Rund um die Erziehung

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Geschrieben von hase67 am 10.02.2007, 18:51 Uhr

Ich sehe das ganz anders, denn...

... ich bin seit jeher (und gern) berufstätige Mutter und habe mich immer wieder mit entrüsteten, verständnislosen und mitleidigen Reaktionen anderer Mitmütter herumschlagen müssen, wenn ich erzählte, dass für mich die Krippenbetreuung meiner Kinder immer selbstverständlich gewesen ist. Vielleicht liegt das daran, dass ich längre Zeit in Frankreich gelebt habe und ich gesehen habe, dass die Kinder dort weder seelische Krüppel noch weniger empathiefähig noch sonstwie bindungsgeschädigt wirken.

Ich denke vielmehr, dass die hier in Deutschland vielfach angeführten "tiefenpsychologischen" Gründe, weshalb Kinder erst ab drei Jahren fremdbetreut werden sollten, eher ideologischer als tatsächlich wissenschaftlicher Natur sind. Die "Gegenseite" kann nämlich mindestens genauso viele triftige Gründe anführen (die Frau v. d. Leyen teilweise in dem Interview genannt hat), weshalb es gerade angesichts der heutigen Gesellschafts- und Familienstruktur sinnvoll ist, Kinder "fremd"betreuen zu lassen.

Für mich ein ganz wesentlicher Aspekt ist dabei, dass sich die Frauen, die sich für das Leben "nur für die Familie" entscheiden, sich damit beruflich ins definitive Aus befördern. Viele, die später wiedereinsteigen wollen, müssen sich mit Jobs weit unter ihrer eigentlichen Qualifikation (und der entsprechenden Bezahlung) begnügen, wenn sie überhaupt noch etwas finden. Wenn jemand das gern in Kauf nimmt - bitte sehr, aber das soll doch jede für sich entscheiden.

Diese in Deutschland in Beton gegossene Formel: Kind ODER Karriere zieht in anderen Ländern überhaupt nicht, dort ist es selbstverständlich, beides miteinander zu verbinden. Und dementsprechend sind auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten mit Kindern humaner: Pünktliche Schlusszeiten für Eltern, damit die Kinder rechtzeitig abgeholt werden können, firmeneigene Kinderbetreuungsangebote, damit nicht auch noch die Fahrtwege von der Arbeits- oder Familienzeit abgehen, und, und, und...

Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass hierzulande noch sehr viel passieren muss, damit die Vision von Frau v. d. Leyen in die Tat umgesetzt werden kann - ich finde es wichtig, dass wir uns hier einen Schritt in diese Richtung bewegen.

LG

Nicole

P.S.: Und wer hier tatsächlich (aus welchem Grund auch immer) meint, einen Schulterschluss mit Eva Hermann machen zu müssen, der hat sich in meinen Augen sowieso automatisch disqualifiziert. Habt ihr diesen Schrott mal ernsthaft gelesen?

 
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