Durststrecken sind normal - nicht jeden Trainingstermin zur Diskussion stellen!

Bei allen Hobbys - egal ob Sport oder z. B. Instrumental-Unterricht - haben die Kinder ja mal Durchhänger zwischendurch. Das ist bei meinen Kindern phasenweise auch so. Es ist völlig normal, dass die Begeisterung nicht durchgängig vorhanden ist. Und es ist dann richtig, nicht jeder Laune oder Unlust nachzugeben, sondern das Kind zu drängen, trotzdem hinzugehen. Denn sonst bekommt das Ganze eine Beliebigkeit, die auch dem Kind letztlich nicht wirklich gut tut.

Denn es entsteht dann zum Beispiel ein Teufelskreis: Weil das Kind oft fehlt, lässt es nach, ist nicht mehr gut im Training, die Erfolgserlebnisse werden weniger. Außerdem meckert der Trainer. Die Folge: Das Kind ist entmutigt und hat noch weniger Lust.

Wenn das Kind immer fehlen darf, sobald es sich mal nicht aufraffen kann, lernt es außerdem: Sobald etwas ein bissl anstrengender ist, oder man sich mal ein wenig überwinden muss, schmeißt man es besser hin. So entgeht ihm aber die Erfahrung, dass man mit etwas Mühe auch tolle Erfolgserlebnisse hat. So etwas prägt auch außerhalb des Sports, zum Beispiel in der Schule. Es gibt keine Fähigkeit, egal ob es Klavierspielen oder Leichtathletik ist, die nicht auch Einsatz und etwas Durchhaltevermögen erfordert.

Ich finde es deshalb richtig, das Kind bei Durststrecken trotzdem zum Training oder Instrumentalunterricht zu bringen. Ich beginne mit meinen Kindern nicht vor jedem Termin eine neue Diskussion darüber, ob da nun hingegangen wird oder nicht. Sondern es ist - wenn man nicht krank ist - grundsätzlich selbstverständlich, dass man hingeht. Je mehr Ausnahmen man macht, desto öfter muss man immer aufs Neue verhandeln, und das ist nicht der Sinn des Hobbys.

Natürlich: Wenn die Lustlosigkeit länger als wenige Wochen anhält und das Kind sagt, dass es absolut nicht mehr hingehen will, dann muss man akzeptieren, dass es offenbar nicht das richtige Hobby ist. Ich finde, ein bissl Druck darf nur sein, wo es um die Überbrückung der ganz normalen Phasen von Lustlosigkeit und Bequemlichkeit geht.

LG