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Geschrieben von Busa am 26.04.2013, 7:13 Uhr

Was ist denn bloß los mit mir?

Hallo!

Ich weiß nicht mehr so wirklich mit wem ich reden soll, deswegen schreib ich hier die „paar“ Zeilen!

Mein Freund und ich sind seit 6 Jahren nun ein Paar – wir hatten Höhen und Tiefen, aber momentan stecken wir wirklich in einem Tief!

Wir hatten uns vor 2 Jahren entschlossen, dass wir gerne ein Kind hätten – daraufhin wurde unser Sonnenschein Ende September letzten Jahres geboren. Die SS war für mich sehr schön, keine Komplikationen, die Geburt verlief problemlos und schnell und die erste Zeit war einfach nur wunderschön. Unsere Beziehung war richtig harmonisch.
Allerdings habe ich mir das Leben als Mutter auch einfacher vorgestellt, als es dann zuhause war. Mir war schon klar, dass mein Leben, so wie ich es vorher hatte, momentan auf Eis gelegt sein würde bzw. ich mit Einschränkungen zu rechnen habe – was wiederrum natürlich auch die schönen Seiten der Kindererziehung ermöglicht. Also bitte nicht falsch verstehen: ich liebe meinen Sohn über alles, möchte ihn nie wieder hergeben, doch manchmal möchte ich auch wieder so unabhängig sein wie vorher. Oft fällt mir daheim die Decke auf den Kopf, wir wohnen am Berg, da ist es nicht immer so leicht mit Kind alles zusammenzupacken und weg zu fahren. Ich schaue eh, dass wir oft zu Verwandten oder Bekannten fahren, aber das geht ja auch nicht immer.
Mittlerweile arbeite ich seit Anfang des Jahres wieder freitags im Büro, was mir sehr gefällt, da ich meinen Job sehr gerne mag und auch im nächsten Jahr wieder mit meinen 30 Stunden zurück kommen werde, denn dann wird meine SM auf den Kleinen schauen, da sie daheim ist und gleich nebenan wohnt. (was auch manchmal schon zu Problemen zwischen LG und mir geführt hat – dies ist aber mittlerweile geklärt und kein Streitthema mehr)
Jetzt am Freitag schaut mein Freund am Vormittag auf unseren Strahlemann – wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Jedoch kommt mir vor, dass sich für ihn, außer diesen Freitag, nicht wirklich viel geändert hat in seinem Leben. Er kann nach wie vor seine Bücher daheim lesen, vorm PC sitzen, seinem Hobby nachgehen, welches oft Abende beansprucht, fortgehen, am Berg gehen, etc., weil wenn ich daheim bin, ich mich großteils um das Kind kümmere, auch wenn er auch daheim ist. Er hilft mir natürlich schon wenn ich ihn bitte, aber meiner Meinung nach zu wenig; wenn ich dann was sage, bekomme ich zu hören, dass er findet, dass es so passt und er ohnehin jeden Freitag daheim beim Sohn daheim wäre.

Dazu kommt, unser Sohn ist wirklich ein Strahlemann und ein sehr pflegeleichtes Kind, (fast) immer gut gelaunt, schläft meistens in der Nacht ganz brav, trotzdem fühle ich mich manchmal überfordert, weil ich einfach Dinge, die ich mir vorgenommen habe, nicht schaffe, weil mein Kleiner so viel Aufmerksamkeit braucht, da sich selbst beschäftigen eher langweilig für ihn ist und er ständig Action braucht. Und wenn ich dann mal jammere, weil eben mein „Plan“ nicht so geklappt hat, dann gibt’s Knatsch mit meinem Freund, weil er findet, dass ich immer übertreibe. Wenn ich ihm den Vorschlag mache, dass er eine Woche mit mir tauschen würde und neben der Kindererziehung noch den Haushalt, die Wäsche, das Kochen, etc. übernehmen soll, wo eigentlich außer die 1 Stunde am Abend wo unser Sohn eher schlafen geht die einzige Zeit für mich ist, machen soll, bekomme ich nur zu hören: Sehr gerne! Manchmal denke ich, er weiß nicht was das eigentlich bedeutet.

Natürlich würden auch gerne Omas und Tanten auf unseren Sohn aufpassen, damit ich mal wieder für mich was tun kann, das Angebot nehme ich ab und zu eh an, aber jedes Mal, wenn ich meinen Sohn ohne triftigen Grund (wie zB Arbeit) abgebe, bekomme ich ein megaschlechtes Gewissen, weil ich doch die Mama bin und es mir „zusteht“, dass mein Kind bei mir ist.

