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Geschrieben von KH am 19.01.2016, 22:30 Uhr

Anstand? (Achtung: lang und nachdenklich!)

Was ist für euch Anstand?
War gestern abend auf einem Vortrag, in dem es um Ethik und Anstand ging. War sehr plausibel. Wenn die Führungskräfte mehr Anstand hätten, wäre vieles besser. Mal sehr platt und einfach zusammengefasst.
Hm, nur was ist "Anstand", versteht doch jeder sicher was anderes drunter?
Wann habe ich einen "anständigen Chef"? Ich denke mal, es ist leichter "No-Gos" zu formulieren als positive Charaktereigenschaften. Wenn ich jetzt an meinen/unseren Chef denke: ich würde ihn durchaus als anständig bezeichnen, einige meiner Kollegen wohl nicht, so wie bisweilen gelästert und geschimpft wird. Dann stellt sich gleich die nächste Frage: Was ist ein "anständiger Mitarbeiter"?
Welche Wertvorstellungen gelten denn überhaupt noch allgemein?
Für mich ist EIN Kennzeichen von Anstand gegenseitiger Respekt, Achtung vor dem Menschen gegenüber, dazu gehören dann so Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Achtsamkeit, Selbstbeherrschung, Loyalität. Aber macht das schon Anstand aus? Außerdem - zu 100 % erfüllt das doch ohnedies kaum jemand.
Nach dem Guten streben - was auch immer das ist? Gut gemeint ist ja auch nicht immer gut getan.
Oder ist Anstand aus der Mode gekommen? Jeder ist sich selbst der Nächste? Den Eindruck könnte man durchaus manchmal bekommen.
Muss man als Unternehmer, um erfolgreich zu sein, nicht manchmal doch "über Leichen gehen". Da stellt sich wieder die Frage: Was heißt erfolgreich sein?
Noch eine Frage, die sich mir stellt: Ist Anstand kulturabhängig?
(gerade angesichts der Flüchtlingsproblematik, aber nicht nur: sind sich "Unanständige" dessen bewusst, oder haben sie eine andere Vorstellung von Anstand?)
Gibt es überhaupt einen "unveränderlichen Anstand" oder ist Anstand auch der Veränderung unterworfen? Ich denke ja, insoweit Anstand etwas mit "gesellschaftlich anerkannten Normen" zu tun hat. Die verändern sich ja durchaus in der Geschichte. Ein uneheliches Kind war früher einfach unanständig, heute gilt das so nicht mehr, der Beispiele gibt es viele.
Also, was ist heute im Jahre 2016 Anstand in Deutschland? Deckt sich wohl auch mit der Frage der "Leitkultur" und damit wohl auch irgendwo mit der Frage der Erziehung. Ich denke mal, jede/r will sein Kinder "anständig"/zu "anständigen Menschen" erziehen, aber was heißt das?
Bei mir ist Anstand natürlich auch eng mit Glauben und damit (kirchlichen) Moralvorstellungen verknüpft.
Vielleicht kommt ja eine Diskussion in Gang

 
2 Antworten:

Re: Anstand? (Achtung: lang und nachdenklich!)

Antwort von EndlichMami2016? am 19.01.2016, 22:36 Uhr

Für mich sind auch viele Dinge, die Du genannt hast etwas, was mit Anstand zu tun hat. Denke aber auch, dass es kulturabhängig ebenso wie religionsbedingt und z.T. auch durch die Gesellschaft sowie dem persönlichen Umfeld und der Erziehung zustande kommt. Denke auch, dass es innerhalb eines Landes, selbst von kleineren Gruppen Unterschiede in der Auffassung gibt, was Anstand ist.

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Re: Anstand? (Achtung: lang und nachdenklich!)

Antwort von DK-Ursel am 19.01.2016, 23:51 Uhr

Hej !

Bei uns hat gerade eine Politikergruppe die Spitzenpolitiker im Folketing dazu aufgerufen, in der Debatte um "Ausländer" zu einem "respektvtollen", anständigen Ton zurückzukehren.
Das bedeute nicht zwangsläufig eine Änderung der gefaßten Meinungen, aber der Ton müsse sich deutlich ändern, um wieder dänische Werte zu vertreten ------
und jetzt sage ich mal:
Ans Volk zu bringen.
Denn natürlich färbt ab, wie "die da oben" über Flüchtlinge, Asylanten, Ausländer reden, auch was ie von ihnen erwarten, ihnen abverlangen.

Man kann über Grenzen der Belastbarkeit, über Kriminelle auch unter diesen Menschengruppen reden, aber der Ton macht die Musik.

Ich persönlich möchte allerdings trotzdem nicht darauf warten, daß sich in DK oder Dtld. der Ton und die Sprache der Politker ändern - wir können alle selbst damit anfangen, jeden Mitmenschen, JEDEN Mitmenschen respektvoll zu behandeln.
Übrigens auch hier im Forum.

Guite Nacht - Ursel

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