell zulegen, denn bei Impfen, Fremdbetreuung und Ernährung bekommt man wirklich immer Kritik, egal, was man macht.

Bringt Dein Mann sich nicht genug in die Brutpflege ein? Dann ist das ein Problem auf Paarebene, das nur durch reden, reden, reden gelöst werden kann. Ich finde es übrigens vollkommen überzogen, seinem Partner vorzuschreiben, er solle nur 32 h pro Woche arbeiten oder gar 1 Jahr ganz rausgehen. Man kann aufteilen, wer wann Kinder unterbringen muss, aber ob Mann Kind selbst betreut.und dafür auf Teilzeit geht oder eben Vollzeit mit Hilfe von Aupair, Oma, Kita.macht, das ist doch sein Bier.

Hast Du Probleme, einen neuen Job zu finden? Das ist mit einem Knd wirklich schwer, weil ziemlich sicher Nr. 2 hinterherkommt.

Noch ein Wort zur Bindung. Die ist nicht genetisch vorgeben, aber meist ist tatsächlich die Mutter die primäre Bezugsperson.

Bindung wird durch Nähe erzeugt (Stichwort Oxytozin), Stillen ist da logischerweise prädestiniert, Tragen, Flasche geben, baden, in einem Bett schlafen. Haut an Haut bonden. Das macht in der Anfangszeit nunmal meist die Mutter und das Kind baut sich entsprechend seine Bindungshierarchie.

Ab einem.Jahr etwa löst sich das Kind aus der primären Bezugsperson-Kind-Dyade raus, und dann wir z.B. auch Vater, Oma wichtig,die sich im 1. Jahr ums Kind bemüht haben.

Aber fürs Ausbilden des Urvertrauens braucht es da erstmal tataächlich nur die eine Person, die sich liebevoll und zuberlässig von Anfang an kümmert.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Lewanna am 15.06.2018, 23:14 Uhr

Ja, die Gesellschaft muss sich noch sehr ändern.
Aber ich denke, wir sind auf dem Weg dahin, auch wenn es noch lange dauert. Lt. Gesetzt sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Väter können Elternzeit nehmen.

Ich las letztens hier im Trennungsforum, da hat mich auch so einiges erschreckt.
Da kümmern sich Frauen jahrelang um die Kinder und haben kein Einkommen. Der Mann verdient gut. Aber dann sucht der Mann sich plötzlich eine Neue und die Frau steht vor dem Nichts.
Unterhalt gibt es ja nur für die Kinder.
Dann erstmal einen gutbezahlten Job finden. Oft reicht es dann grade für Aushilfsjobs und da verdient man ja leider nicht genug.

So was würde mir nicht passierten, daher bin ich ganz froh Teilzeit zu Arbeiten und meine Stunden evt. auch noch aufstocken zu können. Damit würde ich zumindest über die Runden kommen.

Aber du sprachst ja auch über die Frauen, die auch vor den Kindern nicht genügend Einkommen haben. Vielleicht hat das Einkommen ja für eine Person gereicht, aber wenn man plötzlich eine Familie damit ernähren soll reicht das denn doch nicht. Das ist ja schon ein Unterschied.

Ein bissen neidisch bin ich ja auch, mein Mann verdient leider auch nicht so viel, dass ich überhaupt darüber nachdenken könnte zu Hause zu bleiben.

Mein Mann hat damals nur in einer ganz kleinen Firma gearbeitet. Der Chef und 2 Angestellte. Als er Elternzeit nahm haben immerhin 50% der Angestellten gefehlt. Und ein Recht auf Teilzeit gibt es ja auch erst ab mehr als 15 Angestellte.

Jetzt hat er in eine große Firma gewechselt. Hat aber erstmal nur ein Jahresvertrag. Natürlich hoffen wir erstmal auf einen unbefristeten Vertrag und dann schauen wir weiter.

Ist halt nicht immer alles so einfach.

Es gibt leider nicht immer nur die Gutverdiener. Es gibt auch Verkäufer, Frisörin und Handwerker, an die denkt irgendwie keiner.
LG

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von corin am 16.06.2018, 8:01 Uhr

Ich fand das die spannendste Frage seit langem!! Danke dafür!
Mir ist Gleichberechtigung als Wert so wichtig, dass es klar ist, dass mein Freund und ich uns alles teilen und er übernimmt im Grunde mehr und hat (manchmal auch zu meinem Bedauern) die engere Bindung zum 2,5 Jährigen Kind. But so what? Hab ich jetzt als Mutter versagt? Ich denke nicht. Ich bin beim Kind 8 Monate zuhause geblieben und mein Freund hat mir Kind 1 zum stillen auf die Arbeit gebracht. Und war dann noch zusätzlich 6 Monate plus Eingewöhnung zuhause, im Grunde war er aber die ersten Monate auch da, hat nur 6h/Woche gearbeitet.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Dream2014 am 16.06.2018, 8:52 Uhr

Ich frage mich wieso sich alle also die Gesellschaft ändern soll weil sie damit nicht klar kommen in eine Schiene reingepresst zu werden.
Ändert sich alles so das alle Gleichberechtigt zu Hause bleiben werden die als Dumm angesehen wo immer noch nur ein Teil Kinder und Haushalt übernehmen.

Wie gesagt ich stehe voll zu Klassischen Weise und als ich die Kinder bekommen habe fing hier gerade durch das Elterngeld die Betreuung ab 2 Jahren an. So das ein Großteil der Mütter wirklich ab 2 Jahren oder eher anfing wieder zu arbeiten. Ich kam mir gleichermaßen total Dumm vor, da jeder einem mitteilte wieso man denn nicht arbeiten geht und nichts tut. Da Kinder selber Betreuen doch keine Arbeit ist.

D.h. es wird immer irgendwo „Anfeindungen „ geben wie man sein Leben gestaltet. Ob beide gleichberechtigt arbeiten geht, der Mann zu Hause bleibt oder die Frau. Man sollte selber damit im Einklag kommen und lernen sich Durchzusetzen, denn ich finde schon das wir hier in Deutschland schon die Möglichkeiten haben.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Nadinnsche am 16.06.2018, 9:37 Uhr

Ich bin ernüchtert was Gleichberechtigung angeht.

Habe ein Kind in einem Land bekommen in dem es wie selbstverständlich erwartet wird, dass die Mutter das Familienleben mitfinanziert, liegt aber auch daran, dass es kaum Väter gibt, die eine Familie ernähren könnte.

Ich als Deutsche sagte als Bedingung, ich werde nicht gleich wieder Vollzeit arbeiten. Mein Partner schlug vor, zeitversetzt zu arbeiten, was wir auch taten. Das ist der Vorteil hier, die Arbeitgeber sind viel flexibler.

