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Geschrieben von Daja am 16.04.2010, 10:26 Uhr

Noch einmal zu Konsumverhalten, -vorbild usw.

Hallo,

ich habe einen fast zehnjährigen Sohn, der auch gerne auf das schaut, was andere haben.

Nun geht es uns finanziell recht gut, so dass wir uns einiges "einfach so" leisten können. Wenn wir etwas "pädagogisch wertvoll" finden, schauen wir daher auch nicht auf den Preis und kaufen auch schon mal spontan. Allerdings haben wir manche Sachen nicht, die viele andere ganz selbstverständlich besitzen: z.B. einen Flachbildfernseher oder eine Wii. Und für uns ist es auch ganz logisch, dass in Kinderzimmern keinesfalls Fernseher herumstehen. Das wird von unseren Kindern manchmal zwar bemault, aber im großen und ganzen akzeptiert.

Große Geschenke gab es bisher zu Weihnachten und Geburtstag und auch die hielten sich für uns im Rahmen. Es gab dabei nie einen festen finanziellen Rahmen und so waren sie mal teurer (z.B. bei einem Fahrrad) und mal günstiger, wenn kein großer Wunsch anstand.

Dieses Jahr nehmen jedoch die Wünsche unseres Sohnes überhand. Er wünscht sich ein Handy für 150 Euro (wir haben ihm erklärt, dass er zum Übergang sowieso ein günstiges bekommen würde), Karten für eine Sportveranstaltung, die nur mit Übernachtung möglich ist, für ca. 400 Euro, ein neues Fahrrad 350 Euro, Lego Technik für 150 Euro, dann noch kleinere Sachen wie Bücher, CDs, Nintendo DS Spiele usw.

Nachdem ich ihm seine Wünsche habe zusammenrechnen lassen, habe ich ihm erklärt, dass wir ca. 50 Euro für seinen Geburtstag ausgeben wollen, ebenso 2 X Großeltern und einmal Paten. Das macht 200 Euro und für dieses Geld könne er sich etwas wünschen. Er sollte bei seiner Wunschliste Prioritäten setzen. Das war natürlich stark untertrieben, da sowohl wir als auch die Großeltern seine Wünsche nie so stark budgetieren. Ich wollte jedoch gerne mal seine Reaktion sehen. Habe ihm jedoch auch gesagt, dass ein teurerer Wunsch durchaus noch machbar ist, dass es dann jedoch keine weiteren Geschenke gäbe.

Seine Reaktion zeigte sich in beleidigt sein und abstiefeln. Seine Prioritäten bei der Wunschliste variieren weiter mit jedem Tag und sind meiner Meinung nach stark abhängig, mit wem er gerade spielt. D. h. ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger "Herzenswunsch" auf seiner Liste steht.

Bei nächster Gelegenheit zeigte er uns dann wieder ein völlig überteuertes Handy mit dem Hinweis, dass genau dieses die Freunde x, y und z ebenfalls haben. Als wir ihm sagten, dass er das als einziges Geschenk mit noch einer Kleinigkeit gerne haben könnte, fing er an zu weinen.

Nein, mein Sohn ist durchaus nicht auf den Kopf gefallen und normalerweise sehr verständig und für logische Argumente von klein auf zugänglich. Umso mehr wundere ich mich nun. Und ich frage mich natürlich auch, was wir machen sollen? Klar, könnten wir ihm seine Wünsche erfüllen. Manches sehe ich jedoch irgendwie nicht ein (z.B. teures Handy bei Angst vor Verlust) und irgendwie ärgert es mich auch, dass er so beeinflussbar ist und scheinbar keinen Bezug zu finanziellen Realitäten hat.

Und dann frage ich mich natürlich, ob wir nicht selbst daran schuld sind. Wenn ich mir ein neues Handy aussuche, schaue ich natürlich nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis, aber gutes Aussehen gehört für mich zur "Leistung" absolut dazu. Außerdem sieht er natürlich, dass wir zwischendrin mal ein neues Notebook kaufen und Bücher immer drin sind. Wir gehen nie bummeln, ohne dass wir was aus der Buchhandlung mitnehmen. Andererseits verkennt er wahrscheinlich, dass wir durchaus Prioritäten setzen, weil wir diese selten kommunizieren. Ein Fußballcamp in den Ferien darf er durchaus einfach so besuchen, Spielzeug würden wir jedoch für den selben Preis nicht kaufen.

