Im Trend: Müll reduzieren

Im Trend: Müll reduzieren

© Adobe Stock, nemo1963

Der Wocheneinkauf für die ganze Familie ist wie immer riesig - dabei ist ein großer Teil aber einfach nur Verpackung: Pappkartons, Plastikschalen, Folien oder Gläser und Konservendosen. Bei jedem Einkauf tragen wir auch gleichzeitig oft eine Menge Müll mit nach Hause.

Die Deutschen produzieren pro Kopf 617 kg Müll im Jahr, so die Statistikbehörde Eurostat. Dafür sind wir auch Sieger im Müll-Recycling, in vielen Familien wird Mülltrennung großgeschrieben und Müll ist ja auch nicht gleich Müll. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick. Denn kauft man weniger Produkte in großer Verpackung, muss man auch weniger wegwerfen.

Im Trend: Müll minimieren bis hin zu "Zero Waste"

Müll von Vornherein zu minimieren lautet die Devise. Während man in früheren Zeiten versuchte, Müll zu recyceln und aus Alt wieder Neu machte, möchte man jetzt Müll vermeiden. Sogar von Null-Müll ist die Rede, eine Amerikanerin gab dem Ganzen einen Namen und begründete den Zero-Waste-Trend. Bea Johnson kommt im Jahr auf Müll, der in ein Einmachglas passt. Dazu verfährt sie nach folgenden Regeln: ablehnen, reduzieren, wiederverwenden, recyceln und kompostieren.

Tipps für den Einkauf: mit eigenen Gefäßen auftauchen

Gehen Sie auf den Wochenmarkt: Hier werden Obst und Gemüse oft in Papiertüten verkauft, Plastikverpackungen trifft man meist gar nicht oder zumindest sehr selten. Dazu haben sich in manchen größeren Städten auch verpackungsfreie Supermärkte etabliert. Hier geht man mit kleinen Stoffsäckchen oder Stoffbeuteln hin und verstaut darin frische Früchte, Tomaten und Co, auf Plastiktüten kann man so verzichten. Weiter haben die Kunden in ihrem Einkaufskorb Einmachgläser mit Schraubverschluss dabei: So werden Reis, Mehl oder Kaffeebohnen abgefüllt und sicher nach Hause transportiert. In Glasflaschen mit Verschluss kann man Saft oder Milch füllen, Trockenobst, Gewürze oder Konfekt kommen in Blechdosen und Wurst bzw. Fleisch lässt man direkt auf der Theke in Kunststoffdosen mit Deckel legen. Da sprechen die speziellen Hygienevorschriften nicht dagegen.

In einem normalen Supermarkt: Achten Sie auf weniger Verpackung

Auch beim Einkauf in einem normalen Supermarkt oder Discounter kann man Plastiktütchen umgehen, schließlich kann man Birnen, Äpfel oder Zucchini auch lose aufs Kassenband legen. Denn vor der Zubereitung sollten alle Lebensmittel sowieso geschält, geputzt oder gewaschen werden. Greifen Sie insgesamt eher zu Produkten, die lose im Verkauf sind und bei Flüssigkeiten bzw. Ketchup, Senf, Essig etc. bevorzugen Sie Glasflaschen. An Süßigkeiten, die in einer großen Tüte einzeln noch mal in kleinen Tütchen verpackt sind oder an Spülmaschinentabs, die einzeln in Plastik liegen, gehen Sie vorbei. Statt zu Papiertaschentüchern in Plastik greifen Sie zu denen im Karton und statt den Aufbackbrötchen in Plastik gehen Sie lieber mit einem Stoffbeutel zum Bäcker, der die Brötchen direkt hier einpacken kann.

