Rund um die Erziehung

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Geschrieben von JuliasMommi am 12.01.2007, 7:58 Uhr

Frage

Ich verfolge diese Diskussion schon seit längerem und finde es bloß immer ziemlich quälend, sich durch so ellenlange Postings zu arbeiten.

Kann mir bitte einer in einer KURZEN Anwort den wirklichen Unterschied zwischen antiautoritärer Erziehung und Nicht-Erziehung erklären und vor allem, wie sollen die Kinder sich später in der immer schwieriger werdenden Ellenbogen-Gesellschaft behaupten, wenn sie vor Konfrontationen immer geschützt wurden?

Liebe Grüsse, Daniela

 
7 Antworten:

Re: Frage

Antwort von vina am 12.01.2007, 8:01 Uhr

Hallo Daniela,

hier:

http://kraetzae.de/erziehung/erziehen_ist_gemein/

kannst du den Unterschied zw. antiautoritärer und Nicht-Erziehung nachlesen.

Bei der Nicht-Erziehung geht es nicht darum dein Kind vor Konfrontationen zu schützen.

LG
vina

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Re: Frage

Antwort von JuliasMommi am 12.01.2007, 8:18 Uhr

Danke für den Link, ich wollte aber eigentlich eine "kurze" Erklärung.

Nicht-Erzieher vermeiden Konfrontationen, indem sie versuchen und erklären oder zu lenken. Meiner Meinung nach sind Konfrontationen aber wichtig, auch um eigene Stärken und Schwächen auszuloten und eben für das spätere Leben.

In KiGas gibt es Grenzen und Regeln, die alle Kinder einhalten müssen. Wie gehen Nicht-Erzieher-Mamis damit um?

Liebe Grüsse, Daniela

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Re: Frage

Antwort von ny152 am 12.01.2007, 8:43 Uhr

nicht-erzieher lenken nicht. das geht ihnen zu weit. sie erklären und lassen ihr kind leben und sich frei entfalten.

konfrontationen ergeben sich im laufe des lebens automatisch. man muss diese nicht in der erziehung oder nicht-erziehung herbeiführen. im übrigen ist die konfrontation mit einer unumstößlichen grenze (beispiel: kind muss das wasserrutschen beenden, weil das schwimmbad schließt, was das kind aber nicht will) ja auch eine konfrontation, an der das kind die erfahrung macht, dass seine wünschen und bedürfnisse nicht immer und überall umsetzbar sind.

innerhalb der familie aber sind diese grenzen nicht oder nur sporadisch vorhanden. nicht-erzieher setzen darauf, dass das kind im laufe des lebens erkennt, was ihm gut tut oder nützt und was nicht, was negative konsequenzen zur folge hat (arbeit blau machen -> kündigung).

innerhalb des kigas und der schule ist das natürlich nicht leicht, weshalb nicht-erzieher immer nach alternativen suchen und ihre kinder am liebsten in einrichtungen geben, die ihren umgang teilen. also staatliche, herkömmliche kindergärten und schulen sind eher unbeliebt.

liest man die beiträge hier, kriegt man den eindruck, alles sei bunt und toll und klappe hervorragend. ich nehm das mal so hin, auch wenn ich glaube, dass es bei dieser (nicht)-erziehungsmethode ebenfalls reibungspunkte gibt oder kehrseiten oder was auch immer. von denen wird hier nie berichtet, das wäre ja auch kontraproduktiv aus sicht der verfechter dieser methode, die diese verbreiten wollen. mein gesunder menschenverstand aber sagt mir, sie ist nicht frei von konflikten, unzufriedenheit und zweifeln. immerhin handelt es sich hier um die interaktion zwischen menschen - diese läuft niemals immer und ausnahmslos konfliktfrei ab.

in meinen augen ist diese methode nicht besser oder schlechter als eine andere, sie ist eben anders. meine freie, unautoritäre erziehung ist auch nicht besser, sie ist anders. es gibt keine (nicht)-erziehungs-elite, auch wenn man seinen eigenen weg natürlich für den königsweg hält. global betrachtet aber ist es eine methode in einer ungeheuren vielfalt von erziehungsmethoden. jeder findet den für seine familie und seine kinder passendsten weg.

natürlich distanziere ich mich von gewaltvoller erziehung, von einer erziehung mittels unterdrückung und demütigung. die habe ich nicht einbezogen in meinen bunten erziehungsstrauß.

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Re: Frage

Antwort von JuliasMommi am 12.01.2007, 9:16 Uhr

Stimme Dir voll zu. Man wird auch nie auf einen Nenner kommen, da es zuviele verschiedene Ansichten gibt.