Wie geht ihr mit diesem Dilemma um? Wie können wir es besser machen? Und was mache ich mit den Geburtstagsgeschenken?

Nachdenkliche Grüße

 
13 Antworten:

Re: Noch einmal zu Konsumverhalten, -vorbild usw.

Antwort von AndreaL am 16.04.2010, 11:33 Uhr

Hallo Daja,

das finde ich sehr interessant, was Du da ausführlich beschreibst. Uns geht es finanziell auch gut, dennoch agiert unser Sohn (auch 10 Jahre) NICHT so wie Deiner...

Und so musste ich erst einmal überlegen...

Ja, die Ausgaben für Geburstage, Weihnachten variieren hier auch je nach Wunsch und durchaus auch sinnvollen Ausgaben (Fahrrad).

Wir haben einen Flachbildschirm, weil der alte nach einer Wohnzimmerrenovierung auf diese neue schmalen Möbel nicht drauf passte. Und ja, wir haben auch eine Wii - Herzenswusch zum vorletzten Weihnachten.

Andererseits wird hier jede mehrere 100-Euro-teure Anschaffung intensiv diskutiert. Grad mal so eben ein notebook - das gibt es hier nicht. Wir wälzen vorher das internet, die Prospekte etc. um es letztlich dann zu entscheiden. D.h. ab so ca. 300 Euronen wird jede Ausgabe überlegt.

Dafür geben wir durchaus mal ne Mark mehr :-) für Freizeitvergnügungen aus. Wir besuchen gerne teurere Ausstellungen/Museen und gehen gerne danach essen. Aber auch den Wert thematisieren wir. Und erzählen unserem Kind, wie viel Geld wir manches Mal 'verprassen', was früher zu Studi-Zeiten ein Vermögen für uns gewesen wäre...

Hier ist also mehr ein 'Wir können uns das jetzt leisten/kaufen, weil wir....' oder 'weil wir auf xy dann verzichten'.... Geld hat hier immer einen Bezug.

Das fällt mir jetzt als Unterschied auf. Auch, weil Du davon schreibst, dass Ihr Prioritäten nicht kommuniziert.

Sonst kann ich Dir nur berichten, dass dem Sohn hier es unangenehm ist, wenn ich ihm nur mal so eine Klamotte kaufen möchte, weil ICH die gerade schön finde. 'Ich habe genug, Mama', werde ich dann schon mal gemaßregelt.

Aktuelles Beispiel von heute: Mein Sohn hat Windpocken, es geht ihm richtig mies und er leidet. Er kann einfach nicht lesen und deswegen bekam er heute von mir das Harry-Potter-Hörbuch Bd. 7. Er weiß, wie teuer die sind und war völlig entsetzt *das wollte ich mir zu Weihnachten wünschen*... Ich musste ihn bitten, es anzunehmen, weil er wirklich fies krank ist und weil man dann 'mal' so ein Geschenk bekommen 'darf'.

Vielleicht also... ist es auch typ-bedingt und vor allem - in diesem Alter - zunehmend abhängig von der Peer-Group. Die Klassenkameraden des Sohnes scheinen da alle recht harmlos zu sein im Vergleich zu dem, was Du durchklingen lässt...

Die Wünsche Deines Sohnes summerieren sich ja auf im Ursprung auf mal eben um die 1200 Euro. Ich würde diese Summe im Verhältnis zu Euren monatlichen Einkünften setzen und ihn fragen, ob er das dann immer noch gerechtfertigt findet. Ihr müsstet schon sehrrrr wohlhabend sein, wenn diese 1200 nicht einen durchaus ansehnlichen Prozentsatz Eures monatlichen Einkommen darstellen würden...

Ausgaben ins Verhältnis stellen, beeindruckt hier zumindest immer sehr. Vor allem auch mal ins Verhältnis zu den Familien stellen, die mit Mindestlöhnen klar kommen...