Verpackungen aus Glas

Warum Sie Glas bevorzugen sollen? Glas ist eine sehr umweltfreundliche Verpackung und kann gut recycelt werden, der einzige Nachteil ist, dass Glas relativ schwer ist. Aber dafür ist es geruchslos, geschmacksneutral und es verträgt Temperaturen bis 500 Grad Celsius, so dass man Speisen in einer Glasschale auch gut in den Ofen stellen kann. In der Spülmaschine wird es hygienisch sauber, so dass man es ohne Probleme mehrfach einsetzen kann. Übrigens ist braunes Glas für UV-Strahlung fast undurchlässig, so dass Öle oder empfindliche Säfte hier gut aufgehoben sind.

Verpackungen aus Metall

Lebensmittel in Dosen haben die längste Haltbarkeit, denn der Inhalt wird nach dem Verschließen pasteurisiert oder auch sterilisiert. Hier sind sie perfekt geschützt, darüber hinaus sind die Metalldosen auch sehr widerstandsfähig, sie können auch mal runterfallen. Lagert man Dosen über einen sehr langen Zeitraum muss das Metall aber vor Korrosion geschützt werden, damit es sich nicht lösen und auf die Lebensmittel übergehen kann.

Verpackungen aus Plastik

Die schlechteste Wahl ist und bleibt natürlich Plastik. Denn Kunststoffe sind weltweit ein großes Umweltproblem: Unsere Umwelt ist über die Ländergrenzen hinweg durch Plastikmüll verschmutzt, neben der Natur an Land sind besonders auch die Ozeane betroffen. Es kann jeder einen kleinen Teil dazu beitragen und auf Plastik wo immer möglich verzichten. Auch wenn Plastik leicht und bruchfest ist, teilweise hitzebeständig bzw. oft auch mikrowellentauglich ist, wiegen diese Vorteile die Umweltverschmutzung nicht auf. Plastik ist meist ein Wegwerfprodukt nur wenige Sorten können kompostiert oder recycelt werden. Zudem ist Plastik, vor allem wenn es stark riecht, verfärbt oder sehr weich ist. sind oder sehr weich sind, sollten Sie besser aussortieren.

Symbole auf Kunststoffen - sie zeigen wichtige Unterscheidungen

Plastik ist nicht gleich Plastik. Dies sind die Unterschiede, die in der gesamten Europäischen Union gelten:

  • Ist ein Symbol mit Glas und Gabel abgebildet, heißt das, der Artikel kann bedenkenlos für Lebensmittel verwendet werden.
  • Ein Pfeildreieick mit PE: weist auf Polyethylen hin, der Artikel hält Temperaturen von minus 60 bis plus 85 Grad aus und kann also auch eingefroren werden.
  • Ein Pfeildreieck mit PP findet man auf Joghurtbechern, Folien und Haushaltsgegenständen. Das Polypropylen ist härter, kann auf 100 Grad Celsius erhitzt werden und ist deshalb mikrowellengeeignet. Kurzfristig kann das Material sogar 140 Grad Celsius aushalten, deshalb wird es auch bei Kaffeemaschinen und Wasserkochern verarbeitet.
  • Das Pfeildreieck mit PS ist oft auf Lebensmittelverpackungen und Einweggeschirr zu sehen, Polystyrol ist relativ preiswert.
  • Die Buchstaben PET mit dem Pfeil weisen auf Polyethylenterephthalat hin, das oft in Getränkeflaschen eingesetzt wird.
  • Ein Sicherheitsmerkmal ist das Zeichen für PVC-frei bzw. Phthalat-frei. Denn für eine stärkere Biegsamkeit des Plastiks können ihm bis zu 40 Prozent Weichmacher, wie Phtalate zugefügt werden. Die Mittel können sich leicht lösen und dann in den Körper gelangen. Die Weichmacher stehen aber in Verdacht eine krebserregende, hormonähnliche und fortpflanzungsgefährdende Wirkung zu haben.
  • Der Hinweis BPA-frei ist besonders wichtig. Bisphenol A (BPA) ist die häufigste Industriechemikalie weltweit. Durch Erhitzen oder bei längerem Hautkontakt kann es entweichen und in Lebensmittel übergehen. BPA hat im Körper ebenfalls eine hormonähnliche Wirkung.

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