Mir machte es nicht viel aus nach 5 Monaten wieder Teilzeit arbeiten zu gehen. Es gibt hier auch nicht so viele Möglichkeiten, sich mit Kind die Zeit zu vertreiben, wenn eh viele wieder früh arbeiten. Es klappte ganz gut, ich ging morgens arbeiten, Partner dann ab nachmittags. Allerdings wollte er nach genau 1 Monat nicht mehr. Angeblich würde ihn sein Job nerven. Ich war stinkig sauer, weil ich gerade in den Job zurückkehrte. Ich hätte ggf. unbezahlten Urlaub genommen, was so nicht mehr ging. Baby könnte ja zur Oma oder in die Kita, nein, das war mir zu früh.

Und da denke ich spielt meine Gesellschaftserziehung mit: Die meisten Mütter haben hier nämlich kein Problem ihr Kind mit 5 Monaten bei Oma oder in der Kita zu lassen. Ich schon, beim Papa aber nicht.

Nun ja, ich bat ihn bettelnd, noch ein Jahr durchzuhalten bevor er sich was anderes suchte. Hat er dann auch. Er hat sich immer eingebracht, was bringen und holen angeht, später auch essen machen. Nur die emotionale Ebene hat mir bei den beiden immer gefehlt, bis heute. Haushalt und Co bleibt bis heute komplett bei mir hängen, wenn ich nicht bei jedem Schritt sage, ob er es bitte tun könnte. Er war ja schon ein Held, dass er trotz Job ein Baby alleine betreute. Allerdings mischte er sich bei allen Gelegenheiten mit ein. Beikost musste ich portionsweise für ihn vorbereiten, aber wehe ich stellte mal ein Gläschen hin...

Das ist bis heute so geblieben. Das Kind hängt sehr an mir. Der Vater bringt sich ein, aber emotional sind die beiden nicht sehr verbunden. Ich zahle die Hälfte des Familieneinkommens, bin für das Kind der Halt und alles um Haushalt ist auch meins wobei wir mittleweile eine Putzhilfe haben. Und sollte ich an Trennung denken, wird das Kind wahrscheinlich "halb geteilt," der Vater hat sich ja immer heldenhaft beteiligt. Der Vorteil ist, wir haben das immer alleine hingekriegt. Durch zeitversetztes Arbeiten ist mein Kind weniger betreut als viele Kinder hier, aber mir gegenüber finde ich es nicht gerecht verteilt.

Ich denke, ich bin hier kein Einzelfall.

Was die Gesellschaft angeht wird hier neben Arbeit der Frau auch Beteilung des Vaters erwartet, trotzdem sehe ich bei den meisten eine höhere Versorgung des Kindes. Da spielen Gesellschaft und Gene gleichermassen eine Rolle. Es wird auch Väter geben, die sich wirklich mit allem einbringen, ist aber die Minderheit meine ich.

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Re: Steinzeit als Mythos

Antwort von Daffy am 16.06.2018, 10:12 Uhr

Feministische Paläoanthropologie erklärt uns endlich, wie es wirklich war?

Warum hat sich das Modell (schwangere Mutter - nach dem Abstillen war sie ziemlich sicher schwanger - drückt schreiendes Kleinkind dem Schwiegervater in die Arme, er signalisiert “Viel Glück und viele Mammuts“, sie trabt sportlich davon...), sofern es jemals Realität war, so radikal gewandelt? Warum haben die Frauen das mitgemacht oder sogar Männer gewählt, die kein Interesse an Brutpflege hatten (den Vater als Lehrer gab es natürlich immer). Sind diejenigen, die dieses Modell vertreten haben, womöglich den patriarchalen Kulturen zum Opfer gefallen (und was heißt das für uns )?
Gibt es unter den heute lebenden Jäger- und Sammlerkulturen Beispiele für das Modell der mit den Männer jagenden Frauen?

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Daffy am 16.06.2018, 10:28 Uhr

> Ja, die Gesellschaft muss sich noch sehr ändern.

Warum? Weil eine Minderheit der Frauen ein Problem hat? Für die meisten Frauen haben die Geschlechterstereotypen überwiegend Vorteile, weil es ihren Bedürfnissen entspricht. Diese Vorteile sollte man auch mal sehen.

> Ich las letztens hier im Trennungsforum, da hat mich auch so einiges erschreckt.
Da kümmern sich Frauen jahrelang um die Kinder und haben kein Einkommen. Der Mann verdient gut. Aber dann sucht der Mann sich plötzlich eine Neue und die Frau steht vor dem Nichts.

Umgekehrt: der Mann kriegt mitgeteilt, dass er seine Kinder nur noch jedes zweite Wochenende sieht und einmal wöchentlich werktags. Und die Kontonummer. Ich glaube nicht, dass eine nennenswerte Anzahl Frauen tauschen wollen würde. Finanziell bewegt es sich natürlich Richtung HartzIV, zwei Haushalte kosten nun mal mehr als einer, und Vollzeit arbeiten finden die meisten Frauen schon in der Ehe zu anstrengend, wie soll es gehen, wenn der Mann weitgehend aus dem Betreuungsalltag rausfällt.
Die Mehrzahl der Scheidungen wird übrigens von Frauen eingereicht.

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Re: Komisch

Antwort von memory am 16.06.2018, 11:09 Uhr

Ich habe es nämlich auch gelesen und es ging genau darum , dass die OberARME der Frauen stärker waren , weil die HAUS/ FELD arbeite extrem anstrengend war z.b. das Mahlen von Samen mit Steinen, bearbeiten von Fellen ect. ! Bei Männern waren es im Übrigen die OberSCHENKELknochen die in etwa vergleichbar waren , mit denen eines Leistungssportlers heute.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Lewanna am 16.06.2018, 12:07 Uhr

Ja, die Gesellschaft muss sich ändern.

Weil es so ist wie Eieieiei schreibt.
Als Frau muss man sich rechtfertigen, wie man den Job und Kinderbetreuung unter einen Hut bekommt, als Mann nicht.
Ein Mann müsste genauso normal zu Krabbelgruppen gehen wie Frauen.
Bisher sind das immer nur Ausnahmen.


Im Falle einer Trennung leiden ja alle. Auch der Mann, der jetzt Unterhaltspflichtig ist und seine Kinder nur noch jedes zweite Wochenende sieht.
Und vor allem die Kinder. Das habe ich nicht abgestritten.

Lies doch mal im Forum für Alleinerziehende, ich möchte da auch nicht tauschen.
LG

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Häsle am 16.06.2018, 12:27 Uhr

Ich kenne inzwischen viele Familien, in denen die Frau die Besserverdienende ist. Die Männer bleiben ganz daheim oder arbeiten Teilzeit, je nachdem wie viele Kinder sie haben, wie es insgesamt finanziell aussieht, wie die Kinderbetreuungsangebote sind und wie toll oder ätzend ihr eigener Job ist. Man sieht hier auch immer Väter in den Wartezimmern der Kinderärzte sitzen. Hier arbeiten allerdings viele Leute im Schichtdienst. Das typische Vormittagsbild, wo nur Mütter mit Kindern auf den Straßen zu sehen sind, gibt es hier nicht. Die Kinderbetreuung ist unglaublich schlecht ausgebaut. Selbst wenn man wollte, könnte man hier in der Gegend nicht auf 200% kommen (dank neuer EU-Regelungen nicht mal mehr abwechselnd im Schichtdienst). Da bräuchte man schon eine Vollzeit-Nanny. Aber so reich ist hier kaum jemand.