Mehr reden, mehr einbinden auch in die Kosten des täglichen Bedarfs wäre mein Ratschlag. Das scheint ihm irgendwie zu fehlen... Es sei denn, Ihr seid eben über die Maßen wohlhabend... Dann müssten andere Maßstäbe gesetzt werden, um Deinen Sohn zum Nachdenken zu bewegen.

VG

Andrea

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Re: ich würde die Geschenke auf Geburtstag, Weihnachten etc. verteilen

Antwort von mini99 am 16.04.2010, 11:36 Uhr

Hallo!
Das sind wirklich teure Dinge und es ist verständlich, dass ihr nicht alle Dinge auf einmal kaufen könnt bzw. wollt. Es ist halt schwierig, denn ein neues Fahrrad kauft man ja nur alle paar Jahre und dass das gerade jetzt benötigt wird, trifft sich halt dumm. Die Sportsveranstaltung mit Übernachtung ist schon sehr teuer finde ich, dass würde ich nochmal besprechen, aber wie gesagt, wenn es ein Traininigslager oder so ist, ist es ja auch sinnvoll, wenn auch teuer.

Aber ich kenne das Thema, mein Sohn wollte den I-Pod touch, gut er hat brav dafür gespart und hat ihn bekommen. 2 Wochen nachher sehen wir, dass er eine neues Fahrrad braucht, dachten eigentlich, dass das diese Saison noch passt. Kann dich also gut verstehen :-)

Ich würde (machen wir eigentlich auch so) die Geschenke aufteilen. Den Teil zum Geburtstag, den Teil zu Weihnachten, dann eine Kleinigkeit fürs Zeugnis etc. Taschengeld sparen lassen und Omas etc. mitsteuern lassen.

LG
Traude

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wir kaufen auch mal eben so

Antwort von Claudia36 am 16.04.2010, 11:49 Uhr

wenn etwas gefällt oder so.
Es kommt auch vor das ich gkeich mal 400€ bei Neu-Yorker für meine Tochter an Klamotten kaufe...ja.
Aber meine Kleine hat im Moment kein großes Anspruchsdenken....( sie hat ja alles a´was sie braucht und mußte nie! um etwas betteln)
Bei der Großen war das schlimmer....bei ihr hatten wir damals nicht so ein gutes Einkommen und mußten schon überlegen was man kauft....sie hat auch Handy, PC,Fernseher usw viel später bekommen als die Kleine umd mußte schon darum kämpfen ( PS oider WII hat sie nie besessen)
Das kam eben weil meine Große 7 Jahre älter ist als die Kleine ( jetzt 21) und damals die Zeiten eben anders waren.

Ich glaube fest daran ( habe hier 2 unterschieldlich "erzogene " Kinder) das Kinder nur solche Forderungen stellen , wenn sie eben wirklich weniger haben als die anderen KInder....
Wir haben es hier erlebt.
Die Kleine hat zum Geb. oder Weihnachten nie Wünsche.....sie freut sich aber über Kleinigkeiten genauso wie über größere Geschenke.
Ihr macht man auch eine Freude wenn man ihr eine kleine Reise ( Städtereise) oder einen Museumsbesuch schenkt.
Sie ist vielseitig interessiert.

Aber das kommt eben auch auf das Famileineinkommen an....wir haben nur noch die Kleine zu Hause, die beiden Großen haben ihre eigenen Wohnungen....und so geht das jetzt eben besser.
Wenn man mehrere Kider hat muß man eben eine Fernsehen für alle oder eine Wii für alle gemeinsam anschaffen.....das ist nicht schlimm.
Nur Kinder ganz von dem kram wegzulassen - das ist schlimm....
Wie oft hatten wir hier Freunde der Kleinen....die hier dann nur vor dem Fernseher sitzen wollten oder Wii spielen oder PC...usw weil sie es zu Hause nicht dürfen.....meine Tochter war da immer ziemlich traurig denn sie wollte mit ihrem Besuch was anderes machen, was alloeine sonst keinen Spaß macht.....aber die Kinder waren nur auf Technik fixiert, da es zu Hause verboten war oder nicht vorhanden.
Man kann sich nicht gegen alles stellen!!!

