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Geschrieben von Fleurdelys am 03.08.2023, 14:21 Uhr

22 Monate und schreit ständig aua aua Mama Mama Mama neiiin

Ich sag es mal wie es ist: Diese Phase ist einfach sauanstrengend, vor allem wenn man ein aufgewecktes, neugieriges und willensstarkes Kind hat. Das sind alles tolle Eigenschaften, die man meiner Meinung nach respektieren und wertschätzen sollte!

Daher würde ich zuerst einmal versuchen mich nicht darum zu scheren, was andere denken (fällt mir auch schwer). Man kann es nie jedem recht machen und oftmals verstehen Außenstehende die Situation überhaupt nicht. Daher kann man sie auch einfach ignorieren.

Was man stattdessen tun kann, ist voll und ganz auf das Kind eingehen, und mit ihm arbeiten statt gegen es. Das ist in dem Alter harte Arbeit. Meine Tochter hatte nur ein paar Phasen, wo es so heftig war wie bei deinem Sohn. Und die waren für mich richtig, richtig anstrengend, weil ich sehr intensiv auf sie eingehen musste.
Dabei habe ich immer zuerst versucht (gar nicht unbedingt als bewusste Strategie), eine Verbindung aufzubauen. Auf dieselbe Augenhöhe begeben, Blickkontakt aufnehmen, ruhig bleiben und immer ein Lächeln in den Augen haben. In dem Bewusstsein, dass sie das, was sie gerade tut, nicht aus böser Absicht macht und es einfach nicht besser weiß (auch wenn ich es ihr schon mal erklärt habe). Kinder in dem Alter brauchen einfach noch sehr viel Zuwendung und sind schnell frustriert und blockieren völlig, wenn man ihnen mit Ablehnung begegnet.

Dann, wenn der Kontakt hergestellt ist, selbstbewusst die Führung übernehmen, so gut es geht. Beim Einkaufen heißt das z.B., ich weiß immer genau, wo wir als nächstes hin müssen und bin bereits zwei Schritte voraus und gebe genaue Anweisungen („Als Nächstes auf der Liste steht Milch. Den Joghurt brauchen wir nicht, den stellen wir wieder zurück.“) Wenn ich da nur mal kurz zwischendrin Zeit lasse, sucht sie sich direkt irgendwas aus, das sie unbedingt haben will. Eine Kleinigkeit gibt es bei jedem Einkauf, aber die suchen wir gemeinsam aus. Und da muss ich auch wirklich konsequent bleiben.

Im Restaurant würde ich die Aktivität steuern, zusammen Treppen laufen, draußen herumrennen etc. Da muss eben immer jemand dabei sein, der die Gefahrenquellen sieht und den Weg wenn nötig umlenkt. Zusammen am Tisch sitzen geht vielleicht mal für 5 Minuten.
Dafür aber wann immer möglich - zu Hause, in der freien Natur, auf dem Spielplatz - alles erkunden und erforschen lassen, solange es sicher ist. Dabei habe ich Messer z.B. immer gleich als erstes aus der Spülmaschine geräumt, sodass die gar nicht erst interessant werden.

Schwierige Situationen spielerisch angehen ist übrigens auch ein super Tipp, den ich aufgeschnappt habe. Beispiel Umziehen: wenn das Kind keine Hose anziehen möchte, dann ist die Hose eben ein Monster, das die Füße, die Beine und den Po fressen will. Und plötzlich wird mitgemacht und gelacht - Lachen befreit und baut Stresshormone ab.

Die Methode mit dem ins Zimmer sperren ist übrigens deshalb effektiv, weil das Kind Angst hat, die Gunst seiner Bezugsperson zu verlieren, von der es ja abhängig ist. Im Prinzip ist das Erpressung und auf Dauer bestimmt nicht förderlich für die Beziehung. Aber sowas kann mal passieren und ist auch nicht ganz so tragisch, so lange man sich danach wieder verträgt und das Kind das Vertrauen wiedererlangt (so wie du es ja gemacht hast).
Wie gesagt, es ist einfach super anstrengend und wenn man den ganzen Tag allein für so ein willensstarkes Kind zuständig ist, laugt das ganz schön aus. Daher hast du meinen vollsten Respekt und ja, es wird mit der Zeit besser ;)

 
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