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Geschrieben von BassT am 17.03.2021, 21:04 Uhr

Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Hallo zusammen,

ich habe mit meiner Freundin nun unseren ersten Sohn, er ist nun ca. 9 Monate alt und ein echter Sonnenschein (meist :) ).

Ich hatte zwei Monate Elternzeit, meine Freundin (sind nicht verheiratet, leben aber zusammen) ist mitten in ihrer Elternzeit, die ja dann in 3 Monaten ungefähr zuende ist.
Wir haben noch keinen Krippenplatz und eigentlich ist unser Kleiner noch irgendwie "zu klein", um ihn halbtags in die Krippe zu geben. Gerne würden wir das noch ein halbes Jahr aufschieben.
Das Problem sind nun leider die Finanzen. ALG 1 steht ihr mangels Krippenplatz sowieso nicht zu, für ALG II verdiene ich "zuviel" (~1800 netto), kann mir aber auch nicht vorstellen mit dem einen Gehalt eine ganze Familie zu ernähren.

Übersehe ich da etwas? Gibt es da Fördermöglichkeiten?

Bin da momentan etwas besorgt...

Viele Grüße und Danke

BassT

 
14 Antworten:

Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von luvi am 17.03.2021, 22:24 Uhr

Hallo,
Ihr könntet Anspruch auf Kinderzuschlag und Wohngeld haben.

LG luvi

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von BassT am 18.03.2021, 0:00 Uhr

Danke, das klingt schonmal etwas besser, hoffentlich liege ich dann nicht wieder ganz knapp über den Grenzwerten.

Ist ja auch nur für einen begrenzten Zeitraum, bis der Sohnemann ohne Bauchschmerzen unsererseits in der KiTa betreut werden kann. Er ist momentan doch sehr auf die Mama fixiert...

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von Port am 18.03.2021, 7:00 Uhr

Dein Sohn hat einen Anspruch auf einen Krippenplatz ab dem ersten Geburtstag. Dem Träger der Einrichtung mit Schadenersatzansprüchen drohen hilft, einen Platz zu bekommen.

Wenn Ihr das nicht wollt, müsst Ihr es Euch leisten können, das Kind weiter zu Hause zu betreuen und mit ein paar kleineren Hilfen zufrieden sein (Wohngeld, Kinderzuschlag).

In erster Linie ist man als Familie für die Lebensplanung und Finanzierung selber zuständig. Der Staat hilft, wenn es eng wird. Luxus wie 3 Jahre Elternzeit wird nicht finanziert.

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von Möhrchen am 18.03.2021, 10:05 Uhr

Wieviele Stunden würde denn Deine Freundin arbeiten? Vielleicht könnte man auch die Arbeitszeiten bei euch beiden etwas verschieben / mit HO ergänzen und so die Betreuung selbst managen? Dann könnte Deine Freundin wenigstens ein paar Stunden arbeiten, wenn das für den AG passt...

Das Bauchweg ist u.U. in einem halben Jahr auch noch da...

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von BassT am 18.03.2021, 11:03 Uhr

Wenn sie arbeiten ginge, dann wohl (zunächst) in Teilzeit. 3 Tage pro Woche könnte ich durch Homeoffice abdecken, aber muss natürlich bei ihr dann auch passen.

Sie müsste ja dann auch zunächst eine andere Stelle finden, ihr Vertrag lief einen Monat vor Geburt des kleinen Mannes aus, dadurch bezog sie einen Monat ALG 1.

Wenn aber Betreuungsmöglichkeiten sichergestellt wären, dann besteht ja auch wieder Anspruch auf ALG 1 und sie könnte sich nach einer passenden Stelle umschauen...

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von BassT am 18.03.2021, 11:05 Uhr

Drei Jahre Elternzeit sehe ich auch nicht als Ziel an (sie mag es vielleicht anders sehen),
aber wenn ich mir überlege, dass unser Sohn in 3 Monaten den halben Tag bei "Fremden" sein muss, finde ich das auch als Vater irgendwie befremdlich. Er braucht soviel Nähe und ist total unglücklich wenn diese fehlt.

Aber ja, wir müssen dann dringend schauen, was am sinnvollsten bzw. auch realistisch ist...