Momentan ists so, dass mein Freund und ich nur noch nebeneinander leben, die Gemeinsamkeiten, die wir mal hatten, sind momentan nicht möglich – werden aber sicher wieder kommen, wenn unser Sohn älter ist (momentan ist er 7 Monate alt). Keiner traut sich daheim mehr was zu sagen, weil jeder Angst hat, der andere könnte das wieder in den falschen Hals bekommen – es macht mich traurig und weinerlich zu sehen, wie schnell und wegen welcher Kleinigkeiten es so weit kommen kann.

Und während ich hier diese Zeilen schreibe und dann die anderen Posts lese, komme ich mir wieder wie ein Narr vor, weil ich eigentlich ein schönes Leben habe, einen super Strahlemann als Sohn, eine tolle Arbeit, ein schönes Zuhause – und trotzdem jammere ich über ein Leben, das sich halt geändert hat, wie sich ein Leben so oft noch ändern wird.

Und meine Bewunderung gilt wirklich den Müttern, die mehr als ein Kind haben bzw. die ein Kleinkind haben und dann mit einem Neugeborenen nach Hause kommen – ich glaube, ich würde das nicht schaffen – dabei dachte ich immer ich sei eine starke, taffe Frau!

Vielen Dank fürs Zulesen!

 
3 Antworten:

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Antwort von Busa am 26.04.2013, 7:17 Uhr

Achja: ich bin immer froh, wenn er am Abend heim kommt von der Arbeit, weil es so viel zu erzählen gäbe, leider hat er mir das letzte Mal erklärt, dass er seine Ruhe brauche - einerseits verstehe ich ihn ja, er hat einen anstrengenden, fordernden Job, aber andererseits wünsche ich mir, dass er mich auch versteht - was er aber nicht tut, finde ich - er findet das nicht.

Da wir auch am Land leben, gibts leider so viele Möglichkeiten für Mütter (Pekip, Mutter-Kind-Schwimmen, etc.) nicht, aber ich werde mich trotzdem nochmal genau erkundigen - vielleicht gehts mir auch besser, wenn ich mit dem Kleinen öfter mal raus komme!

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Re: Was ist denn bloß los mit mir?

Antwort von Fredda am 26.04.2013, 7:22 Uhr

Du sitzt wirklich wie die Made im Speck, und in einem halben Jahr kannst du das auch wieder fühlen, ich fand das erste halbe Jahr mit dem ersten Kind am anstrengendsten, ok, er war ein Kolikkind und ich hatte keine Familie da, trotzdem war es später mit drei Kleinkindern ja objektiv stressiger. Das wird schon :-)

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Re: Was ist denn bloß los mit mir?

Antwort von Häsle am 26.04.2013, 8:19 Uhr

Diese Gefühle und "Probleme" kenne ich auch, inkl. der Schwiegermutter nebenan.

Mir hat auch die Arbeit geholfen. Richtig wohlgefühlt habe ich mich aber in meiner Mutterrolle und meinem neuen Wohnort erst, als ich Anschluss gefunden hatte. Da war meine Tochter schon fast zwei, und ich hatte (total untypisch für mich) regelmäßige Heulanfälle. Warte lieber nicht so lange. Wenn es in eurem Dorf nix gibt, keine Krabbelgruppe, kein Hobby (außerhalb des Hauses) für dich, etc., dann schwing dich ins Auto oder in den Bus.

Dein Freund kann sich nicht vorstellen, wie es dir gerade geht, wie dein Leben aussieht. Wie sollte er das auch? Da kann er aber nix dafür. Für dein schlechtes Gewissen kann auch keiner was.

Schau einfach ein bissl mehr auf dich, dann wird das schon. Und je älter dein Kind wird, desto einfacher wird das Leben, finde ich jedenfalls. Irgendwann muss man nicht mehr so viel Zeug mitschleppen, das Kind isst unterwegs halt einfach irgendwas usw. Dann kamen bei uns zwar die Zickenphasen, aber die fand ich harmlos, verglichen mit der Babyzeit (obwohl meine Tochter da auch recht pflegeleicht war).

Mein Mann darf übrigens immer mal wieder Erfahrungen als Vollzeitpapa sammeln, wenn ich ab und zu für ein paar Wochen Vollzeit arbeite. Er hat beschlossen, dass wir doch lieber bei der alten Regelung, er 100%, ich 50%, bleiben. Mir ist das sehr recht, und ich genieße meine Freiheiten.
Die Oma nebenan ist ein Segen, auch wenn es ab und zu kracht.

Meine Tochter ist jetzt schon 7, und es läuft alles annähernd perfekt. Seit ca. 2 Jahren denken wir sogar über ein zweites Kind nach. Vorher hatte ich echt richtig Angst davor, jetzt nur noch ein bissl.

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