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Re: wir kaufen auch mal eben so

Antwort von +emfut+ am 16.04.2010, 12:11 Uhr

Zitat:
"Ich glaube fest daran ( habe hier 2 unterschieldlich "erzogene " Kinder) das Kinder nur solche Forderungen stellen , wenn sie eben wirklich weniger haben als die anderen KInder...."

Nein, das glaube ich nicht.
Hier zumindest ist es nicht so.
Fumi - die als H4-Empfängerin auf eine teure Privatschule geht und deswegen definitiv immer und ständig erheblich weniger hat als alle ihre Klassenkameraden - hat keine Ansprüche und ist (meistens - Aussetzer hat jeder mal, sogar ich) sehr zufrieden mit dem, was sie hat. Es ist kein Problem ihr zu sagen, daß dieses oder jenes einfach nicht drin ist, finanziell.

Ich habe eher das Gegenteil festgestellt.

"Früher" habe ich richtig gut verdient und wir haben im Grunde genau so gelebt: Was wir wollten, haben wir gekauft, da wurde nicht groß nach dem preis geschaut. "Mal eben" ins Legoland (ohne Proviant), ins Kino oder zum Italiener, weil ich keine Lust zum Kochen hatte, hier was und da was - über Geld wurde nicht gesprochen oder diskutiert, es war da. Damals gab es durchaus öfter mal Diskussionen darum, ob dieses Spielzeug jetzt wirklich notwendig wäre oder warum das Mädel das hat und sie nicht.

Seit das nicht mehr geht, sind die Diskussionen erheblich weniger geworden - obwohl man ja eigentlich annehmen sollte, daß der Eintritt in die Pubertät die Diskussionen verschärft.

Ich habe für mich festgestellt, daß ICH klarer geworden bin. Als es noch nicht am Geld lag sondern an meinen Vorstellungen von Pädagogik oder so, war ich selber unsicher in meinen Entscheidungen. Ist die 10. Barbie jetzt wirklich der pädagogische Supergau oder kaufe ich sie einfach und a Ruh is'? Wenn die Freundin dieses Spielzeug hat und Fumi das so gerne haben möchte, dann muß ich doch nicht jetzt unbedingt pädagogisch werden und deswegen mit ihr streiten?

Der Geldmangel hat mir geholfen, klarer zu werden - und inzwischen kann ich das auch besser auf Dinge übertragen, die finanziell eigentlich drin wären. Wenn ich mit mir selber klar bin und auch nicht ein bisschen schwanke in meinem "Nein", dann gibt es meistens gar keinen Streit. Aber wenn ich wanke und auch nur ein Fitzelchen Zweifel an meinem eigenen "Nein" habe, dann geht der Streit in die nächste Runde.

Ich habe mit Fumi definitiv ganz viele Baustellen - Geld und Konsum ist keine (mehr) - weil oder obwohl kein Geld da ist.

Gruß,
Elisabeth.

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@AndreaL

Antwort von Daja am 16.04.2010, 12:25 Uhr

Hallo Andrea,

natürlich besprechen wir höhere Ausgaben auch und schauen auch nach einem möglichst guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Unser Fehler ist, denke ich, dass wir das oftmals nicht vor den Kindern machen, sondern in Ruhe zu einem Zeitpunkt, zu dem sie bereits schlafen. Ich glaube, dass werden wir demnächst ändern und sie mehr in Gespräche einbeziehen.

Wenn wir über Geschenke oder andere Sachen mit den Kindern reden, dann sprechen wir meist mehr über den Sinn oder Unsinn der Gegenstände und weniger über den Preis. Wohl einfach deshalb, weil wir eben bereit sind mehr für Dinge auszugeben, die wir für sinnvoll halten. Das könnte natürlich auch ein Grund dafür sein, warum mein Kind finanzielle Aspekte in seine Überlegungen kaum einbezieht.

Bis jetzt hielten sich die Wünsche meiner Kinder auch in normalen Grenzen, so dass wir durchaus alle Wünsche erfüllt haben (so wir sie denn für sinnvoll hielten - also keine Wii) und noch zusätzliche Überraschungen besorgt haben, die meist gut ankamen. Auch diesmal habe ich ein, zwei Sachen in der Hinterhand, die er sich nie wünschen würde (weil er da gar nicht draufkommt), die ihm aber sehr gefallen werden.

