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Geschrieben von Bela66 am 03.09.2013, 10:10 Uhr

Interessen der Internatsbetreiber und Sponsoren...

Hallo,

von zu Hause aus kannst Du Deinem Sohn nur schwer helfen, dafür reicht Dein Einfluss längst nicht mehr aus. Mir scheint momentan das Problem zu sein, dass Dein Sohn sein Leben auf falschen Werten aufbaut. Es geht nur noch um Mädels, Ansehen, Aussehen, Klamotten, Geld. Kurz: den großen Auftritt und das Herauskehren des coolen Mackers. So etwas trägt auf Dauer nicht, wenn es das einzige Lebensziel ist. Und das ist es vermutlich, was Du gerade auch spürst und weshalb Du Dir (zu Recht) Sorgen machst.

Ich finde es schwer, hier eine Lösung zu finden. Die Distanz zu Deinem Sohn ist schon sehr groß, Dein Einfluss gering. Letztlich ist dies vielleicht auch der Preis, den man zahlt, wenn man die Erziehung seines Kindes Anderen überlässt, für die nur Leistung und Geld zählen. Die Wahrheit ist, dass niemand seiner Erzieher sich dafür interessiert, wer er ist und was für ein Mensch aus ihm wird. Die Internatsbetreiber verdienen einfach Geld mit diesen Schülern, die Sponsoren ebenfalls. Es geht also allen Beteiligten ausschließlich ums Geld.

Du hast es sicher gut gemeint, als Du Deinem Sohn alle Möglichkeiten bieten und sein Talent fördern wolltest. Das kann man gut verstehen. Letztlich hast Du aber Dein Kind vielleicht den falschen Menschen anvertraut. Da für alle dort Beteiligten nur der Gewinn zählt, kann es gar nicht anders sein, als dass menschliche Qualitäten und die charakterliche Entwicklung Deines Sohnes auf der Strecke bleiben müssen.

Für junge Leute ist die Geld- und Mädelsglitzerwelt sehr reizvoll und eigentlich unwiderstehlich. Es ist schwer, Deinem Sohn jetzt zu vermitteln, dass all das auf Sand gebaut ist - zumal er Euch und seine Heimat offenbar als spießig und rückständig ("Bauern") empfindet. Ich würde aber vielleicht mal eine Familienkonferenz versuchen, bei der Du, Dein Partner und Euer Sohn am Tisch sitzt und Ihr mit Eurem Sohn über Eure Sorgen sprecht - ohne Vorwurf. Es kann sein, dass ihn das nervt und dass Ihr das Gefühl haben werdet, ihn nicht wirklich zu erreichen. So ein Gespräch kann aber trotzdem eine Langzeitwirkung haben, weil irgendwann der Moment kommen wird, wo es Deinem Sohn in seiner Schein-Werbewelt seelisch doch nicht mehr so gut geht.

Ihn vom Internat zu nehmen, ist sehr schwierig, weil er Euch die Schuld dafür geben würde, dass seine "Karriere" zu Ende ist. Das kann das Vertrauen, das noch besteht, ganz kaputtmachen. Ich würde daher lieber auf regelmäßigen Besuchen zu Hause bestehen und versuchen, immer wieder mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ihr müsst ein Gegengewicht vermitteln zu den Scheinwerten, die ihm seine dortigen Erzieher vermitteln wollen. Ich würde ihm auch freundlich und dennoch glasklar sagen, welche Interessen die Sponsoren und Internatsbetreiber verfolgen. Und dass es ihnen nicht um Deinen Sohn persönlich geht.

Ich würde auch mit dem Schulleiter darüber sprechen, dass Du in Zukunft vorab darüber befragt werden möchtest, wenn Dein Sohn verreist.

Vieles aber wird erst das Leben Deinen Sohn lehren, daran kommt eh kein Teen vorbei. Man kann seinem Kind wichtige und auch schwere Erfahrungen nicht abnehmen.

LG

 
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