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Geschrieben von Stan+Olli am 16.07.2007, 13:26 Uhr

Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Ich habe so einen Sohn. In der Schule hält er sich nicht an die Klassen- und Gesprächsregeln, sprich er unterbricht häufig. Er will sich wichtig tun. Er ist auch teilweise unterfordert. Er ist damit nicht alleine, es gibt noch 2 - 3 andere "Störer" in der Klasse. Olli denkt, sobald ein anderes Kind in der Klasse Quatsch macht, wäre das auch ein Freifahrtsschein für ihn. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er nicht in der Tiefe überblickt, wiiieeee störend er ist.

Das hat nun dazu geführt, dass er in Sozialverhalten eine 4 bekommen hat. In den Lernfächern ist er durchgehend gut.

Ich will nun meinen Kind helfen, dass sich sein Sozialverhalten im nächsten Schuljahr (3. Klasse) bessert, denn er leidet darunter, und die Klasse und die Lehrer natürlich auch.

Zunächst werden wir Eltern ein Gespräch mit den Lehrern führen, denn was uns ärgert, ist, dass sein störendes Verhalten keine unmittelbaren Konsequenzen hatte. Ich weiss, er ist stinkefaul und die eine oder andere Strafarbeit hätte zu einer sofortigen Verbesserung seines Verhaltens geführt.
Er hatte lediglich 2 Einträge in seinem Hausaufgabenheft im letzten Halbjahr, da finde ich eine 4 auf dem Zeugnis dann schon etwas unangemessen. Ich glaube schon, dass er sich schlecht verhält, aber hätten wir dann nicht öfter und eindringlicher darauf hingewiesen werden müssen?

Ich kann auf mein Kind während es sich in der Schule aufhält, eben nicht einwirken. Die "erzieherischen Massnahmen" müssen vor Ort schon die Lehrkräfte erfüllen. Welche würdet Ihr für normal halten? Was kann ich von den Lehrer an Unterstützung voraussetzen?

Und was kann ich zuhause tun? In der Schulzeit treibt er 3-4 mal in der Woche Gruppensport (Fussball/Handball), also an Bewegung mangelt es ihm nicht.

Es ist auffällig, dass er meist völlig unproblematisch in der Familie ist, ach so, er ist ein Einzelkind. Wenn er jedoch "vor Publikum" tritt, dreht er oft ziemlich auf. Also er stört beim Telefonieren, unterbricht Gespräche, benimmt sich albern, gibt viel an. Das sehe ich aber nicht nur bei meinem Sohn, auch Mütter von Klassenkameraden haben gleichartige Probleme. Ist es etwa nur eine Phase? Das glaube ich aber nicht.

Insgesamt nimmt er wenig Rücksicht auf andere und sieht nur immer sich im Zetrum des Universums. Allerdings vermute ich mal, ich habe es mit 8 Jahren nicht grossartig anders gehandhabt. Wieviel Empathie muss so ein 8-jähriger bereits besitzen?

Also konkret: Was müssen wir (Lehrer - Kind - Eltern) tun/ändern, damit unser Sozialverhalten nicht mehr als ausreichend, sondern als befriedigend tituliert werden kann?

Gespannte Grüsse Angela

PS: Ich habe das auch schon im Grundschulforum gepostet, aber hier bin ich besonders gespannt auf die Antworten. Ich weiss, hier posten auch Lehrerinnen und ebenfalls interessieren mich die Ideen von NE-Eltern zu diesem Thema.

 
17 Antworten:

Re: Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Antwort von vina am 16.07.2007, 14:58 Uhr

Hi,

ich kann mir vorstellen, dass dir meine NE-Meinung nicht gefällt.

Zitat
In der Schule hält er sich nicht an die Klassen- und Gesprächsregeln, sprich er unterbricht häufig.
Zitatende

Wer bitte hat diese Regeln erlassen? Die Schule? Die Lehrerin? Alle Anwesende in einem demokratischen Prozess? Wie sieht die Ahndung bei Nichteinhaltung aus?

