Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von DK-Ursel am 05.01.2014, 17:41 Uhr

Jugend in der Wendezeit belastender als Kindheit in der DDR?

Hej nochmal!

Ja, das ist ja auch eine interessante Diksussion!!!!

Natürlich unterscheiden sichdie Kindheitserlebnisse und das gefühlte Glück von den Jugenderinnerungen, diesem doppelten Aufbruch.
Wenn dann sogar die Eltern - egal ob wegen Flucht oder Wiedervereinigung - plötzlich in einem neuen Gesellschaftssystem klarkommen müssen ,ist das doppelt schwer für die jungen Menschen.

Oben schrieb jemand, das Land seiner Kindheit sei auch verschwunden.
Nun ja, das geht uns allen so ---- und doch läßt sich das kaum damit vergleichen, daß ein ganzer Staat verschwunden ist und in der Betrachtung der anderen immer als Unrechtsstaat bezeichnet wird, obwohl die ihn meist nur von außen kannten.
Wir alle, die wir mit Telefonen aufgewachsenen sind, die noch eine Drehscheibe hatten oder die noch Autos ohne Gurte kannten etc., wir haben ja die entwcklung zu den Mobiltelefonen und Gurten miterlebt.
Das kam nicht ALLES von 1 Tag auf den anderen.
Wir haben die Entwicklung mitgefördert und wir sehen sie als kontunierliche Entwcklung - nicht als Kehrtwende.

Allein die Ausgangsfrage zeigt ja, daß es eben nichts Vergleichbares (mehr) gibt.
Oder fragt sich einer von uns Wessis ernsthaft, wie wir unseren Kindern eine glückliche Kindheit erklären (können), ob wir das überhaupt dürfen, obwohl es doch noch keine Mobiltelefone oder Gurte in den Autos gab???

Also, der Vergleich hinkt sehr, wenn er überhaupt möglich ist.

Butterflocke, ja, ich denke auch, daß die, die blieben, noch ganz andere Probleme hatten.
Denn für die Ausreisenden, wie auch immer, war es ein Aufbruch in eine neue Welt - den haben viele Auswanderer erlebt, ich auch.
Aber dort zu bleiben und doch in einem neuen Land aufzuwachen, das muß wirklich sehr verstörend sein - manchmal, egal wie sehr man vielleicht die Veränderung begrüßt.

Das Lland der Kindheit verschwindet wohl für alle Menschen, denn die Welt ist noch nie stehen geblieben.
Aber es macht einen Unterschied, ob es sich langsam verändert, aufbauend auf dem was war, oder ob alles, was damals war, ins Gegenteil verkehrt und sogar negativ beurteilt wird.
Ich denke gerade so, daß die Kriegsgeneration nicht nur ihr Kindesland verloren hat (Hitlerdeutschland wurde ja zum Glück auch besiegt), sondern auch ihr Leid wurde nihiliert - weil sie sich diese Suppe "selbst eingebrockt hatten".
Ich weiß noch, wie erleichtert ich war, als Anfang der 90er in einem Spiegel bei Freunden als Titel entdeckte, wie diese nihilierte Generation ENDLICH gefragt wurde:
Wie war das eigentlich damals - auf der Flucht, im Bombenkeller, an der Fronst, in Kriegsgefangenschaft?
Ohne den zeigefinger auf die Suppe - s.o.


Gruß Ursel, DK

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.