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Geschrieben von Hase67 am 14.08.2010, 6:37 Uhr

Hör auf, dich in die Frau zu verbeißen...

... das ist das einzige, was dir wirklich helfen wird.

Hast du dich mal gefragt, weshalb du so einen hohen Anspruch an dein Pflichtgefühl und deine Opferbereitschaft hast? Du schreibst, du bist Perfektionistin, schaffst und tust, damit eure Selbständigkeit läuft, und die Kinder wuppst du selbstverständlich auch allein, weil du es ehrenrührig fiindest, die Schwiegermutter dafür einzuspannen... Und trotz all dem, was du schaffst, zweifelst du immer noch so sehr an dir, dass du dich permanent an deiner Schwägerin misst, obwohl du weißt, dass sie (zumindest, was ihre Arbeitsleistung angeht) eine Blenderin ist.

Prima, das ist der Stoff, aus dem Depressionen sind. Der Grund dafür mag in deiner Kindheit liegen (du schreibst vorher, deine Mutter habe dir zu wenig zu verstehen gegeben, dass sie dich liebt und schätzt), aber jetzt bist du erwachsen, und deshalb wirst du lernen müssen, dich von dieser Gefallsucht durch Leistung und immer noch mehr Leistung zu verabschieden. Du wirst dadurch nicht mehr Bewunderung und Anerkennung von anderen ernten, als du dir selbst geben kannst. Die wenigsten in deinem Umfeld werden dir einen Orden dafür verleihen, dass du dich abrackerst, wenn du dafür freudlos und unzufrieden mit dir selbst rüberkommst. Persönlicher Erfolg misst sich für die meisten Außenstehenden entweder an äußeren Statussymbolen (das nutzt deine Schwägerin ganz geschickt) oder an der Ausstrahlung einer Person, mit sich und ihrem Leben und ihrer Leistung zufrieden zu sein.

Ich gehe davon aus, dass diese Problematik auch in deiner Therapie zur Sprache kommt, dass du aber bislang zu wenig bereit bist, von deinem gewohnten Leistungsideal abzurücken. Das hat natürlich auch einen Vorteil: Du kannst dich deiner Schwägerin zumindest moralisch überlegen fühlen, aber es wurmt dich, dass du damit letztendlich nichts erreichst.

Kannst du auch nicht, denn die Anerkennung und Zufriedenheit, nach der du hungerst, musst du dir in erster Linie selbst geben. Dass du das (bisher) nicht kannst, liegt sicher nicht an dem provozierenden Beispiel deiner Schwägerin, auch wenn du täglich mit ihr konfrontiert bist. Sie lebt ihr Leben, hat ihren wohlhabenden Mann, der ihr diesen Lebensstil ermöglicht, und sie macht das Beste daraus, indem sie sich mit einem Minimum an Arbeitsaufwand maximale Anerkennung verschafft. Du dagegen spielst das Aschenputtel (ich schreibe das jetzt bewusst provozierend) und wunderst dich, dass dich keiner wahrnimmt. Aber diese Rolle hast du dir selbst ausgesucht, du musst dich nicht mit ihr messen. Du bist du, du sagst, du willst nicht tauschen und möchtest dein Leben so haben, wie es ist, also hör auf, so viel negative Energie in die Tatsache zu stecken, dass deine Schwägerin mit ihrem Lebensstil nicht deinen Moralvorstellungen entspricht. Vielleicht hast du dann trotz deines 12-Stunden-Tages auch die Kraft, dich positiveren Dingen zuzuwenden und vielleicht auch mal deine Schwiema einzuspannen, um dir etwas Gutes zu tun (und seien es auch nur 4 Stunden Stadtbummel nur mit Anprobieren OHNE Shoppen, falls es dafür finanziell noch etwas zu eng bei euch aussehen sollte).

LG

Nicole

 
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