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Geschrieben von Butterflocke am 05.01.2014, 23:16 Uhr

@Butterflocke - ist schon zu weit unten

Die Kombi war bei uns vielleicht "ungünstig":

- meine Eltern standen dem Staat sehr kritisch gegenüber...(da wir von Nachbarn und "Freunden" bespitzelt wurden, war das wohl auch bekannt. Wir wussten nur damals nichts vom Job der guten "Freunde")
- meine Mutter war Lehrerin, hätte also schon deshalb ausgesprochen linientreu sein sollen, was aber eben nicht der Fall war...
- mein Vater war viel im Ausland unterwegs (wie bereits unten erwähnt)...
- wir hatten viele Verwandte im Westen...
usw.............

Wir hatten zu Hause ein Telefon und stellten im Nachhinein fest, dass es irrsinnig viele Gesprächsprotokolle gab. Sowohl von Gesprächen innerhalb der DDR als auch (insbesondere) von Gesprächen, die ins westliche Ausland gingen. Wortwörtlich wurde da protokolliert und auch ausgewertet.
Interessant oder gegen uns verwertbar war davon selten etwas, aber das spielte offensichtlich keine Rolle.

Ich kann mich an einen unangenehmen Zwischenfall erinnern, der heute kaum nachvollziehbar ist. Auch in den letzten Jahren der DDR dann nicht mehr, aber in meiner Grundschulzeit offensichtlich schon noch.
Ich ging morgens zur Schule und konnte meine Sporttasche nicht finden. Also nahm ich die schöne Plastiktüte, in der am Tag zuvor das hübsche Kleid verpackt war, das ich per Paket von meiner Tante aus München bekam.
Irgendeine Werbung war darauf zu sehen (keine Ahnung, obs ein Mars-Riegel war oder etwas anderes....).
Am Abend hab ich dann von meiner Mutter eins auf den Deckel bekommen. Sie unterrichtete an einer anderen Schule und wurde dort von ihrer Chefin zur Rechenschaft gezogen, weil ihre Tochter (wie gesagt: in völlig anderer Schule) "SOEBEN" mit einem "staatsfeindlichen Objekt" (oder so...) gesichtet wurde.

Solche Zwischenfälle gab es öfter mal, weil ich natürlich auch Dinge verinnerlichte, die meine Eltern zu Hause miteinander besprachen und mir auch erklärten. Einmal wurde meiner Mutter mit ernsthaften Konsequenzen gedroht, weil ich im Stabü-Unterricht die Lehrerin fragte, weshalb der Stacheldrahtzaun auf uns zeigte, wenn er uns doch angeblich vor dem bösen Kapitalismus schützen solle.....

Meine Halbschwester wurde damals von Fluchthelfern (engagiert von ihrer Mutter) in den Westen gebracht, was viell. auch nochmal die Aufmerksamkeit auf uns lenkte.
Ansonsten waren wir eine stinknormale und völlig unwichtige Familie. Um "wichig" oder "unwichtig" ging es doch damals nicht. Bespitzelt wurde sogut wie flächendeckend....

 
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