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von tina0589  am 27.01.2018, 23:49 Uhr

Wie Verlust verarbeiten?

Heute vor 11 Monaten ist mein Opi gestorben. 2 Wochen vor der Geburt meiner Tochter. Und ich habe das Gefühl in einer emotionalen "Sackgasse" zu sitzen.

Es ist jetzt nicht so, dass ich jeden Tag hier sitze und weine. Aber irgendwie kann ich das Thema nicht "abschließen". Die Beerdigung fand genau an dem Tag statt, als ich mit meiner Maus aus dem KH entlassen wurde.

Ich war seither auch noch nie am Grab. Irgendwie kann ich das nicht. Als wäre da eine Mauer (Ja, das klingt blöd, ich weiß). Eigentlich habe ich keine Probleme mit Friedhöfen. Nur auf diesen kann ich einfach nicht gehen.

Mir fällt es auch nicht schwer, meine Oma zu besuchen. Wir sind min. einmal die Woche bei ihr. Sie hat ein großes Bild von ihm in der Anbauwand stehen. Aber es fühlt sich dennoch so an, als wäre er nur im KH und kehrt irgendwann wieder nach Hause (er war das Jahr zuvor viel im Krankenhaus).

Außerdem belastet es mich, dass ich ihm beim letzten Sehen nicht umarmt habe. Und warum nicht? Weil ich total verschnupft war und ihn nicht anstecken wollte. Aber ich bereue es! Und es zerreißt mir das Herz bei dem Gedanken zu wissen, dass ich es nie wieder ändern kann.

Ich wollte so sehr, dass er meine Maus kennenlernt. Seine erste Urenkelin. Ich habe immer zu den beiden gesagt, ihr werdet eure Urenkel kennenlernen (meine Oma hat immer so ein bisschen gedrängelt, dass es doch langsam mal Zeit wäre). Jetzt ist meine Maus ihr Sonnenschein, aber sie wird nie diesen großartig und herzlichen Mann kennenlernen.

Und ich hätte noch so viele Fragen an ihn.

Keine Ahnung, was ich mir jetzt von euch erhoffe. Danke fürs Lesen. :(

 
6 Antworten:

Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von Malefizz am 28.01.2018, 0:07 Uhr

Dein Verlust tut mir leid. Eventuell wäre eine Trauerbegleitung etwas für dich? Um auf diesem Weg vor allem deine Gefühle wieder in ruhigere Bahnen zu lenken...

https://bv-trauerbegleitung.de/angebote/trauerbegleitende/

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Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von JaLu9116 am 28.01.2018, 0:12 Uhr

Naja.. erst mal mein Beileid!
Da du an der Beerdigung nicht teilnehmen konntest, hattest du ja nicht die Möglichkeit den Tod deines Opas wahrzunehmen/ abzuschließen/ etc. ... ich würde dir raten auf jeden Fall sein Grab zu besuchen um dich einfach von ihm verabschieden zu können - ne andere Möglichkeit sehe ich persönlich da gar nicht. Wenn du nicht alleine gehen magst, nimm jemand mit. Oder lass z.B. einen Luftballon für ihn steigen.. irgendetwas das du als Abschied in Verbindung bringen kannst.. Schreib deine Gedanken als Brief an deinen Opa und verbrenne den danach..tu irgendwas als deinen persönlichen Abschied von ihm, das wird dir sicher helfen zu verarbeiten und das ganze irgendwo abzuschließen..

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Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von kleineTasse am 28.01.2018, 6:33 Uhr

Wenn du dich bereit fühlst, dann wirst du ganz alleine zum Grab gehen. Das du nicht hingehen willst zeigt auch, dass du ihn noch garnicht losgelassen hast. Keine Beerdigung, keiner verstorben. Das du ihn nicht noch einmal umarmt hast, weil du krank warst ist ein ganz menschlicher Zug. Das darfst du dir heute nicht vorwerfen. Denn hättest du ihn umarmt und der Opi hätte sich vielleicht doch noch angesteckt, hättest du deswegen auch ein schlechtes Gewissen. Ich verstehe aber was du meinst. Das die Geburt und der Verlust so dicht beieinander liegen, hat irgendwas zu bedeuten. Davon bin ich fest überzeugt.

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Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von pauline-maus am 28.01.2018, 9:02 Uhr

deine tochter ist auch ein teil von ihm, also lass ih ein teil von ihr sein...er lebt in ihr ein stück weiter.
mein opa starb 3 monate nach der geburt meiner tochter und mir hat der gedanke geholfen.

es ist ein verlust und du solltest nicht versuchen , es mit macht "verarbeiten " zu wollen. trauer gehört dazu und muss man zulassen und das ist gut so für die seele.
der schmerz verschwindet nie ganz aber du wirst lernen damit umgehen zu können, noch ist alles zu frisch um resultate in deiner gefühlswelt erwarten zu können .

versuche ein kleines ritual einzuführen ,was die an deinen pa erinnert, z.b. rede mit ihm und deiner tochter zugleich in den abendstunden, wenn ruhe eingezogen ist, das tut sehr gut, war mir eine grosse hilfe.
auch heute noch , mache ich das häufig, gerade wenn es mir nmal nicht so gut geht..
kopf hoch, es wird besser

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Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von Luzi_Mi am 28.01.2018, 9:13 Uhr

Ich kann Dich so gut verstehen!
Mein Vater ist im Sommer nach langer, schwerer Krankheit im Hospiz verstorben.
Ich bin froh, dass ich mich bewußt von ihm verabschieden konnte. Ich habe ihn 11 Tage vor seinem Tod noch besucht (wir wohnen weit voneinander entfernt) und ich wußte, es würde das letzte Mal sein, dass ich ihn sehe. Um diese intensive Erfahrung bin ich sehr froh! Ich verstehe, wenn es Dir beim Gedanken, dass Du ihn nicht mehr umarmen konntest, schier das Herz zerreißt. Aber wie kleineTasse schon schrieb, darfst Du Dir das bitte nicht vorwerfen!
Und ich weiß nicht, wie es mir ginge, wenn ich nicht bei der Trauerfeier (eine Beerdigung in dem Sinne gab es nicht) hätte dabei sein können.
Du hast den Tod Deines Opas noch nicht verarbeitet.
Ich würde Dir auch raten, Dir Hilfe zu holen, sofern Du das Gefühl hast, dass Du das alleine nicht schaffst. Denk mal über Malefizz' Vorschlag mit der Trauerbegleitung nach! Auch wenn es ist, einfach darüber zu reden und die Gedanken zu ordnen.
Es wird Dir bestimmt gut tun!
Alles Liebe für Dich!

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Re: Wie Verlust "verarbeiten"?

Antwort von zwergchen31 am 28.01.2018, 14:06 Uhr

Sie wird ihn nicht persönlich kennenlernen. Aber, du kannst ihr von ihm erzählen. Und, wenn deine Oma noch da ist, wenn deine Tochter älter ist, dann auch mit ihr zusammen ;)

Mein Vater starb, als meine Kinder 2, 3 und 4 waren. Sie fragen selten nach ihm, haben kaum/keine Erinnerungen an ihn. Aber sie wissen von Fotos, wer Opa ist, kennen einige Geschichten von ihm. Da bewahrheitet sich der Spruch:"Tot ist nur, wer vergessen wird. Du aber wirst Leben."

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