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Geschrieben von Linda761 am 29.06.2009, 15:03 Uhr

angeregt durch unten: was bedeutet es für euch, "einem kind gerecht zu werden"?

Hallo,

ich bin ganz Deiner Meinung (was die Definition von "gerecht werden" angeht).

Ich sehe das zielorientiert: Ich will meine Kinder zu sozial kompetenten Menschen machen, die sich im Leben gut zurecht finden und dabei in der Regel zufrieden sind. Da kann ich ihnen nicht jeden Wunsch von den Augen ablesen und sofort erfüllen, sondern ich muss ihnen helfen, ihre Bedürfnisse altersgerecht selbst erfüllen zu können. Außerdem müssen sie auch lernen, dass nicht immer alles so läuft wie sie es gern hätten und wie man Kompromisse schließt.

Viele Eltern machen meiner Meinung nach folgenden Fehler: Sie denken, sie müssten alle Bedürfnisse eines Kindes selbst erfüllen. Dann kostet das natürlich viel Zeit und an ein zweites ist nicht zu denken.

Aber: Wenn man ein zweites Kind hat, stellt man fest, dass sich viele Bedürfnisse viel besser von anderen erfüllen lassen. Meine beiden Kinder spielen toll zusammen, ich kann auch mal ne Weile in Ruhe lesen. Als ich nur eins hatte, musste ich dieses permanent bespaßen.

Außerdem fällt es vielen Eltern schwer, zwischen Wünschen und Bedürfnissen zu unterscheiden. Der Wunsch, von den Eltern ständig Aufmerksamkeit zu bekommen, wird (zumindest bei Kindern, die keine Babys mehr sind), ja oft durch Langeweile verursacht. Das dahinterstehende Bedürfnis ist das Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Kontakt. Das müssen nicht die Eltern erfüllen, man muss nur Leute organisieren, die das tun (andere Kinder oder Oma und Opa).

Zudem hat man bei Einzelkindern noch einen riesen Aufwand um für die soziale Entwicklung zu sorgen, den man bei Geschwistern nicht mehr hat. Ein Einzelkind muss man gezielt mit anderen Kindern zusammenbringen, damit es Sozialverhalten lernt. Geschwister, vor allem jüngere, lernen das von ganz allein.

Ich denke jedenfalls, dass ich meinen beiden Kindern gerechter werde als ich einem Einzelkind würde. Der Aufwand ist bei weitem nicht doppelt so hoch (der einzige Zusatzaufwand besteht darin, dass Kind 1 tags anstrengend ist und man nachts nichts von ihm hört während Kind 2 die umgekehrte Variante gewählt hat. Ich gehe aber sehr davon aus, dass sich das in wenigen Jahren erledigt haben wird (Kind 2 ist 2)).

Das Argument mit den Eltern sehe ich auch. Ich bin sehr froh, dass ich meine Eltern nicht "alleine an der Backe" habe und möchte das meinen Kindern auch nicht zumuten. Daher sind 2 Kinder für mich das Minimum (es sei denn man wählt 0). Wenn alle Hoffnungen der Eltern sich auf ein Kind konzentrieren, ist das nicht immer gut. Genauso ist es später sehr anstrengend wenn man schlimmstenfalls 2 alte Eltern jahrelang pflegen muss.

Gruß
Linda

 
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