Zitate
Er will sich wichtig tun.
Insgesamt nimmt er wenig Rücksicht auf andere und sieht nur immer sich im Zetrum des Universums.
Wenn er jedoch "vor Publikum" tritt, dreht er oft ziemlich auf.
Zitateende

Hmmm... im ersten Moment entfuhr mir ein: gott, was für ne beschissene Sicht aufs eigene Kind. Dann dachte ich mir, dass mir der kleine Kerl unheimlich leid tut bei dem Menschenbild.

Zitat
Ich glaube schon, dass er sich schlecht verhält, aber hätten wir dann nicht öfter und eindringlicher darauf hingewiesen werden müssen?
Zitatende

Ich glaube prinzipiell erstmal gar nicht, dass mein Kind in irgendeiner Art und Weise schlecht sei oder sich schlecht verhalten würde. Fällt mein Kind durch irgendein Benehmen auf, würde ich schauen, wo das Problem liegt. Denn üblicherweise zeigt mir das, dass er hier "was nciht rund" läuft - vielleicht auch bei mir und er spiegelt nur. Hier liegt es auf der Hand: die Schule. Aber was tun?
Ich glaube, die Schule würde dir rechtgeben, sie hätten dir eher und eindringlicher Bescheid geben müssen, damit der verlängerte Arm der Schule - nämlich du - zuhause Druck ausüben kann, wenn der Druck innerhalb der Schule nciht mehr ausreicht, diese kompetente Kind zu kontrollieren.

Zitat
Welche würdet Ihr für normal halten? Was kann ich von den Lehrer an Unterstützung voraussetzen?
Zitatende

Ich würde mir jegliche "erzieherische Maßnahme" an meinen Kinder verbitten. Ich halte sowas auch nicht für erforderlich oder normal. Bzgl. der Unterstützung weiss ich nicht was du voraussetzen kannst bzw. weiss ich nicht genau worauf deine Frage abzielt.

Zitat
Wieviel Empathie muss so ein 8-jähriger bereits besitzen?
Zitatende

Genau so viel, wie er hat :-) Gibt es irgendwo Flaschen voll mit Empathie? Nee, mal ehrlich, wie willst du Empathie in jemanden hineinbekommen... egal wie alt er ist. Verhalte ich mich meinen Kindern und anderen empathisch gegenüber, kann ich Glück haben und meine Kinder werden auch empathisch. Wenn nicht, auch gut. Wo keine Empathie ihm gegenüber aufgebracht wird, kann man keine Empathie von ihm verlangen (wobei man sowas sowieso nie verlangen kann, aber das ist ein anderes thema).

Zitat
Und was kann ich zuhause tun?
Zitatende

Lass ihn voll und ganz OLLI sein, so wie er ist. Damit erweist du ihm einen grossen Dienst.

Zitat
Ist es etwa nur eine Phase?
Zitatende

Na sicher, mit 18 Jahren wirst du ihn kaum noch sehen und dir diese Phase zurück wünschen ;-)

So, meine Sicht der Dinge ist eher eine extreme. Bzgl. Schule bin ich schon mehrfach für rigorose Aussagen aufgefallen. Sie ist für mich ein sterbender Gaul, den man nicht mehr reiten sollte. Sie liegt - so wie wir sie kennen - in den letzten Atemzügen. Zum Glück.
Dein Sohn hat in meinen Augen kein "schlechtes Sozialverhalten". Er spiegelt wohl eher seine Umwelt. Und er gibt dir - die du das halt "nur" erkennen musst - zu verstehen: hier stimmt was nicht, ich fühle mich nicht wohl etc.

Oh man, es ist doch immer wieder schlimm zu lesen, wie Schule Menschen kaputt macht. Da wird so einem quirligen, lebendigen 8-jährigen der Stempel "schlechtes Sozialverhalten" auf die Stirn gedrückt, weil er fremdbestimmte Regeln unterwandert, sich nicht "bezwingen" lässt. Was soll überhaupt "schlechtes Sozialverhalten" sein?

Zitat
Es ist auffällig, dass er meist völlig unproblematisch in der Familie ist,
Zitatende

Siehste, und das hat mir an deinem Text am besten gefallen. In der Umgebung fühlt er sich offenbar wohl.

Nun kannst du ja nix dafür, dass es die Schulpflicht gibt und er nicht nur in der Familie sein kann, aber lass dich bitte nicht als verlängerter Arm der Schule benutzen, das zerstört die Beziehung zw. dir und Olli.