Wie gesagt ist es das erste Mal, dass die Wünsche so überhand nehmen und logo mag ich sooo viel Geld auch nicht ausgeben. Wir haben zwar keine finanziellen Probleme, aber das ist für Geburtstagsgeschenke zu viel. Das haben wir ihm auch schon gesagt. Er quittiert es jedoch mit beleidigt sein und weinen. Er versteht zwar die Argumente rein sachlich, findet sich seinen Freunden gegenüber jedoch stark benachteiligt. Die bekommen tatsächlich oft Sachen, die wir sinnlos oder sagen wir mal nicht altersentsprechend finden (teures Handy, Fernseher, Spielekonsolen). Er sieht nicht ein, dass er nicht benachteiligt wird, da wir ihm dafür sportliche oder kulturelle Freizeitveranstaltungen ermöglichen, die seine Freunde nicht machen können (entweder aus finanziellen Gründen oder weil die Eltern sich die Zeit nicht nehmen) und die er aber sehr liebt und auf die er auch nicht verzichten wollte.

Vielleicht trägt er über den Konsum auch gerade eine Wertediskussion mit uns aus. Ich weiß es nicht. Umso schwieriger finde ich es, angemessen zu reagieren.

Vielen Dank für deine Denkanstöße, da werden wir einiges in nächster Zeit bestimmt berücksichtigen.

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@emfut

Antwort von Daja am 16.04.2010, 12:36 Uhr

Hallo Elisabeth,

ich fürchte, dass du vielleicht den Nagel auf den Kopf getroffen hast. Auch bei uns geht es oftmals mehr um die "pädagogische" Güte als um den Preis. Das habe ich im Ausgangspost auch zu beschreiben versucht.

Nun haben wir - sicher glücklicherweise - keine automatische Beschränkung durch prekäre finanzielle Verhältnisse, sondern irgendwie muss ich diese Baustelle tatsächlich ausfechten.

Diesmal ist es aber so, dass seine Wünsche meiner Meinung nach außerhalb jeder finanziellen Relation für Wünsche zum 10. Geburtstag sind. Abgesehen davon empfinde ich keinen davon als "richtigen" Herzenswunsch. Wenn ich das Gefühl hätte, er würde sich etwas mehr als alles andere wünschen, hätte ich schon gar nicht mehr so ein Problem. Mein Empfinden ist, dass es um das bloße Haben geht.

Ich brauche irgendwie eine gescheite Lösung.

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@Daja

Antwort von Cassiopeia am 16.04.2010, 14:38 Uhr

Was die finanzielle Situation betrifft sind wir vermutlich ähnlich aufgestellt wie ihr.
Damit unsere Tochter den Wert von Dingen zu schätzen lernt und auch einzuschätzen handhabe ich es häufig so, dass sie sich Wünsche, die mir vom Preis her unangemessen erscheinen oder die ich für überflüssig halte, von ihrem Taschengeld oder ihren Ersparnissen mitfinanzieren muss.
Bei Klamotten btw sage ich ihr: "Für die Schuhe, die Du jetzt brauchst, bin ich bereit 70,-€ auszugeben. Wenn Du meinst, es müsste unbedingt das Paar Y von der Marke Z sein, bitte, kauf es Dir gerne, aber den Rest musst Du selbst dazu tun." Ebenso halten wir es auch bei anderen Konsumgütern.
Das macht natürlich nur Sinn, wenn die Ersparnisse nicht so exorbitant sind, dass es vollkommen egal ist, wenn Kind davon mal 100,-€ verbrät. Die Ausgabe muss schon "weh tun". Sie darf auch, um Geld für die Finanzierung eines Wunsches zusammenzubekommen, etwas von ihrem Kram verkaufen. Dabei bin ich ihr durchaus auch behilflich. Dadurch lernt sie u.a. auch, dass ihre Verkaufspreisvorstellungen gelegentlich durchaus illusorisch sind und dass es deutlich leichter ist Geld auszugeben als einzunehmen :-).
Durch diese Vorgehensweisen und Möglichkeiten merken sie und ich dann oft genug, welche Wünsche mal eben spontan entstanden und welche wichtig genug sind um auch "eigenes" Geld dafür zu opfern. Viele "wichtige" Wünsche erledigen sich dann von selbst :-).