Ich war bei Kind 1 9 Monate daheim, bei Kind 2 16 Monate. Sobald sie jeweils abgestillt waren (in meinem Job kann ich weder vor Ort stillen, noch mir die Zeit zum Abpumpen nehmen; Flasche nahm Kind 2 eh nicht), habe ich in Teilzeit wieder im Schichtdienst angefangen. Unsere Aufteilung (er 100%, ich 50%) hat sich hauptsächlich dadurch ergeben, dass mein Mann (der "Muttertiere" nicht erträgt) im Gegensatz zu mir keine Lust hatte, mit den Kindern in Spielgruppen und zum Turnen zu gehen. Probiert hat er es.
Das blieb dann so, weil ich durchaus auch die Vorteile der Teilzeit sehe und die Große irgendwann schulisch mehr Unterstützung brauchte (das ist auch etwas, was mein Mann nervlich nicht erträgt). Außerdem schläft er wie ein Stein, während ich immer noch von jedem Mucks der Kinder aufwache und auch zwischen den Schichten nicht gut schlafe. Das schlaucht.
Seit 12 Jahren funktioniert das sehr gut. Wir arbeiten abwechselnd im Schichtdienst und jeder kümmert sich daheim um alles, was gerade anfällt. Schwerpunkte sind bei mir aber immer noch alles, was Schule und Kindergarten angeht, bei ihm Garten und Autos.

Jetzt wollten wir eigentlich auf jeweils 75% Prozent wechseln. Allerdings hätte er dann im Job ebenfalls mit den Teilzeit-Nachteilen (keine Sonderfunktionen mehr möglich, deshalb schlechtere Beurteilung und Beförderungszeiten) zu kämpfen. Und ich habe zwei neue Chefs, die ich gar nicht so oft sehen möchte... Vor den Kindern war ich höher eingruppiert als er, vor zwei Jahren hat er mich überholt.
Finanziell gesehen stünden wir bei 75/75 insgesamt schlechter da, weil meine Arbeitsstelle viel weiter weg ist als seine. Deshalb warten wir jetzt ab, bis er durchbefördert wurde (vermutlich noch drei Jahre). Falls meine Chefs ihre Arschlochhaltung bis dahin geändert haben, erhöhe ich. Falls nicht, behalten wir die Aufteilung so bei.
Aus dem Schichtdienst raus wollen wir nicht, und die Kinder wollen nicht ganztags betreut werden. Bei mehr als 150% sehen wir uns gar nicht mehr. Das ist es uns nicht wert. (Für meinen Ruhestand ist vorgesorgt. Das ist ja für viele das Argument gegen Teilzeitarbeit).

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Re: Komisch

Antwort von Daffy am 16.06.2018, 13:14 Uhr

Ach guck an.
Vielleicht waren es aber unterschiedliche Berichte über dieselbe Untersuchung. Journalismus als Volkserziehung.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Daffy am 16.06.2018, 13:19 Uhr

> Lies doch mal im Forum für Alleinerziehende,

Mach ich gelegentlich. So schön gruselig. Aber Geld ist wohl das geringste Problem und das 'Nichts' in D ist mehr als 90% der Menschheit hat.

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Re: Steinzeit als Mythos

Antwort von stjerne am 16.06.2018, 16:14 Uhr

Ich denke, das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand. Natürlich konnte eine Steinzeitfrau sich nicht drei Jahre ausklinken und sich ausschließlich um ihr Baby kümmern, dafür war das Leben doch viel zu arbeitsreich. Da wären wir doch gleich ausgestorben.
Ich bin kein Archäologe, halte es aber für das einzig realistische Modell, dass Frauen nach dem Wochenbett ihre Kinder entweder zur Arbeit mitnahmen (wenn sie im Tragealter waren) oder sie unter der Aufsicht der Alten zurückließen und zum Stillen vorbeikamen.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Mariechen2015 am 16.06.2018, 17:30 Uhr

Das kann ich nicht bestätigen.
Bei meinem ersten Kind vor 11 1/2 Jahren gab es einen einzigen Vater weit und breit der zu Hause bei dem Kind war.
Dann bei Kind 2 vor 5 /1/2 Jahren gab es schon mehr Väter die zu Hause waren,sich die Zeiten geteilt haben mit der Frau und bei Kind 3 vor fast 3 Jahren gab es schon ganz viele Väter die mindestens diese 2 Monate Elternteil genommen haben oder dann auch die Arbeitszeit runtergestuft haben um mehr Familienfeier zu haben.
Und nun sind ganz viele frisch gebackene Eltern in Krippe/Kiga/beim Turnen usw bei denen gefühlt noch mehr Väter beteiligt sind.
Kenne kaum jemanden der sich nicht beteiligt.
Ich kenne auch viele Familien wo beide 70% arbeiten oder die Mutter Vollzeit und der Vater ganz zu Hause ist oder 50% Prozent arbeitet.
Meist wird das eben nach dem Verdienst entschieden.Völlig nachvollziehbar.
Bei Kind 1 war ich 9Monate zu Hause,bei Kind 2 6 Monate und bei Kind 3 dann 12 Monate.
Mein Mann gar nicht,weil er selbstständig ist und er wesentlich mehr verdient als ich,somit war es klar dass es so läuft. War aber auch für beide so in Ordnung.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Mariechen2015 am 16.06.2018, 21:31 Uhr

Da kann Frau aber doch nun wirklich nichts dafür,wenn viele Berufe (gerade typische „Frauenberufe“) immernoch sehr schlecht bezahlt werden.
Dann soll jetzt keiner mehr Frisörin,Medizinische Fachangestellte,Erzieherin werden?
Dann kann übrigens die toll verdienende Frau auch nicht mehr arbeiten,weil
sie ihr Kind selbst betreuen muss.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.06.2018, 22:04 Uhr

Und warum ist dann wieder die "toll verdienende Frau" fällig und nicht der "toll verdienende Mann"?

