Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Jorinde17 am 02.09.2022, 9:03 Uhr

Abgrenzungsprobleme

Hallo,

es gibt leider viele übergriffige Schwiegermütter. Und es gibt leider genauso viele Schwiegertöchter, die diese Grenzverletzung gestatten. Weil sie zu jung, zu lieb, zu harmoniesüchtig sind, und weil sie Angst vor Konflikten oder vor Ablehnung haben.

Dass Deine Schwiemu Dir einen Teil des Wochenbetts gefühlt kaputtgemacht hat, hast Du ihr leider gestattet und erlaubt. Denn es ist eigentlich ja eine völlig klare Sache: Im Haus einer Wöchnerin hat Übernachtungs-Besuch rein gar nichts verloren. Außer, die Wöchnerin bittet ausdrücklich darum, weil sie Hilfe braucht. Sie ungebeten als Logiergast zu besuchen, ist eine massive Grenzverletzung. Und es ist auch kein Zufall. Hier will eine ältere Frau ihr Territorium abstecken: ihr Sohn, ihr Enkelkind, ihr Einflussbereich. Was du darüber denkst, ist nebensächlich.

Dieser Typ Frauen ist wenig reflektiert. Deine Schwiemu kann auch trotzdem nett sein. Grenzenlos ist sie trotzdem. Bei diesem Typ Frauen hilft nur messerscharfe Klarheit und Deutlichkeit. Freundlich und ruhig - aber eisenhart. Ja, der Besuch ist gut gemeint. Sie darf kommen, wenn die Wöchnerin das möchte, z. B. so nach fünf Tagen. Oder auch erst nach 14 Tagen. Nein, eine Übernachtung in der Wohnung ist selbstverständlich (!) nicht möglich. Sie geht daher eine Nacht in ein Hotel. Am nächsten Tag fährt sie heim. Ich bin mal ehrlich zu Dir: So handhaben es Frauen mit normalem Selbstwertgefühl.

Dein Freund ist noch zu sehr in der Kindrolle und kann ebenfalls nicht gut abgrenzen von seiner Mutter. Er versteckt das hinter scheinbar verständnisvollem Verhalten (Klar will sie das Enkelkind sehen, und Du bist komisch, weil Du damit ein Problem hast). Das ist typisch für größe Jungs, die noch sehr auf dem Schoß der Mama sitzen. Weil die Abgrenzung mühevoll ist und Konflikte kostet, haben sie davor Angst und reden sich die Sache lieber schön. So ist Mama zufrieden.

Von dieser Seite kannst Du im Moment keine Hilfe erwarten. Daher musst Du die Sache künftig selbst in die Hand nehmen. DU bist die Mutter, DU entscheidest, wer wann und wie lange kommt oder Dein Kind sieht. Du bestimmst auch die Umstände.

Weißt Du, wenn man Mutter wird, muss man auch erwachsen werden. Liebsein, Harmoniebedürfnis, Konfliktscheu - diese ganze Kleinmädchen-Nummer funktioniert jetzt nicht mehr. Man muss nicht unfreundlich werden. Aber man muss sehr klar für sich einstehen und den Konflikt, den das auslöst, auch mal aushalten. Das muss jeder Erwachsene. Man bekommt von anderen nicht immer Beifall für das, was man tut, und das muss man auch nicht. Was man aber bekommt: Respekt.

LG

 
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