Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von r4ntanplan am 27.01.2021, 13:03 Uhr

Regulationsstörung 3 1/2 Monate

Hi zusammen, wir haben eine kleine Tochter die mittlerweile 3 1/2 Monate alt ist. Leider bin ich etwas verunsichert und mache mir Sorgen um ihre richtige Entwicklung. Unsere Tochter hat laut Hebamme (Tochter ist sehr sensibel) und der Osteopathin (Ihre Tochter hat eine Regulationsstörung) Probleme sich selbst zu regulieren bzw. ist anscheinend ungewöhnlich sensibel für ein Baby ihren Alters. Sie kam per Notkaiserschnitt zu Welt. Sie hatte anscheinend starken Stress bei der Geburt und um die Gesundheit nicht zu gefährden wurde der Notkaiserschnitt durchgeführt.

Ich weiß nicht so recht wie wir mit der Regulationsstörung umgehen sollen bzw. sind recht stark verunsichert. Ich weiß auch nicht ob es eine „normale Phase“ ist oder ob ihr Verhalten einfach ungewöhnlich ist und ihr der Stress, den sie Anscheinend erfährt, sie in der Entwicklung gefährdet.

Unsere Tochter fremdelt häufig sehr stark (nicht immer), Großeltern, Freunde können sie immer nur sehr kurz auf den Arm nehmen. Meistens weint sie dann recht schnell. Es reicht ein lautes und falsches Wort und sie erschrickt und fängt an zu weinen. Bei komplett Fremden Menschen oder in einer Fremden Umgebung wäre es ja irgendwie logisch, aber es passiert auch Zuhause bei Leuten die sie schon öfter gesehen hat.

Als wir bei der Osteopathin im Zimmer gewartet haben, und sie beim Reinkommen die Tür geschlossen hat, ist unsere Tochter komplett ausgeflippt. Hat extrem geschrien und geweint und ließ sich kaum beruhigen.

Wenn ich niese (gehe schon in einen anderen Raum) oder Huste erschrickt sie immer und weint. Wenn etwas runterfällt weint sie. Auf der anderen Seite sind Fön oder Staubsauger kein Problem?!?

Sie ist außerdem beim Spielen extrem aufgeregt (es reicht ein Beißball) und super schnell frustriert. Dann weint Sie. So ein Bodenmobile mit Spielmatte geht gar nicht. Die Aufregung äußert sich dann in zittrigen Armen, die sie schnell hin und her bewegt. Sie quengelt auch super schnell. Mir ist schon klar, dass Kinder beim Spielen natürlich Reizen ausgesetzt sind und daher auch reagieren und Zappeln, aber sie spannt sich extrem an dabei und hat eben diese starken zittrigen Arme/Hände.

Wenn ich diese Themen recherchiere kommt man natürlich schnell auf genau die genannten Regulationsstörung oder auch High Need Baby. Ich weiß aber nicht ob das auch wirklich zutreffend ist. Die bei den zwei Themen beschriebenen Verhalten lesen sich schon argh extrem. Unsere Tochter weint zwar viel und beschwert sich in einer Tour aber sie hat selten einen richtigen Schreikrampf. Sie weint normalerweise eine kurze Zeit und beruhigt sich dann entweder mit Singen oder mit der Brust. Sie trinkt auch normal, Schläft Nachts quasi durch (1-2 aufwachen, trinken), schläft auch im Kinderwagen wenn wir spazieren gehen.

Wir haben jetzt schon angefangen Spielzeug zu reduzieren, Fernsehen, Musik (also Nebenbeschallung) gibt es bei uns gar nicht. Besuch haben wir (auch aufgrund der Pandemie) sowieso kaum. Wir singen viel, reden, nehmen sie viel auf den Arm und sind zur Zeit auch zu Zweit und kümmern uns quasi 24/7 um das Baby und sind (soweit ich das beurteilen kann) auch recht entspannt, einfühlsam und verständnisvoll.