Tatsächlich würde ich weder meiner Tochter noch meinem Sohn raten, Friseur/in oder Erzieher/in zu werden. Das dürfen sich gerne die Kinder anderer Leute antun. GsD hat keines meiner Kinder entsprechende Ambitionen. Alles richtig gemacht

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 7:44 Uhr

Kann natürlich auch der Mann machen,Fakt ist dass einer zu Hause bleiben müsste.
Das ist doch schnurz was du deinen Kindern empfiehlst,es müssen doch aber diese Jobs gemacht werden.
Und diese arrogante Haltung dass sie es ja nicht nachvollziehen kann dass man einen Job lernt mit den man keine Familie alleine ernähren kann ist ja wohl völlig an der Realität vorbei.
Es gibt ja nun viele,viele Familien,da kann weder der Mann noch die dumme Frau die sich den falschen Job gesucht hat,alleine eine 4 köpfige Familie ernähren.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 9:02 Uhr

Was ja nun auch dazu zählt,und das hat natürlich keiner mit 15-16 Jahren bei der Berufswahl bedacht,dass die Mieten ins unermessliche gestiegen sind,die Gehälter aber nicht angepasst wurden.
Auch hier im Norden,wo es ja noch um einiges günstiger ist als im Süden zum Beispiel,kostet mittlerweile ein Haus zur Miete, welches für eine 4köpfige Familie gut passt um die 1000€ Miete.
Auch ein Handwerker der netto hier ca 1500€ hat oder eine normale Bürokraft kann meistens nicht mit einem Gehalt die Familie finanzieren.
Damals als es bei mir um die Ausbildungsplatz suche ging,war es nicht so das händeringend gesucht wurde.
Da wurde nach Noten geschaut,mit einem durchschnittlichen Realschulabschluss konntest du dir nicht die Ausbildungsplätze aussuchen.
Da musstest du dann schon Berufe auswählen,bei denen der Hauptschulabschluss Vorraussetzung war,da hast du dann eben einen Platz bekommen.
Ich finde deswegen dieses,hat man sich ja selbst ausgesucht einfach völlig an der Realität vorbei.
Wieviele Regionen in Deutschland gibt es,in denen der Verdienst immer noch weit unterm Durchschnitt liegt und meistens beide voll arbeiten müssen.
Oder in Großstädten in denen die Miete noch höher ist.
Mein Bruder lebt in FFM und zahlt für 50qm bereits die 1000€ die hier für ein Haus benötigt werden.
Wenn man dann nicht im sozialen Brennpunkten leben möchte in einer 3 Zimmer Wohnung (mehr ist meistens eh unrealistisch) zahlt man locker 1300-1400€.
Das können Gutverdiener evt noch aufbringen,aber kaum jemand der einen Ausbildungsberuf gelernt hat.
Die Liste lässt sich endlos fortsetzen, also erst nachdenken und dann schreiben!

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 10:22 Uhr

Das ist ja alles ganz bedauerlich, aber letztlich sind das doch nur Argumente für meine arrogante "Meine Kinder lernen GsD was anderes"-Haltung.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 10:27 Uhr

Nein das ist nicht bedauerlich das ist die Realität.
Nein absolut nicht,ich würde immer wieder meinen Beruf,mit dem ich. Eine Familie nicht alleine ernähren könnte,wieder wählen.
Und meine Tochter möchte auch gerne in den sozialen Bereich gehen.Finde ich super.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 10:43 Uhr

Auch eine Realität kann bedauerlich sein.

Daumen hoch, daß Ihr Euch aufopfert! So machen Frauen das! Prima!

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P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 10:44 Uhr

Aber nachher nicht jammern, gell! Bewußt in die Scheisse geritten und noch stolz drauf - da wäre jammern doch peinlich, oder?

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Re: P.S.

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 11:36 Uhr

Ich habe mich doch nicht in die scheisse geritten,wie kommst denn darauf?
Du bist anscheinend bissel realitätsfremd.
Du glaubst doch nicht allen ernstes das so viele ihre Kleinkinder mit gerade 12 Monaten fremdbetreuen lassen,weil sie keine Lust haben selber beim Kind zu bleiben sondern weil es finanziell nicht anders geht.
Nicht nur Frauen,genauso auch Männer.
Es ist eben heute leider oftmals nicht mehr möglich dass nur einer verdient.
Haben die jetzt alle den falschen Beruf gelernt und sich bewusst in die scheisse geritten,wie du es nennst?

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Re: P.S.

Antwort von kravallie am 17.06.2018, 11:48 Uhr

mei, mariechen, du immer mit deinem realitätsfremd!!
man und auch frau können heuztutage immer noch eine "familie" allein ernähren. es müssen doch nicht immer x kinder sein. eins reicht völlig.
man und auch frau kann ausserdem vor dem kinderkriegen geld auf die seite legen und damit die ersten drei jahre überbrücken. danach kann auch frau wieder arbeiten gehen.
die fetten jahre für die frauen, die nach dem ersten kind gar nicht mehr arbeiten, sind vorbei, bzw rar geworden. es sei denn man findet einen großverdiener, der mit rückenfreihalterinnen zufrieden ist.

wie stt rate ich meinen kindern auch nicht zum frauenberuf. wenn das deine erledigen ist es doch dann wieder ausgeglichen

stt und ich wohnen übrigens im süden, wir leben also in der teuren mietwelt.
ich habe hotelfachfrau gelernt, einen beruf, mit dem man schon vor 30 jahren nicht mal alleine überleben konnte, aber mir war klar, dass ich da nicht hängenbleiben würde.
geht auch.

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Re: P.S.

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 11:51 Uhr

Ich habe nie geschrieben dass es heute keine Familien mehr gibt die es sich leisten können.
Aber eben auch viele nicht und nicht nur Frauen.
Auch viele Männer verdienen so dass beide Elternteile arbeiten müssen.

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Re: P.S.

Antwort von Mariechen2015 am 17.06.2018, 11:53 Uhr

Das ist schön für dich,aber es gibt doch auch Personen die einfach gerne einen bestimmten Job nachgehen der nicht gut bezahlt wird.
Das ist dann doch super für euch,freut euch doch dass ihr als Frau so toll verdient,aber muss man dann so abwertend über andere herziehen die sich eben anders entschieden haben?

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Re: P.S.

Antwort von kravallie am 17.06.2018, 11:55 Uhr

deswegen: augen auf bei der männerwahl und vorher viel sparen, damit man nicht nach dem schwindligen elterngeld wieder in die arbeit stürmen muss!

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Re: P.S.

Antwort von kravallie am 17.06.2018, 12:04 Uhr

warum fühlst du dich abgewertet???

wegen mir darfst du arbeiten, was dir spaß machst und/oder auch zuhause bleiben.
meinen kindern rate ich halt zu was anderem. kind1 hat es verstanden, bei kind2 bin ich mir da nicht so sicher.
grundsätzlich dürfen sie beide machen, was sie wollen, nur dann eben nicht jammern, wenn sie nur mit hilfen über die runden kommen oder nach buxtehude ziehen müssen um sich ein appartement leisten zu können. nach dem motto:
hättst was gscheids glernt.

