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Geschrieben von Lilatiger am 22.01.2019, 12:37 Uhr

Weiter Weg zum Wunschkind

Hallo liebes Forum,

ich schreib einfach mal, weil mein Redebedürfnis groß ist, aber der Kreis möglicher Zuhörer sehr klein. Natürlich rede ich mit meinem Freund, aber unser Umgang mit der Sache ist unterschiedlich und er braucht zwischendurch immer wieder Zeit.
Es geht darum, dass bei mir der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind sehr ausgeprägt ist. Ich bin 39, er ist 45 und wir sind seit 4 Jahren zusammen und sehr glücklich miteinander. Bei mir ist der Wunsch schon seit 2 Jahren da, was für mich zunächst auch sehr überraschend war, weil ich selbst nicht mehr damit gerechnet hatte, dass ich nochmal ein Kind möchte. Aber mein Partner ist so liebevoll und fürsorglich und geht so toll mit Kindern um, dass er das in mir ausgelöst hat (so erkläre ich mir das jedenfalls).
Ich habe ihm das damals gesagt und anfangs war er wirklich sehr ablehnend in Bezug auf dieses Thema. Im Laufe der zwei Jahre hat sich das aber geändert. Wir haben immer mal wieder darüber gesprochen und er kam zu dem Schluss, dass er mich sehr liebt, ich eine tolle Mama bin und eine Mischung aus ihm und mir bestimmt supersüß wär (O-Ton mein Partner). Ich habe ihm ganz deutlich gemacht, dass mir der Wunsch sehr wichtig ist, aber er mir in jedem Falle noch wichtiger wäre. Auch ohne gemeinsames Kind würde ich ihn genauso lieben wie bisher. Es geht mir auch nicht darum, überhaupt ein Kind zu bekommen, sondern ich möchte etwas Gemeinsames mit ihm und das alles mit ihm erleben, eben weil er mir so viel bedeutet. Mein Kinderwunsch ist also eng an diesen bestimmten Mann gekoppelt.
Er weiß das und seine Einwände bezogen sich darauf, dass er befürchtet, nicht gut genug als Vater zu sein. Den Ansprüchen nicht gerecht zu werden oder es nicht "zu schaffen". Aus meiner Sicht wäre er aber der beste Papa. Wir stehen finanziell gut da und haben genug Platz und Liebe.
Aus einer früheren Beziehung habe ich zwei wundervolle Kinder, auf die ich sehr, sehr stolz bin. Daher weiß ich auch, was alles auf einen zukommt, aber auch wie bereichernd ein Kind ist.
Seit fast zwei Jahren verhüten wir nicht. Dass ich keine Pille nehme, habe ich ihm natürlich direkt gesagt und die Kondome hat er dann irgendwann weggelassen.
Er meinte, dass es für ihn okay wäre, wenn es einfach passiert.

Nun passiert es aber einfach nicht.

Ich habe mich durchchecken lassen, bei mir ist hormonell und organisch alles in Ordnung.
Da die Vermutung nahe lag, dass es an ihm liegen könnte, habe ich ihn also gefragt, ob er ein Spermiogramm machen würde.
Auch da war die Reaktion erst sehr ablehnend. Er meinte, dass "seine Jungs ganz sicher fit" wären.
Es hat gedauert, bis er sich mit dem Gedanken anfreunden konnte.
Bei uns ist es so, dass er grundsätzlich der passivere Teil ist, der sich mit Entscheidungen schwer tut und bestimmten Dingen aus dem Weg geht. In allen möglichen Lebensbereichen. Ich bin ganz anders gestrickt. Ich bin entscheidungsfreudig, sehr aktiv und zielstrebig. Wir ergänzen uns aber meistens gut, weil er das Tempo rausnimmt, wo ich zu schnell bin, und ich auf der anderen Seite Veränderungen herbeiführe, die er hinterher gut findet.
Normalerweise habe ich auch viel Geduld und hasse es, andere Menschen unter Druck zu setzen. Aber in dieser Sache ist mein Wunsch so groß, dass es mir unglaublich schwerfällt, Ruhe zu bewahren. Vielleicht kennt das jemand von euch?

Ein paar Wochen später hat mein Freund dann aber doch ein Spermiogramm machen lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd: Keine Spermien nachweisbar.

Mich hat das geschockt. Mein Freund war nicht gerade begeistert, aber er war nicht so niedergeschlagen wie ich.

Es gäbe evtl. die Möglichkeit einer Hormonbehandlung für meinen Freund, um die Spermienbildung evtl. wieder anzukurbeln.
Aber ich weiß nicht, ob mein Freund dazu bereit wäre. Ich trau mich nicht, ihn zu fragen.
Er meinte, dass es gut wäre, wenn es einfach passieren würde. Aber dass er Angst hätte, aktiv werden zu müssen und sich aktiv dafür zu entscheiden. Da es jetzt aber klar ist, dass er ziemlich aktiv werden müsste, um mit mir ein Kind zu zeugen, glaube ich, dass die Erfüllung dieses großen Wunsches von mir in weite Ferne gerückt ist.

Wie würdet ihr damit umgehen?
Ihn fragen? Zeit geben? Abschließen?

 
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