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Geschrieben von Astrid am 10.12.2010, 15:19 Uhr

Möchte gern auch noch was dazu senfen... :-) (Achtung, lang)

Hallo,

es sieht nur auf den ersten Blick so aus, als hätte das Verhalten Deiner Großen nichts mit dem kleinen Bruder zu tun. Alle älteren Geschwister sind eifersüchtig auf jüngeren Nachwuchs, das ist ein ganz normales Gefühl und völlig unvermeidbar. Es ist aber oft so, dass sie - so lange das Baby klein ist - diese Eifersucht auf Nebenkriegsschauplätzen ausleben, das ist ein ganz häufiges Phänomen. Sie sind dann lieb zum Baby, werden aber in anderen Bereichen anhänglich oder auch bockig, je nach Temperament.

Bei uns war es auch so: Unsere große Tochter hat sich sehr über ihren Baby-Bruder gefreut und sich lieb um ihn gekümmert. Sie wurde aber gleichzeitig in anderen Bereichen "schwierig". Das ist ein typisches Muster, bei uns im Bekanntenkreis reagieren die meisten Kinder so aufs Baby. Die Eifersucht richtet sich erst später direkt auf das jüngere Kind, sobald dieses krabbelt und läuft, dem älteren Kind also im wahrsten Wortsinn in die Quere kommt (an seine Sachen geht, sich durchsetzen will etc.). Auch diese Phase wird bei Euch noch kommen, auch wenn Du Dir das jetzt noch nicht recht vorstellen kannst (ich habe das auch nicht geglaubt, weil meine Tochter doch anfangs so gar nicht eifersüchtig zu sein schien...).

Die Ankunft ihres Brüderchens hat Deine Kleine verunsichert. Sie möchte nicht im Kiga sein, während Du Dich um den kleinen Bruder kümmerst. Sie ist aber nicht alt genug, dieses Gefühl zu reflektieren, zu deuten oder gar zu formulieren. Sie will dann halt einfach nicht im Kiga bleiben - nur scheinbar grundlos.

Eine Patentlösung gibt es da nicht. Ich habe damals versucht, möglichst täglich ein wenig exklusive Mama-Zeit nur mit meiner Großen zu verbringen, und wenn es nur eine halbe Stunde war. Wichtig sind auch die Väter: Sie sollten regelmäßig nach Feierabend oder am Wochenende Vater-Tochter-Aktionen mit den großen Mädels machen. So sehen sie: Ich bin dem Papa wichtig, er nimmt sich sogar extra Zeit für mich, und das Baby ist gar nicht dabei, er ist also auch mal nur für mich da.

Vielleicht kannst Du auch morgens beim Hinbringen in den Kiga etwas Schönes in Aussicht stellen für nach dem Abholen (schönes Märchen vorlesen bei Kakao oder Kinderpunsch), gemeinsames Kochen oder Backen, all solche Kleinigkeiten. Erwähne gleichzeitig, dass das Baby viel schläft, wenn Deine Tochter weg ist (dann hat sie weniger das Geüfhl, etwas zu verpassen) und auch, dass Du Dich schon darauf freust, wenn sie mittags wieder da ist.

Abstellen kann man die Eifersucht - die indirekte und auch später die direkte - nicht. Aber etwas lindern kann man sie. Wichtig finde ich in diesem Zusammenhang auch noch, dass man dem älteren Kind ein bisschen dabei hilft, auch für die Verunsicherung, die mit dem Baby aufgetreten ist, Worte zu finden. Natürlich lieben die Großen die Kleinen, aber eben nicht nur. Es kommen auch ängstliche Gefühle und Eifersucht hinzu. Oft hilft es dem Kind schon sehr, wenn man ihm Worte dafür gibt, ihm also hilft, schwierige Gefühle zu formulieren.

LG

 
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