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Re: P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 12:23 Uhr

Ach, Vallie, Du verstehst mich

Mariechen, Du und Dein Schratz, Ihr könnt machen, was Ihr wollt. Ich würde es auch jeder Erzieherin von Herzen gönnen, wenn sich dort gehaltsmäßig was täte. Aber solange dem nicht so ist, muß halt jeder, der diesen Beruf wählt, mit den Konsequenzen leben. Ich würde auch über jeden Mechaniker lächeln, der jammert, daß er abends ölverschmierte Klamotten hat. Oder über einen Opernsänger, der jammert, daß er nachts arbeiten muß. Entscheidungen haben Konsequenzen, so ist das Leben, hart und ungerecht. Leb damit!

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Eieieiei am 17.06.2018, 13:46 Uhr

emilie.d ich finde es interessant, was du in meinen Beitrag hineinprojizierst. Mein Mann ist ein wunderbarer Vater und bringt sich wunderbar ein und wir teilen uns wirklich alles 50:50. Mein Chef ist auch super und sehr locker beim Thema Kind und Arbeit (da habe ich einfach sehr viel Glück gehabt).

Was die Bindung angeht, bin ich dann wohl eine ziemliche Rabenmutter, weil ich doch das Kind jetzt schon zur Tagesmutter schicke und auch noch meinem Mann ganz viel überlasse, was die Betreuung angeht. Auch Oma und Opa kümmern sich ab und an mal um sie. Oh nein! Ruiniere ich gerade das Urvertrauen? Seltsamerweise habe ich ein ziemlich glückliches aktives und zufriedenes Kind, das überhaupt keine Zeichen macht, dass es in irgendeiner Weise unzufrieden ist.

Für die Steinzeit-Argumente: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind nur dazu fähig ist, die Beziehung zu nur einer einzelnen Person im ersten Jahr richtig aufzubauen. Jetzt rein logisch betrachtet. Großfamilien waren bis vor etwa 100 Jahren auch in Deutschand die Norm. In der Steinzeit gab es Sippen. Da gab es ganz sicher immer mehrere Leute, die sich um die Kinder gekümmert haben nicht ausschließlich die Kindsmutter. Haben Kinder jetzt schon seit Jahrtausenden ein geschädigtes Urvertrauen, weil sich nicht Mama alleine mindestens ein Jahr um sie gekümmert hat?

Ich arbeite vor allem deswegen, weil es mir Spaß macht (unglaublich, ich weiß). Außerdem mag ich meine Unabhängigkeit und möchte einfach nicht von jemandem abhängig sein. Was mich aufregt, ist die Grundhaltung mit der mir begegnet wird. Dass ich zum Beispiel mit einem kleinen Kind erstmal davon ausgehen kann, dass mich ein potentiell neuer Arbeitgeber sehr kritisch beäugen würde, bevor er mich anstellt und einen Mann nicht. Dass Gleichberechtigung zwar auf dem Papier besteht, aber nicht in der Realität.

Außerdem finde ich es auch sehr gewagt das zu behaupten, dass Daffy sagt:
>> Ja, die Gesellschaft muss sich noch sehr ändern.
>Warum? Weil eine Minderheit der Frauen ein Problem hat? Für die meisten Frauen >haben die Geschlechterstereotypen überwiegend Vorteile, weil es ihren >Bedürfnissen entspricht. Diese Vorteile sollte man auch mal sehen.

Ah, also wieder das Argument, es entspricht den Bedürfnissen der Frauen. Alles klar. Dass viele den Weg des geringsten Widerstandes gehen, wird hier nicht thematisiert. Das Problem der gering bezahlten Frauenberufe ist ein weiterer Punkt, wo sich meiner Meinung nach die Gesellschaft ändern sollte. Klar kann jeder seinen Beruf selbst wählen, aber es ist ja schon irgendwie offensichtlich, dass manche hauptsächlich von Frauen verrichtete Arbeit geringer geschätzt wird als die von Männern. Anders kann ich mir diese seltsamen Gehaltsverteilungen nicht vorstellen.

Nun finde ich es auch interessant, dass Daffy schreibt, dass die meisten Frauen gar kein anderes Modell wollen. Interessant. In meinem Freundeskreis beschweren sich diejenigen, die lange Zuhause geblieben sind, regelmäßig darüber, dass sie schwerer in den Arbeitsalltag finden, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt, dass ihr Mann in seinem Beruf nicht zurückstecken will, obwohl sie selbst schon zurückgesteckt haben etc. … das geht hoch bis zur Generation bei meiner Mütter, wo ich einige kenne, die rückwirkend das Gefühl haben, sie haben gar nichts geleistet und eigentlich nicht gemacht in den letzten 20 oder 30 Jahren außer Kaffeekränzchen und Basteln und kaum sind die Kinder aus dem Haus schlägt die Langeweile zu. Hinzu kommt die komplette Abhängig vom Ehemann und dann nochmal die zweite Welle der Depression, wenn dann der Rentenbescheid kommt.

Hierbei muss ich auch sagen, dass die Entscheidung Zuhause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern auch viel zu wenig wertgeschätzt wird. Ich finde, das ist ein absoluter Vollzeitjob und sollte auch so anerkannt werden. Und hierfür finde ich, bräuchte man auch andere Gesetze oder bessere Regelungen (dass zum Beispiel bei einem Ehepaar, die Person, die für die Erziehung der Kinder bewusst zu Hause bleibt auch finanziell besser abgesichert ist, sollte es zu einer Trennung kommen).

Ich finde es wirklich erfreulich zu sehen und auch hier zu lesen, dass es offensichtlich einen Wandel gibt, dass immer mehr Väter das Kind betreuen, es zu Terminen zu begleiten und immer mehr Müttern auch die Möglichkeit haben, sich abseits von Kinderbetreuung zu verwirklichen. Wie ich schon vorher geschrieben habe finde ich es wichtig, dass jedes Paar den Weg nimmt, der für das Paar am besten passt. Aber dazu sollten auch andere Modelle als das Mann-Alleinverdiener-Modell stärker akzeptiert werden.

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Du liest dich gereizt und aufgeregt.

Antwort von emilie.d. am 17.06.2018, 15:03 Uhr

Ich frage mich einfach, warum. Wenn bei Dir innerhalb der Beziehung und auf der Arbeit alles supidupi läuft.

Mach Dich doch einfach frei davon, von der Gesellschaft positive Rückmeldung zu erwarten. Don' t complain, don't explain, um es mit J. Depp zu sagen. Es ist völlig egal, was Du als Mutter machst, Teilzeit, Vollzeit, Hausfrau, es wird immer kritisiert. Es lebt sich entspannter, wenn man sich da nicht mehr drüber aufregt.

Ich habe nach 6 Wochen bei Kind 2 wieder angefangen, natürlich nimmt ein Kind durch qualitativ gute Betreuung keinen Schaden. Vollzeit U1 Betreuung ist aber tatsächlich tricky, weil sich in der Zeit das Urvertrauen ausbildet und eine Störung in dem Bereich nicht therapierbar ist. Hospitalismus wäre das Extrembeispiel.

