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Geschrieben von Bärenohr am 10.03.2021, 22:07 Uhr

Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Ich frage mich im Moment, ob es nur mir so geht oder ob ich spinne oder so ...

Eigentlich bin ich ein selbstbewusster Mensch und wünsche mir auch von der Geburt, dass ich sie selbstbestimmt gestalten kann.
Jetzt hatte ich aber einige Momente mit meiner Hebamme in denen ich irritiert war und merke, dass ich mich zurücknehme meine Ansicht zu äußern.
Einfach auch in der Angst, dass es zu einer Diskussion führt nach der ich dann ohne Hebamme da stehe.
Dadurch überlege ich jetzt, ob ich während der Geburt in der Lage sein werde meine Wünsche zu formulieren ...

Irgendwie fühle ich mich einfach ein Stück weit ausgeliefert. Quasi einer Grenzerfahrung wie der Geburt gegenüber zu treten und mich fallen lassen können und trotzdem meine Wünsche zu beachten erscheint manchmal so unmöglich/schwierig.

Von meinem Partner weiß ich, dass er eigentlich alles für mich tun würde, aber deutlich mehr Vertrauen in die Medizin hat als ich und dafür weniger Vertrauen in die Natur... Daher kann ich mir vorstellen, dass er im Zweifelsfall mit positiver Absicht anders entscheiden würde, als ich es mir wünschen würde....dadurch fühle ich mich noch ein Stück mehr alleine "in schwachen Momenten"

Habt ihr auch ab und an ähnliche Gedanken? (Falls man meinem wirren Geschreibsel grade überhaupt folgen kann)

 
10 Antworten:

Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von sinchen71 am 10.03.2021, 22:19 Uhr

Guten Abend


Du darfst alles äußern was du willst, du bringst dieses Kind auf die Welt und sonder keiner.
Eine Hebamme begleitet dich aber kann dir Werder schmerzen nehmen noch wünsche von den Augen ablesen.
Wenn du einen Wunsch hast äußere ihn und wenn du Vorstellungen von der Geburt hast sag es.
Meistens kommt es sowieso anders als man plant aber du sollst dich wohlfühlen.

Eine Hebamme hält einiges aus und weiß eine Geburt ist eine Ausnahme Situation und kann Hebammen können sehr viel ab.

Ich hab bei der ersten Entbindung einer aus dem raus geworfen weil sie mich übelst aufgeregt hat, am nächsten Tag hab ich mich entschuldigt und sie meinte nur alles gut, sie wisse unter welchem Druck man steht unter der Geburt und sie nimmt es keinem Böse der mal drüber ist in solchen Situationen.

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von HHKatha, 25. SSW am 11.03.2021, 7:17 Uhr

Hi du!
Ich fand es sehr hilfreich, mich vor der ersten Geburt gut über das Gebären zu informieren und hab ne ganze Menge Literatur gelesen. Fühlte mich dadurch sicherer in meinen Wünschen. Das war gut.
Und trotzdem kam es unter der Geburt dann zu einer Situation, in der ich - obwohl ich zwei mal gesagt habe, dass mir was nicht gefällt - ich mich nicht durchsetzen konnte. Mein Partner hat sich auf die Seite der Hebamme geschlagen (was rückblickend falsch war). War nichts doll schlimmes, ich sollte mich ganz am Ende zurücklehnen. Die Position passte mit nicht, am Ende habe ich dann aber so geboren.
Was ich dir damit sagen will: Vertraue IMMER auf dein Gefühl. Das darfst und kannst du auch. Wenn es wirklich medizinisch wichtig wird, dann gehen die noch anders damit um als wenn du eine „Wahl“ hast.
Im Zweifel hast du eh ne tolle Hebamme unter der Geburt, die kümmert sich dann selbst darum, dass die Dinge so laufen, wie du willst

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Tanja_1989, 31. SSW am 11.03.2021, 7:44 Uhr

Ich habe mal als Tipp gelesen, dass man vorher einen Geburtsplan schreibt, den mit dem Partner durchgeht und er dann unter der Geburt den Hut auf hat, dass die Wünsche und Grenzen der Frau soweit wie möglich respektiert werden.

Wäre sowas vielleicht auch für dich eine Option? Dein Partner kennt dich ja auch besser als die Hebammen und merkt es sicher schneller wenn du dich unwohl fühlst. Dann kann er ja für dich auch sprechen und zum Beispiel fragen ob es andere Optionen gibt etc.

