Der ausgesäte Hass trägt immer mehr Früchte. Danke an..... sucht es euch aus

Mir geht es ähnlich wie dir, Leena: Ich habe das Gefühl, dass das ganze bräsige, dumpfe Stammtischgepolter, für das man sich noch vor ein paar Jahren fremdgeschämt hat, wenn jemand das im Suff oder im Altersstarrsinn ausgespuckt hat, von einigen Leuten wieder als viel "normaler" wahrgenommen wird.

Ganz generell beobachte ich übrigens sogar unter Kollegen (die alle Sprachen studiert haben, also allein deshalb schon mit Menschen vieler Nationalitäten zu tun haben und als "Sprachmittler" einen - dachte ich jedenfalls bisher - reflektierteren Zugang zu verschiedenen Kulturen haben), dass sich die Wahrnehmung verschiebt und dass Fakemeldungen und Relativierung wirken. Ich hatte nach unserem Aufenthalt in Myanmar im Februar dieses Jahres fast einen Streit mit einer älteren Kollegin, die in einer Diskussion um die Vertreibung der Rohingya (die ja bekanntlich keine andere Ursache hat als blanken Rassismus gegenüber Muslimen, ein elitäres Denken der myanmarischen Mehrheit der Burmesen gegenüber den Minderheiten im Land und Hetze einiger weniger buddhistischer Mönche) allen Ernstes meinte, man müsse das "differenziert sehen", und sie hätte schon von asiatischen Kollegen gehört, dass sich "die Minderheiten in Myanmar eben auch nicht richtig in die Gesellschaft integrieren" würden.

Mich macht diese Ursache-Folgen-Umkehr und die Verdrehung von Tatsachen fassungslos. Und extrem wütend.