Es ist völlig egal, ob sich Frau, Mann, Kinderfrau oder Oma Vollzeit im ersten Jahr ums Kind kümmern. Es ist aber tatsächlich ein Problem, wenn die Kinderfrau die Hauptbezugsperson ist und dann krankheitsbedingt z.B. komplett ausfällt. Insofern ist es idR besser, wenn im 1. Jahr die Familie mitbetreut. Hat aber eben nicht jeder, mein Kleiner hatte auch eine Kinderfrau.

Und nochmal, bei Kindern bildet sich im 1. Jahr eine Bindungshierachie. Das bedeutet nicht, dass sie keine Beziehung zum Rest der Familie aufbauen. Aber je nach Charakter wird z.B. ab 6 Monaten etwa gefremdelt und die primäre Bezugsperson extrem bevorzugt beim Füttern, Kuscheln, ins Bett gehen. Solange die Bindung 'normal' ist, da gibt es ja reichlich Störungen, dissoziiert, ambivalent etc. Das wird früher wahrscheinlich nicht anders gewesen sein.

Ich finde nicht, dass der Staat noch mehr absichern muss. Wir haben schon 1 Jahr Elterngeld und danach einen Anspruch auf Fremdbetreuung. Ich finde, dass in der U3 qualitätsmäßig noch viel verbessert werden muss, OECD Kriterien wären z.B. 1-3 Betreuungsschlüssel und meist ist es 1-5. Aber die Möglichkeit zu arbeiten ist doch idR gegeben.

Und warum Du forderst, dass Väter Teilzeit arbeiten sollen, verstehe ich immer noch nicht. Wenn beide Vollzeit machen und damit glücklich sind, warum soll man das ändern? Machen von mir einige Freunde. Putzen, Betreuung ist halt bis 17 Uhr komplett outgesourct.

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Und zu dem, was Frauen wollen.

Antwort von emilie.d. am 17.06.2018, 15:19 Uhr

Nächster Euro fürs Phrasenschwein, take what you want and pay for it.

Wenn man nur Teilzeit arbeitet, ist es klar, dass man karrieremäßig und finanziell massiv Einbußen hat. Sehe ich bei mir ja auch, dafür habe ich aber mehr von meinen Kindern in der ersten Jahren gehabt. Ich verstehe die Frauen, die freiwillig reduziert haben und jetzt jammern nicht wirklich.

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Exakt

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 15:28 Uhr

Ich verstehe auch nicht, daß scheinbar jede Lebensentscheidung vom Staat finanziell abgefedert werden muß. Ich schrieb es oben schon: Entscheidungen haben Konsequenzen, und die trägt man dann eben. Normalerweise hat man sich ja so entschieden, weil es irgendwelche Vorteile hat - die Nachteile muß man dann halt auch einkalkulieren.

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Re: Du liest dich gereizt und aufgeregt.

Antwort von Eieieiei am 17.06.2018, 17:12 Uhr

nun das mag daran liegen, dass mich das Thema auch aufregt

Ich merke halt nur, dass viele Frauen in meinem Umkreis generell eher unzufrieden sind oder nach einer Zeit der Zufriedenheit (Teilzeit über Jahrzehnte) und dann Trennung vom Partner in ein ziemlich tiefes finanzielles Loch fallen. Und dass das Kinder kriegen, das beide Partner wollen meistens sich dahingehend auswirkt, dass für den Mann alles "normal" weiterläuft während die Frau zurücksteckt.

Ich fordere auch nicht, dass Männer Teilzeit arbeiten, ich fände es einfach generell besser, wenn Teilzeit nicht fast ausschließlich von Frauen in Anspruch genommen werden würde, sondern gleichermaßen von Männern und Frauen. Ist auch die Frage, was Teilzeit bedeutet. Also ob man 10, 20 oder 30 h/Woche arbeitet ist ja auch wiederum ein großer Unterschied.

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Re: Exakt

Antwort von Eieieiei am 17.06.2018, 17:16 Uhr

Ich meinte es eher so: Wenn sich eine Familie dafür entscheidet, dass der beste Weg für sie darin besteht, dass der Mann Vollzeit arbeitet und die Frau erst einmal zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert oder halt nur in einer geringen Teilzeit arbeitet (sagen wir mal bis zu 20 h/Woche).
Dass in diesem Fall der Mann zum Beispiel in die Rentenkasse der Frau mit einzahlt, damit sie später nicht von Altersarmut betroffen sein wird.
Oder dass es eine Regelung gibt, dass der Mann der Frau über längere Zeit Unterhalt zahlt, weil die gemeinsame Entscheidung, dass sie Zuhause bleibt für sie bedeutet, dass sie finanzielle Einbußen in Kauf genommen hat.
Gilt umgekehrt für Mann Zuhause und Frau arbeitet ja genauso.

Für diese Fälle scheinen sich halt nur wenige Paare wirklich Gedanken zu machen und dann ist es ja meistens die Frau, die erst einmal in massive finanzielle Probleme gerät. Und da fände ich es sinnvoll, wenn der Staat regulierend eintritt.

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Re: Exakt

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.06.2018, 20:13 Uhr

Bei einer Scheidung werden die während der Ehe erworbenen Rentenpunkte geteilt. Und Unterhalt steht dem erziehenden Elternteil zu, bis das Kind drei Jahre alt ist. Bei mehreren Kindern sogar, bis das jüngste Kind sechs ist, wobei das je nach Fall unterschiedlich gehandhabt wird. Aber ganz grundsätzlich gibt es das, was Du willst.

Jedem Paar steht es frei, darüber hinausgehende Regelungen zu treffen. Aber weil Frauen dazu scheinbar zu blöd sind, soll sich der Staat kümmern? Wäre es nicht sinnvoller, Frauen aufzuklären, damit sie für sich selber entscheiden können, statt sie wie unmündige Tschapperl zu behandeln?

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Re: Du liest dich gereizt und aufgeregt.

Antwort von emilie.d. am 18.06.2018, 7:20 Uhr

Man kann doch guten Gewissens weder Männern noch Frauen raten zu reduzieren. Ändert sich jetzt vielleicht durch die neue Gesetzgebung, aber bisher hatte man keinen Anspruch darauf, wieder seine alten Stunden zu bekommen.

In der Firma, in der ich bin, reduzieren deshalb halt verhälnismäßig viele Frauen und Männer nicht.

Wenn man innerhalb einer Partnerschaft dem Mann alles abnimmt, damit es für ihn weiterläuft, ist für mich an der Stelle auch nicht die Gesellschaft schuld. Da muss man sich als Frau an die eigene Nase fassen. Und wenn man denn einen unverbesserlichen Macho geheiratet hat, muss man sich die Frage gefallen lassen, warum man dann noch Kinder nachschiebt und sich nicht trennt.

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Re: Du liest dich gereizt und aufgeregt.

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.06.2018, 11:04 Uhr

Wenn man die Stunden im Rahmen der Elternzeit reduziert, dann hat man sehr wohl auch jetzt schon einen Anspruch auf die alten Stunden.

