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Geschrieben von Astrid am 28.12.2008, 12:50 Uhr

Das Personal ist viel entscheidender als das Konzept

Hallo,

meine Tante ist seit Jahrzehnten Waldorfpädagogin (Eurhythmie-Lehrerin), deshalb hab' ich ein bissel Einblick. Sie sagt, die meisten Waldorf-Kigas seien sehr gut. Es wird gemeinsam gesungen, Gefühle über Lieder und Körperbewegungen ausgedrückt, und natürlich spielt die berühmte Kreativität eine große Rolle, es gibt eigene Musikräume. Und es wird nicht geschimpft mit den Kindern. Sie werden in manchen Einrichtungen nicht einmal laut gerufen, sondern mit einem bestimmten, gesungenen Rufen.

Einige Waldorf-Einrichtungen sind aber zu sehr ideologisch festgelegt und praktizieren Dinge, die pädagogisch zweifelhaft sind. Zum Beispiel kennen wir eine Einrichtung, wo die Kinder einmal pro Woche im Stuhlkreis vor allen ihre Fehler und "Sünden" aufsagen müssen, was ich furchtbar finde. Oft finden esoterische und zweifelhafte anthroposophische Ideen Eingang (Engel verschiedener Kategorien (auch böser) etc.), die nicht jedermanns Sache sind. Und es gibt einige Einrichtungen, die für die Eltern strenge Auflagen durchzusetzen versuchen: Dass es zu Hause keinesfalls einen Fernseher geben darf. Dass die Kinder keine Hobbys wie Ballett (zu unnatürlich) oder Fußball (zu brutal, weil ja der Ball getreten wird) haben dürfen. Diese Einmischung geht für mich zu weit.

Es gilt, was für alle Kigas gilt: Man muss unbedingt selbst hospitieren (alle guten Einrichtungen erlauben das), also einige Stunden zuschauen und sich selbst ein Bild machen. Man spürt sehr schnell, ob einem das Personal und die Atmosphäre liegen, ganz unabhängig vom Konzept. Ein tolles Konzept bringt nichts, wenn die Erzieherinnen unengagiert, gelangweilt, unzufrieden oder aggressiv sind (habe ich selbst in unserem ersten Kiga erlebt). Und auch ein normales Konzept ist wunderbar, wenn die Erzieherinnen lieb sind, sich unermüdlich tolle Projekte mit den Kindern ausdenken, naturnah arbeiten möchten etc.

Noch ein abschließender Tipp: Waldorf-Kigas sind oft lange ausgebucht, sie haben es nicht nötig, um Eltern zu werben. Es gilt sogar sehr oft: Wenn man einen Platz haben möchte, sollte man nie anrufen, sondern immer persönlich vorsprechen. Manche Einrichtungen weisen Anrufer von vornherein ab (zu geringes sichtbares Interesse). Einige legen auch Wert darauf, dass man immer wieder hartnäckig kommt und nachfragt, um sein Interesse zu demonstrieren - und vergeben erst dann den Platz.

Grüßle,

A.

 
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