Unser Kinderarzt meint sie wäre ein fröhliches Baby, alles normal. Das ist halt so. Wenn der Arzt sagt alles ist super, aber sowohl die Hebamme als auch die Osteopathin das genaue Gegenteil behaupten, weiß ich nicht so recht was jetzt nun passt. Es gibt nur Lächeln, Nervosität, Quengeln und Weinen. Nichts dazwischen. Ich weiß langsam auch schon nicht mehr was zu viel ist und was zu wenig. Spazierengehen? Großmutter sehen, mit ihr Spielen. Alles zu viel Stress? Nicht das sie noch in ihrer Entwicklung gefährdet wird.

Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht der durchlebt und kann was dazu sagen. Freue mich auf Erfahrungen.

 
4 Antworten:

Sicher keine Störung

Antwort von Banu28 am 30.01.2021, 14:40 Uhr

Hallo,

es ist Dein erstes Kind, deshalb hast Du wenig Erfahrung, bist sehr unsicher und googelst viel. Das ist normal. Man kommt dann aber auf unsinnige „Diagnosen“, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Man interpretiert auch in die Entbindung viel zuviel hinein. Einen etwas schwierigen Start stecken Babys problemlos weg, er hat keine Langzeitfolgen.

Deine Tochter hat keine Regulationsstörung, das ist Unsinn. Sie ist ein sensibles, sicher sehr intelligentes Baby. Und diese Babys sind eben unruhiger und schreckhafter als andere, aber das ist völlig normal! Es gibt eine Riesen-Bandbreite bei Babys. Es gibt die dickfelligen, pflegeleichten, und es gibt die sensiblen. Ich kenne beides: Meine Tochter war als Baby exakt wie Deine. Sehr sensibel, eher ängstlich, sie schrie oft lange, wenn sie überreizt war, sie meldete sich nachts etwa sechs Mal, und sie blieb eine anstrengende Schläferin und heikle Esserin. Sie wollte auch von Großeltern oder anderen gehalten werden und fremdelte überall, auch im Supermarkt etc.

All das ist normal. Mein Sohn dagegen war ruhig, entspannt, unkompliziert, meldete sich nachts nur einmal, fremdelte fast gar nicht, war zutraulich, kontaktfreudig usw. Auch das ist normal.

Beide Kinder waren übrigens Kaiserschnittkinder. Und ich konnte daher sehen, dass das alles rein gar nichts mit dem KS zu tun hat, sondern eine Typfrage ist. Jeder Mensch ist anders, und das gilt vom allerersten Lebenstag an. Du wirst es merken, wenn Du ein weiteres Kind bekommst. Es wird vom ersten Tag an anders sein, auch wenn es wieder ein Not-KS wäre.

Hör auf mit dem Googlen, „Dr. Google“ kennt keine Normalität. Er kennt nur Störungen. Es ist egal, was Du eingibst, er findet für alles eine Diagnose, auch dort, wo nichts ist. Lass den Gedanken los, mit Deiner Tochter stimme irgendetwas nicht, auch wenn es schwer fällt. Manchmal verliebt man sich als ängstliche Mutter in so eine Idee, und es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass man völlig falsch liegt.

Die Ursache für die meisten mütterlichen Ängste ist die fehlende Erfahrung. Früher hatte man locker acht oder zehn Geschwister. Man wuchs mit Babys auf, man erlebte sie jeden Tag, schon als Kind. Wenn man selbst Mutter wurde, kannte man alles längst. Heute haben die meisten Mütter null Erfahrungswissen. Und sie haben eine Vorstellung davon, wie ein „normales Baby“ sein sollte. Sobald ihr Kind von dieser Idee abweicht, glauben sie, es stimme etwas nicht damit.

Deine Tochter klingt völlig normal. Viele Babys sind wahnsinnig anstrengend und sensibel, das ist nichts besonders, aber stressig, ich weiß. Mach Dir nicht noch zusätzlichen Stress, indem Du eine Pseudo-Störung konstruierst, gell.