Mein Text war jetzt womöglich etwas unstrukturiert oder hat bei dir vllt. Fragen aufgeworfen. Ich hab gerade nicht so viel Zeit um es besser zu formulieren. Frag einfach. Ich antworte gern später noch mal.

LG
vina

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Re: Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Antwort von solelo am 16.07.2007, 15:53 Uhr

Hallo Stan+Olli,

wenn man bedenkt, dass Noten so was von willkürlich sein können, man denke an die vielen unfairen Noten die man selbst erhalten hat oder Mitschüler erhalten haben. Wie kann ich mich auf eine Benotung des SOZIALVERHALTENS verlassen??? Du sagst doch selbst, er ist zu Hause unauffällig. Was sagt dann eine Note darüber aus? Höchstens, dass er sich in der Schule unwohl fühlt, dass er gerne mehr mitbestimmen würde – es geht schließlich um SEIN Leben. Er ist an sämtlichen Entscheidungen und Regeln nur insofern beteiligt, als dass er sie ausbaden bzw. ausführen muss. Hättest du das gerne? Warum müssen Kinder das?Gefragt wurde er wohl kaum. Da es bei den meisten Kindern funktioniert, muss *er* wohl "falsch" liegen – schlimme Schlussfolgerung. Wir sind NICHT alle gleich und sollten auch nicht alle gleich werden. Wir haben alle die gleichen Rechte – das ist was anderes. Sie dienen unserem Schutz. Leider werden die Rechte der Kinder gerade in der Schule massiv beschnitten. Recht auf Freie Meinungsäußerung als nur ein Beispiel unter etlichen zu nennen – kannst du gerade Mal vergessen, und selbst wenn, irgendein Gewicht hat die Meinung eines Schülers wohl kaum. Da wir nicht alle gleich sind, drücken wir unsere Bedürfnisse auch anders aus und haben auch unterschiedlliche Bedürfnisse. Die Methoden der Schule funktionieren eben nicht bei allen, was aber noch lange nicht heißt, dass diejenigen, die nicht "funktionieren", "kaputt" sind und schon gar nicht, dass sie schlechte Noten, Strafen oder sonst was verdienen, sondern heißt, dass diejenigen eine andere Behandlung benötigen! Das kann Schule nicht leisten, und unter anderem deshalb finde ich Schule schädlich, unangebracht, widerholt und überhaupt blöde ;-)

Bildung ist wichtig und es ist nicht immer möglich, Schule zu vermeiden, auszuwandern, eine Freie Schule zu besuchen, überhaupt die Schule zu wechseln oder etwas in der bestehenden Schule zu verändern. Was aber auf jeden Fall möglich ist, ist dem Kind nicht das Gefühl zu geben, es sei falsch mit dem, was es von der Schule hält, wie er sich dort fühlt und dann auch, wie er sich dort verhält. Gefühle kann man eben nicht verlangen. Das Kind fühlt wie es fühlt. Es MUSS sich nicht wohler fühlen, nur weil das bequemer wäre. Man kann versuchen, die Bedinungen zu ändern, damit es eine Chance hat, sich wohler zu fühlen. Aber wenn es nicht geht, ist sein Verhalten sogar berechtigt.

Auffallen wollen lässt mich auch an mangelndes Selbstvertrauen denken – vielleicht kannst du dich viel eher dahingehend konzentrieren, zu Hause. Das erreichst du nicht, indem du zu Hause auch noch irgendwelche Maßnahmen ergreifst, weswegen er wieder an seinem SELBST zweifeln muss. Wie soll er sich *selbst vertrauen*, wenn keiner das tut und ihn ständig anzweifelt, seinem Sozialverhalten Noten gibt etc. Strafarbeiten und Nachsitzen sind für mich genau der falsche Weg. Viel besser wäre die Zeit genutzt, wenn die Lehrerin Mal mit ihm was unternehmen könnte, sie eine Beziehung zueinander aufbauen könnten – aber das kannst du wohl nicht von ihr erwarten und ist auch utopisch in unserem Schulsystem.

Vielleicht könnt ihr die Schule wechseln?

