Diagnose bei Männern

Diagnose bei Männern

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Wenn ein Paar kinderlos bleibt, liegt dies bei jedem zweiten Paar an einer Fruchtbarkeitsschwäche des Mannes. Häufige Gründe sind Störungen bei der Spermienproduktion oder Einschränkungen in der Spermienqualität.

Spermiogramm

Bei der Diagnosestellung wird der Mann körperlich untersucht und sein Ejakulat unter dem Mikroskop analysiert. Dabei bestimmen Fachärzte wie Urologen, Andrologen (Facharzt für Männergesundheit) oder auch Spezialisten in der Kinderwunschpraxis die Anzahl der im Ejakulat enthaltenen Spermien, ihre Beweglichkeit und ihre Form. Gibt es Probleme bei der Fruchtbarkeit des Mannes, sind häufig alle drei Bereiche betroffen, dann sprechen Mediziner von einem OAT-Syndrom (Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom). Das OAT-Syndrom wird in drei Schweregraden unterteilt, die angeben, wie stark die Qualität der Spermien eingeschränkt ist. Die Ursache hierfür liegt entweder in einer Störung der Spermienproduktion oder an einer Störung beim Transport in den Samenwegen.

Störungen bei der Spermienproduktion

Störungen der Spermienproduktion können unterschiedliche Ursachen haben. Oft haben die Schädigungen auch schon vor langer Zeit z. B. in der Kindheit stattgefunden und lassen sich nicht mehr eindeutig zuordnen. Auch schädigende Stoffe oder Umstände wie Nikotin, Lösungsmittel oder starke Medikamente wie sie bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, können negative Auswirkungen auf die Spermienproduktion haben. Das völlige Fehlen von Spermien (Azoospermie) weist darauf hin, dass entweder die Samenwege blockiert sind oder eine massive Störung der Spermienproduktion vorliegt.

Ist die Zahl der Spermien (Spermienkonzentration) zu niedrig, wird über eine Blutuntersuchung geprüft, ob es Auffälligkeiten im Hormonhaushalt des Mannes gibt. Diese sind sehr gut behandelbar. Bei vielen Paaren genügt die Hormonbehandlung des Mannes, um auf natürlichem Wege schwanger zu werden.

Beeinträchtigung der Hoden

Grundsätzlich werden die behandelnden Ärzte sich die gesundheitliche Vorgeschichte des Mannes genau schildern lassen. Denn manche Erkrankungen, wie etwa Mumps, können zu einer Hodenentzündung führen. Die Entzündung kann zu einer Hodenverhärtung führen, infolgedessen die Spermienproduktion eingeschränkt sein kann. Frühere Operationen, zum Beispiel wegen eines Hodenhochstands, haben manchmal Verengungen der Samenwege zur Folge. Bei der körperlichen Untersuchung werden die Hoden abgetastet. So lässt sich unter anderem feststellen, ob vielleicht Krampfadern die Spermienproduktion bremsen.

Wichtig ist auch, dass ein Hodenhochstand ausgeschlossen wird: Sind die beiden Hoden nicht aus dem Körperinneren in den Hodensack gewandert, leidet die Spermienproduktion durch die anhaltend hohe Temperatur. Das kann zur Unfruchtbarkeit führen. Dank der seit längerem üblichen Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter ist ein Hodenhochstand heute selten geworden.

Mangelnde Beweglichkeit der Spermien

Eine mangelnde Beweglichkeit der Spermien kann auch durch eine vorangegangene Infektion verursacht werden. Manchmal können Medikamente die Spermien wieder agiler machen. In einigen Fällen führen körpereigene Antikörper dazu, dass die Spermien verklumpen. Bestätigt ein Test diesen Verdacht, kann es sinnvoll sein, die Spermien zu "waschen" und eine Insemination zu probieren. Sehr häufig bleibt jedoch offen, was die mangelnde Beweglichkeit verursacht.

Ein hoher Prozentsatz fehlgestalteter Spermien ist zwar kein Hinweis auf eine genetisch Störung. Die Verformungen können jedoch dazu führen, dass die Spermien nicht zur Befruchtung des Eis fähig sind.

Um einem Paar ein Baby zu ermöglichen, kommen bei einer Störung der Spermienproduktion in der Kinderwunschbehandlung Insemination, ICSI oder IVF in Frage.

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