Maja Sophia, ihre Geburt, OP etc - Vorsicht: lang und emotional!

Huhu zusammen,
sorry, dass ich mich noch nicht gemeldet habe. Aber jede Mami weiß, was wir gerade tun: uns kennenlernen und einen Rhythmus füreinander bekommen. Ist nicht immer einfach. Vor allem das Stillen empfinde ich als Herausforderung. Jetzt ratzt Maja gerade gemütlich eingepackt neben mir im Bettchen. Auch der Papa nutzt die Stillpause für ein kleines Nickerchen

Kurz vorweg Maja Sophias Daten: Sie kam mit 3480 gr, 53 cm und einem KU von 35 auf die Welt. Ich bin beeindruckt, die Ärztin hatte sich beim letzten US nur um 10 gr vermessen. Hut ab!!!!

Wie ich schon geschrieben habe, ist mir in der Nacht zu Mittwoch die Fruchtblase geplatzt. Mitten auf dem Sofa. Daraufhin sind wir mit dem RTW in die Klinik gefahren worden. Die Wehen setzten auch erst dort ein. Wir haben eine super Hebamme "erwischt", denn in dieser Nacht wurden ungewöhnlich viele Babys geboren. Ich bin froh, dass wir noch einen Geburtsraum ergattert haben

Meine Wehen wurden schnell heftiger. Sodass ich gleich nach einem Schmerzmittel fragte. Da der Kopf noch nicht tief genug im Becken lag, musste ich mich auf die Ankunft meiner Maus erst einmal noch etwas gedulden. Leider hat das Schmerzmittel gar nicht viel gebracht, sodass ich ein stärkeres bekam. Als dessen Wirkung nachließ war klar: Ich brauche eine PDA. Denn das Köpfchen wollte und wollte nicht ins Becken. Aber die Hebamme machte mir Hoffnung: "Bis zum Frühstück ist ihr Baby da!" Und sie hatte recht. Maja kam um 6:32 auf die Welt. Aber ich greife vor. Leider wirkte die PDA bei mir nur einseitig, sodass ich auf der linken Seite Mörderschmerzen hatte, während ich links gar nichts spürte Und dabei hatte der Anästhesist noch herumgeprahlt, wie gut er doch sei (Blödmann!).

Nachdem die Presswehen dann so richtig heftig wurden, ging es dann schnell. Denn das Köpfchen lag immer noch nicht tief genug im Becken. Da beschlich mich schon das Gefühl,dass da was nicht stimmen konnte. Irgendwann wurde es hektisch im Kreißsaal, denn die Hebamme rief die Ärztin. Die stellte sinkende bis schlechte Herztöne bei Maja fest. Ich kenne sie aus der KiWu und sie hat schon meine erste Tochter entbunden. Als ich ihren ernsten, besorgten Blick sah, wusste ich Bescheid. Und sie machte mir zum Glück eine ganz klare Ansage: Wir müssen das Kind jetzt schnell auf die Welt bringen, sonst ...

Mädels, ihr könnt es euch nicht vorstellen, aber da habe ich gepresst als ginge es um mein Leben. Und zum Glück ging die Geburt dann voran. Wobei sich herausstellte, dass sich Maja die Nabelschnur um den Bauch gewickelt hatte. Daher konnte sie wohl nicht gut durch den Geburtskanal rutschen, weswegen auch der Kopf nicht tief genug ins Becken sank.

Aber nachdem sie auf der Welt war, und ich ihren ersten Schrei vernahm, der prompt kam, um kundzutun, dass das kein schönes Erlebnis gewesen war, war klar: Die Gefahr ist gebannt. Die Ärztin hat auch gleich die Vitalwerte gecheckt: Alles wunderbar in Ordnung. Sie wurde mir sofort auf den Bauch gelegt. Leider kann ich mich an diesen Moment gar nicht erinnern, was ich als sehr schade empfinde. Aber was soll: Hauptsache sie ist gesund!!!!!!

Leider hat sich bei mir die Plazenta nicht richtig gelöst. Aber darauf hatte ich mich schon eingestellt, das war das letzte Mal auch so. Daher wurde ich gleich in den OP geschoben und dort operiert. Es wurde eine Ausschabung gemacht. Und es waren wirklich Reste in der Gebärmutter. Beim letzten Mal ja auch, das wurde aber erst so spät entdeckt. Das war nicht schön. Egal.

Da ich einen Dammriss 2. Grades erlitten habe, wurde der auch gleich mit versorgt. Auch das kenne ich schon.

Danach ging es mir gar nicht gut, ich bin erst einmal in Tränen ausgebrochen, vor Freude, Erleichterung, Schock wegen der Herztöne. Und die Erinnerung an meine erste Geburt (späte Todgeburt) kam wieder hoch. Aber alle im OP waren sehr lieb. Leider ist mir dann der Kreislauf abgeschmiert und mein Blutdruck sehr niedrig. Sodass mir Infusionen gelegt wurden. Die leider nichts brachten. Sodass ich ein heftiges Blutdruckmedikament bekomme habe. Danach ging es.

Die Hebamme, die mich versorgte war super: Sie hat mich voll aufgefangen, da ich durch den niedrigen Kreislauf emotional sehr down war (ich dachte schon, ich könnte mein 2 Tochter vlt nicht so annehmen, und hatte furchtbar Angst davor). Aber mit dem steigenden Blutdruck verschwanden diese Gedanken umgehend.

Und dann kam die reine pure Liebe angeschlichen und hat mich überrollt: Beim Anblick von Maja Sophia wurde mir ganz warm ums Herz. Ich finde für dieses Gefühl keine Worte. Und wenn ich das so schreibe könnte ich schon wieder in Tränen ausbrechen. Vor Glück, dass ich dieses wunderbare Geschenk, um das ich so lange gekämpft habe, nun in meinen Armen halten darf. Maja ist das Ziel einer beschwerlichen, langen, und mitunter sehr traurigen Reise. Aber es hat sich so sehr gelohnt, diesen Weg zu beschreiten und Maja in unser Leben zu holen. Ich bin unsagbar dankbar und glücklich und wenn ich sie so anschaue wenn sie schläft kann ich es manchmal gar nicht fassen. Ich empfinde reine Liebe!

Und Maja Sophia verdient sie mit jedem Atemzug. Nicht nur, weil sie echt ein tolles Baby ist. Sie ist auch so geduldig mit uns, die wir ja oft sehr unsicher sind, wegen unserer Vorgeschichte. Wir möchten nichts falsch machen und auch sichergehen, dass es Maja gut geht. Manchmal, wenn sie schläft und sich kaum bewegt beschleicht mich die Panik, dass wir sie verlieren könnten. Aber sie gibt uns sehr schnell Zeichen, dass wir uns entspannen können.

Seid Samstag sind wir auch zuhause und gewöhnen uns aneinander. Und es ist eine tolle Erfahrung: spannend, aufregend, beeindruckend und bislang klappt es auch sehr gut. Nicht zuletzt dank meiner Hebamme, die einfach nur toll ist.

So, jetzt wird Maja gerade wach.

Und ich entschuldige mich, dass der Bericht so lang geworden ist, aber ich glaube, ich musste hier gerade mal einiges loswerden.

Ich wünsche allen neu hinzugekommenen Ausgekugelten eine tolle Kennenlernzeit und freue mich über eure Berichte.

Ganz liebe Grüße von einer wirklich überwältigt glücklichen Silke ...

Ich melde mich wieder.