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Geschrieben von +emfut+ am 01.03.2010, 11:02 Uhr

umgang mit eigenem geld...

Ich glaube, da geht es gar nicht so sehr um die Frage "Einmischen oder nicht einmischen". Das Problem bei Paulas Sohn interpretiere ich eher als nahen Verwandten des "Entscheidungsproblems".

(Übrigens: Mir fiel erst kürzlich auf, daß genau in dem Alter wohl eine Art "Entwicklungsschub" in der Richtung stattfindet. Zumindest haben wir in der Schulbücherei festgestellt, daß es immer wieder die Drittklässler sind, die sich schwer damit tun, ein Buch zum Ausleihen auszusuchen. Die jüngeren Kinder sind da die Spontanen - die finden ein Buch, nehmen es und feddich, da wird dann auch nicht mehr groß drüber nachgedacht. Die älteren Kinder gehen rationaler und überlegter an die Sache ran. Aber in dem Übergang zwischen dem kindlichen "ich will das SOFORT" und den eher erwachsenen Überlegungen für die Zukunft "möglicherweise ist das Buch nächste Woche ausgeliehen oder ich vergesse, daß ich das wollte" entstehen innere Konflikte, mit denen man erstmal umgehen können muß.)

Kinder müssen lernen, daß eine Entscheidung für EINE Sache oftmals den Verzicht auf eine ANDERE Sache bedeutet. Am Wochenende erst erlebt: Temi hatte zu seinem Geburtstag eingeladen, und leider war ein eingeladenes Mädchen auch noch auf einem gleichzeitig stattfindenden anderen Geburtstag eingeladen. Das arme Mädel war ziemlich verzweifelt bei der Entscheidung, auf welchen Geburtstag es jetzt geht.

Die "Geld oder Auto"-Entscheidung geht ja noch einen Tick weiter: Ein Auto ist toll und das will man haben - die Instant-Befriedigung. Aber Geld ist ja viel mehr. Geld ist Träume, Möglichkeiten, Chancen, Optionen - aber eben in der Zukunft. Was, wenn nächste Woche noch ein viel, viel cooleres Auto im Laden steht, und man hat das Geld schon ausgegeben? Was, wenn das Auto tatsächlich kaputt geht, und das Geld ist weg? Aber was, wenn man kein cooleres Auto findet, dann hat man Wochen vertan, in denen man DIESES Auto schon hätte haben können.

Ich schätze Paulas Sohn so ein, daß die Einmischung das geringste Problem war. Vielleicht haben Paulas Bedenken seine eigenen Ängste verbalisiert und offengelegt. Aber das muß ja nichts Schlechtes sein.

Da kann man eigentlich nur das Kind in den Arm nehmen und sagen, daß man diese Verzweiflung verstehen kann. Vielleicht eine Lösung anbieten zum Thema "Wie treffe ich eine Entscheidung": Einmal drüber schlafen, eine Pro-und-Kontra-Liste anfertigen, noch mehr Rat/Meinungen einholen. Aber der Lernprozess, daß Geld nur einmal ausgegeben werden kann, ist schwer und tut manchmal einfach bissi weh.

Gruß,
Elisabeth.

 
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