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Geschrieben von Claenelsa am 13.02.2020, 11:46 Uhr

Opt out für Väter

Ich bin hier letzthin über einen Beitrag gestolpert, wo eine werdende Mama ihr Herz ausgeschüttet hat, weil der Kindsvater auf Abtreibung gedrängt hatte (Verhütung mit Pille beiderseits abgesprochen, Anwendungsfehler) und er sie dann auf Grund ihrer Entscheidung, das Kind zu bekommen, verlassen hat..
Das geht mir nicht aus dem Kopf.
Ich bin sooooo ein absoluter Abtreibungs-Gegner...
Und ich habe absolutes Verständnis für Frauen, die keinen geeigneten Partner finden und sich auf Grund ihres Kinderwunsches dazu entschließen, sich künstlich befruchten zu lassen.
Es gibt Studien zum Thema künstliche Befruchtung und dem Wohlergehen der so entstandenen Kinder, die belegen, dass die Kids völlig unbeschwert und glücklich aufwachsen (Langzeitstudie der Uni Amsterdam als Vorreiter genannt, in Holland geht es ja ohne weiteres).
Und daher frage ich mich- und euch -

wäre eine Möglichkeit zum Opt-Out für Väter wider Willen nicht einfach nur zeitgemäß und gerecht?

Nicht nur für die Väter, sondern vor allem für die Kinder? Denn unter Streitigkeiten zwischen den Eltern und unregelmäßigem Kontakt leiden die Kinder bewiesenermaßen (gleiche Studie Uni Amsterdam) sehr!!!
Es ist mir bewusst, dass wir als Gesellschaft nicht die finanzielle Last von Eltern tragen möchten, die schlecht verhütet haben. Ich möchte das auch nicht ! Es gäbe ja aber die Möglichkeit , dass der Staat gerechterweise für die Betreuung ALLER Kinder aufkommt und so ALLEN Müttern und Vätern, alleinerziehend oder auch nicht, die Möglichkeit gibt, ihre eigenen beruflichen Ziele und damit sich selbst zu verwirklichen. Wenn ein Paar sich dazu entschließt, dass ein Elternteil für eine gewisse Zeit zu Hause bleibt und sich nur um die Kids kümmert, dann wäre immernoch Geld aus dem "Elterngeldtopf" da, denn der Mehraufwand für kostenfreie Kinderbetreuung wäre doch daher gesichert, dass man weniger Jugendamtsmitarbeiter zur Eintreibung des Unterhalts/ Feststellung der Vaterschaft etc beschäftigen müsste....
Und es geht, so meine Meinung, ja gar nicht vorrangig um die finanzielle Belastung, wenn ein Mann ungewollt Vater wird. In der heutigen Gesellschaft sind wir alle PRO freie Liebe, jeder soll doch schlafen können, mit wem er will. One Night Stands sind gesellschaftlich anerkannt und niemand würde behaupten, dass Sex nur Mittel zum Zweck ist, um Kinder zu zeugen. Wenn es aber zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt, dann lassen wir es genau so für die Frau gelten und in keinster Weise für den Mann. Der soll doch bitte Verantwortung übernehmen... Der gesellschaftliche Druck für Männer ist immens. Aber was, wenn ein Mann ein ungewolltes Kind ablehnt, weil er es eben einfach nicht wollte und deshalb auch nicht liebt???
Wenn die Frau nein sagt zum Kind, dann gibt es keins. Wenn der Mann nein sagt, dann kommt das Kind zur Welt und das ändert dann alles, weil das Kind ein "Recht"auf den Vater hat. DAS Argument schlechthin. Und er HAT es gefälligst zu lieben.
Und andrerseits heißt es überall, Liebe kann man nicht erzwingen... Und nochmal andererseits gibt es eben diese Studien, dass Kinder, insofern Vater überhaupt nicht bekannt, nicht weniger glücklich aufwachsen als die mit dem Papa-Mama-Kind-Modell.
Ich bin so froh, als FRAU mit der "richtigen" Hautfarbe auf dem "richtigen" Kontinent geboren worden zu sein.
Ich werde nie in die Situation kommen, ungewollt Mutter zu werden.
Ich verstehe aber nicht, warum die Gesellschaft hier zu Männern in dieser Hinsicht so hart ist und andererseits alleinstehenden Frauen mit Kinderwunsch den Rücken stärkt (was ich übrigens so richtig finde!).
Und nochmal - wenn es zu einer ungeplanten Schwangerschaft kommt- ich bin die erste die sagt, das Leben zählt. Ich bin überzeugt, wenn die Gesellschaft in dieser Hinsicht offener wird und anerkennt, dass Frauen gegen den Willen des Vaters Schwangerschaften austragen, weil es für ALLE Kinder kostenfreie Betreuung gibt und diese Mütter weder dem ungewollten Vater noch dem Staat zur Last fallen, dann wird es auch weniger Abtreibungen geben !!! Es darf einfach nicht mehr ein Stigma sein, wenn man sich entschließt- egal ob künstliche Befruchtung/ Homo- oder Heterobeziehung/ ungeplante Schwangerschaft etc ein Kind allein großzuziehen.
Und gleichzeitig finde ich es so wichtig, dass wir Männern das Recht geben, sich von einem ungewollten Kind loszusagen. Ich finde übrigens die Ehe- nicht die in der Kirche sondern auf staatlicher Basis- könnte viele Probleme in dieser Hinsicht lösen. Wenn ein Paar heiratet, wäre für mich automatisch gegeben, dass deren Kinder von beiden Seiten gewollt sind. Und in diesem Fall muss ein Vater sowohl finanziell als auch als Person für seine Kinder da sein, weil er mit der Ehe in eine Beziehung eingewilligt hat, die Kinder hervorbringen kann. In der heutigen sexuell so offenen fast das einzige, was mir rechtlich einfällt. Oder eben die Anerkennung der Vaterschaft -freiwillig- bei unverheirateten Paaren.
Oder wie denkt ihr darüber?

 
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