Außerdem leben wir ihr aber auch vor, dass neue größere Anschaffungen wie bspw. Auto, Sofa, Fernseher, durchaus bedacht werden wollen und betreiben Marktrecherchen oder stellen Anschaffungen auch mal zurück, weil gerade nicht so wichtig oder es sich "nur" um eine Ersatzanschaffung für ein noch funktionierendes Gerät ist, bis das vorhandene sein Geist auf gibt (zB Ersatz des Röhrenfernsehers durch den Flachbildschirm), sogar auch des Autos. Auch beim Kauf von Klamotten für mich selbst bin ich in aller Regel eher zurückhaltend was zB den Preis betrifft, häufig warte ich auf den Schlussverkauf, mein Mann sowieso.
Wir leben eher unter unseren Verhältnissen/Möglichkeiten, was unsere Tochter auch weiß und sie häufig genug nervt, aber das ist in aller erster Linie ihr Problem.

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Re: wir kaufen auch mal eben so

Antwort von sylea am 16.04.2010, 15:54 Uhr

ich muss auch nicht jeden cent umdrehen, aber trotzdem bekommen meine kinder nicht alles was sie haben möchten!
sie können sich einiges zusammen sparen, und wenn sie am ball geblieben sind, packe ich schon mal was drauf als belohnung.

auch wenn es uns finanziell sehr gut geht, finde ich es nicht ok wenn kindern alles gekauft wird, schon gar nicht weil es andere haben!

wenn diese sprüche mal kamen, habe ich ihnen zb gesagt "..... bekommt ab und zu mal ne ohrfeige, willst du dann auch eine???"

nein, auch wenn finanziell alles in ordnung ist, müssen kinder lernen, dass sie auch etwas dafür tun müssen.

ich mag diesen konsum überhaupt nicht.
klar, ich habe auch einiges an "konsum", aber ich musste auch was dafür tun.

ich bin froh das meine beiden nicht soviel fordern, sie sind zufrieden.

lg

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Re: Noch einmal zu Konsumverhalten, -vorbild usw.

Antwort von Beatrix in Canada am 16.04.2010, 16:02 Uhr

Ich denke es hilft sehr gut, die Teenies in finanzielle Entscheidungen mit einzubeziehen.

Als unsere Tochter ein Handy wollte, haben wir ihr gesagt, sie koenne gerne eins zum Geburtstag bekommen, egal welches sie sich wuenscht, muesste dann aber die monatlichen Kosten vom Taschengeld zahlen. Wir haben ihr dann geholften Informationen von verschiedenen Anbietern einzuholen. Alles mit ihr zusammen in ein Excel Spreadsheet eingetragen, die entsprechenden Formeln mit ihr zusammen entwickelt etc.

Am Ende konnte sie dann vergleichen und sehen was da mit diesem GESCHENK als KOSTEN auf sie zukommen wuerden. So entschied sie sich letztlich fuer einen Plan, wo das Handy "umsonst" mitgegeben wurde, so dass wir ihr statt dessen ein paar Monate den Plan zahlten. Handy war denn eben etwas einfacher als was sie sich sonst vorgestellt haette.

Sie bekommt inzwischen auch vierteljaehrlich ein Kleidungsbudget. Relativ hoch, so dass sich sich auch mal ein teures Markenstueck leisten kann - dann aber bis zur naechsten Auszahlung pleite ist. Sie musste sich letztens fuer einen Segeltrip einkleiden. Teure Sache, die eigentlich nicht in ihr Budget passt. So hat sie eben ohne mit der Wimper zu zucken meine alte Regenhose von mir geliehen (die sicherlich alles andere als cool, dafuer aber wasserdicht ist) und der Opa hat das Gummi im Bund fuer sie geandert, sehr billige aber warme Gummistiefel aus dem Handel fuer Bauarbeiter gekauft (unser Vorschlag), weil sie die nie wieder tragen wird. Und dann alles Geld in eine gute und modische Regenjacke investiert, die sie auch nach dem Segeltrip weitertragen kann.

