Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von platschi, 37. SSW am 02.11.2004, 15:54 Uhr

Noch was dazu (Achtung lang)

Das habe ich gerade in einem anderen Forum gefunden und mal hierher kopiert:

Das Pefekte-Baby-Syndrom gerät außer Kontrolle
(Beverly Beckham, Juni 2004)

Es verletzt ihre Eltern. Es verletzt mich. Und es wird sie selbst eines Tages verletzen.
Diese Art und Weise, mit der unsere Gesellschaft mit Unterschieden umgeht. WissenschaftlerInnen und ÄrztInnen arbeiten daran, ihr Sein, ihre Existenz zu vermeiden.

Meine Enkelin Lucy hat ein Down-Syndrom. Das ist keine Tragödie. Aber die Welt in der wir leben benimmt sich so, als wäre es eine.

Der "Boston Globe" hat am Dienstag einen Artikel gebracht, überschrieben mit "Frühe Warnung". Es ging um das First-Trimester-Screening und darüber, Babys mit Down-Syndrom besser früher als später auszumachen, sodass es für Frauen eine weniger "scheußliche" Entscheidung ist, sie abzutreiben als wenn sie warten müssten, bis sie schon "das Trippel-Trappel von Baby-Tritten" spüren.

Babys, die ein Down-Syndrom haben, besitzen ein Extra-Chromosom, das sie sich verzögert entwickeln lässt. Sie brauchen länger um das Laufen, Sprechen, Ballfangen, Lesen zu lernen. Viele haben Herzprobleme. Sie sind kleiner als der Durchschnitt. Sie lernen anders und machen andere Fortschritte.

Was ist so schlimm daran?

Wir fürchten das, was wir nicht kennen. Und wenige von uns kennen jemanden mit einem Down-Syndrom.

Bis in die Mitte der 1960er Jahre hinein wurden die meisten Babys mit Down-Syndrom in Heime gegeben, weil ÄrztInnen sie für unbildbar hielten (Sie irrten sich).

Als Chris Burke, der die Hauptrolle in "Life goes on" gespielt hat, mit einem Down-Syndrom geboren wurde, warnten die ÄrztInnen seine Mutter, dass sie ihre Familie zerstören würde, wenn sie ihn mit nach Hause nehmen würde. Sie hat ihn trotzdem mit nach Hause genommen. Und er entwickelte sich.

In den 1970er Jahren wurden Kinder mit Down-Syndrom in Regelklassen integriert. Chris McLean of Walpole war einer von ihnen. Er ist ein Mann mit einer Wohnung, einem Job und einem Kopf voller Baseball-Ergebisse. Er hat eine Familie und Freunde, die ihn lieben.

Heutzutage, in diesem neuen Jahrhundert, werden Kinder mit Down-Syndrom beseitigt. Frauen werden ermutigt, sie abzutreiben. Dr. Allan Nadel, der Direktor der Ultraschall-Abteilung im General Hospital in Massachusetts hat dem "Globe" gesagt, er sähe das Testen als "eine gute, wissenschaftliche Sache". "Aber was soll das?", meinte er, "ist das etwas, wofür wir als Gesellschaft aufkommen wollen"? Nadel hat, natürlich, über den Kostenfaktor der Tests gesprochen. Werden die Versicherungen das zahlen? Und werden sie zahlen für die Abtreibungen, die sie nach sich ziehen? Aber Nadel hat noch eine viel gewichtigere Frage aufgeworfen: Was sind wir als Gesellschaft bereit zu zahlen für Selektionstechniken, für das Wollen und Verlangen von ausschließlich perfekten Babys?

Ein Baby mit Down-Syndrom wird in die Gaskammer geschickt. Waren wir nicht schon einmal soweit? Ist das kein Völkermord?

Mattie Stepanek ist am Dienstag an Muskelschwund gestorben, einer genetisch bedingten Krankheit, die die wichtigsten Funktionen seines Körpers beeinträchtigt hat. Mattie konnte nicht selbstständig gehen, stehen, essen oder atmen. Wer wollte so leben wir er?
Er ist gestorben. Er liebte sein Leben, noch bevor seine Bücher Bestseller wurden und Oprah einen Star aus ihm machte.

Ein perfektes Baby ist letzte Woche am Plötzlichen Kindstod gestorben. Wird die Wissenschaft es ermöglichen, dies eines Tages im Voraus zu testen und die schwangere Frau dann fragen: "Ist es nicht besser, abzutreiben?"

Wird die Wissenschaft es vorhersagen können, dass ein einjähriger Junge einen Gehirntumor entwickelt und tot sein wird, bevor er drei ist und empfehlen, dies alles dadurch zu vermeiden, dass man sich für eine Abtreibung entscheidet?

Nancy and Sheila Nolen sind die meiste Zeit ihres Lebens auf Rollstühle angewiesen. Leute, sie sie nicht kennen, gucken sie an und gucken dann weg. Aber die beiden sind glücklich. Die Behinderung beeinträchtigt ihre Körper, aber nicht ihre Seelen.

Der "Globe" hat die Geburt eines Babys mit Down-Syndrom als Albtraum bezeichnet.

Wenn dein Kind Krebs bekommt, ist das ein Albtraum. Wenn ein Fahrradgestell auf dein vierjähriges Kind fällt und es tötet, ist das ein Albtraum. Wenn du dein Kind wegen eines betrunkenen Fahrers verlierst, ist das ein Albtraum.

Ein Kind mit Down-Syndrom zu haben, ist kein Albtraum. Es ist eben so, wie wenn man ein Kind hat: Es ist eine Herausforderung, Freude, ein Geschenk, eine Menge Arbeit und sehr viel mehr Vergnügen.


Kann euch leider nicht sagen, ob der Text komplett richtig aus dem Englischen übersetzt wurde. Zwar gibt die Schreiberin im anderen Forum eine Quelle an, aber dort erscheint leider nur die Meldung, dass der Artikel bereits archiviert wurde. Nur die ersten Zeilen sind noch einsehbar und in denen habe ich schon kleinere Fehler gefunden. Aber ich denke, er stimmt nachdenklich - ob nun richtig übersetzt oder nicht.

Liebe Grpüße
platschi

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge im Forum Schwanger - wer noch?

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.