Außerdem besteht ja die Möglichkeit, die Stundenreduzierung von Anfang an zu befristen. Hier in der (sehr frauenlastigen) Abteilung werden ständig Stunden hin- und hergeändert. Die Änderungen werden normalerweise mit einem Zusatzvertrag auf ein Jahr begrenzt, und nach einem Jahr wird geschaut, ob die Reduzierung weiterhin benötigt wird.

Das Reduzieren von Stunden muß man sich halt leisten können, für das aktuelle Gehalt und für die Rente. Ich kenne inzwischen recht viele (männliche wie weibliche) Menschen, die ihre Arbeitszeit reduzieren - entweder dauerhaft oder als Sabbat-Monate, auch unabhängig von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen (noch so eine Frauen-Falle). Mein Freund hat jetzt eine ganze Weile seinen T3-Camper zum Verkauf angeboten. Unter den Interessenten waren viele "frische" Eltern, die die Elternzeit für eine ausgiebige Reise nutzen wollten, aber auch erstaunlich viele Jungdynamiker ohne Kinder, die ähnliche Pläne hatten. Ein paar Monate Auszeit, Surfen in Spanien, Campen in Südfrankreich, Rundreise durch Skandinavien, und im Winter wieder ranklotzen... Doch auf die Gefahr hin, daß ich wieder dafür gelyncht werde: Das kann sich der Programmierer bei Google natürlich eher leisten als die Fleischereifachverkäuferin.

Ach, übrigens, noch zum Thema Rentenpunkte:
Für jedes Kind bekommt ein Elternpaar (und zwar meistens die Mutter) drei Jahre "Ecklohn" angerechnet. Bei einer/m FriseurIn oder FleischereifachverkäuferIn ist das mehr, als er/sie im gleichen Zeitraum selber erarbeitet hätte.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von bellis123 am 18.06.2018, 11:44 Uhr

Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen, kann dir aber von uns berichten:

Wir haben beim ersten Kind das "klassische" 12+2 Monate Elternzeitmodell gewählt (12 Monate ich, 2 Monate mein Partner). In den beiden EZ-Monaten meines Partners, sowie in jeder freien Minute (sobald er von Arbeit heimkam und an den den Wochenenden), hat er sich ganz wunderbar um unsere Tochter und auch den Haushalt gekümmert. Er hat im Grund alles gemacht was ich auch mache, bzw. sogar mehr als ich, da es mir besonders am Anfang körperlich nicht gut ging. Ich traue ihm grundsätzlich alles zu was Kind und Haushalt anbelangt, was ihm auch das nötige Vertrauen gibt, dass er es auch tatsächlich macht. (Meine Beobachtung ist, dass viele Frauen dem Mann Kind und Haushalt nur schweren Herzens "anvertrauen" und wundern sich dann dass er sich auch weitgehend raushält. Selber Schuld meiner Meinung nach.)

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich froh bin die 12 Monate zuhause gewesen zu sein, da ich mich körperlich und mental vorher nicht in der Lage gefühlt hätte. Zum einen hatte ich anfangs durch größere Geburtsverletzungen im Intimbereich lange Probleme (definitiv länger als der gesetzliche Mutterschutz) und hatte außerdem sehr mit meinem Gewicht zu kämpfen (hatte in der Schwangerschaft 27 kg zugenommen). So unförmig hätte ich mich nicht wohlgefühlt auf der Arbeit aufzuschlagen und mich zu präsentieren. Zum Anderen stand ich durch die kräftezehrende Geburt und anschließenden Schlafmangel mental sehr neben mir, sodass ich von der Konzentration nicht mal annähernd auf Arbeit 100% hätte geben können.

Beim zweiten Kind bleibe ich wieder 12 Monate zuhause und mein Mann 4 Monate, weil er uns noch mehr unterstützen will (auch wenn dann nicht alles mit EG abgedeckt werden kann).

Als Hauptgrund warum die meisten Paare dieses Modell wählen, dürfte schlicht und einfach sein, dass die meisten Frauen gern stillen wollen (ob es dann klappt oder nicht weiß man ja vorher nicht) und das bedingt nun mal dass die Frau auch in der Zeit zuhause ist. Außdem glaube ich, dass die meisten Frauen es unabhängig davon auch von sich aus so wollen und die Hauptbezugsperson fürs Kind sein wollen.

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Meinst Du Teilzeit in Elternzeit?

Antwort von emilie.d. am 18.06.2018, 13:25 Uhr

Das Problem ist, das Du keinen Anspruch auf Teilzeit in Elternzeit hast. Bei uns gab es mehrere Fälle, dass Frauen 2 Jahre Elternzeit beantragt haben, um nach einem Jahr dann in Teilzeit in Elternzeit zurückzukehren. Nach einem Jahr wurde ihnen mitgeteilt, dass doch kein Bedarf da sei, dementsprechend saßen sie dann Zuhause ohne Gehalt.

Deshalb beantragen die, die können und wollen, lediglich 1 Jahr Elternzeit und kommen dann Vollzeit wieder.

Ob Arbeit da ist oder nicht, ist dann das Problem des AG. Ist uU nicht schön, wenn man Akten sortiert, aber zeitlich absehbar, wenn man sowieso 2. Kind nachschieben will.

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Re: Meinst Du Teilzeit in Elternzeit?

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.06.2018, 13:28 Uhr

Erstens muß der AG eine Ablehnung gut begründen. Ein "Hab ich keine Lust drauf!" reicht nicht.

Zweitens kann man dann auch bei einem anderen AG Teilzeit in Elternzeit arbeiten.

Und wenn man gar nichts findet, kann man drittens auch für die angestrebte Teilzeit ALG1 beziehen.

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Re: Meinst Du Teilzeit in Elternzeit?

Antwort von emilie.d. am 18.06.2018, 17:13 Uhr

Ja sicher muss er begründen, aber idR ist ja die Ablehnung aus AG-Sicht tatsächlich nachvollziehbar.

Woanders arbeiten ist eine Option, das stimmt. Wahrscheinlich die beste.

ALG 1 auch, wobei das fürs Elterngeld nicht zählt und das ist ja meist der Grund, warum man 1 Jahr nach Geburt Kind 1 möglichst wieder arbeiten möchte.

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Re: Meinst Du Teilzeit in Elternzeit?

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.06.2018, 18:01 Uhr

Für's Elterngeld ist es am schlausten, man arbeitet nach spätestens 14 Monaten wieder Vollzeit. Alles andere gibt Abzüge. Ich vermute, daß das der Hauptgrund ist, warum viele dann doch nicht weiter Elternzeit mit Teilzeit wählen.

