Alk verfliegt nicht!

Ich bin zwar auch kein Lebensmittelchemiker, habe aber viel zu viel Zeit meines Lebens mit Experimenten und Arzneimittelherstellung im Labor verbracht (aber man sieht, umsonst war es nicht).
Ethanol besteht aus Wasserstoff-, Sauerstoff- und 2 Kohlenstoffatomen.
Wenn Wasser verdunstet, geht es in seine ungebundenen Atome wieder über. Es verfliegt also Wasserstoff und Sauerstoff.
Kohlenstoff kann gebunden an Sauerstoff auch "verdunsten" (als Kohlendioxid), aber selbst wenn etwas davon in den Weihnachtsplätzchen zurückbleibt, kann es nicht schädlich sein, denn unser ganzer Körper, also alles organische besteht aus Kohlenstoff. Jeder Apfel, jedes Getreidekorn, jedes Stück Fleisch enthält unzählige Kohlenstoffatome.
In jedem Backwerk bleibt immer etwas Feuchtigkeit zurück, meistens aber aus dem zugeführten Fett (Margarine finde ich in Plätzchen übrigens viel schädlicher als einen kleinen Schluck Alkohol). Und der niedrige Siedepunkt des Alkohols garantiert, dass erst dieser sich als erstes verflüchtigt.

Also ich würde die Weihnachtsplätzchen genießen und mir Gedanken um andere Dinge machen.
Was die Deklaration angeht, findet man Alkohol auf Verpackungen von Nahrungsmitteln oft unter den Namen Ethanol/Äthanol (selten), Weingeist, Spiritus (selten) oder Ethylalkohol/Äthylalkohol (meistens). Ich meine sogar, das auch mal auf diesen abgepackten Brötchen zum Fertigbacken gelesen zu haben, will jetzt aber auch nichts falsches Erzählen. Oft werden Konservierungsmittel in wenig Alkohol gelöst, weil sie wasserunlöslich sind und dann dem Produkt zugesetzt.

LG
Kalli