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auch wenn der Spruch doof klingt

Antwort von Ellert am 20.03.2021, 12:48 Uhr

Früher musste das auch gehen mit einem Gehalt zu überleben,
da gabs mit 4 einen Kindergartenplatz - ich dad das gut
aber in den Jahren bis dahin musste man sich extrem Einschränken und Rücklagen aufbrauchen.
Deine Freundin kann schon die 3 Jahre daheim bleiben wenn Ihr das wollt aber dann müsst Ihr halt mit den 1800.- überleben können
dazu kommt ja noch das Kindergeld oder ?
2000.- netto ist nicht sooo extrem wenig

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von Ani123 am 20.03.2021, 22:49 Uhr

Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, sein Kind mit 1 Jahr in Betreuung zu geben. Mit einer guten Eingewöhnung, welche 2-4 Wochen dauert (oder länger), ist das gut machbar. Wir hatten bei meiner Nichte auch anfangs Zweifel, totales Mama-Kind gewesen und nur lösbar, wenn Mama nicht da war. In die Kita wurde sie von Mama eingewöhnt und hat nach kürzester Zeit lautstark verdeutlicht, dass sie nicht nur 2 Stunden da bleiben möchte. Sie geht 5 Stunden und das sehr gerne. Trotz Lockdown und Notbetreuung ist sie gerne da und den Vorteil, dass dann 2 Erzieher für ca.8 Kinder da sind, genießt sie. Sonst sind es 3 Erzieher für 18 Kinder (von 1 Jahr-Einschulung). Sie war beim Start 1 Jahr.

Ich bezweifle eher, dass ihr noch zum 1.Geburtstag oder August/September einen Krippen-/Kitaplatz bekommt. Deshalb solltet ihr beim Jugendamt und Stadt/Gemeinde vorsprechen und schildern, dass ihr den Platz wegen Berufstätigkeit braucht. U.a. könnt ihr da erwähnen, dass die KM sich keine neue Arbeit suchen kann, wenn das Kind nicht betreut ist, und dass ihr es euch finanziell mit einem Gehalt nicht auskommt. Ohne Betreuungsplatz gibt es kein ALGI. ALGI gibt es sowieso nur für die Stunden, die die KM dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Z.B. 20 Wochenstunden.
Macht Druck, verweist auf den Anspruch ab dem 1.Geburtstag, und ggf. droht mit Klage. Das klingt hart, aber wer nichts wagt, der nichts bekommt. Eltern, die es einfach hinnehmen, gibt es genug. Meistens bringt "Druck machen" was und es wird ein Betreuungsplatz angeboten. Ob der in Krippe/Kita ist oder bei einer Tagesmutter, ist irrelevant. Der Platz kann bis zu 30 Minuten von eurem zuhause entfernt sein, berechnet mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn ihr einen angebotenen Platz ablehnt, verfällt der Anspruch.

Natürlich könnt ihr euer Kind weiter zuhause betreuen. Allerdings steht euch keine finanziellen Hilfen zu. Wobei ich mir denke, dass mit 2000€ netto auch gehaushaltet werden kann.

Zum Thema Homeoffice und Kind: Es kommt drauf an, als was du arbeitest. Kannst du dir die Arbeitszeit frei einteilen? Kannst du z.B vormittags das Kind betreuen und nachmittags/abends arbeiten? Könnt ihr euch das für eure Beziehung bzw. Familienleben vorstellen, dass immer nur einer beim Kind ist bzw. ihr weniger Zeit zu zweit habt? Kannst du mit der Geräuschkulisse evtl. "Schreiendes" Kind bzw. allgemein Kind, arbeiten? Hast du ein separates Arbeitszimmer? Das ist jetzt vielleicht noch im Wohnzimmer/Küche o.ä. möglich. Das Kind wird älter, mobiler, und wird nicht brav und still auf einem Platz sitzen bleiben. Daher ist ein separater Raum zum Arbeiten vorteilhaft.