Ich finde es völlig legitim, daß man versucht, die geltenden Gesetze für sich zu optimieren. Und man darf sich natürlich auch wünschen, daß an der einen oder anderen Stellschraube noch ein wenig gedreht wird. Aber dabei sollte man doch ein paar Dinge nicht vergessen:
1. Ich kenne kein Land auf der Welt, wo die Gesetze so sehr bemüht sind, alle Optionen auch finanziell auf sehr hohem Niveau abzufedern.
2. In den letzten Jahren hat sich an der Stelle gesetzlich sehr viel getan.
3. Es wäre verwunderlich, wenn die gesetzlichen Änderungen der letzten Jahre jetzt schon zu umfassenden gesellschaftlichen Änderungen geführt hätten. Der Gesetzgeber gibt einen Rahmen vor, innerhalb dessen man sich sein Leben gestalten kann - genutzt werden muß er von den Menschen. Und ich fürchte, daß die Möglichkeiten, die dieser Rahmen gibt, einfach noch nicht in den Köpfen vieler Menschen angekommen ist. Nur: Das kann man nicht gesetzlich vorschreiben. Deswegen nervt mich dieser dauernde Ruf nach irgendeiner Obrigkeit, die es doch bitte richten soll.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von spiky73 am 19.06.2018, 21:23 Uhr

Nun, bei mir war das ein bisschen anders:

Ich war sowohl bei K1 und K2 alleinerziehend.
Beim ersten Kind war es noch etwas holprig, bis ich alles wieder einigermaßen auf der Reihe hatte, aber ich habe relativ schnell wieder Vollzeit gearbeitet, während die Kinder (fremd)betreut waren.

Dafür waren beide auch "meine" Kinder, Väter waren keine vorhanden - und ich empfinde es durchaus so, dass Mütter und Väter da nie wirklich 100%ig gleich ticken können, wenn doch die Mutter das Kind neun Monate in sich getragen, geboren, danach im Idealfall gestillt hat. Was aber vielleicht auch daher kommt, dass ich meine Kinder eben nicht mit dem Vater "teilen" musste.

Hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich finanziell auf einen Mann zu verlassen, hätte ich vermutlich zumindest die ersten Jahre nur Teilzeit gearbeitet, um die Zeit mit den Kindern zu genießen. Wobei dieses Gefühl erst viel später entstanden ist. Anfangs, als die Kinder noch kleiner waren, war es für mich selbstverständlich VZ zu arbeiten...

Aber so war es halt immer ein Gehetze und Gestrampele.
Und dafür haben Alleinerziehende ja auch meist ihren Vorurteils-Stempel weg.
Es kann ja bei ihnen auch nicht alles rund laufen. Es sei denn, die ae-Mutter arbeitet nur minimal oder bezieht H4, um sich ganz der Brutaufzucht zu widmen.
Aber ist frau in der VZ-Job-Kinder-Haushalt-Tretmühle drin, dann hinkt man ewig allem hinterher. So zumindest meine Erfahrung.

Jetzt sind meine Kinder schon recht groß bis groß und ich bin verheiratet.
Und mache die Erfahrung, dass ich mich rund ums Haus eher um die "weichen" Arbeiten kümmere, also Wäsche, Kochen, Aufräumen und so, während mein Mann sich eher um die körperlich anspruchsvollen Dinge kümmert. Allerdings hilft er mir oft, vor allem beim Kochen, kocht auch mal alleine - und ganz besonders ist die Spülmaschine sein Bereich. Ich hatte bisher nie eine, kenne mich mit dem Wunderding nicht wirklich aus und delegiere das liebend gerne an ihn, hähä.

Übrigens mache ich aber in den letzten Jahren generell die Erfahrung, dass "junge" Mütter (also Mütter von ganz frisch geschlüpften Kindern) gerne vom Umfeld einen Heiligenschein übergestülpt bekommen. Ganz so, als würde mit der Geburt das Leben enden (nachdem ich meine Familienplanung abgeschlossen habe, bekommen meine jüngeren Brüder Nachwuchs, da hat man Anschauungsmaterial...).
Dann heißt es plötzlich: Nee, sooo eine lange Fahrt, das kann man doch unmöglich machen! (Wenn es um einen Wochenendtrip geht)
Oder: Was, dein Mann ist übers Wochenende nicht da? - Husch, muss die Oma dringend assistieren kommen. Weil das ja alleine mit dem Kind nicht zu bewerkstelligen ist.
Oder (bei meinem Bruder, der in Irland wohnt), da hieß es monate- und jahrelang, dass er nicht mehr nach D reisen kann, weil das mit Kind(ern) so superbeschwerlich ist, er solle doch lieber zuhause auf der grünen Insel bleiben und irgendwann später wieder kommen, wenn die Kinder größer sind...

Ich bin damals mit 2 Wochen altem Kind umgezogen, mit 16 Wochen altem Kind nach Amiland geflogen, ein paar Wochen später wieder zurück - und habe so ziemlich alles in der ersten Zeit ohne viel Hilfe oder ohne "Das geht aber nicht!" selbst erledigt... Irgendwie finde ich diese Meinung im familiären Umfeld dann die jungen Eltern doch ziemlich, äh, degradierend und entmündigend...

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von kirshinka am 25.06.2018, 13:29 Uhr

Ich empfehle von Bascha Mika „Die Feigheit der Frauen“.
Der ganze von dir angesprochene Mechanismus aufs Schönste erklärt.

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von kirshinka am 25.06.2018, 16:27 Uhr

Boah - so ein hornochse!
Warum lässt Frau sowas mit sich machen????

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Re: Die Rolle des Mannes

Antwort von Quack123 am 23.01.2024, 20:09 Uhr

ich denke das beginnt schon da, wo sich ein Paar dazu entscheidet ein Kind zu bekommen, und wieso sie das tun. Natürlich ist das individuell bei jedem Paar anders, aber sehr oft ist es eben so.

Ein Großteil der Frauen entscheidet sich dazu ein Kind zu bekommen, sobald sie einen Mann gefunden haben, der die nötige Sicherheit dafür bietet, also in der Lage ist eine Familie zu ernähren.

Die Meisten Männer entscheiden sich dafür, sobald sie selbst in der Position sind, eine Familie zu ernähren.

Den meisten Frauen die sich für ein Kind entscheiden, ist ihre eigene Karriere oft nicht so wichtig, denn ein Kind ist meist ein Hindernis für ihre Karriere, also wenn ihnen die Karriere sehr wichtig wäre, würden sie sich gegen ein Kind entscheiden.

Während Männer denen die Karriere wichtig ist, sich meistens eine Frau suchen, der ihre eigen Karriere nicht so wichtig ist und so das Problem umgehen.

also trifft bei Paaren die sich für Kinder entscheiden, eben oft ein Mann dem die Karriere wichtig ist, auf eine Frau der ihre Karriere nicht so wichtig ist.
Auch wenn insgesamt in der Gesellschaft beides ca gleich verteilt ist. Ist bei Paaren, wo der Frau die Karriere wichtig ist, und dem Mann eher unwichtig, die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich beide für ein Kind entscheiden eben geringer.

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