Wichtig ist, dass er eine Beziehung zu den Lehrern aufbauen kann, und er merkt, dass er ihnen wichtig ist. Wahrscheinlich ist eure Beziehung zu Hause in Ordnung, daher fühlt er sich wohl und muss nicht auffallen. Das wird wohl nicht so gut möglich sein in einer Schule, wo er schon auffällig geworden ist und alle nur auf das Verhalten achten, aber nicht auf seine Bedürfnisse.

Wenn er auffallen möchte, habe ich stark das GEfühl, dass er eben geACHTET werden möchte. Er sagt damit "Achtet mich doch bitte endlich, ich fühle mich nicht geachtet, HA-LLO, hier bin ich, alle Mal ACHTUNG". Und wenn er eben nur Achtung (nicht nur Aufmerksamkeit sondern Respekt meine ich hier, z.B. durch Mitschüler wenigstens), und sei es auch "negative" durch sein auffälliges Verhalten erhält, dann ist seine Herangehensweise die Effektivste, warum sollte er einen ineffektiven Weg gehen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen?

Die Achtung und der Respekt fängt dann beim Verständnis an. Vielleicht, mit viel Glück, könnt ihr mit der Lehrerin zusammen Verständnis für sein Verhalten aufbringen, versuchen, sich in seine Lage zu versetzen und ihn wirklich zu "achten". Wenn die Lehrerin nicht mitspielt, würde ich ihn in seinem Gefühl stärken, dass er hat, nämlich dass die LEHRERIN nicht richtig tickt, nicht er. Du bist SEIN Verbündeter. Warum sollten sich Eltern und alle mit der Schule GEGEN die Kinder verbünden? Da ist mir die Macht ein bisschen zu ungleichmäßig verteilt. Wer verbündet sich mit dem hilflosen unerfahrenen Kind?

Grüße
Johanna
www.unerzogen.de

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Re: Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Antwort von Mama von Joshua am 16.07.2007, 15:57 Uhr

Wie siehts denn mit der Intelligenz aus (nicht falsch verstehen)? Im Fernsehen kam mal ein Bericht, der von solchen Kindern erzählt hat, die in der Schule auffällig waren und unterfordert schienen, waren hochintelligent und langweilten sich eben in der normalen Schule.

Kinder mit ADS sind auch oft Verhaltensauffällig.

Sprich doch mal deinen KIA darauf an, beides kann man testen lassen.
Ansonsten kann ich auch nichts sinnvolles zu dem Thema beisteuern, da mir die Kinder im passenden Alter fehlen ;-)


LG
Nicole

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@Stan+Olli

Antwort von tini80 am 16.07.2007, 16:35 Uhr

In welchem Bundesland wohnt ihr? Mir ist es neu, dass man auf Sozialverhalten Noten bekommt. Das ist doch soooo objektiv... was der eine Lehrer als Bereicherung sieht, stört den anderen gewaltig...
In Bayern bekommt man, seit es die neue Zeugnisform gibt, Buchstaben auf die Sozialkompetenz. Also A für vorbildich usw... es wird betont, dass das KEINE Noten sein sollen, aber mein Gott, statt Ziffernoten wird das Verhalten in Form von Buchstaben bewertet - NATÜRLICH sind das Noten...

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@tini80

Antwort von Stan+Olli am 16.07.2007, 17:40 Uhr

Wir wohnen in Hessen. Bei uns gibt es bereits "Kopfnoten" für Lernbereitschaft wie auch für Sozialverhalten, richtig echte Noten von 1 - 6. Das erste Mal in der 2. Klasse. Seit wann es die gibt, kann ich nicht sagen, Olli ist mein erstes und einziges Kind.

Ich bin in NRW aufgewachsen, dort sollen sie wohl auch jetzt eingeführt werden. Mein Gott, ich finde die echt bescheiden...

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@vina

Antwort von Stan+Olli am 16.07.2007, 18:26 Uhr

Meine Sicht aufs Kind ist durchaus ambivalent.

Auf der einen Seite möchte ich mein Kind stärken, sich in dem System Schule zu behaupten. Wir führen auch kein Gespräch mit den Lehrern, um lediglich zu schauen, wie unser Kind besser diszipliniert werden kann, sondern um nach einer Lösung zu suchen, damit der Schulalltag für ihn nicht so konfliktträchtig bleibt.