Ich hatte beim Lesen der Nicht-Erzieher meist das Gefühl von alles super, "bloß keine Komplikationen, alles ausreden und erklären", "habt Euch alle lieb", "rosarote Brille", "bloß kein böses NEIN", irgendwie wie damals die "Anti-autoritären".

Obwohl ich auf mein Ausgangsposting immer noch keine KURZERLÄUTERUNG bekommen habe (Unterschied zwischen antiautoritär und Nicht-Erziehen).

Ich denke, wir gehen mit unserer Tochter den richtigen Weg (viel, viel Liebe, Toleranz, aber auch Konsequenz, gleichmäßigen Rhythmus und Sicherheit vermitteln). Sie ist ein sehr fröhliches, soziales und ausgeglichenes Kind, das aber auch den dazugehörigen Trotzkopf ab und zu raushängen läßt.

Liebe Grüsse, Daniela

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@ny152: Frage!

Antwort von krueml am 12.01.2007, 9:21 Uhr

Ich habe gerade Dein Posting gelesen wo Du ausführst, dass es ja auch Konfrontationen ausserhalb der Familie gibt. Ich meine in Erinnerung zu haben, dass die Konfrontation mit der eigenen Bezugsperson sehr wichtig ist da das Kind bei dieser Person völlig fallenlassen kann, d.h. es kann auch mal völlig ausrasten weil es weiss, dass diese Person es trotzdem liebt. Deswegen sind wohl Trotzanfälle bei der Mama (die meist Hauptbezugsperson ist) am heftigsten. Ich habe mir das gemerkt weil ich es so positiv sehen kann wenn mich meine Tochter bis aufs Äusserste reizt und versucht "Grenzen" zu finden. Ich kann das jetzt schlecht wiedergeben aber ich denke, Du verstehst mich. :-)

Wäre es in dem Fall dann nicht auch besser, dass Konftronationen und Grenzen auch direkt innerhalb der Familie ausgelotet werden anstatt z.B. mit einem SChwimmbad das schliesst? Was ist wenn ein Kind anfängt im Kindergarten oder Schule diese Grenzen auszuloten weil es zu Hause keine gab? Das sind so Fragen die mich dabei beschäftigen.

Viele Grüsse,
Chrissie

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Ich kann mir nicht vorstellen ...

Antwort von mathildas_mama am 12.01.2007, 9:56 Uhr

... daß ein familiäres Zusammenleben völlig ohne Konfrontationen möglich ist.

Das ist ja auch nicht bei zwei erwachsenen Partnern möglich, und bei denen sollte normalerweise keiner von beiden erzieherische Ambitionen haben.

Gehe ich davon aus, daß auch Nicht-Erzieher iher persönlichen Grenzen und die anderer wahren, sind Konflikte vorprogrammiert. Man reduziert das Konfliktpotential nur drastisch, je toleranter man ist.

LG Elke

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Re: @ny152: Frage!

Antwort von ny152 am 12.01.2007, 10:42 Uhr

prinzipiell war das ja nicht meine persönliche sichtweise, die ich ausgeführt habe. ich habe versucht, die sichtweise der nicht-erzieher zu verdeutlichen. ich habe versucht, mich in ihre denkweise hineinzuversetzen und die antwort geschrieben. so versteht man ja andere menschen am besten, indem man sich in sie hineinversetzt und versucht nachzuempfinden, was sie denken und fühlen.

ich selber sehe das ein wenig anders, was ja daran liegt, dass ich keine nicht-erzieherin bin.

so sehe ich das:

ich glaube nicht, dass es zwingend notwendig ist, dass sich eltern und kinder aneinander reiben, damit das kind lebenstüchtig und konfliktfähig wird. ich bin aber davon überzeugt, dass ein miteinander mit menschen nicht ohne reibung auskommt, einfach weil es ein miteinander mit menschen ist und nicht mit maschinen oder computern. dabei spielt es überhaupt keine rolle, wie man miteinander umgeht. selbst in den kommunen der 70-er hat es enormes streitpotenzial gegeben, trotz basisdemokratie.

deshalb glaube ich, dass auch innerhalb der familie ganz natürliche reibungspunkte entstehen, ganz unterschiedliche interessen, die auch mal kollidieren und nicht zur zufriedenheit aller ausgelebt werden können. so ist das auch im wahren leben. deshalb ist familie natürlich eine vorbereitung auf ein leben in der gesellschaft.

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