Arzt wechseln - bis es passt!

Mein Rat wäre, unbedingt den Arzt zu wechseln. Ich selbst habe dreimal gewechselt. Das klingt viel, aber bei unserer jetzigen Ärztin war meine Tochter endlich völlig glücklich - und ich auch.

Unser erster Arzt mochte keine Kinder und verachtete Frauen unterschwellig. Er ging lieblos mit den Babys um und hat mit Müttern geredet, als seien sie geistig nicht ganz auf der Höhe. Nach dem zweiten Besuch dort hat’s mir gereicht, und haben gewechselt. Dann sind wir bei einer Ärztin gelandet vom Typ Feldwebel. Sie hat meine schüchterne Tochter (damals so alt wie dein Sohn) angeschnauzt, sie solle sie gefälligst anschauen, wenn sie mit ihr rede. Das war unser letzter Besuch bei ihr.
Der nächste Arzt war nett, aber die Praxis lag in einem Wohnviertel mit vielen Ausländern. Das Problem war hier, dass man nie einen Sitzplatz im Wartezimmer bekam, weil jede Mutter mit fünf Verwandten dort aufschlug, es war immer rappelvoll, man musste ständig stehen, im Flur und auch im Wartezimmer. Also auch nichts.

Dann habe ich von einer Freundin den Tipp einer anderen Ärztin bekommen. Und sie wurde unser heißgeliebter Hauptgewinn: eine gelassene und trotzdem gründliche Ärztin, die einfühlsam war und auch bei Kindern mit Arztangst Ruhe vermittelte und Vertrauen gab. Zu ihr sind wir mit beiden Kindern gegangen, bis sie in den Ruhestand ging. Und danach hatten wir nochmal Glück: Unser jetziger Kinderarzt ist ebenso großartig. Ein ganz, ganz lieber Mensch, der Kinder ernst und wichtig nimmt, ihnen Ruhe vermittelt und die Angst nimmt.

Es gibt sie also: die tollen Kinderärzte und -ärztinnen. Und es lohnt sich wirklich, so lange zu wechseln, bis das Kind happy ist. Ein wirklich guter Kinderarzt schafft es, einem kleinen Kind die Angst zu nehmen. Ehe sich die Arzt-Phobie festigt bei deinem Sohn, würde ich lieber rasch jemanden finden, der sie lösen kann. Schließlich muss man viele Jahre bis ins Jugendalter zu diesem Arzt gehen, und deshalb sollte es jemand sein, bei dem man selbst und das Kind sich wohlfühlt.

LG