Nur fällt mir diese Lösung nicht ein. Was will ich denn bei den Lehrern erreichen? Das System kann ich nicht ändern, auch nicht, dass sich 26 Kinder in der Klasse befinden.
Was ist denn Eurer Meinung nach eine natürliche Konsequenz von Lehrern auf ein Kind, das ständig den Unterricht unterbricht? Also z.B. die Lehrerin sagt: "Wir wollen jetzt alle..." Olli unterbricht und sagt: "eine Runde Mittagsschlaf halten". Und das macht er ständig, also alle 3 Minuten. Mündliche Ermahungen seitens der Lehrer sind zwecklos.

Er könnte sich ja anstelle ständig negativer Aufmerksamkeit positive Aufmerksamkeit verschaffen, indem er sich eben ständig meldet. Also habe ich mir gedacht, die Lehrer sollten ihn vielleicht öfter drannehmen oder so. Vielleicht nehmen sie ihn sogar weniger oft dran, weil er sich sowieso schon so oft bemerktbar macht.

Ich will da durchaus als Anwalt meines Kindes handeln und suche aber noch nach Vorschlägen, wie die Situation entspannen werden kann und Olli sich in der Regelschule wohler fühlt.

Auf der anderen Seite gebe ich offen zu, dass ich rücksichtsloses, intolerantes Verhalten meiner Umwelt schlecht leiden kann. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, zu schreiben, dass ich rücksichtsloses Verhalten meines Sohnes gar nicht toll finde. Es wär mir lieber, er wäre da anders. Am liebsten würde ich ihn auch dahin pressen, zwingen, sanktionieren und bestimmt kommt das auch unterbewusst rüber, aber das lehne ich ab, denn das wäre ja auch wieder rücksichtslos. Aber alles was er sich bislang in dieser Beziehung von meinem Verhalten abgeschaut hat, ist die Erkenntnis: Wer immer auf andere Rücksicht nimmt, kriegt nie das grösste Eis! Als Vorbild tauge ich da wohl zur Zeit noch nicht.

LG Angela

PS vina, du kommst echt hart rüber. Du hast bestimmt überlesen: Ich will meinem KIND helfen (nicht der Regelschule)

Zitat
Wer bitte hat diese Regeln erlassen? Die Schule? Die Lehrerin? Alle Anwesende in einem demokratischen Prozess? Wie sieht die Ahndung bei Nichteinhaltung aus?
Zitatende
Das ist es ja eben. Es scheint keine richtige Ahndung zu geben, ausser am Ende des Schuljahres die blöde 4.
Ich bin auch der Meinung, hier sollte es Regeln geben, vielleicht sollten Olli und ich der Schule mal welche vorschlagen....
Siehste vina und schon hast mich vorangebracht. Danke schön. Mal schaun, was dazu der Olli meint.

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@stan+Olli

Antwort von vina am 16.07.2007, 19:37 Uhr

Zitat
vina, du kommst echt hart rüber
Zitatende

Ich weiss *schäm*
Beim Stichwort "Schule" läuft bei mir sofort ein inneres Programm ab und ich frage mich am Ende: Wieso stellt niemand dieses menschenfeindliche, zerstörische System in Frage? Wieso versucht jeder seine Kinder diesem Scheiss konform zu machen, statt diese rückständige Einrichtung dem Menschen und seinen heutigen Bedürfnissen anzupassen?

Vor Jahren (2001) schon gab es eine Studie vom BMBF, durchgeführt von Prof. Dohmen, die dem selbstbestimmten, informellen Lernen eine zentrale Rolle beim menschlichen Lernen bescheinigt.

http://www.bmbf.de/pub/das_informelle_lernen.pdf

Und das von einem Ministerium! Scheisse, man - sorry - aber die Fakten sind seit 2001 bekannt udn es interessiert keine Sau im Regelschulsystem.

