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Geschrieben von paulita am 10.07.2003, 9:37 Uhr

komplexes problem - und spannend

liebe antonia und andere
finde ich sehr spannend, was du da an texten und statistiken aufgetan hast. mir ist das nicht neu, weil ich beruflich damit zu tun habe, aber ich finde es immer wieder beeindruckend, wie regional und kulturell verschieden das mutter-kind verhältnis gelebt und auch gesellschaftlich wahrgenommen wird. historisch wird das bild dann nochmal bunter, denn so etwas wie "kindheit" gibt es noch nicht so lange. auch die "vollzeit-hausfrau-und-mutter" ist ein produkt der modernen, bürgerlichen gesellschaft seit dem späten 18. jahrhundert. und sie galt als ideal auch nicht für alle, sondern
nur für die, die sich das auch leisten konnten. andererseits haben auch früher großbürgerliche familien kindermädchen, gouvernanten und ammen gehabt. ich will nur sagen: die volle konzentration der mutter auf ihr(e) kind(er) und den haushalt ist und war oft mehr ein ideal als die wirklichkeit.

ich denke, dass die ganze frage von "fremdbetreuung" in den ersten jahren sehr viel mit stereotypen, mythen und historisch gewachsenen traditionen zu tun hat. das wohl der kinder wird dann gerne (oft unbewußt) dazu benutzt, für die eine oder die andere lösung zu argumentieren. es gibt m.w. keine studien, die belegen, dass das eine per se besser ist als das andere. "gestörte" kinder gibt es sowohl bei früher fremdbetreuung als auch bei ausschließlicher betreuung durch die mutter. sehr wohl aber macht es einen riesigen unterschied, ob kinder liebe, beständige zuwendung, sicherheit und anregungen bekommen. es gibt eltern/mütter, die ihre kinder verwahrlosen lassen - und das gibt es auch in kigas oder krippen. ebenso gibt es wunderbare mütter, die all das bieten - und auch einrichtungen, die das tun.

schlimm finde ich aber, dass - besonders in deutschland - nach wie vor das bild der rabenmutter auftaucht, wenn man die kinder recht früh bei anderen mit-betreuuen und erziehen lässt. "wozu dann kinder kriegen?" ist die frage, die einem sofort um die ohren gehauen wird. das finde ich erbämlich.

lg
paula

 
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