LG

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Re: Regulationsstörung 3 1/2 Monate

Antwort von Stella1983 am 30.01.2021, 21:13 Uhr

Meine Tochter ,2 Monate alt, ist ganz genauso. Ich sehe es eher so daß sie einfach ein "anstrengendes" Baby ist das viel Körperkontakt und Aufmerksamkeit braucht. Meint die Kinderärztin übrigens genauso. Ich bin ehrlich zu einem Osteopathen bin ich nichtmal auf die Idee gekommen hin zu gehen. Scheint aber auch was neues zu sein oder ? Hab ich jetzt schon öfter gelesen das Mütter dahin gehen..

Bei meiner kleinen scheint es aber auch oft der Bauch zu sein also Blähungen .
Ich denke wenn unsere Mäuse mobiler werden dann geht's auch langsam das sie etwas entspannter werden (ich hoffe es)

Lg

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Re: Regulationsstörung 3 1/2 Monate

Antwort von Aylin91 am 21.02.2021, 12:40 Uhr

Hallo liebes fühl dich erstmal ganz fest gedrückt. Mein kleiner war genau so wie du beschrieben hast.....
Ich muss mal sagen das mir das sehr gefallen hat was Banu da geschrieben hat ich wünschte mir hätte das einer gesagt.....

Aber nochmal zurück zu der Situation. Unser Kinderarzt meinte auch das er gesund ist und nichts hat aus verschiedene Gründen haben wir unseren KiA gewechselt. Und seit dem ist der KiÄ aufgefallen das unser Sohn eine "Koordinationsstörrung" hat das dass der Grund sei warum er sich so arg angespannt hat. Deshalb hat sie uns zur Primaristic überwiesen seither geht es dem kleinen besser....

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Re: Regulationsstörung 3 1/2 Monate

Antwort von Ruto am 26.02.2021, 12:24 Uhr

Wie schon geschrieben wurde: Klingt total normal.
Der Ostheopath möchte Geld machen und diagnostiziert gern, was nicht in seinem Kompetenzspektrum liegt (das können/dürfen nur Kinderärzte).
Die Hebamme sieht jede Woche das komplette Spektrum zwischen super pflegeleicht bis hin zum Schreibaby, und kann da aus Erfahrung hin wahrscheinlich ganz gut einordnen. Aber sie hat offensichtlich ganz bewusst keine Diagnose verwendet, sondern dein Kind nur als sensibel bezeichnet. Was zwar anstrengend sein kann, aber an sich ja eine schöne Eigenschaft ist, oder?

Dein Baby ist super klein. Viele Babys leiden unter den sogenannten Dreimonatskoliken (die selten nach genau drei Monaten rum sind), egal ob diese jetzt von der unzureichenden Verdauung kommen oder sogenannte Anpassungsstörungen sind. Mit Anpassungsstörungen im Jugend- und Erwachsenenalter haben sie dennoch herzlich wenig zu tun und sagen für die weitere Entwicklung rein gar nichts aus.

Ist absolut nicht böse gemeint. Im Gegenteil. Mach dich nicht verrückt :) Dein Baby ist nicht pflegeleicht und verlangt euch einiges an Nerven ab.
Bau dir lieber ein unterstützendes Netz (was du offenbar eh machst, z.B. Mit den Großeltern) und verzichte auf Google oder selbsternannte Experten, die schon unseren Kleinsten unnötige Diagnosen aufhalsen, die mit der Realität nichts zu tun haben. Nicht umsonst finden gerade in den ersten Lebensmonaten so viele Untersuchungen statt, damit wirkliche Entwicklungsstörungen schnell erkannt werden und man adäquat damit umgehen kann.

Wir haben hier übrigens auch ein pflegeintensives, überdurchschnittlich aufmerksames und somit schnell überreiztes, aktives Kind (High Need würde tatsächlich zutreffen, ohne Frage). Die ersten vier Monate waren absolut nervenaufreibend (nicht zuletzt wegen den täglichen Schreistunden), dann wurde es innerhalb von ca einer Woche vieeeel besser. Auch wenn sie jetzt mit 7 Monaten immer noch viel Körperkontakt braucht. Sie kam übrigens natürlich und unkompliziert zur Welt.

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