Zitat
Also z.B. die Lehrerin sagt: "Wir wollen jetzt alle..." Olli unterbricht und sagt: "eine Runde Mittagsschlaf halten".
Zitatende

Aaaalso: diese Frau sagt: wir wollen jetzt alle... Was bitte ist das für ein Bullshit? Sie will gern, dass alle jetzt...... Olli meint, er will jetzt schlafen. Wenn sie ihren Satz so beginnt, dann muss sie damit leben, dass Olli ihn so beendet. Allein dieser Satzanfang lässt mir die Fussnägel hochrollen. Das ist so von oben herab und gelogen. Unter Garantie wollen nicht alle 30 Leute in dem Raum das Gleiche. Warum erzählt sie so ne Scheisse? Logisch, dass sich die Kinder von oben herab behandelt und manipuliert fühlen und genau so reagieren.

Ich denke nicht, dass positive Aufmerksamkeit für ihn das selbe Ergebnis hätte. Streber fallen doch selten auf, Störer schon eher. Er wehrt sich auf seine Art. Hut ab und Glückwunsch zum kompetenten Kämpfer und das meine ich ganz ernst. Zumal seine Leistungen - wie du schreibst - stimmen. Er wehrt sich an einer Stelle, wo man ihm wenig anhaben kann. Lass ihn doch! Regelschule ist Scheisse und wenn das sein Ventil ist, ok. Wäre zumindest meine Einstellung. Wenn interessiert denn so eine dämliche 4 in "Sozialverhalten" oder was auch immer? Das dient doch wirklich nur dazu, dass ihr zuhause Druck auf ihn ausübt, weil die Clowns in der Schule es nicht gebacken bekommen eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen.
Was für ein Armutszeugnis, eigentlich.

Freut mich, dass ich dich voran gebracht habe. Schlag das mal ruhig der Schule vor mit den Regeln.

Zitat
Du hast bestimmt überlesen: Ich will meinem KIND helfen (nicht der Regelschule)
Zitatende

Nein, ich glaube, das habe ich nicht überlesen. Hart wie ich bin, sag ich dir, hilfst du wirklich deinem Kind, stellst du dich automatisch gegen die Regelschule. Denn diese ist - wie gesagt - menschverachtend und destruktiv. Und das liegt am System, nicht am einzelnen Lehrer oder Schüler.

LG
vina

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Re: Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Antwort von Eleanamami am 16.07.2007, 20:05 Uhr

Hallo Angela,

viel wurde schon geschrieben, ich möchte trotzdem einige Gedanken formulieren, die mir beim Lesen kamen.

Ich unterrichte auch in Hessen, an einer Grundschule und es gibt keine Noten für das sogenannte Sozialverhalten....und ich würde auch keine geben wollen!!!!!

Was ist Sozialverhalten??????

Diskreminiert er Klassenkameraden, schlägt er sie? Mobbt er andere Kinder????

Von all dem hab ich nichts gelesen....er stört die Lehrerin, verletzt ihre regeln...
Sein Unterricht ist es nicht, sonst würde er arbeitswütig in der bank sitzen und sich mit interessanten Dingen beschäftigen, seine regeln sind es auch nicht, sonst würde er sie respektieren.

Eigentlich müsste jetzt die lehrerin überlegen, was zu tun ist, damit es deinem Kind wieder gut geht, den kein Kind " stört" gern!!!!!
Ein Kind KANN in einer Situation nur so handeln, wie es handelt!Also muss die Situation geändert werden.

Ich weiß, dass ist schwer, denn es liegt nicht bei dir!

Einen Rat konnte ich dir nicht geben, aber aus der ferne ist das auch schwierig!!!!!

LG

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Re: Schlechtes Sozialverhalten in der Schule