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Re: auch wenn der Spruch doof klingt

Antwort von BassT am 22.03.2021, 13:11 Uhr

Ja ich weiß, früher waren die Zeiten aber andere und es war auch üblich, dass nur der Mann zur Arbeit ging.
Heutzutage sieht das leider anders aus, zumal irgendwann auch Wohneingentum angesehen ist.
Rücklagen sind bei mir leider nahezu keine vorhanden, bei ihr gibt es welche, aber dann wird irgendwann der Punkt Wohneigentum wieder schwieriger bzw. unmöglich, sollte man diese ganz aufbrauchen.
Mir kommen auch 2000€ netto schon schwierig vor, die Warmmiete liegt schon bei 800€, dazu kann ich pro Monat locker 250€ für's Pendeln rechnen, das trotz Homeoffice noch anfällt... dazu kommen Strom, Internet/Telefon, Versicherungen und dann sieht's schon wieder ganz anders aus.

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von BassT am 22.03.2021, 13:18 Uhr

Die Problematik ist aber eben auch, dass ich zwischen den Stühlen stehe. Auf der einen Seite ist ein weiteres Kind und Wohneigentum gewünscht, auf der anderen Seite soll das Kind aber wünschenswerterweise bis 3 zuhause betreut werden.
Ich persönlich sehe das alles in Kombination als unmöglich an, da die verfügbaren Rücklagen sich auch sehr im Rahmen halten.

Ich denke auch nicht, dass er direkt einen Krippenplatz findet, aber wenn man schon ein halbes Jahr überbrücken könnte, sodass er mit 1,5 Jahren in die Krippe ginge, wäre schon viel geholfen.

Ich betreue beruflich IT-Systeme und kann die Routine-arbeiten wohl großteils einteilen, muss nur während der Bürozeiten auch mal ans Telefon gehen können, wenn's irgendwo hakt. Sowohl Arbeitszimmer als auch Büro wären vorhanden, daran sollte es also nicht scheitern.

Da meine Freundin selbst Erzieherin ist, ist sie bei der Krippenwahl wählerisch, was das Ganze jetzt nicht gerade einfacher macht...

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Man muss dann halt Prioritäten setzen

Antwort von Ellert am 22.03.2021, 14:38 Uhr

Entweder mag ich daheim bleiben und das Kind großziehen udn ich brauche Rücklagen auf
oder aber ich gebe das Kind weg und spare auf eine Wohnung, das war zu unsere Zeit auch nichts anderes. Alles gleichzeitig wird nicht klappen

2000.- und sagen wir mal 1050.- Fixkosten Wohnen und Pendeln sind immer noch 950.- über
rechne Versicherungen ab etc reicht das schon zum Überleben, halt nicht zum Sparen, das ist klar
Vieles kann man für Kinder gut gebraucht kaufen
ggf könnt Ihr manches auch im Freundeskreis leihen.
Wir reden hier ja nicht von 5 Jahren daheim sondern einer kurzen Zeit noch die es zu überbrücken gilt

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von Möhrchen am 22.03.2021, 15:06 Uhr

Als Erzieherin sollte sie doch keine Probleme haben, einen Job zu finden?! Und der Betreuungsplatz findet sich auch, wenn man will.

Alternativ könnten sie überlegen, als Tagesmutter tätig zu werden oder zeitweise Tageskind(er) aufzunehmen? Oder einen anderen Aushilfsjob - am WE kann man sicher gut im Supermarkt oder Drogerie o.ä. etwas finden, um das Haushaltsbudget ein wenig aufzubessern...ansonsten bleibt nur eisern sparen.

Du könntest Dir im Vorgriff auf den Steuerausgleich die KM-Pauschale eintragen lassen, wenn das monatlich eine so große Belastung ist.

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Re: Elternzeit - und dann? (Finanzielles?)

Antwort von Summer80 am 23.03.2021, 23:12 Uhr

Nun ja, und nun?

Sorry, aber das muss man sich entweder vorher überlegen, den Arsch zusammenkneifen oder eben Abstriche machen. Man kann halt nur ausgeben was man hat.

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Re: auch wenn der Spruch doof klingt

Antwort von Goldbear am 05.04.2021, 10:12 Uhr

sehe ich auch so. Wenn man 3 Jahre beim Kind zuhause bleiben möchte, muss man sich das leisten können. Die Allgemeinheit ist dafür nicht zuständig. Es besteht ein Anspruch auf einen Betreuungsplatz, den würde ich erst mal suchen. Dann kann deine Freundin ALG I in Anspruch nehmen, muss dann aber auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

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