Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 29.05.2011, 12:03 Uhr

Da gibt es eine Menge Probleme und Missverständnisse

Hallo Tuffie,

Ich denke, dass das "dumm angeredet werden" viel damit zu tun hat, wie selbstbewusst und zufrieden man mit einer Situation rüberkommt.
Dass das nicht so gut gelingt, wenn man z.B. das Stillen probiert hat, und es einfach nicht geklappt hat (aus welchen Gründen auch immer), finde ich logisch. Das ist dann nunmal was anderes, als wenn man von vornherein sagt: Nein, Stillen ist nichts für mich, das probiere ich erst gar nicht.

Als Stillende hat man den "nicht dumm angeredet werden"-Vorteil übrigens nur für etwa 4 Monate. Danach wird man dann (sofern man auch dann nicht die "komm' du nur, und quatsch mich dumm an, dann labere ich dir das Ohr blutig"-Austrahlung hat) dauernd gefragt, ob man etwa IMMER NOCH stillt. Jetzt bräuchte das Kind doch dringend was Anständiges. Und wehe, man stillt über das 1. Lebensjahr hinanus, dann kann man sich ggf noch ganz andere Sachen anhören.

Aber zurück zum Thema: Dann gibt's noch den Aspekt, dass manche, die nicht stillen, oder gerade aufhören wollen, das so formulieren, dass es bei manchen (zumindest bei mir) so ankommt, als würden sie ggf gerne noch weiterstillen wollen. Beispielsweise wenn hier gepostet wird "ich werde jetzt Flasche geben, meine Hebamme sagt, ich habe nicht genug Milch".
Oder "ich muss ja ab X wieder arbeiten, wie kriege ich das mit dem Abstillen hin".
Dann kommen ggf Tipps, wie das mit dem Stillen doch funktionieren kann. Und wenn man dann eh schon empfindlich ist, weil man dauernd "dumme Kommentare" bekommen hat, fühlt sich das sicherlich so an, als würde man schon wieder eins drauf kriegen, oder als würde die Entscheidung, nicht zu stillen, von manchen Leuten grundsätzlich nicht akzeptiert.

Auch sehe ich ein großes Problem darin, wie viel Wissen rund ums Stillen in den stillfeindlichen Jahrzehnten verlorengegangen ist. Was manche Hebammen, Kinderärzte, Frauenärzte usw. teilweise für einen Scheiß verbreiten, ist wirklich sagenhaft. Und das verkompliziert bei vielen Frauen das Stillen unnötig. Blutige/wunde Brustwarzen haben beispielsweise die Ursache fast immer im falschen Anlegen. Warum gibt es in den KHs so wenige Hebammen/Schwestern/Stillberaterinnen, die beim korrekten Anlegen helfen können? So dass bei Schwangeren der Eindruck entsteht, blutige BW würden zum Stillen automatisch dazugehören, und da müsse man sich erstmal durchbeißen?
Kein Wunder, dass die Stillbeziehung dann ganz oft schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Ich selbst bin jedenfalls schmerztechnisch die absolute Memme. Blutige BW - womöglich über Tage oder Wochen - hätte ich nie im Leben durchgehalten, und mir fällt die Kinnlade runter, wenn ich mir anhöre, was manche Frauen durchmachen, "nur" um stillen zu können.
Aber dass man traurig und verletzlich ist, wenn man sich dann trotzdem für die Flasche entscheidet, finde ich logisch.

Was mich auch noch ärgert ist, dass ich zwar persönlich nur eine einzige Frau kenne, die es nicht akzeptieren will, wenn eine Frau einfach nicht stillen will. Alle anderen (auch Stillberaterinnen, Hausgeburtlerinnen usw.) haben damit kein Problem. Trotzdem ist mein Eindruck, dass viele derer, die sich "einfach so" gegen das Stillen entscheiden, bewusst oder unbewusst denken, sie bräuchten dafür eine "Entschuldigung", und dann munter die Geschichte von "zu wenig Milch" weitertragen. Dabei ist "zu wenig Milch" eigentlich in fast allen Fällen eine Frage von "zu schlechter Beratung" - und keine Fehlkonstruktion der Milchproduktionsregelung.
Und wenn man dann so einen Quatsch verbreitet wie deine Hebamme, tuffie, oder wie eine andere Userin hier im Forum, dass sowieso kein Baby von MuMi satt würde - dann suche ich ganz dringend den nicht vorhandenen Kotzsmiley.

Ich dachte auch mal (wie Zweizahn), dass der Stillerfolg mit der vorherigen Information zusammenhinge. Darum hatte ich in einem anderen Forum mal eine Umfrage gemacht, und da gab es - zu meiner Überraschung - keinen Zusammenhang.
Aus den Textbeiträgen zur Umfrage schließe ich, dass es für diejenigen, die sich dann durchgebissen haben, mehr Probleme gab, und diejenigen, die sich vorher informiert hatten, weniger Probleme hatten, oder gleich wussten, an wen sie sich wenden konnten. Aber der Prozentsatz der Stillenden war nicht signifikant verschieden. Aber allein schon, sich potenziellen Stress zu ersparen, wäre es doch mE wert, sich vorher schon mal ein kleines bisschen was anzuschauen/anzulesen.

Liebe Grüße und uns allen wünsche ich eine nach außen durchscheinende Zufriedenheit mit unserer Lösung - egal, ob vollgestillt oder flaschenernährt, teil- oder langzeitgestillt.

Sabine

 
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