Antwort von Neles Mom am 16.07.2007, 21:42 Uhr

Ich schließe mich da Eleanamami an.
Eigentlich muss die Lehrerin Vorschläge machen.
Ich bin auch Lehrerin, an einer HS in NRW, und wir müssen auch demnächst Kopfnoten geben. Davor graut mir schon richtig, weil das immer eine absolut subjektive Sicht ist. Bisher hatte ich immer einen kleinen Text (der auch subjektiv ist, aber meine -sorry, ich habe als Lehrerin eigene Erwartungen, die das soziale und das Lernklima unterstützen sollen- also meine Erwartungen transparent machte; die Eltern, aber vor allem meine Schüler fanden das immer gut) Was da jetzt ne Note soll, das weiß ich nicht. Leider kenne ich genug Kollegen, die sich jetzt schon darauf freuen, einem "Störenfried" ne schlechte "Kopfnote" zu geben und gegessen ist das ganze für sie.
Also, wenn dein Olli immer in den UR ruft, im 2. Schuljahr und öfter stört, dann ist das vielleicht ein Teil des Sozialverhaltens. Aber zu der Note gehören ja noch andere Dinge...
Was macht denn die Lehrerin, damit sich Oli besser an Regeln halten kann? Stellen die Schüler die Klassenregeln mit auf? Dürfen sie mitbestimmen, was bei Nichteinhaltung passiert???

Lauter Fragen. Helfen sie dir weiter?

Mach dir keine allzugroßen Sorgen, dein Olli ist jetzt im 3. Schuljahr, hat eine Mama, die sich Gedanken macht und seine Leistungen sonst stimmen doch. Ihr werdet das Kind schon schaukeln...

LG

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So ein paar Vorschläge

Antwort von roma am 16.07.2007, 23:35 Uhr

Huhu!

Hier auch aus Hessen, allerdings Gesamtschule...
Ohgott, ich HASSE Kopfnoten und bemühe mich bei den Noteneintragungen immer, die zu „vergessen“ - klappt nicht immer. Ich würde da im 3. Schuljahr überhaupt nix drauf geben und komplett ignorieren. Wirklich Ärger machen können die Dinger nur im Bewerbungszeugnis und davon seid ihr ja noch meilenweit entfernt. Bis dahin wird sich das Problem - denke ich mal - in Luft aufgelöst haben.
Ich finde eine 4 schon ziemlich hart, die wird bei uns nur vergeben, wenn die Kacke wirklich am Dampfen ist, also der Schüler kurz vor dem Rauswurf steht, weil er andere attackiert hat, Drogen verkauft hat etc. pp. Bei so geringfügigen „Vergehen“ wie Unterrichtstören kann ich mir das gar nicht vorstellen :-( - zumal an den Kopfnoten ja auch immer alle in der Klasse unterrichtenden Lehrer beteiligt sind und nicht nur der Klassenlehrer. Hast du mal bei den anderen Lehrern nachgehakt, wie die das empfinden?
Nun denn, wenn du ihn an der Schule lassen willst, müsst ihr irgendwie mit der Lehrerin klar kommen. Ich würde zunächst nochmal das Gespräch suchen und nachhaken, WEN sein Verhalten denn letztendlich stört – die Lehrerin oder die Mitschüler? Wenn es die Lehrerin stört, soll sie anderen Unterricht machen, sorry, und weniger auf Frontalunterricht setzen, dann löst sich das Problem von alleine. Das formulierst du natürlich anders! Mach Vorschläge, sag er macht so gerne längere Gruppenarbeiten oder Wochenpläne machen ihn besonders Spaß oder er hat so Freude am Werkstattunterricht oder ob man denn nicht mal wieder Stationenlernen machen kann oder oder oder...
Stört es die Mitschüler, wird es ernster, v.a. weil diese in der Regel eine hohe Toleranzschwelle haben; wenn aus dieser Ecke Beschwerden kommen, würde ich den Handlungsbedarf als höher einschätzen. Vielleicht kann er sich seinen Lernort aussuchen und mit einem Freund auf dem Flur oder in einer Ecke üben/arbeiten/lernen? Oder er sitzt ganz vorne, dann kann er hin und wieder mit der Lehrerin „schäkern“ und sein Drang nach „Publikum“ wird befriedigt? Oder sie soll ihn mal eine Arbeit, auf die er stolz ist, der Klasse vorstellen lassen? Das würde ich in so einem Fall anbieten...
Das wäre erstmal das, was mir zu so später Stunde noch einfällt.

Lg - roma

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Re: @vina

Antwort von roma am 16.07.2007, 23:46 Uhr

Huhu!

