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Geschrieben von vilsa87 am 19.04.2021, 19:30 Uhr

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Hallo!

Es wird leider lang. Sorry.



Mein Mann und ich sind dieses Jahr 12jahre zusammen und 7 verheiratet.
Wir haben einen 8jährigen Sohn und eine 15Monate alte Tochter.
Der Alltag ist gut aufgeteilt. Jeder hat seine Aufgaben, passt. Lediglich Schlaf ist etwas rar.
Nachdem mein Mann vor ein paar Monaten äußerte das er sich überfordert fühlte, habe ich weitere Aufgaben übernommen und schicke ihn alle paar Nächte ins Wohnzimmer damit er mal durchschlafen kann. Auf meine freien Nächte verzichte ich größtenteils, habe alle 4-6 wochen ne Nacht zur Verfügung. Ist aber ok, ich komme mit Schlafmangel Besserung klar als er.
Beruflich ist alles Top. Wir haben beide sichere, systemrelevante Berufe und keine Betreuungsprobleme (da ich noch bis zum zweiten Geburtstag der lütten in Elternzeit bin).
Soviel zu den Eckdaten.

Jetzt zu dem Problem.
Schon von Anfang an war es immer so das mein Mann ungerne mit mir geredet hat. Damit meine ich natürlich nicht die normalen Alltagsgespräche wie "was gibt's heute zu Essen/kannst du die kleine mal nehmen/ach, die auf der Arbeit schon wieder (...)"
Sondern richtige Gespräche über Politik, Familie, Medien, Lifestyle, Gott und die Welt.
Das hat mich immer schon geärgert, aber da er sich zumindest ab und an bemüht hat, habe ich es hingenommen.
Auf der Arbeit habe ich dann die Gespräche die mir zu Hause fehlten, geführt. (Befreundete Kollegin). Ansonsten eben meine Freundin, die ich aber (schon vor Corona) selten sehe.

Dann wurde ich nach wenigen versuchen im April 2019 schwanger und musste sofort ins Beschäftigungsverbot. Ich lag dann lange wegen starker Übelkeit flach und dann kam Corona. Ich habe nun also, mit einer Handvoll Ausnahmen, seit Mai 2019 keine Kontakte mehr außer meinem Mann. (Eine Freundin habe ich, bereits seit 20jahren. Aber wir sehen uns durch die Entfernung nur 1-2x im Jahr und telefonieren ist auch nur selten möglich)
Das ist für mich soweit auch in Ordnung (bin sehr introvertiert). Aber ich sitze hier jetzt seit 17 Monaten rum und habe niemanden zum reden.
Außer meinem Mann. Das wäre ja auch ok. Nur redet er einfach nicht mit mir.
Wir schweigen uns teilweise tagelang an. Und dann, alle jubel Jahre, hat er Redebedarf. Dann erzählt und erzählt er und lässt mich antworten und hört mir zu was ich dazu sage. Wir führen eine echt tolle Unterhaltung.
Und dann ist das Thema für ihn durch und er ist wieder stumm.
Spreche ich dann etwas an kommt von ihm nur ein Schulterzucken und wenn ich Glück habe auch mal ein "mhm/aha/jaja"
Selbst wenn ich eine Frage stelle antwortet er nicht. Wenn ich dann nochmal nachfrage sagt er dann "ich weiß nicht was ich dazu sagen soll".
Dann sage ich "ist ja ok, aber reagier doch wenigstens auf meine Frage damit ich weiß das du mich gehört hast. Du kannst ja dann auch sagen 'weiß ich nicht'."
Darauf wird dann auch gar nicht weiter eingegangen, dann ist er wieder stumm.
Also habe ich mich in verschiedenen Foren angemeldet, denn ich möchte mich ja auch mal austauschen über jenes und welches.
Und ich versuche mich öfter mit meiner Freundin zu treffen, zumindest soweit es halt grade Coronabedingt geht.
Ich schwatze auch nicht mehr einfach drauf los, sondern überlege mir gedanklich dreimal ob ich ihn jetzt ansprechen sollte oder nicht. Weil ich das Gefühl habe ihn zu nerven.

Also schweigen wir uns tagelang an.
Und mir geht es immer schlechter damit.
Und ihm... Ihm geht's gut damit.

Dabei ist er auch eine quasseltante. Aber er hat ja täglich seine Mädels auf der Arbeit mit denen er quatscht. Das erzählt er mir auch immer. Kollegin x hat dies gesagt, Kollegin y hab ich jenes erzählt. Sie reden sogar über die Entwicklungsschritte von unserer Lütten. Mit mir redet er da nicht drüber.
Ich habe übrigens auch versucht mich mit seinen Interessen auseinander zu setzen. Damit ich mit ihm über das reden kann was ihn begeistert. Fussball und Politik. Ständig informiere ich mich, lerne Regeln, Namen und was weiß ich auswendig. Und wenn ich dann mal drüber reden will weil ich weiß das ihm diese Themen Spaß machen, dann kommt tatsächlich eine Reaktion. Aber nur "da rede ich lieber mit anderen drüber, du hast da ja nicht so wirklich Ahnung"
Das ist dann immer sehr verletzend, ich gebe mir ja ständig Mühe mir diese "Ahnung" anzueignen.

Ich weiß nicht was ich noch machen soll.
Ich fühle mich irgendwie total... Ich weiß nicht. Nutzlos irgendwie. Dumm. Der Mühe nicht wert. Und irgendwie als wäre ich auf seiner Rangliste ganz weit unten.
Und das ist doch einfach traurig. So sollte eine Ehe/Beziehung doch nicht laufen.

Drüber geredet haben wir auch schon. Was heißt geredet. Ich habe versucht es anzusprechen "ich fühle mich nicht gut dabei wenn ich den ganzen Tag niemanden zum reden habe. Ich würde mir wünschen das wir öfter Gespräche führen"
Seine Reaktion "aber wir reden doch ständig!"
Wenn ich ihn dann mal frage worüber das letzte Gespräch denn gewesen ist, dann merkt er selbst das es ja schon gut 1-2 Wochen (oder länger) her ist. Dann kommt nur "oh" und ein verstohlenes Lachen.
Wenn ich dann deshalb zurückhaltender bin, weil es mir eben deshalb schlecht geht, ärgert er sich darüber warum ich denn jetzt "wieder so drauf" bin. Was denn los sei.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter....


Ich möchte mich an dieser Stelle schonmal bedanken fürs lesen. Ist ja doch sehr lang geworden.
Ich kann nicht versprechen direkt zu antworten. Das geht immer nur dann wenn ich grade nicht die kleine um mich habe.

 
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