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Sporty87, 32. SSW am 11.03.2021, 7:52 Uhr

Hallo Bärenohr,

ich kann dich da sehr gut verstehen, da ich die selben Gedanken bezüglich der Geburt habe. Mir fällt es aber auch schon im normalen Leben sehr schwer, meine Interessen durchzusetzen und in so einer Ausnahmesituation hab ich da echt Angst, unterzugehen.
Um dem entgegenzuwirken hab ich zwei Dinge getan.
Zum einen habe ich mich für eine andere Geburtsklinik entschieden, als ich zuerst wollte. Ich verstehe mich mit meiner Vorsorge- und Nachsorgehebamme zum Glück sehr gut und durch die durchgängige Betreuung in der Schwangerschaft, konnte sich mich auch charakterlich gut einschätzen, sodass sie mir von meiner anfänglichen Wunschklinik abgeraten hat, da die Hebammen dort wenig kooperativ sind und sich häufig über den Willen der Eltern hinwegsetzen, nicht nur bei der Geburt selbst, sondern auch was Stillen/Zufüttern, Schnuller etc betrifft. Solltest du auch mehrere Kliniken zur Wahl haben, würde ich mir möglichst viele Erfahrungen anhören, um zu schauen, wo es auch von der Philosophie her am besten passt, dass man gar nicht erst in die Lage kommt, sich vehement behaupten zu müssen.
Zum anderen habe ich zusammen mit meinem Mann einen Geburtsplan geschrieben, in dem wir zu den verschiedenen Geburtsphasen unsere Wünsche, aber auch für uns akzeptable Alternativen und Nogoes festgehalten haben. Wenn du das noch nicht gemacht hast, würde ich dir das auf jeden Fall empfehlen, gibt da tolle Vorlagen und Anregungen im Internet. Nicht nur die Hebammen wissen dann schon im Vorfeld Bescheid, welche Form der Betreuung du dir wünschst, es hilft einem auch selbst bei der Geburt, soweit es möglich ist, an den eigenen Wünschen festzuhalten und sich dann nicht so leicht unterbuttern zu lassen.
Mein Mann ist zum Glück sehr überzeugend und durchsetzungsstark, sodass ich wirklich hoffe, dass er die ganze Geburt über an meiner Seite bleiben darf. Glücklicherweise haben wir die selben Wünsche bezüglich der Geburt (z.B. keine PDA, möglichst interventionslos) er meinte aber auch, dass ich da der Chef bin und wenn ich es mir anders überlege, er es trotzdem voll unterstützt. Ich denke es ist wirklich wichtig, das ausführlich vor der Geburt geklärt zu haben.

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Ma18Ma20 am 11.03.2021, 8:00 Uhr

Also ich hab vorher meinem Mann gesagt was ich möchte und was nicht.

Ich konnte nichts sagen unter den Wehen.
Meine Wehen waren unter Geburt Nr 1 wie ein Presslufthammer und bei Geburt Nr 2 zwar angenehmer, aber beide Male so kurz hintereinander.

Da blieb mir keine Möglichkeiten was zu sagen.
Daher ist er mein Sprachrohr und hat bisher gut funktioniert

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Aurum, 22. SSW am 11.03.2021, 8:59 Uhr

Hallo zusammen aus dem Juli,
Kannst du Mal ein Beispiel geben was du meinst Bärenohr?
Ich hab auch schon ein paar Punkte auf meinem Geburtsplan stehen, möchte auch so selbstbestimmt wie möglich gebären.
Und in welcher Klinik das dann ist wird sich zeigen weil manchmal hat man nicht die Wahl, manchmal ist die Wunschklinik voll v.a. die Babyfreundlich Zertifizierten. Liebe Grüße

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Sarii24, 30. SSW am 11.03.2021, 11:21 Uhr

Du darfst nicht schüchtern sein. Sage was du denkst und fühlst und ja die Hebammen können wirklich was ab. Ich habe meiner Hebamme den Fuß mit voller Wucht vor den kiefer getreten. Ich hatte dann hinterher solche schuldgefühle und sie sah mich an und meinte Na und, ist doch alles in Ordnung..Es sind Ausnahmefälle hier.

Ich hatte von Anfang an zu meinen Partner gesagt, siehst du jemanden auf mir der den Bauch runter drücken will, scheiß die person raus, auch wenn es der Arzt ist. Es darf niemand mit der Hand oder Ellenbogen oder sonst was nachschieben. Und da hat er aufgepasst.

Unter der Geburt wurde ich mal an den Wegentropf gehangen und nach 10 min sagte ich das scheiß teil kommt ab, sonst reiße ich es ab und ich will nicht liegen, sondern in 4-Füßler. Und das war völlig in Ordnung für meine Hebamme. Ohne zu diskutieren wurde das so gemacht wie ich es wollte. Man bittet unter der Geburt auch nicht mehr, man reagiert und fordert und das ist völlig in Ordnung.