Mensch, wenn ich so etwas lese, kommt bei mir auch langsam die Galle hoch und mein Bedürfnis mich mit den Nichterziehern auseinanderzusetzen schwindet immer mehr. Mir stinkt v.a. dass du hier ständig die Lehrer mit dem System Regelschule in einen Topf wirfst anstatt dich mal mit den Leuten zu verbünden, die bei Änderungen behilflich sein können. Mit ständigem „Scheiße“-gebrülle und Titeln wie „Clown“ fühlt sich bestimmt kein Lehrer mehr berufen, mit dir in Diskussion zu treten. Ob die Lehrerin tatsächlich „wir wollen alle“ gesagt hat, weisst du nur vom Hörensagen und auf dieser Basis würdest du am liebsten einen Lynchmob losschicken? So wirst du diese „rückständige Einrichtung“ bestimmt nicht umkrempeln! Mir sind Partner, die mitdenken und diplomatisch und besonnen handeln, lieber als solche, die gleich nach dem Fallbeil gröhlen.

Lg - roma

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@stan & olli

Antwort von naine am 17.07.2007, 9:56 Uhr

Das was Du da schilderst, klingt ganz so wie meine Tochter noch vor ein paar Monaten. Allerdings gin es bei ihr im ersten Halbjahr, erste Klasse los. Sie störte permanent den Unterricht, musste mehrmals vor die Tür, war drei mal beim Schuldirektor.
Sie sagte auch immer da ihr so langweilig sei, und sie das alle eh schon könne.

Wenn Du magst, schau Dir mal die folgende Seiete an, das ist ein ADS Forum, da gibt es extra Foren für Kinder und Jugendliche und Schule.


www.adhs-anderswelt.de

LG
Auf Anraten einer Freundin, die Psychologie studiert, haben wir einen Kinder und Jugendpsychiater aufgesucht. Nach vielen verschiedenen Tests hat sich herausgestellt, das meine Tochter ADS hat. Das war erst einmal ein Schock für uns.
Mittlerweile leben wir ganz gut damit, sie ist jetzt eingestellt.
Gestern war ich in der Schule die Leherin hat den Eltern ein Zeugnisgespräch angeboten um etwas zu den Formulierungen zu sagen.

Und ich war echt beeindruckt. Meine Tochter hat im Sozialverhalten kein D mehr, sondern ein B, der Rest ist auch wieder viel besser geworden.

Sie hat jetzt weider Spass am lernen und geht jetzt wieder gerne in die Schule.

Ich will damit jetzt nicht sagen, dass Dein Sohn auch Ads hat, das kann und würde ich mir niemals anmaßen.
Aber es klingt , wie auch wie Mama von Joshua schon schrieb, nach Unterforderung oder ADS.

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ups das ist der untere Teil mitten in den Text gekommen. *gg*

Antwort von naine am 17.07.2007, 9:57 Uhr

LG

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@roma

Antwort von vina am 17.07.2007, 11:12 Uhr

da ist wohl mein temperament mit mir durch gegangen und ich entschuldige mich für das scheisse-gebrülle. allerdings möchte ich nicht, dass du alle ne s mit mir vergleichst... ich bin ich und spreche auch nur für mich. andere ne s haben diese schulphobie nicht.

lg
vina

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Komme später nochmal...

Antwort von Stan+Olli am 17.07.2007, 13:16 Uhr

daruaf zurück. Bin jetzt die nächsten 1,5 Tage unterwegs. Vielen Dank schonmal, ich habe schon etliche Anregungen bekommen, aber auch noch ein paar Fragen... Bis später Angela

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Re: @roma

Antwort von solelo am 17.07.2007, 20:52 Uhr

Allerdings, ich möchte keineswegs mit dieser ungezogenen Göre von Vina in Verbindung gebracht werden!!!!

;-)

Mal im Ernst, schmeiss uns bitte wirklich nicht alle unter einem Topf. Wir haben z.T. alle ganz unterschiedliche Gründe für unsere Ideen, und da wir doch SO auf die individuellen Bedürfnisse unsere Kinder eingehen, sieht der Umgang mit unseren Kindern auch immer sehr unterschiedlich aus. Und so undiplomatisch wie Vina ist wohl kaum ein NE ;-)))) :-P

Grüße
Johanna

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*schluck*

Antwort von vina am 18.07.2007, 11:09 Uhr

ot

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