Gruss
Beatrix

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Re: @AndreaL

Antwort von mama.frosch am 16.04.2010, 16:50 Uhr

wie du schreibst, es geht eigentlich um werte. und darum, nicht alles haben zu können und einen rahmen gesetzt zu bekommen. diesen rahmen finde ich wichtig, weil es sonst irgendwann in maßlosigkeit ausartet. wenn dein sohn beleidigt ist und weint ist es zwar traurig für ihn, aber er lernt ja etwas dabei. er lernt, es gibt einen rahmen, innerhalb dessen seine (finanzielle) bewegung stattfinden kann und darf. wenn ihm das nicht reicht darf er traurig sein. er kann kucken, wie er z.b. geld dazuverdienen kann (auch nicht schlecht, das prinzip mal kennenzulernen). er lernt, prioritäten zu setzen - denn er KRIEGT ja etwas - nur nicht alles. evtl. wird ihm klar, dass er z.b. ein handy und noch einen anderen wunsch haben kann, wenn er bereit ist, ein paar abstriche zu machen. ist er es nicth, wird er es lernen müssen, denn so ist das leben. du kannst ihm auch deutlich machen, dass andre kinder vielleicth mehr sachen bekommen, aber dass ihr dafür ZEIT mit ihm verbringt - und zeit kann man nihct kaufen (abgesehn davon, dass z.b. unternehmungen ja auch etwas kosten).

mein sohn, 7, hat einen SEHR handybegeisterten vater (no comment) und kam neulich auch damit an, dass er eines möchte (natürlich kriegt er keins). er war sehr überrascht als ich ihm erklärt habe, dass das telefonieren geld kostet, und zwar deutlich mehr als über das "normale" telefon. vielleicht ist es für deinen sohn auch ein denkanstoß, wenn du ihm die "unterhaltungskosten" klarmachst.

ich finde die idee sehr vernünftig, euer elterliches umgehen mit konsumgütern zu überdenken und quasi den werten, die ihr dem kind vermitteln wollt anzupassen. denn natürlich ist es für ihn selbstverständlich, mal eben so größere anschaffungen zu machen, nicht auf den preis zu achten und scheinbar (weil für ihn nicht ersichtlich) keine prioritäten zu setzen (oder, für ihn ersichtlich, solche wie handydesign etc.).

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Re: wir kaufen auch mal eben so

Antwort von vallie am 16.04.2010, 18:31 Uhr

schließe mich sylea und auch emfut an.
wir leben nicht schlecht, aber sicher nicht üppig, meine kinder dürfen wünsche äußern und ich entscheide je nach geldbeutel.
dafür gibt es auch nur am geburtstag und an weihnachten etwas, so durfte es an weihnachten auch ein ipodtouch sein bei der großen, zumal sie auch von verwandten nicht viel bekommt.
wird ohne das geringste murren akzeptiert.

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Da haben wir Glück!

Antwort von knödelchen00 am 17.04.2010, 22:52 Uhr

Solche Wünsche sind uns fremd.

Wir haben seit ca 1/2 Jahr einen Flachbild-TV - aber nur, weil altea TV 22 Jahre alt war und abgedankt hat.
Haben keine Wii oder Playstation..o.ä.
Nintendo haben Kinder sich vor etwa eineinhalb Jahren selbst gekauft -
liegen aber meist in der Ecke.

Beide haben sich gerade jeder vom Geburtstags und Taschengeld ein MTB von Real für 150 € gekauft (haben sich von Verwandtschaft Geld gewünscht)

Es gibt Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke von uns für max 80 € - mehr nicht, zudem Taschengeld 12 €/Monat.

Dafür haben wir ein eigenes Haus, Wohnmobil und unternehmen schöne Urlaube, Ausflüge miteinander
- das ist allen mehr wert -

Mal im Ernst:
Braucht man wirklich diesen ganzen Konsum-und Marken-terror?

Zeit für die Kinder: Wichtiger und unbezahlbar!

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@Daja: mich würde mal interessieren ab wann er Taschengeld bekam und

Antwort von Charlie+Lola am 20.04.2010, 7:17 Uhr

was er davon finanzieren mußte und ob auch schon früh zwischendurch Sachen bekam.

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