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Bärenohr am 11.03.2021, 11:36 Uhr

Vielen lieben Dank für eure Anregungen, ihr habt mir schon sehr damit geholfen!

Sofern ich weiterhin gesund bin und nichts medizinisches dagegen spricht, möchte ich außerklinisch gebären. Daher fällt für mich das Thema der richtigen Klinik zumindest für Plan A weg, ich werde mich für Plan B trotzdem informieren wohin ich gut gehen kann.

Das Problem und eigentlich gleichzeitig auch der Segen .... bei der außerklinischen Geburt ist nur, dass ich schon weiß welche Hebamme mich betreuen wird und sie ist sehr forsch und resolut.
Sie sagte zum Beispiel beim letzten Termin zur Geburtsvorbereitung, dass bei ihr keine Frau im Liegen gebären wird und sie die Frauen auf jeden Fall aus dem Bett holt spätestens für die letzten Wehen. Ich glaube, das sollte beruhigen, mich verunsichert es aber, ob sie im Zweifelsfall ihren Stiefel durchzieht oder mir zuhören wird.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht im Liegen gebären, sondern in der Position/den Positionen, die sich in dem Moment für mich richtig anfühlen. Es war nur ein Beispiel

Vielen vielen lieben Dank nochmal für euren Zuspruch und die Ideen was ich zur Vorbereitung machen kann um mich sicherer zu fühlen!

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Erbele, 32. SSW am 11.03.2021, 11:50 Uhr

Hallo,
mir geht es genau so.
Die Bevormundung ist meine einzige Angst die ich habe, beim Gedanken an eine natürliche Geburt.
Das ich nicht gehört werde, oder das aus Zeitmangel irgendetwas voran getrieben wird.
Mein Mann kann zwar hin stehen und den Mund aufmachen, aber, zumindest bei uns ist das so, er hat halt auch fast keine Ahnung von Geburt. Ich beschäftige mich sehr viel damit, aber für ihn ist das Thema weit weg. Insofern könnte es bei uns auch schnell passieren, dass er dann der Hebamme oder den Ärzten sich unterordnet, weil er es nicht besser weiß.
Ich habe dafür noch keine Lösung. Zwar habe ich so einen Geburtsplan für mich ausgefüllt und will ihn mit ihm besprechen, aber ob es reichen wird steht in den Sternen.
Es ist auch so, dass er sich bestimmt nicht ganz in mich hineinversetzen kann, was ich als schlimm empfinde oder so. Da sind Männer ja schon auch noch mal weniger empfindlich.
Meine Hoffnung ist, dass ich an eine emphatische Hebamme gerate, die nicht so ruppig ist und ihren Stiefel durchzieht.
Liebe Grüße

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Re: Vertrauen in sich selbst - Bevormundung vermeiden

Antwort von Elchkäfer am 11.03.2021, 21:02 Uhr

Liebe(s) Bärenohr,

ich habe bißchen gezögert zu schreiben, weil ich dich nicht verunsichern möchte. Mich jetzt aber doch dazu entschieden, weil ich das Thema so wichtig finde.

Ich habe mich auch bei der ersten Geburt umfassend informiert was ich möchte undxwas nicht. Ich stelle mir unsere Männer in den von dir genannten Punkt ähnlich vor. Deshalb hatte ich zusätzlich meine Schwester dabei, von der ich wusste, die vertritt das alles und wenn es sein muss auch resolut

Ich wusste vorher schon, dass für mich ganz viel von der Atmosphäre bzw. Hebamme abhängt und hatte Glück, eine tolle zu erwischen, die mich sehr ernst und mit ins Boot nahm.

Bei dir wird diese Hebamme deine alleinige Begleiterin sein, wenn ich es richtig verstehe? Dann würde ich all meinen Mut zusammen nehmen mit dem inneren Bild meines Babies vor Augen und schon jetzt ansprechen, was deine Bedenken sind. Dass du ihre bestimmt umfassende Erfahrung schätzt, und ihre Absicht dich da "durchzupowern" (siehe Positionen), du aber das Gefühl einer Gleichberechtigung brauchst und dass sie deine Wünsche ernst nimmt. Dann wirst du jetzt schon sehen, ob sie sich auf diese sichtweise einlassen kann.

Wenn nicht: gibt es Alternativen wie Geburtshaus in deiner Umgebung?
Ich bin ehrlich, ich stelle es mir dann schwierig vor, mit so einer inneren Blockade in die Geburt zu gehen.

Alles Gute!

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