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Geschrieben von auf der Reise am 04.08.2023, 23:47 Uhr

22 Monate und schreit ständig aua aua Mama Mama Mama neiiin

Ich versuche auch, problematische Situationen (Restaurant, Einkaufen mit freilaufendem Kind usw.) zu vermeiden - von denen hat mein Kind nichts, wenn es in Streß ausartet. Und ich sowieso nicht. Die ersten ein-, zweimal Einkaufen mit freilaufendem Kind waren prima. Jetzt geht es höchstens mit eigenem Einkaufswagen (weil dann die Hände meist auf dem Einkaufswagen sind, mein Kind schiebt gern rollende Dinge vor sich her)... aber noch ruhiger ist es im Kinder- oder Einkaufswagen. Warum soll ich uns den Streß antun, bei so etwas mitentscheiden zu lassen. Das gebe ich vor.

Grundsätzlich stimme ich zu: Aufmerksamkeit für erwünschtes, keine Aufmerksamkeit für unerwünschtes Verhalten. Aber oft zeigt unerwünschtes Verhalten ja durchaus wichtige Bedürfnisse an. Im lesenswerten Blog / Buch "Gewünschtestes Wunschkind aller Zeiten" schreibt eine Autorin sogar, sie gehe auf Weinerlichkeit bei harmlosen Verletzungen ein, weil ihr Kind damit eine Möglichkeit habe, seinen Aufmerksamkeits-/Zuwendungsspeicher wieder aufzufüllen.
Ich selbst versuche bisher zumindest, meinem Kind dann (sofort oder zeitnah, je nach unerwünschtem Verhalten) ganz offen anzubieten, Aufmerksamkeit oder Zuwendung zu bekommen. In den letzten Tagen funktionierte es fabelhaft, ihm anzubieten, ob es vielleicht eigentlich mal auf meinen Arm wolle. Zum Teil sage ich noch dazu: "Dann sag doch einfach 'Arm'." ... oder fordere, je nach Stimmung, bei Zustimmung sogar noch einmal explizit dazu auf ("Dann sag doch mal jetzt 'Arm'. ... Na, komm her!") ... oder ich äußere selbst bei Ablehnung, ich hätte mein Kind jetzt eigentlich gern auf den Arm genommen. Also versuche ich, zwar vordergründig das unerwünschte Verhalten zu ignorieren, aber ausdrücklich auf das Bedürfnis dahinter einzugehen. Die letzten Tage funktionierte es ein paarmal... :-) ... aber ich bin sicher, die konkrete Lösung ("Arm") wird sich gleich wieder ändern, dann braucht es hier die nächste und nächste Lösung. Und ja, meist hinke ich hinterher und habe *keine* gute Lösung. Also mein Mitgefühl mit Euch. :-) ... aber trotzdem die Anregung zu suchen, was Dein Sohn wirklich will, und ihm das im nächstbesten Moment zu geben, sobald Du nicht denkst, Du verstärkst jetzt ein Verhalten, das Du wirklich nicht haben willst.

Auch noch geklaut von klügeren Leuten (Juul??): Wenn ein Kind seinen Speicher für Aufmerksamkeit, Zuwendung o.ä. gefüllt hat, geht es bereitwilliger auf Deine Wünsche ein. Das wurde von einem Autor erklärt mit Abhängigkeit des Kindes von den Erwachsenen... aber mein Laienverständnis findet: Das geht uns Erwachsenen doch genauso. Wenn ich mit jemandem einen schönen Nachmittag verbracht habe, und dann kommt er mit einer erfüllbaren Bitte - warum sollte ich unser schönes Miteinander in diesem Moment sabotieren? Wenn er mich dagegen (aus meiner Sicht) zuletzt ignoriert oder meine Bedürfnisse nicht gut erfüllt hat, dann bin ich vermutlich wenig motiviert, ihm einen Gefallen zu tun. So oder so: Speicher möglichst immer wieder füllen - zB auch und gerade in Situationen wie Restaurant, Einkauf o.ä. Für Dich sind das vielleicht die Ausnahmen, in denen es "mal funktionieren" soll... aber aus Kindersicht einfach sehr lange Zeiten, in denen es nicht genug bekommt und dann irgendwann nicht mehr tut, was die Erwachsenen wollen.

Und nein, ich kriege das alles auch oft nicht hin. Auch ich bemühe mich lediglich - hin und wieder klappt's. :-)

 
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