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Geschrieben von Hase67 am 12.08.2021, 11:14 Uhr

Warum Kinder keine Tyrannen sind

Die Sache mit dem Bauchgefühl wird in der Doku ja auch angesprochen. Ein Problem hast du dann, wenn du ein Kind hast, das so viele Probleme macht, dass dir dein Bauchgefühl flöten geht. Oder wenn du von Anfang an kein sicheres Bauchgefühl hast, weil du selbst mit dir Probleme hast.

Ich bin kein Feind von Ratgeberliteratur, im Gegenteil. Ich habe bei Remo Largo, Jesper Juul und sogar bei Jan-Uwe Rogge eine Menge mitgenommen, obwohl ich mich für halbwegs intelligent und einfühlsam halte. Aber ich war ganz schön verunsichert, weil Kinder so eine große Verantwortung sind und man ja als Eltern erst mal Erfahrungen sammeln muss, in manche stolpert man auch eher rein, als das man sie souverän meistert. Und da hat mir der Expertenrat schon auch geholfen, oft auch gegen die (nicht immer wohlmeinenden) Kommentare meines Umfelds. Ich war auch, zumindest mit Kind2, de facto AE (auch wenn man das hier im Forum nicht gerne liest), aber ich war mit allen Erziehungs- und sonstigen Entscheidungen schlichtweg allein und musste trotzdem Vollzeit arbeiten und dafür sorgen, dass die Bude bei uns zu Hause nicht völlig im Chaos versinkt, und da ist man oft auch irgendwann so müde und überfordert, dass einem das Hirn den Dienst versagt.

Trotzdem hätte ich meine Kinder nie auf die "stille Treppe" gesetzt oder mit irgendwelchen starren Regeln angefangen, nur weil sie "nicht spuren". Wir hatten vor Jahren öfter mal die Nachbarsjungs zu Besuch, die fünf und sieben Jahre jünger sind als mein Sohn und ihn sehr verehrt haben (mein großer, starker Freund ). Meine Nachbarin hat viel mit Auszeiten und "stiller Treppe" gearbeitet, heute weiß ich auch, wieso (nix fürs Forum). Jedenfalls war ich damals sehr erschrocken, als mein Sohn, der dem Kleineren der beiden dabei geholfen hat, seine Crepe mit Nutella zu bestreichen und dabei "Sch...e" gesagt hat, weil ihm dabei ein Missgeschick passiert war (weiß gar nicht mehr genau, was), von dem Kind gefragt wurde, ob er denn nicht auf die "stille Treppe" müsste, wenn er "Sch...e" sagt. Und sich sichtlich geduckt hat, als meinem Sohn das Wort rausrutschte. Mir hat das in der Seele weh getan, ich finde, so geht man mit Kindern einfach nicht um - egal, was der pädagogische Ansatz dahinter sein soll.

 
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