Sehr hektischer Arbeitsplatz und verständnislose Kollgen - kennt das jemand???-

Hallo!

Ich kann Dich sehr gut verstehen - ich bin seit ca. der 11. SSW zu Hause mit einem Beschäftigungsverbot. Mir ging es zu Anfang einfach nur schlecht in der Schwangerschaft (Kreislauf, Übelkeit etc...) da war ich dann krank geschrieben. Der einzige der Bescheid wußte, war mein Chef. Der hat dann (ups, was ein Versehen) meine Krankmeldung mit dem ärztlichen Attest offen und für jeden Zugänglich liegen lassen. Als ich dann wieder da war, haben mich alle blöd angeschaut und dumme Sprüche gekloppt, die ich mir nicht erklären konnte. Erst nach und nach kam dann raus was passiert ist. Und dann war er nichtmal manns genug zu seinem Fehler / Versehen zu stehen und ich habe meine Wut an einem vollkommen arglosen Kollegen ausgelassen (na, wenigstens er und ich haben das geklärt). Aber dann fing es an - jeder hat hinter meinem Rücken angefangen zu tuscheln, dann sind Vorgänge einfach nicht bearbeitet worden wenn ich Freizeitausgleich für Samstagdienst hatte. Dann wurde im Büro auf einmal geraucht (erst als die Zigarette an war, wurde gefragt ob es mich stört), was mich auch vorher schon gestört hat, weil ich Nichtraucher war und in einem Großraumbüro den Qualm wieder raus zu bekommen ist echt heftig. Habe dann alles selber machen müssen und KEINER hat mir geholfen. Dann kamen Sprüche wie "wann läßt Du denn die Fruchtwasseruntersuchung machen, wer weiß, ob Dein Kind üebrhaupt gesund ist oder bis zur 12. Woche kann noch soviel passieren, warte mal ab." Das ging dann soweit, daß ich abends zu Hause nur noch geheult habe. Habe mit jedem den Dienst getauscht, damit wenigstens wieder etwas bessere STimmung eintritt, habe Arbeiten übernommen, obwohl ich selber genug zu tun hatte. Meine Schwiegermutter kam sogar extra 600 km gefahren, damit sie mich ein wenig aufmuntern konnte (mein FReund ist auf Montage unter der Woche und konnte mir leider nicht helfen). Dann hatte ich meinen ersten Termin bei meiner Hebi und der habe ich das dann erzählt. Sie meinte dann, das wäre Mobbing und ich sollte mich von meinem FA krank schreiben lassen bzw. mir ein BEschäftigungsverbot geben lassen. DAs hatte mein FA ja auch schon angeboten, aber ich war ja schwanger und nicht krank, also habe ich es immer abgelehnt. Aber nachdem meine Hebi mir dann mal "den Kopf gewaschen hat" bin ich gleich in der Woche drauf zum Doc und er hat dann auch gleich das Verbot ausgestellt. Dann fing mein Chef an und sagte jedesmal wenn das Verbot verlängert wurde, ich solle mich doch bitte krank schreiben lassen, das wäre für die Firma billiger und als ich ihm sagte, daß mein FA das nicht möchte, meinte der nur, er kenne keinen Arzt, der nicht auf die Wünsche seiner Patienten eingehen würde...der hat einfach nichts kapiert. Ganz im Gegenteil, er sitzt abends mit den Kollegen zusammen und lästert kräftig mit denen mit...tolle Personalführung. Mittlerweile habe ich meine letzte Bescheinigung abgeben und kommuniziere nur noch per EMail mit meinem Chef (hatte immer Glück, daß er nicht ans Telefon ging und ich deswegen immer alles per EMail gemacht habe). Es ist sicherlich blöd, auch jetzt habe ich oft noch ein schlechtes Gewissen, aber mein Baby ist mir 1000mal wichtiger! Und mit jedem Tag geht es mir psychisch besser.

Nur zur Info - eine Freundin von mir hat immer wieder gesagt, ich steh das durch und was ist passiert? Sie liegt jetzt seit 3 Wochen im KH und hofft, daß die Kleine noch aushält, weil sie ja in der 26. SSW ein extremes Frühchen wäre!

Klar werde ich danach wohl kaum mehr dort arbeiten können, aber auch wenn der Arbeitsmarkt nicht so rosig aussieht, werde ich nach meinem Erziehungsurlaub einen JOb finden - bin ja nicht auf den Kopf gefallen.

Also, auch Du - Kopf hoch und geh zu Deinem FA und sprich mit ihm.

Alles liebe noch,

TAME und Toby (noch 26. SSW)